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Hausarbeit, 2017
24 Seiten, Note: 2,7
1 EINLEITUNG UND FRAGESTELLUNG
2 ZIELSETZUNG
3 GEGENWÄRTIGER FORSCHUNGSSTAND
3.1 Theoretische Grundlagen
3.1.1 Definition Spielertransfer/Investition
3.1.2 Definition Sportlicher Erfolg
3.1.3 Definition Europäische Top-Ligen
3.2 Quantitativer Vergleich der Transferausgaben
3.2.1 Verhältnis der Transferausgaben Englands zu weiteren Ländern (2017)
3.2.2 Transferausgaben der englischen Premier League (2017/2018)
3.2.3 Gegenüberstellung an Erfolgen der europäischen Mannschaften
3.3 Gegenüberstellung der empirischen Studien von Erik Lehmann & Jürgen Weigand (1997) und Bernd Frick (2004)
3.3.1 Lehmann & Weigand (1997) Fußball als ökonomisches Phänomen: „Money Makes the Ball Go Round“
3.3.2 Frick (2004) Die Voraussetzungen sportlichen und wirtschaftlichen Erfolgs in der Fußball-Bundesliga
4 METHODIK
4.1 Die Vorbereitung der Datenerfassung
4.2 Die Vorgehensweise der Literaturauswahl
4.3 Die Ein-/Ausschlusskriterien
4.4 Theoretische Grundlagen eines Literaturreview
5 ERGEBNISSE
6 DISKUSSION
7 ZUSAMMENFASSUNG
8 LITERATURVERZEICHNIS
9 ABBILDUNGS-, TABELLEN-, ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
9.1 Abbildungsverzeichnis
9.2 Tabellenverzeichnis
9.3 Abkürzungsverzeichnis
„ Fußball ist eine der populärsten Sportarten, mit über 265 Millionen Fußballspielern auf der ganzen Welt“. (cf. Stephens, Rutherford, Pottler & Fernie,2010)
Im Rahmen meines wissenschaftlichen Projekts beschäftige ich mich mit den Zusammenhängen der getätigten Transferinvestitionen und dem sportlichen Erfolg der Mannschaften der englischen Premier League. Mein wissenschaftliches Projekt sollte sich auf ein Thema beziehen, das inhaltlich identisch mit meinem Studiengang „Sportbusiness Management“ übereinstimmt. Zudem ist es mir wichtig, ein populäres Thema um den Fußball zu untersuchen, mit dem sich auch Dritte identifizieren können. Hierbei stieß ich auf die Feststellung, dass englische Fußballmannschaften im Vergleich zu den anderen Top-Ligen (bspw. Spanien, Deutschland, Italien, Frankreich) verhältnisweise mehr Geld für Spieler ausgeben. Jedoch sind diese, - auf die letzten Jahre/Saisons gesehen - nicht nachhaltig sportlich erfolgreicher.
Hierzu stellte ich mir einige Fragen, die aus dieser Aussage hervorgingen:
- Geben englische Mannschaften tatsächlich mehr Geld für transferierende Fußballspieler als andere europäische Top-Ligen aus?
- Wenn ja, um wie viel höhere Transferinvestitionen handelt es sich?
- Handelt es sich hierbei um eine aussagekräftige Mitkomponente, die den sportlichen Erfolg/Misserfolg von englischen Mannschaften begünstigt oder dezimiert?
- Sind englische Fußballmannschaften in den jeweiligen Wettbewerben erfolgreicher oder erfolgloser - trotz höherer Transferaufwendungen - als andere europäische Top-Ligen?
- Besteht zwischen diesen beiden Aussagen ein bestimmter Zusammenhang?
Dies werde ich im Rahmen meines wissenschaftlichen Projekts anhand einer Literaturarbeit von verschiedenartigen Studien, Forschungen, Statistiken und wissenschaftlichen Artikeln thematisieren und prüfen.
Die Zielstellung des wissenschaftlichen Projekts ist es, anhand eines systematischen Literaturreviews, zu analysieren, ob die Mannschaften der englischen Premier League mehr Geld in Transferinvestitionen tätigen als andere Mannschaften der europäischen Top-Ligen. Zudem werden die sportlichen internationalen Erfolge der letzten Jahre im internationalen Wettbewerb der englischen Fußballmannschaften untersucht. Ggfs. existiert hierbei sogar ein bestimmter Zusammenhang von Transferinvestitionen in Relation zum sportlichen Miss/Erfolg? Um dies prüfen zu können, habe ich die Kernaussage in mehrere unterkategorisierte Fragen, die die Hauptaussage umschließen, gespaltet. Als Analysewerkzeuge nutze ich hierbei ausgewählte Studien, wissenschaftliche Artikel, bestätigte Statistiken und ausgesuchte Literaturbeiträge. Daraufhin werden Ergebnisse vorgestellt, die dazu beitragen, die Kernaussage zu bestätigen.
Laut Schmückle C. (2008) versteht man unter einem Spielertransfer den Vereinswechsel eines Vertragssportlers, der meist gegen Geld aus einem noch laufenden Vertrag herausgelöst wird. Gerade in niederen Spielklassen wird von einem freien Transfer gesprochen, wenn der zukünftige Verein für seinen Zuwachs keine Entschädigung zahlen musste. Der so genannte Marktwert eines Spielers bietet dabei meist einen Spiegel, wie viel ein Verein durch den Erlös erzielen könnte. Wenn ein Verein einen Spieler verkaufen muss oder möchte, so setzt er ihn auf die Transferliste. In der Thematik der Investition beschreibt Mensch G. (2002), dass Investitionen Projekte sind, die langfristig Finanzmittel binden um zukünftig Nutzenpotenziale zu schaffen bzw. zu erwerben und damit die Ist-Situation verbessern. Auf Grund dessen, das sich das Literatur-Review auf einen sportlich-thematischen Hintergrund bezieht, kann man den Fußballspieler das Investitionsobjekt bezeichnen.
Erfolg ist in vielerlei Hinsichten messbar. Laut Martens & Kuhl (2009) ist Erfolg das Erreichen eines Ziels. Im Rahmen des wissenschaftlichen Projekts konkretisieren wir uns auf den sportlichen Erfolg eines Vereins, der laut Haas (2006) abhängig der Platzierung in Wettbewerben, Anzahl der nationalen/internationa- len Titel oder der Anzahl der vorhandenen Nationalspieler im Kader messbar ist. Bspw. spielen hier verschiedene Erfolgsfaktoren eine Rolle, die laut Corsten H. (1998) wie folgt definiert werden: Ein Erfolgsfaktor ist eine Größe, die eine Wirkung auf den Erfolg eines Unternehmens hat. Hierzu können verschiedene Faktoren genannt werden (z.B. Zielorientierung, Kommunikation, Motivation, Organisation, usw.). Sportlicher Erfolg ist die wichtigste Zielgröße eines Fußballvereins (Swieter, 2002, S.63). Die Maximierung ist bedeutsamer als die Maximierung von den eigentlichen Gewinnen (Hübl & Swieter, 2002, S.113).
Als europäische Top-Ligen werden die Nationalverbände bezeichnet, deren Erstligisten durchschnittlich über 50 Millionen Euro umsetzen. Das trifft auf Deutschland, England, Frankreich, Spanien und Italien zu (vgl. Perry, 2010, S.41).
Wie aus dem untern aufgeführten Diagramm der Official FIFA TMS entnommen werden kann, ist England weltweit führend, wenn es sich um die Mattiere der Transferausgaben handelt. Mit grob 1643,6 Mio. US-Dollar gaben sie im Jahr 2017 sogar mehr aus, als Frankreich (859,8 Mio. US-Dollar) und Deutschland (730,3 Mio. US-Dollar) zusammen. Hierbei handelt es sich um die Gesamttransfererlöse des jeweiligen Landes, deshalb wird dies nicht Ligaspezifisch gewertet. Bemerkenswert hierbei ist die Relation der aufgezählten Länder. Ebenfalls ist es kein Geheimnis, dass das „Mutterland des Fußballs“ - wie es von vielen genannt wird - durch die ihre Primäreinnahmequelle der Vermarktung von TV-Rechten, die Ausgaben der Transferaufwendungen ausgleichen. Laut Berens & Schewe (2003, S.4) ist der Fußball Englands der Populärste und meist Verfolgteste weltweit, da neben den Einschaltquoten auch die Zuschauerresonanz in den Stadien steigt. Dies ist nur ein kurzer Exkurs für eine beispielhafte Komponente, weshalb die Mannschaften Englands das hohe Kapital an Transfersummen erbringen können. Wie Kettenburg (2012, S.21) analysierte, dass die Premier League in der Saison 2011/2012 allein durch die mediale Vermarktung nach Innen- und Ausland 1,2 Mrd. Euro generierte. Hierzu spielen noch viele weitere Faktoren eine Rolle, die jedoch in diesem systematischen Literaturreview nicht thematisiert werden.
Abbildung 1: FIFA (FIFA TMS). n.d. Weltweite Länder mit den höchsten Ausgaben für internationale Spielerzugänge im Profifußball im Jahr 2017. https://de.statista.com/statistik/da- ten/studie/388982/umfrage/wert-der-spielerzugaenge-im-profifussball-nach-laendern/
Diese Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt.
Abbildung 2: Transfermarkt. n.d. Transferbilanzen der fünf größten Fußball-Ligen in Europa in der Saison 2017/2018 (Transfersaldo in Millionen Euro Angabe). https://de.statista.com/statis- tik/daten/ studie/161916/umfrage/transfers-der-top-fussball-ligen-in-europa/
Diese Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt.
Beispielhaft für die getätigte Aussage der möglich hohen Transferausgaben der englischen Premier League ist das oben charakterisierte Diagramm. Wie hieraus entnommen werden kann, liegt nicht nur ein eine kleine Differenz zwischen den getätigten Ausgaben an Transferierungen von der Premier League zu den anderen europäischen Ligen vor, sondern eine enorme Diskrepanz.
Abbildung 3: UEFA Statistics; Die Statistik zeigt die Gesamtpunktzahl der Länder in der UEFA Fünf-Jahreswertung von der Saison 2013/2014 bis zur Saison 2017/2018 https://de.sta- tista.com/statistik/daten/studie/152348/umfrage/uefa-5-jahreswertung/
Diese Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt.
Wie aus der UEFA-Statistik entnommen werden kann, steht England in näherer Konkurrenz zu Italien oder Deutschland als zu Spitzenreiter Spanien. In Relation zu den oben genannten Transferinvestitionen (wo England weit führend ist) befürwortet die Kernaussage des Literatur-Reviews; weshalb die englische Premiere trotz hoher Transferaufwendungen sportlich nicht so erfolgreich abschneidet wie bspw. Spanien.
Lehmann & Weigand (1997, S.5) erfassten 15 Spielzeiten von 1981/82 bis 1995/96, die insgesamt 23 Mannschaften beinhalten. Zehn der Vereine waren in allen 15 Spielzeiten in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten und werden im Weiteren als Top 10-Gruppe bezeichnet. Die restlichen 13 Vereine, wiesen eine mittlere Verweildauer in der 1. Bundesliga von sieben Jahren auf und sind im Untersuchungszeitraum Im Durchschnitt zweimal auf- und wieder abgestiegen. Die Vereine der Top 10-Gruppe erreichten im Untersuchungszeitraum in der Mehrzahl der Jahre einen einstelligen Tabellenrang am Saisonende, während die restlichen Vereine die Plätze von Rang 10 abwärts ergatterten. Anschließend ermittelten Lehmann & Weigand (1997, S.7) über einen Gruppenzugehörigkeitstest abhängig ihrer Rahmenbedingungen die „erfolgreichen“ und „weniger erfolgreichen“ Vereine in Abhängigkeit verschiedenartiger Faktoren.
Tabelle 1: Lehmann & Weigand (1997, S.7) Diskriminierung der Gruppen bezüglich des Merk- mals „Erfolg“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ihre Ergebnisse bestätigten die a priori aufgrund der Kenntnis der Dauer der Ligazugehörigkeit getroffene Gruppenbildung. Grob 75% der 245 Fälle wurden korrekt den beiden Gruppen zugeordnet. Ebenfalls unterstrich die Differenz der Gruppenmittelwerte die Gruppenbildung für RANG. Der RANG-Median betrug hierbei 6 für die Top 10 Gruppe und 13 für die Rest Gruppe (vgl. Lehmann & Weigand, 1997, S.7). Nachdem die Auswertung des „Erfolgs“ der Mannschaften ermittelt wurde wandten sich Lehmann & Weigand (1997, S.10) den Variablen der Spielerzugänge/Investitionen in Form der Finanzkraft zu.
Tabelle 2: Lehmann & Weigand (1997, S.10) Diskriminierung der Gruppen bezüglich des Merkmals „Finanzkraft“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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