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Studienarbeit, 2022
18 Seiten, Note: 1,3
1. Einleitung
2. Potenziale einer gesundheitsfördernden Schule
2.1 Der Wert des sinnhaften Lernens
2.2 Die Wichtigkeit des Wir und der sozialen Kontakte
2.3 Die Wirksamkeit der positiven Gefühle
2.4 Die Nützlichkeit der Künste
2.5 Die Heilkraft der Natur
2.6 Die Relevanz der Bewegung
2.7 Die Importanz der gesunden Ernährung
2.8 Die Bedeutsamkeit der Gestaltung der Lebensräume und der Umgebung
2.9 Die Signifikanz der Lehrergesundheit
3. Mein Arbeitsplatz – Grundschule I Lauf Kunigund
3.1 Gesundheitsfördernde Aspekte
3.2 Ideen für weitere gesundheitsfördernde Maßnahmen
4. Projektvorstellung „Komm mit in das gesunde Boot“
5. Perspektiven
5.1 Ergebnisse der KiGGs-Studie
5.2 Aussichten und Chancen, die Gesundheitsförderung an den Schulen zu vertiefen
6. Abschlussreflexion
Quellenverzeichnis
Gesundheit ist einer der wichtigsten Dinge überhaupt im Leben, egal welches Alter, wo man wohnt und in welchen Verhältnissen, egal ob reich oder arm. Gesundheit ist und bleibt ein hohes Gut! Kranksein bedeutet immer eine Belastung.
Deshalb: Grundvoraussetzung, um erfolgreich in der Schule zu sein, ist das Wohlbefinden im Körper, in der Psyche und im Sozialen (Munser-Kiefer/Göttlein 2017, Seite 8). Wenn man einen Schnupfen hat beeinträchtigt dieser die Konzentration in der Schule; hatte man z.B. Streit mit den Eltern zu Hause erschwert jener der Lehrerin/dem Lehrer zuzuhören; oder hat ein Mitschüler ein schlechtes Wort gesagt, beschäftigt einen das den ganzen Unterricht.
Da Gesundheitsförderung in der Schule bzw. eine gesundheitsfördernde Schule immer mehr im Gespräch sind und ein Augenmerk darauf gelegt wird, empfinde ich es sehr wichtig, sich über dieses Thema zu informieren, sich weiterzubilden und neue Möglichkeiten zu entdecken, die Gesundheit zu fördern.
Des Öfteren steht Gesundheit bzw. Gesundheitsförderung in Bildungsstätten nicht im Vordergrund, sondern der Druck, gute Leistungen zu erzielen. Viele unterschätzen den Zusammenhang zwischen beidem. In der Gesellschaft steht „das Funktionieren“ im Fokus und wird in der Schule schon oft den Kindern und Jugendlichen „antrainiert“. Da in der gebundenen Ganztagsschule eine Rhythmisierung des Unterrichts stattfindet und in der offenen Ganztagsschule viel mehr Zeit zur Verfügung steht, können viele gesundheitsfördernde Maßnahmen, Projekte und ganzheitliche Konzepte umgesetzt werden.
Welche Potenziale hat eine gesundheitsfördernde Schule? Wie gestaltet man eine „gesunde“ Schule? Was muss man dabei berücksichtigen? Welche Punkte sind wichtig und wie kann man diese erreichen? Ist es möglich im Stress des Schulalltags dem Thema Gesundheit mehr Achtung zu schenken? Welche Bereiche sollte eine gesundheitsfördernde Schule abdecken?
Diese Fragen und weitere Punkte möchte ich in dieser Studienarbeit näher betrachten und dabei verschiedene Quellen, wie z.B. Studien, Vorlesungen und Dokumentationen heranziehen.
Was erhält den Menschen gesund? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Konzeptes des israelisch-amerikanischen Soziologen und Gesundheitswissenschaftlers Aaron Antonovsky der Salutogenese. Gesundheit ist nicht als Zustand zu verstehen sondern als individueller Entwicklungs- und Erhaltungsprozess (gesundheit.gv.at; Wikipedia). Salutogenese steht im Gegensatz zur Pathogenese, die sich mit der Entstehung von Krankheiten auseinandersetzt.
Im Vordergrund der Salutogenese steht das Erleben eines Kohärenzgefühl (Sinn der Zusammenhänge) bzw. Sinnhaftigkeit, bei der sich ein Mensch sich selbst in diese Welt mit einbindet oder einbezieht. Ist man integriert und kann die Welt bejahen? Versteht man diese Welt und hat man die Motivation sich einzubringen? (Prof. Zdrazil, Ringvorlesung Freie Universität Stuttgart Minute 43).
Das Konzept der Salutogenese besteht aus drei Aspekten (Drei Säulen der Gesundheit – coaching lovers):
1.Verstehbarkeit
Das Individuum nimmt seine Welt als verständlich, stimmig und geordnet wahr. Belastungen und Probleme können im Zusammenhang gesehen werden.
2. Handhabbarkeit
Die Herausforderung im Leben werden bewältigt und man verfügt über persönliche Ressourcen, von denen man in Krisenzeiten Gebrauch macht. Man ist also Gestalter des eigenen Lebens und nimmt die Dinge selbst in die Hand (Partizipation). Auch bei schwierigen Lebenssituationen entwickelt man eine psychische Widerstandskraft (Resilienz), um diese ohne anhaltende Beeeinträchtigungen zu überstehen. (Wikipedia)
3. Sinnhaftigkeit
Das Leben, die Aktivitäten und Tätigkeiten werden als sinnvoll betrachtet. Für Anstrengungen lohnt es sich zu engagieren.
In der Ganztagsschule lässt sich das Konzept der Salutogenese gut verwirklichen, indem fächerübergreifend der Sinn des Lernens nähergebracht wird. Theorie und Praxis sollten sich dabei vermischen und haptisches Material sollte zur Verfügung stehen. Es geht hier wiederum nicht um trockenen Lehrstoff auswendig zu lernen, sondern einen Bezug zum Thema herzustellen. Fragen wie z.B. „Wie können sich die Schülerinnen und Schüler mit einbringen? Wie können sie untereinander und miteinander kommunizieren, um Lösungen zu finden?“, wären hier angebracht.
Kindern und Jugendlichen muss ein Weltverständnis vermittelt werden, in dem sie eine Perspektive für das eigene sinnhafte und verantwortungsbewusste Handeln in der Zukunft bekommen.
Robert Waldinger, der 4. Leiter der Harvard Study of Adult Development kam zu folgenden Erkenntnissen: „Der Schlüssel zu einem langen und gesunden Leben sind gute soziale Beziehungen“ und „ Einsamkeit tötet – egal ob man arm oder reich ist“. Über 75 Jahre wurden 724 Männer sowohl medizinisch (Blut- und Urinabnahme, Gehirnuntersuchungen) sowie auch im sozialen Bereich (Interviews), untersucht. Die Hälfte dieser Menschen waren Absolventen der Harvard-Universität und die andere Hälfte kam aus einer der ärmsten Stadtviertel Bostons. So hat man versucht, alle sozialen Verhältnisse, was ein Mensch erleben kann, abzudecken. (Robert Waldinger, TED-Talk)
Natürlich kann man diese Ergebnisse auch auf Kinder übertragen. Wenn Kinder im Schulleben gute soziale Beziehungen haben, sich im Klassenverband getragen und wohlfühlen, sowie sich in einer Wir-Gemeinschaft befinden, wirkt sich das auch auf eine positive Schulleistung aus. Man kann sich in der Tat einsam in einer Gruppe fühlen. Wie oft kommt es vor, dass Mitschüler/innen gehänselt und/oder gemobbt werden, weil sie anders sind? Es ist sehr wichtig, dass Kinder sich angenommen fühlen, auch wenn sie von woanders herkommen, anders aussehen, dünn oder dick sind, die deutsche Sprache beherrschen oder nicht, in Sport gut sind oder auch weniger gut, immer Einser schreiben oder mit den Noten zu kämpfen haben, usw.
Die Ganztagsschule bietet einige Möglichkeiten, das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Mitschülern und den Respekt untereinander zu fördern. Da die Schüler und Schülerinnen nicht nur ihre Schulstunden am Tisch absitzen und dem Lehrer zuhören und pauken, sondern eine Rhythmisierung des Unterrichts stattfindet, wo abwechselnd Unterricht und Kreativangebote verwirklicht werden und mehr Zeit zur Verfügung steht, können die Kinder und Jugendlichen davon profitieren zusammenzuwachsen. Es bleibt genügend Raum für gemeinsame Gespräche und Reflexion. Ausserdem können soziale Kontakte aufgebaut und Freundschaften geschlossen werden. Schon das gemeinsame Mittagessen zum Beispiel fördert unter anderem den Zusammenhalt und die Gemeinschaft untereinander.
Wichtig ist auch zu vermerken, dass nicht die Vielzahl der sozialen Kontakte ausschlaggebend für einen gesunden Lebensstil sind, sondern vielmehr die Qualität und die Tiefgründigkeit dieser, wie etwa ob man sich auf den anderen verlassen und zählen kann.
Die Fachpädagogen der Ganztagsschule und das Betreuungspersonal sollten immer offen für Gespräche sein, oft mit den Kindern und Jugendlichen über ihr Verhalten reflektieren sowie die Kommunikation zwischen den Mitschülern motivieren und stärken.
Erst einmal, was sind positive und was sind negative oder toxische Gefühle? Ich glaube jeder kann diese Frage beantworten. Freude, Mut, Zuversicht, Hoffnung, Liebe gehören definitiv zu den wünschenswerten Empfindungen, gegenteilig dazu sind Haß, Wut, Angst, Neid, Zweifel, Frustration, Kummer und Traurigkeit eher vermeidende Emotionen.
Man sagt den positiven Gefühlen heilende Kräfte zu. Was würde man zum Beispiel ohne Hoffnung im Leben machen oder ohne Freude oder Mut? Es würde unabänderlich zu Depressionen oder am schlimmsten zu Suizid führen.
Bejahende Emotionen sind die Basis für ein gesundes und erfolgreiches Leben! (Ringvorlesung Freie Universität Stuttgart)
Hierzu möchte ich den japanischen Wissenschaftler Masaru Emoto nennen, der die Schwingungen des Wassers untersucht hat. Hierbei zum Beispiel setzte er ein bestimmtes Volumen Wasser verschiedenen Musikrichtungen aus, oder beklebte die gefüllten Gläser mit verschieden Worten – negativen wie Haß oder positiven wie Liebe. Danach frierte er das Wasser ein und fotografierte die Moleküle. Resultat ist, dass die Aufnahmen des Wassers mit positiven Einflüssen, schöne Kristalle bildeten und die Kristalle mit negativen komplett oder teilweise zerstört waren. Er machte noch viele weitere Untersuchungen mit verschiedensten Methoden.
Auch der Körper des Menschen besteht zu 2/3 aus Wasser, was daraus schließen lässt, das wenn wir uns anerkennend und wertschätzend behandeln und denken bzw. von anderen so angenommen werden wie wir sind, das wiederum Einfluss auf unseren Körper hat und somit natürlich auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. (Masaru Emoto, Die Botschaft des Wassers, la-gioia.de)
(Compassion – Mitgefühl, Thank you – danke, Wisdom – Weisheit, Heavy Metal Music – Heavy Metal Musik, I will kill you – Ich will dich töten, You foll – Versager, Water before & after Buddhist prayer – Wasser vor und nach buddhistischem Gebet) (Fotografie - Pinterest)
Zurück zur Ganztagsschule! Die Frage stellt sich, wie man den Kindern diese positven Gefühle weitergibt? Wie kann man sie wecken und vertiefen?
Auch hierzu gibt es vielfältige Optionen. Eine ist vielleicht die Lachtherapie oder auch Lachyoga genannt. Die Technik hat ihren Ursprung in den Selbstversuchen des amerikanischen Wissenschaftsjournalisten Norman Cousins. Weltweit verbreitet wurde sie von Madan Kataria, einem Arzt und Yogalehrer aus Mumbai, Indien. (Wikipedia)
Lachen ist gesund! Diesen Satz hört man doch sehr oft. Und es steckt viel Wahres in ihm. Lachen stärkt das Immunsystem. Die Wissenschaft der Gelotologie beschäftigt sich intensiv mit diesem Thema. (rotenasen.de)
Der aus der USA stammende Professor William Fry gründete 1964 das Institut für Humorforschung an der Stanford Universität in Kalifornien/USA. Er fand heraus, dass 20 Sekunden Lachen den Körper genauso fordern wie drei Minuten Joggen. (rotenasen.de)
Wir sollten so in der Ganztagsschule und im Klassenzimmer doch desöfteren „Lachpausen“ mit einbauen!
Andere Optionen für die Steigerung der positiven Gefühle wären Meditation, Kommunikation, Gespräche, Spiele zur Gruppenstärkung, usw.
Kreativität ausleben lassen, die Imagination fördern, Freiraum zum eigenen Gestalten und Schöpfen gewähren sowie ausprobieren können ohne Kritik sind Aspekte, die mir zu diesem Punkt einfallen.
Etwas Eigenes mit seinen Händen gestalten oder musizieren und dabei Erfolgserlebnisse erzielen sind eine Genugtuung, die sich gesundheitsfördernd auswirken.
Hierbei möchte ich auf einen Film von dem Schweizer Regisseur Arthur Cohn „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ hinweisen. Er handelt von einem Internat in Frankreich im Jahre 1949 für schwererziehbare Jungs. Sie stammen aus harten und komplizierten pädagogischen Hintergründen und es herrscht viel Gewalt an der Institution, es werden Strafen verhängt, es dominiert ein drückendes Klima und es kommt häufig zu Unfällen bzw. sogar zu Suizid. Dann kommt Clément Mathieu in die Einrichtung als Hilfslehrer, Erzieher und Musiker. Er sieht die Not und Armut der Kinder, die oft Waisenkinder wurden durch den Krieg. Er sieht auch das musikalische Potenzial der Internatsbewohner und startet ein Projekt und initiiert einen Chor. Nach einiger Zeit merkt man den Wandel im Internat. Das Klima entspannt sich, die Kinder erlangen wieder Freude, Hoffnung und Zufriedenheit. Motivation für das Leben, das Lernen und das Miteinander entstehen. Die Seelen der Kinder und Jugendlichen hellen sich auf und es findet eine Gesundung statt.
Interessant hierbei ist der Zusammenhang, der in diesem Film zwischen Psyche und Körper passieren, was sich auf das Sozialleben auswirkt. (Ringvorlesung Freie Universität Stuttgart, ab Minute 1.00, Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“)
Zu diesem Thema kann ich meine eigenen persönlichen Erfahrungen miteinbringen. Viele Jahre habe ich im Kunstbereich meinen Lebensunterhalt verdient und ich möchte das Gestalten nicht missen. Man taucht in eine andere Welt ein und kann dabei den Arbeitsalltag etwas hinter sich lassen und abschalten.
In der Ganztagsschule unterrichte ich seit 3 Jahren die Kunst-AG und kann diese Genugtuung, Freude, Heiterkeit und Zufriedenheit, die sich im Klassenraum und bei den Kindern ausbreitet, nur bestätigen. Die Schüler/innen lieben diese Stunden, sind sehr stolz auf ihre Erfolgserlebnisse und auch oft erstaunt, was für ein Potenzial in ihnen steckt bzw. überrascht wozu sie fähig sind. Kreativität ausleben gibt Selbstbewusstsein und -vertrauen.
Desöftern sollte man den Kindern und Jugendlichen Freiraum geben, selbst zu gestalten; die festen Vorgaben eher im Hintergrund, Partizipation und Mitgestalten öfter in den Vordergrund rücken.
Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten die Kunst in den Schulalltag miteinzubringen und die Kreativität anzuregen, wie z.B. das Experimentieren mit Farben und verschiedenen Materialien, Zirkus, Instrumente und Musik, Tanz und Bewegung, Nähen oder Kochen.
Es gibt zahlreiche Studien, dass die Natur heilende Kräfte besitzt und nicht nur Hokuspokus ist. Natur kann ein Spaziergang im Wald sein, Gartenarbeit, Bergwandern, Schwimmen im Meer oder in einem See. Sogar ein Raum mit mehreren Zimmerpflanzen fühlt sich angenehmer an als einer mit nur z.B. Computern und Laptops. Geräusche wie das Summen von Bienen oder das Rauschen der Baumkronen im Wind, der Geruch und die Farben von Blumen, frische Luft und Sonnenlicht sind nur einige Beispiele, die das Wohlbefinden steigern.
In den 70er Jahren stellte der Architekt und Geografie-Doktorand Roger Ulrich an der Universität von Michigan fest, dass Studierende, die am Morgen den Weg durch einen Park nahmen, von positiven psychologischen Wirkungen berichteten, die den ganzen Tag anhielten. Er führte mehrere Untersuchungen durch, um festzustellen, was sich an dem Befinden der Probanten verändert. Die Messmethoden waren unterschiedlichster Art, wie z.B. Blut-, Speichel- und Urinproben oder die Erfassung physiologischer Stressparameter an der Hautoberfläche. Er stellte immer wieder fest, dass Aufenthalte in der Natur, Stress reduzieren, die Stimmung heben und die mentale Leistungs-fähigkeit verbessern. (deutsch-apotheker-zeitung.de)
Eine der frühesten Studien zur gesundheitlichen Wirkung des Waldes erschien 1984 im Wissenschaftsmagazin „Science“. Schon der Anblick von Bäumen wirkt messbar positiv. Patienten in einem Krankenhaus nach einer OP, die auf Bäume schauten, wurden schneller gesund, als diejenigen, die nur auf eine Mauer sahen. (ndr.de)
Zu einem ähnlichen Ergebnis kam eine große Studie des Umweltpsychologen Marc Berman 2015 an der Universität Chicago: Je weniger Bäume in einer Wohngegend stehen, desto höher das Risiko für typische Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Schwäche, Bluthochdruck oder Diabetes. (ndr.de)
Der österreichische Biologe und Buchautor Clemens Arvay sammelt internationale Forschungsergebnisse zur Wirkung des Waldes auf unsere Gesundheit. Er ist überzeugt: „Der Wald hilft uns gegen Depressionen, gegen psychische Stressbelastungen und Burnout. Aber er stärkt auch unser Immunsystem, kann uns vor ernsthaften chronischen Krankheiten schützen und sogar vor Herzinfarkt. (ndr.de)
Kinder lieben es in der Natur zu sein und sie zu erforschen. Fast jedes Kind, dem man das Angebot macht rauszugehen, wird es sofort annehmen. In der Schule sind Ausflüge in die Natur sehr beliebt. Auch am Pausenhof zeigt sich das wieder. Kinder spielen gerne mit Gras und Steinen, mit Blättern und Stöcken, und sie würden am liebsten auf Bäume klettern oder mit Wasser und Erde spielen.
Die Möglichkeiten den Kindern und Jugendlichen die Natur in der Schule näherzubringen sind vielfältig, wie etwa Gartenprojekte, Ausflüge, Zimmerpflanzen betreuen, Naturmaterialien sammeln und damit basteln oder Drachen steigen lassen, usw.
Jeder hat es schon selbst erfahren, dass der Aufenthalt in der Natur und/oder Bewegung an der frischen Luft zu einem positiven Wohlbefinden beiträgt, Probleme sich nicht mehr so schlimm anfühlen, man den Alltag hinter sich lassen kann oder sich auf einmal fröhlicher fühlt.
In der heutigen Zeit befinden sich die Kinder und Jugendlichen leider immer häufiger in verschlossenen Räumen und beschäftigen sich überwiegend mit Computerspielen in der Freizeit oder „Tik-Tok-Videos“. Deshalb stellt es für uns, die Fachpädagogen und Ganztagsschul-Koordinatoren, eine wirkliche Herausforderung dar, die Natur den Kindern und Jugendlichen wieder „schmackhaft“ zu machen, damit sie sie wieder wertschätzen. sie richtig geniessen können, ihr Potenzial ausschöpfen, sich in ihr wohlfühlen, sie schützen und respektieren.
Wenn man an Gesundheit denkt, kommt einen automatisch Bewegung und Sport in den Sinn. Joggen, Fußball spielen, Schwimmen, Tanzen, Aerobic, Zumba, usw... sei es im Fitness-Studio, in Vereinen oder draußen an der frischen Luft, alleine oder in einer Gemeinschaft. Es tut einfach gut!
Bei körperlicher Betätigung werden Muskeln besser durchblutet und mit Nährstoffen versorgt, Sehnen und Bänder werden gestärkt, was die Gelenke schützt. Außerdem werden die Herzmuskulatur und Atemmuskulatur gestärkt und trainiert.
Des Weiteren wirkt sich Bewegung positiv auf die psychische Gesundheit aus. Das Gehirn wird besser durchblutet und erhält so mehr Sauerstoff, was neue Nervenzellen bildet. Endorphine (Glückshormone) werden ausgeschüttet sowie Serotonin und Noradrenalin vermehrt gebildet, die im Gehirn für die Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus, des Blutdrucks, der Emotionen und der Darmfunktion verantworlich sind.
Wissenschaftliche Studien belegen, dass regelmäßige Bewegung Depressionen und Angststörungen vermindern, das Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und die Selbstwirksamkeit steigern und die Leistungsfähigkeit des Gehirns erhöhen. (stiftung-gesundheitswissen.de)
Die Vorteile von regelmäßiger Bewegung und Sport sind zahlreich.
Kinder haben einen natürlichen Drang zu Bewegung. Sie lieben es zu Rennen. Bewegungs- und Sport-AGs oder Projekte der Erlebnispädagogik kommen immer gut an. Ausflüge zum Spielplatz finden immer Begeisterung.
Dennoch herrscht ein Defizit in Sachen körperlicher Betätigung bei Kindern und Jugendlichen. Wie im vorherigen Punkt 2.5 schon erwähnt, nehmen den Alltag und die Freizeitbeschäftigunen Computerspiele oder „Tik-Tok-Videos“ vermehrt ein. Man sieht immer weniger Kinder und Jugendliche draußen zusammen spielen, in Vereinen, beim Radfahren, Schwimmen oder anderen sportlichen Betätigungen.
Dieser Mangel breitet sich in der Grundschulzeit noch nicht so aus, dennoch mit zunehmendem Alter, wenn die Eltern ihren Kindern und Jugendlichen Handys oder Spielkonsolen erlauben und kaufen.
Interessant wäre es nachzudenken, wie man denn diese Medien mit Bewegung, draußen sein und mit dem Aufbau von sozialen Kontakten verbinden könnte.
„Tik-Tok-Videos“ mit Bewegung und Tanz gibt es schon, wie z.B. die sogenannten „Challenge-Videos“, in denen jeder tanzt und bestimmte Bewegungen zu einem Lied macht.
Könnte man sowas auch in der Ganztagsschule umsetzten?
Na klar!
Mögliche Ideen für eine Verbindung von beidem wären, wie schon genannt You-Tube, Tik-Tok und Instagramm mit Bewegungsprojekten zu verbinden. Man könnte Videos in der Klassen- oder Gruppengemeinschaft gestalten und aufnehmen, in dem jeder eine Rolle und/oder eine Aufgabe zugeteilt bekommt. Natürlich werden dann die Videos nur mit dem Einverständnis der Eltern auf Internetplattformen hochgeladen.
Gesundheitsförderung und gesunde Ernährung gehen Hand in Hand. Dennoch ist Essen nicht nur eine physiologische Zufuhr von Energie und Nährstoffen, bei der man auf eine Mangel- oder Überversorgung achten muss oder welche Vitamine enthalten sind, sondern hat auch psychische Aspekte, wie z.B. Emotionen, Motivation oder Vorstellungen bzw. eine soziale Bedeutung, wie etwa der Eßstil, Gruppenzugegörigkeit oder der Anlass. Des Weiteren sollte man die Bedingungen des Alltags, der Lebenssituation und der Handlungsbedingungen miteinbeziehen. Jedes Kind pflegt andere Esstraditionen.
Ausserdem sollten die Kinder als Experten ihres Lebens und ihrer Lebensvorstellung Mitrederecht haben und durch Partizipation miteingebunden werden.
In der Ernährungsbildung steht die Stärkung der Lernenden durch Identifikation, Nutzung, Aufbau und Stärkung der Gesundheitsressourcen sowie die Stärkung des Kohärenzgefühls (siehe Punkt 2.1) im Mittelpunkt.
Die Vielfalt und die Qualität des Essens, Erfolgserlebnisse und Spass bei der Zubereitung, Genuss und Freude am Essen, die Essatmosphäre und gemeinsames Essen, ein gutes Körpergefühl, positive Erfahrungen und subjektives Wohlbefinden, sowie ein fundiertes Ernährungswissen gehören zu den Gesundheitsressourcen im Bereich des Essverhaltens.
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