In der Arbeit wird Platons Auffassung der Liebe auf Grundlage der beiden Dialoge Lysis und Platon erarbeitet. Dabei sei angemerkt, dass Platon den Liebesbegriff eng mit dem Wahrheitsbegriff verbunden sieht. So wird sich im Folgenden die Frage gestellt, inwiefern sich Platons Liebesbegriffe auf Grundlage der Dialoge Lysis und Symposion von unserem heutigen Liebesverständnis unterscheiden.
Der Ursprung des Gefühls einer tiefen Zuneigung und aufopferungsvollen Hingabe ist die komplexe Konstruktion der menschlichen Psyche, dessen Entstehungsprozess weit mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Doch die Faszination liegt eben in dem Erklären und Verstehen Wollen des Entstehungsprozesses begründet. Der Mensch hat sich seit jeher für die Dinge interessiert, die außerhalb seines Verständnisses lagen. Auf der Fährte des wahrhaften Eros, sofern es ihn gibt, werden im Folgenden Platons Liebesbegriffe in Relation zu unserem heutigen Liebesverständnis gesetzt.
Platonische Liebe und heutiges Liebesverständnis: Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht Platons Liebesbegriff, dargestellt in seinen Dialogen Lysis und Symposion, mit dem heutigen Verständnis von Liebe. Sie beleuchtet philosophische, neurowissenschaftliche und psychoanalytische Perspektiven auf das Thema.
Welche Platonschen Dialoge werden untersucht?
Die Arbeit analysiert die Dialoge Lysis und Symposion, um Platons verschiedene Auffassungen von Liebe und Freundschaft zu ergründen. Im Lysis wird die Frage nach der Freundschaft und ihren Bedingungen untersucht, während das Symposion verschiedene Reden über Eros und Liebe enthält, inklusive der bedeutenden Rede der Diotima.
Wie beschreibt Platon Liebe im Lysis?
Im Lysis wird zunächst eine utilitaristische Form der Freundschaft ("Nutzfreundschaft") diskutiert, wo Liebe auf Nützlichkeit basiert. Die Untersuchung führt jedoch zu einer Aporie (Ausweglosigkeit), da die verschiedenen vorgeschlagenen Kriterien für Freundschaft (Ähnlichkeit, Gegensatz, Gutsein etc.) letztendlich nicht überzeugen können. Der Schluss des Dialogs legt nahe, dass wahre Freundschaft in einer ursprünglichen, fundamentalen Liebe ("proton philon") besteht.
Wie wird Liebe im Symposion dargestellt?
Das Symposion bietet verschiedene Perspektiven auf Eros und Liebe. Es werden unterschiedliche Arten der Liebe unterschieden, wie der himmlische und der gemeine Eros (Pausanias). Aristophanes präsentiert den Mythos der Kugelmenschen, der die Liebe als Suche nach der fehlenden Hälfte darstellt. Sokrates' Rede, basierend auf Diotimas Lehren, präsentiert Eros als Dämon zwischen Göttern und Menschen, der nach dem Guten und Schönen strebt und durch schöpferisches Wirken (Kinderzeugung, Weisheit) Unsterblichkeit anstrebt.
Welche Rolle spielt die Mäßigkeit in Platons Liebesbegriff?
Platon betont die Bedeutung von Mäßigkeit und Vernunft im Umgang mit der Liebe. Übermäßige Hingabe und Schmeicheleien werden kritisiert. Der Verstand soll die Begierden steuern und ein maßvolles Verhalten fördern. Alkibiades im Symposion und Hippothales im Lysis dienen als Negativbeispiele für unmäßiges Verhalten in der Liebe.
Welche neurowissenschaftlichen Erkenntnisse werden berücksichtigt?
Die Arbeit diskutiert den Einfluss von Hormonen (Dopamin, Oxytocin, Vasopressin) auf das Verliebtsein und die Bindung. Es werden Unterschiede im Hormonhaushalt zwischen Männern und Frauen im Kontext von Liebe und Sexualität betrachtet. Die Ergebnisse der Neurowissenschaften werden jedoch kritisch bewertet, da die meisten Studien an Tieren durchgeführt wurden und die Übertragbarkeit auf den Menschen nicht uneingeschränkt gegeben ist.
Welche psychoanalytischen Ansätze werden behandelt?
Die Arbeit bespricht zwei psychoanalytische Modelle: Chapmans "Fünf Sprachen der Liebe" und Sternbergs "Dreieckstheorie der Liebe". Chapmans Modell beschreibt fünf verschiedene Arten, Liebe auszudrücken (Lob, gemeinsame Zeit, Geschenke, Hilfsbereitschaft, Zärtlichkeit). Sternbergs Theorie analysiert Liebe anhand der Komponenten Intimität, Leidenschaft und Bindung, woraus acht verschiedene Arten von Liebe resultieren.
Wie beeinflusst Online-Dating das heutige Liebesverständnis?
Die Arbeit diskutiert die Auswirkungen von Online-Dating-Plattformen auf die Liebe. Die Unverbindlichkeit, die Austauschbarkeit von Partnern und die Fokussierung auf oberflächliche Kriterien (Aussehen) werden als problematisch gesehen. Die Auswahl von Partnern entspricht oft der Homogamie (Auswahl ähnlicher Partner).
Wie lassen sich Platons und das heutige Liebesverständnis vergleichen?
Platons Betonung der Mäßigkeit steht im Kontrast zu den hormonell beeinflussten Aspekten des Verliebtseins. Es gibt jedoch Parallelen zwischen Platons methodischem Ansatz zur Erkundung der Liebe und den systematischen Ansätzen der Psychotherapie. Sternbergs Dreieckstheorie erlaubt es, die verschiedenen Arten von Liebe (z.B. Platons himmlischer vs. gemeiner Eros) zu kategorisieren. Platons Ideal des Strebens nach dem Guten kann als Metapher für heutige Erwartungshaltungen an Partner gedeutet werden. Letztlich betont sowohl Platon als auch das heutige Verständnis die Rolle von bewussten Entscheidungen und Bindung in einer Beziehung.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Arbeit betont die Grenzen des Verstehens von Liebe und Eros. Eine vollständige Erfassung bleibt aufgrund der subjektiven Wahrnehmung und der Komplexität des Phänomens schwierig. Platons Ansätze, trotz ihrer Grenzen, bleiben relevant für das heutige Verständnis von Liebe, besonders seine Unterscheidung verschiedener Arten der Liebe und die Betonung der Mäßigkeit und bewussten Entscheidung.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Inhaltsverzeichnis
0. Einleitung
1. Platon
2. Lysis
3. Symposion
4. Die verschiedenen Liebesbegriffe bei Platon – Zusammenfassung
5. Heutiges Liebesverständnis
6. Vergleich: Platon – Heute
7. Schluss
Literaturverzeichnis
Anhang
0. Einleitung
„Alsdann aber lügt, wer die Behauptung vertritt, es hänge von seiner (allgemeinen) Schönheit und Trefflichkeit ab, daß ein Wesen einem anderen Wesen liebenswert werde. Wir sagen, er lüge, weil damit in den lebendigen Zustand des Eros hineingefälscht wird der geistige Zustand des Erkennens und Wertens! […] Genau so versucht es der platonische Eros […], der seelischen Erregung des erotischen Zustandes unterzuschieben eine Affektion der Vernunft […]!“1
Mit diesen - zum Einstieg zugegebenermaßen schwer verständlichen - Worten kritisiert Ludwig Klages in seinem Werk „Vom kosmogonischen Eros“ Platons Auffassung, die Liebe des Menschen bestehe aus dem Streben nach dem Guten. Diese Prämisse sei nach Klages insofern problematisch, dass versucht werden müsse, das Gute rational zu definieren, wodurch der „wahrhafte Eros“ verfälscht werde.
Neben dieser Kritik an Platons Liebesverständnis selbst steht bspw. Freuds Triebtheorie, nach der die Liebe mitunter (aber nicht nur) ein Trieb sei. Doch ist immer noch unklar, inwieweit nun der Verstand, das Rationale, die Vernunft, einen Einfluss auf unser Liebesgefühl hat oder haben sollte. So ist auch fragwürdig, es überhaupt mit einer Logik erklären zu können. Theoretische Modelle, Aufteilungen und Definitionen nähern sich dennoch idealerweise der Realität an. Im Zuge dessen wird auf eben solche Vereinfachungen zurückgegriffen.
Der Ursprung des Gefühls einer tiefen Zuneigung und aufopferungsvollen Hingabe ist die komplexe Konstruktion der menschlichen Psyche, dessen Entstehungsprozess weit mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Doch die Faszination liegt eben in dem Erklären und Verstehen Wollen des Entstehungsprozesses begründet. Der Mensch hat sich seit jeher für die Dinge interessiert, die außerhalb seines Verständnisses lagen.
1 Ludwig Klages, Vom kosmogonischen Eros, München, 1922, S. 32.
Auf der Fährte des wahrhaften Eros, sofern es ihn gibt, werden im Folgenden Platons Liebesbegriffe in Relation zu unserem heutigen Liebesverständnis gesetzt. Dabei sei bemerkt, dass der Versuch, das Gefühl der Liebe einzufangen, ein schier unmögliches Unterfangen ist. Und gerade in Anbetracht von heutigem Wandel und amouröser Vielfalt des 21. Jahrhundert ist die Definition eines einheitlichen Liebesbegriffes zunehmend diffizil. Neben diversen philosophischen Ansätzen gibt es dank wissenschaftlichen Fortschrittes neue Ansätze zur Erklärung des Phänomens Liebe. Doch wegen der auch hier herrschenden umfassenden Bandbreite an Richtungen und Möglichkeiten kann nur ein Teil in dieser Ausarbeitung dargestellt werden. Beschränkt wird sich im Folgenden deshalb auf die Ergebnisse der Neurowissenschaften innerhalb der Biologie und auf praxisbezogene Theorien der Psychoanalyse - meist herausgearbeitet für Paartherapien.
Platons Auffassung der Liebe wird auf Grundlage der beiden Dialoge Lysis und Platon erarbeitet. Dabei sei angemerkt, dass Platon den Liebesbegriff eng mit dem Wahrheitsbegriff verbunden sieht. Platons Wahrheitsverständnis sowie Ideenlehre werden in dieser Arbeit dennoch weitestgehend außen vorgelassen. So wird sich im Folgenden die Frage gestellt, inwiefern sich Platons Liebesbegriffe auf Grundlage der Dialoge Lysis und Symposion von unserem heutigen Liebesverständnis unterscheiden.
1. Platon
1.1 Leben Platons
Platon wurde um die Jahre 427 v. Chr. in Athen geboren und verstarb vermutlich 347 v. Chr. ebenfalls in Athen. 2 Er war Schüler des Sokrates und Lehrer des Aristoteles. Als Philosoph, Denker und nicht zuletzt Schriftsteller von Sokrates Gedankengut war Platon bereits in der Antike aber auch noch bis heute einer der wichtigsten antiken Gelehrten. Der Name Platon (altgr. Πλάτων) bedeutet so viel wie „der Breite“. Die Theorien, dass dieser Name auf seine angeblich breite Stirn abziele oder dass er nur ein Spitzname gewesen sei, und sein eigentlicher Name Aristokles - wie der seines Großvaters - gewesen sei, sind jedoch nicht haltbar. 3
2 Sabine Steldinger, Platon: Leben - Werke - Kritik, GRIN Verlag, 2001, S. 1.
3 James A. Notopoulos, The Name of Plato, In: Classical Philology, Bd. 34, 1939, S. 141–143.
Platon wuchs zur Zeit des Peloponnesischen Krieges auf, der nach 27 Jahren mit dem Sieg Spartas über Athen im Jahr 404 v. Chr. endete. So endete für kurze Zeit die attische Demokratie in Athen, und die Herrschaft der Dreißig, eine Terrorherrschaft aus dreißig Oligarchen, schloss sich an. Platon genoss in der Zeit jenes Krieges eine erstklassige Schulbildung, zu seinen Lehrern zählen so zum Beispiel die Sophisten Gorgias, Protagoras und der Herakliteer Kratylos.
Mit ca. 21 Jahren begegnete der junge Platon schließlich Sokrates. Tief beeindruckt vom Wirken und Lehren dessen erkor er ihn zu seinem Lehrmeister. So prägte Sokrates Platons Denken bis zu sieben Jahre lang, bis Sokrates nach dem Ende der Tyrannenherrschaft der Dreißig Oligarchen und dem Wiederaufbau der attischen Demokratie in Athen 399 v. Chr. zum Tode verurteilt worden war.
Erschüttert in der Politik und Staatsführung des Stadtstaates Athen wendete sich Platon von der Politik ab und unternahm Studienreisen, die ihn bspw. nach Sizilien, Italien und Ägypten führten. Nach seiner ersten Reise gründete Platon 387 v. Chr. seine Akademie (altgr. Άκαδήμεια), die allererste philosophische Schule, und legte so den Grundstein für die Universitäten, wie wir sie heute kennen. Bis zu seinem Ableben lehrte und forschte er dort. Platons Akademie sollte so noch bis zum Jahr 529 n. Chr. fortdauern.
Platon begann erst nach Sokrates Tod, schriftliche Werke zu verfassen. Zu seiner allerersten Schrift zählt die Apologie, in der er Sokrates Todesprozess und Hinrichtung beschreibt. Zu seinen Frühwerken wird auch der hier behandelte Dialog Lysis gezählt. Die klassischen Werke bestehen aus Politeia, Phaidros, Phaidon und dem Symposion, in denen Platons Grundauffassung eines Staates und seine Ideenlehre behandelt werden. Platons Spätwerke beschäftigen sich mit der Kritik an eben dieser Ideenlehre und mit allgemeinen Begriffsbestimmungen, bzw. der Sprachphilosophie. Darunter zählen Parmenides, Theaitetos und Sophistes, um nur einige zu nennen. Dass nahezu sämtliche Schriften Platons erhalten sind, ist ein Ausnahmefall in der antiken Philosophie. Dies lässt sich zum einen jedoch mit der schon zu Lebzeiten bestehenden Popularität Platons, zum anderen mit der Vervielfältigung seiner Werke in der Akademie begründen. 4
4 Holger Vos, Mit Sprache über Sprache - Gegenüberstellung und Rezeption der (Sprach-) Philosophie von Platon und Aristoteles, Vechta, 2001.
Auffällig ist, dass nahezu alle Schriften Platons in Dialogform verfasst sind. Grund dafür ist die Sokratische Methode, nach der Sokrates seine Gespräche geführt hat, und die Platon in seinen Verschriftlichungen nachempfindet. Die Dialogform dient dabei der Erkenntnisgewinnung und der Nachvollziehbarkeit für den Leser. Aufgrund der Tatsache, dass größtenteils Sokrates und andere Gesprächsteilnehmer zu Wort kommen, lässt sich der Ursprung der Gedanken und Meinungen allerdings nicht genau bestimmen.
1.2 Platon als Schüler des Sokrates
Sokrates, 469 v. Chr. in Athen geboren und ab 406 v. Chr. Lehrer Platons, hatte mit seinen Gesprächen auf dem Marktplatz Athens einen so fulminanten Einfluss auf die Philosophiegeschichte wie kein Zweiter. Dennoch war er unter Zeitgenossen aufgrund seiner Gespräche mit seinen Mitbürgern nicht sonderlich beliebt, in denen er seine Methode der Maieutik (altgr. μαιευτική „Hebammenkunst“), auch genannt Sokratische Methode, anwendete. Diese Methode beschreibt das Vorgehen, mit gezielten Fragen und Anmerkungen den Gesprächspartner selbst zur Erkenntnis zu führen. Dies liegt Sokrates Annahme zugrunde, dass die Erkenntnis schon bereits in jedem verborgen liege und nur hervorgebracht werden müsse.
Oft endeten Sokrates Gespräche jedoch in einer Aporie, also in der Ausweglosigkeit einer Fragestellung, was Sokrates aber als Erkenntnis oft genügte. Sokrates soll vom Orakel in Delphi als „Weisester Mann“ betitelt worden sein, weshalb sich dieser zur Prüfung mit ebenfalls sehr weisen Männern traf. 5 Er erkannte, dass die meisten sich nur für weise hielten, es aber nicht waren, woraufhin er ihnen mithilfe der Maieutik klarzumachen versuchte, wie wenig sie doch wüssten. So kam er letztendlich zu dem Schluss, dass er insofern weiser wäre als alle anderen, als dass er wüsste, nichts zu wissen. Da er sich damit unter seinen Zeitgenossen nicht beliebt machte und er als überheblich galt, wurde ihm vorgeworfen, er depraviere seine Schüler. Dieser Unmut gipfelte in der Anklage, er verderbe die Jünglinge und sei überdies Gottesfrevler. Trotz Sokrates Verteidigungsrede vor Gericht wurde er deshalb zum Tode verurteilt. Sokrates Hinrichtung selbst wurde aufgrund eines Festes um einige Tage verschoben, die er
5 Platon, Apologie des Sokrates.
damit verbrachte, mit seinen Freunden zu diskutieren und philosophieren. So auch am Tag der Hinrichtung, an dem er den giftigen Schierlingsbecher ohne Zögern und Zittern austrank und schließlich starb.
2. Lysis
2.1 Ausgang: Die Verliebtheit des Hippothales
Der Dialog Lysis ist aus der Sicht Sokrates geschrieben, der zufällig einige Jünglinge, darunter Hippothales und Ktesippos, trifft, woraufhin er von ihnen zur neu errichteten Palaistra (altgr. παλαίστρα „Ringplatz“) eingeladen wird. 6 Denn dort führten die Jünglinge ihre Gespräche. Als Sokrates Hippothales danach fragt, wen er als Schönsten erachte, möchte dieser aus Scham nicht antworten. Daraufhin offenbart Ktesippos, dass Hippothales nur von Lysis schwärme. Sokrates fordert Ktesippos also auf, ihm zu berichten, was Hippothales an Lysis lobt, da Hippothales doch bereits Reden und Gedichte über Lysis seinen Freunden vorgetragen hat. In besagten Gedichten nämlich preist Hippothales die Abstammung des Lysis, da er der Sohn des für seinen Reichtum und Sieg in diversen Pferderennen berühmten Demokrates von Aixone sei. Doch Sokrates tadelt ihn dafür, da Hippothales ja mit diesen Lobpreisungen sich selbst als Liebhaber des Lysis beschönige. Man solle also den Geliebten nicht loben, wenn man ihn noch nicht hat. Und da auch Lob an den Geliebten diesen hochmütig macht, wird es umso schwieriger, dessen Gunst zu ergattern.
Um also dem Hippothales zu zeigen, worüber man mit dem Liebling reden sollte, geht Sokrates zur Palaistra, denn dort halte sich der Lysis auf.
2.2 Freiheitsbeschränkung
Im Folgenden fragt Sokrates gezielt den Lysis, welcher knappe, bewertende Antworten liefert. So leitet Sokrates zu der Erkenntnis, dass Eltern zwar stets das Beste für ihre Kinder wollten, diese aber dennoch in ihren Handlungsmöglichkeiten einschränkten. Er forscht nach dem Grund dieses Widerspruchs: Das Verbot liege in der Unwissenheit und fehlenden Erfahrung begründet. So warteten die Eltern auf den Tag, dass man klüger werde als sie selbst, bis sie uns gewährten, worin wir besser sind. Dies lasse sich auch auf andere
6 Im Folgenden beziehe ich mich auf: Platon, Lysis.
Gebiete übertragen, denn gewisse Aufgaben, wie bspw. die Heilkunst, gibt man an jemanden mit mehr Wissen ab.
Zusammenfassend habe der Mensch also in der gut ausgeführten Tätigkeit, wie auch immer diese aussehen mag, eine gewisse Freiheit und Macht über andere. Umgekehrt ist der Mensch unbrauchbar in Dingen, in denen er keinen Verstand aufweist, und wird in Hinsicht dieser Dinge nicht geliebt. Es ergibt sich folglich, dass eine Person brauchbar sein muss, um geliebt zu werden.
Sokrates zeigt auf diese Art, wie man mit einem Geliebten zu reden hat: Man muss ihn in Schranken weisen und zu Demut zwingen, nicht aber überschwängliche Lobreden halten.
2.3 Wer oder was ist wessen Freund?
Sokrates wendet sich nun Menexenos, dem Schüler des Ktesippos, auf Geheiß des Lysis, ihn ebenfalls zu züchtigen, zu. Er bewundert Lysis und Menexenos um ihre Freundschaft und stellt so die Ausgangsfrage, wie jemand jemandes Freund werde.
Zuerst gibt Menexenos zu, dass sowohl der Liebende als auch der Geliebte sich gegenseitig freund seien. Doch Sokrates wendet ein, dass der Liebende auch vom Geliebten gehasst werden könne, weshalb die Liebe gegenseitig sein müsse, um sie Freunde zu nennen. Auch hier lenkt Sokrates ein, dass man Dinge lieben könnte, diese einen aber nicht. Zwangsläufig müsse also der, von dem die Liebe ausgeht, dem anderen Freund sein, nicht aber umgekehrt. Doch weil es sich auch auf diese Weise mit dem Hass verhält, kann es geschehen, dass einer liebt, der andere ihn aber hasst. Diese Unmöglichkeit, dass der Freund feindlich und der Feind freundlich sei, führt zu der Annahme, dass der Geliebte dem Liebenden freund sein muss. Doch vorher wurde festgestellt, dass es sich nicht so verhalten kann, da der Geliebte schließlich den Liebenden hassen kann. Die Gesprächsteilnehmer müssen hier also das Scheitern dieser Diskussion aufgrund einer Kreislogik feststellen.
Sokrates schwenkt hierauf wieder auf Lysis und schlägt vor, die Aussage von Dichtern, dass das Ähnliche einander freund sei, zu untersuchen. Er wendet ein, dass zwei böse Menschen trotz ihrer Ähnlichkeiten nicht einander freund seien, denn sie beleidigten sich. So schließt Sokrates, dass nur gute Menschen einander Freunde sein könnten.
Doch auch hiermit hat Sokrates seine Probleme: Die Ähnlichen seien sich nicht nützlich, da sie sich keine Hilfe seien, und somit könnten sie auch nicht freund sein. Auch der Gute bedarf keiner Freundschaft, denn er genügt sich selbst; das Gute lasse sich schließlich nicht steigern.
Sokrates erinnert sich an die Erklärung jemandes, dass das Ähnliche sich am feindlichsten wäre aufgrund von Neid und Streit, so seien z.B. Sänger sich die größten Konkurrenten. Dagegen würden sich die Gegensätzlichkeiten anziehen: Der Unwissende und der Weise, der Kranke und der Arme, der Starke und der Schwache. Er entkräftet diese These aber erneut mit einem einfachen Beispiel, denn so müssten Freundschaft und Feindschaft freund sein, wie auch das Gute und das Böse, was sich aber nicht so verhalte. Zusammenfassend seien also weder das Ähnliche noch das Gegenteilige sich Freunde, und so könne dem Guten nur freund sein, was selbst weder gut noch schlecht sei.
2.4 Zweck/Ursache der Freundschaft
Am Beispiel der Arzneikunst führt Sokrates ferner aus, dass der Leib - weder gut noch böse - aufgrund der bösen Krankheit sich dem Guten, also der Arzneikunde, anhängt. Dementsprechend liegt die Ursache einer Freundschaft zum Guten in der Anhaftung des Bösen. Führt diese Anhaftung aber dazu, dass man böse wird, so ist keine Freundschaft mehr zum Guten möglich, denn wie vorher erschlossen kann das Gegenteilige sich nicht freund sein.
Man sei der Arzneikunst aber nur freund um der Gesundheit willen. Diese Logik lasse sich dann aber folglich bis ins Unendliche führen, bis man bei der Freundschaft zur Arzneikunst wieder angelange. Folglich liegt die wahre Freundschaft in der ersten Freundschaft überhaupt, und man sei nicht um eines anderen willen jemandes Freund.
Sokrates fragt sich nun, ob wir des Guten freund seien. Dazu führt er an, dass, wenn das Böse nicht länger existiere, es auch kein Gutes mehr gäbe. Ohne das eine könne das andere nicht existieren. Insofern wären wir Freund des Guten, weil wir Feind des Bösen seien. Doch auch hier muss Sokrates einräumen, dass trotz Fehlen des Bösen die Begierden bestehen bleiben würden, sodass diese die Ursache von Freundschaft seien. Weil man begehre, was einem fehle, und das Angehörige, welches einem entzogen wurde, fehle, so müssten wir schlussendlich das Angehörige lieben. „Das von Natur Angehörige“ 7 sei also unser Freund, dem wir
„der Seele nach oder wegen irgendeiner anderen Gesinnung, Art und Eigenschaft“ 8 angehörig wären.
2.5 Scheitern der Untersuchung
Nun stelle sich aber die Frage, inwiefern sich das Angehörige von dem Ähnlichen unterscheide. Und da Sokrates und die anderen keinen Unterschied feststellen können, sind sie wieder am Anfang der Diskussion angelangt, an dem sie widerlegt hätten, dass das Ähnliche sich niemals freund sei. 9
So muss die Gesprächsrunde zugeben, dass ihre Suche nach der Freundschaft in einer Aporie ende. Sokrates fasst also zusammen, dass weder der Liebende noch der Geliebte, weder das Ähnliche noch das Gegenteilige, weder das Gute noch das Neutrale, oder das Angehörige der Kern wahrer Freundschaft seien.
3. Symposion
3.1 Des Phaidros Rede
Das Besondere am Symposion ist erst einmal die verschachtelte Erzählstruktur: Das eigentliche Symposion (altgr. συμπόσιον „Gastmahl“ oder „Trinkgelage“), in dem die unterschiedlichen Gesprächspartner zu Wort kommen und Sokrates bspw. Bezug auf die Rede einer gewissen Diotima nimmt, wurde von dem damals Anwesenden Aristodemos dem Apollodoros wiedergegeben, welcher wiederum dies einem gewissen Glaukon und anderen erzählt. Diese Rede des Apollodors gibt nun Platon an den Leser weiter, sodass das eigentliche Geschehen in einem
„vierfachen Rahmen“ 10 eingebettet ist. Doch weil die Rede des Aristodemos von Sokrates abgesegnet wurde, stimmt das Gesagte mit dem tatsächlichen Geschehen auf dem Gastmahl größtenteils überein. Platon wählte möglicherweise diese Darstellung, um den tatsächlichen Kern der Reden vor dem Hintergrund weggelassener Details hervorzuheben. 11
Nachdem einstimmig beschlossen wurde, das Gastmahl mit Lobreden über Eros zu füllen, beginnt Phaidros damit, Eros als einen der ältesten Götter zu preisen. 12
7 Platon, Lysis, S. 201.
8 Ebd..
9 siehe S. 7.
10 Thomas A. Schmitz, Der vermittelte Bericht in Platons Symposion, Kiel, 1995, S. 121.
11 Ebd..
12 Im Folgenden beziehe ich mich auf: Platon, Symposion.
Eros sei überdies auch der Schöpfer unseres höchsten Guts, der Liebe. Konstitutive Merkmale für diese sei einerseits die Scham vor dem Liebhaber, wenn man etwas schändliches getan habe, und andererseits das Bestreben nach dem Schönen. Die Liebe sei zudem Triebkraft für Mut, sodass man für den Liebhaber sterben möge. Dazu führt Phaidros die Sage der Alkestis an, die freiwillig anstelle ihres Gatten in den Tod ging, und dafür von den Göttern mit der Rückkehr aus der Unterwelt in die Welt der Lebenden belohnt wurde. So auch wie Achilleus, der aus Rache seinem Liebhaber Patroklos in den Tod folgte, und dafür ebenfalls von den Göttern belohnt wurde. Phaidros stellt damit den Liebhaber über den Geliebten, da in ihm schließlich der göttliche Eros herrsche.
3.2 Des Pausanias Rede
In der Rede des Pausanias wird eine Unterscheidung des Gottes Eros vorgenommen: Es gäbe nämlich einen himmlischen und einen gemeinen Eros. Der gemeine Eros sei die schlechte Liebe, da der Körper mehr als die Seele geliebt werde, und somit nur auf die Befriedigung geachtet werde. Diese Art zu lieben sei schlecht, da sie etwas unbeständiges liebe.
Dagegen stehe der himmlische Eros, der im Gegensatz zum gemeinen nur in der Päderastie (altgr. παιδεραστία „Knabenliebe“) und nicht bei den Frauen zu finden sei. Kennzeichnend hierfür ist das Lieben der beständigen Seele. Hinzu kommt, dass dieser Eros mitunter die Liebe zur Vernunft beschreibe, die der männlichen Seite zugeschrieben werde. Der himmlische Eros sei also insofern dienlich, als er zu Vernunft, Tugend und Weisheit führe, weil der Liebhaber darauf achtgebe, um dem Geliebten zu gefallen.
Pausanias führt weiter aus, dass die Sitte den himmlischen vom gemeinen Eros versucht zu trennen, indem sie eine Prüfung aufstelle. Diese besteht darin, dass der Liebhaber dem Geliebten nachjagen und um ihn kämpfen müsse, und der Geliebte diesem sich entziehen müsse. Dabei rechtfertige einzig und allein die Liebe gewisse Taten oder Wege, um die Gunst des Geliebten zu erhaschen. Wäre der Zweck von Schmeicheleien und Erniedrigungen bspw. Geld oder Macht, so würden sie verurteilt werden, bei Liebe jedoch nicht.
3.3 Des Eryximachos Rede
Der Arzt Eryximachos schließt an die Rede des Pausanias an. Er stellt fest, dass der zweifache Eros in allen Dingen zu finden sei, so bspw. in der Heilkunst. Denn im gesunden Körper herrsche der himmlische, im kranken Körper der gemeine Eros, und es ist Aufgabe der Heilkunst, diese zusammenzuführen, sodass sich das Gegensätzliche liebe. 13
3.4 Des Aristophanes Rede
Aristophanes muss allerdings revidieren, dass die Menschen die wahre Kraft des Eros nicht begriffen hätten, da sie dem Gott keine Altäre bauten und ihm nicht opferten. So stellt er die Kraft des Eros dar, indem er berichtet, wie früher anstelle von einem männlichen und weiblichen Geschlecht ein drittes Geschlecht existierte: hermaphrodite Kugelmenschen mit vier Armen, vier Beinen und zwei Gesichtern. Da aber diese Kugelmenschen den Göttern zu mächtig geworden waren, teilte Zeus die Kugelmenschen der Hälfte nach, sodass fortan jeder Mensch in tiefer Begierde auf der Suche nach seinem abgeschnittenen anderen Teil sei. Aristophanes deutet also die Liebe als eine angeborene Suche nach dem fehlenden Teil.
Demnach entstand die Päderastie aus einem Kugelmenschen mit zwei männlichen Geschlechtsteilen, und sei deshalb männlicher. Diese Männer seien auch vorzüglicher, „weil sie mit Mut und Kühnheit und Mannhaftigkeit das ihnen ähnliche lieben“14.
Um nun zur ursprünglichen Natur zurückkehren zu können, müsse man die Götter, vor allem den Eros, verehren. Denn ihr Wohlwollen führe zu einer Annäherung der durch Götter gespaltenen Teile.
3.5 Des Agathon Rede
Agathon möchte in seiner Rede auf Eros selbst eingehen. Er behauptet nämlich - anders als Phaidros -, dass Eros der jüngste aller Götter sei. Denn da Gleiches sich zu Gleichem geselle und Eros vor allem in jungen, weichen und schönen Gemütern sich einniste, müsse er selbst so sein. Demnach sei Eros auch der tapferste, gerechteste, besonnenste und weiseste unter den Göttern. Nur durch Eros gäbe es überdies Friede und Wohlwollen, da die Liebe dazu führe.
13 siehe S. 7.
14 Platon, Symposion, S.77.
3.6 Des Sokrates Rede
Sokrates Rede solle keine Lobrede für den Eros werden, vielmehr möchte Sokrates die Wahrheit über Eros ergründen. Ähnlich wie im Dialog Lysis stellt er zuerst fest, dass man nur lieben könne, was einem fehle. Denn hätte man es schon, so würden wir es nicht begehren und lieben. Demzufolge sei Eros, der die Schönheit und das Gute liebe, selbst dieser Dinge bedürftig und habe sie nicht.
Im Folgenden beruft sich Sokrates auf eine Rede der Diotima von Mantineia, in der er selbst unterrichtet wurde. Da nun Eros nicht glückselig und schön sei, Götter aber nach der antiken Vorstellung es wären, so müsste Eros kein Gott sein, sondern ein Dämon. Zur Genese dieses Dämons gibt Diotima folgende Geschichte zum Besten: Zur Geburt der Aphrodite feierten die Götter, darunter Poros, der Gott des Reichtums, und Penia, die Göttin der Armut. Als nun Poros auf dem Fest einschlief, legte sich Penia hinzu, und empfing so Eros. Aus diesen gegensätzlichen Eltern ergibt sich nun eine Ambivalenz, sodass Eros einerseits „der Dürftigkeit Genosse“ 15 sei, andererseits nach dem Guten strebe wie sein Vater. Und so stehe Eros immer in der Mitte aller Dinge. Als Dämon stehe er wie ein Vermittler zwischen Sterblichen und Unsterblichen.
Diotima erklärt nun, dass einzig die Liebe zum Guten auch Liebe genannt werden dürfe. Demnach sei weder die Suche nach der anderen Hälfte noch das Begehren nach dem Angehörigen der Liebe entsprechend. Der wahre Eros äußere sich durch den Drang, im Schönen und Guten mit dem Leib oder der Seele etwas zu zeugen, denn nur so erlange man einen Grad an Unsterblichkeit, wie es für den sterblichen Menschen nur möglich sei. Dem Leibe nach erzeugen bedeute, Kinder zu zeugen; der Seele nach erzeugen bedeute, Weisheit und Tugendhaftigkeit zu zeugen, indem man sich unterhalte. Durch dieses Erzeugen erlange der Mensch Unsterblichkeit, indem er durch seine Kinder oder seine Werke weiterlebe. Die Kinder der Seele aber seien schöner und unsterblicher als die des Leibes.
3.7 Des Alkibiades Rede
Nachdem alle Teilnehmer gesprochen haben, stört der stark angetrunkene Alkibiades die gesellige Runde, die sich eigentlich darauf geeinigt hatte, den Abend mit Reden anstatt Wein zu füllen. Sokrates fühlt sich unwohl, weil Alkibiades in
15 Platon, Symposion, S. 119.
diesen verliebt ist und eifersüchtig wird, sobald Sokrates mit anderen redet oder diese gar anschaut.
Auch Alkibiades soll eine Rede über Eros halten, doch entschließt er sich, anstelle des Eros den Sokrates zu loben. Er rühmt die Gestalt Sokrates, die er mit einem Satyr 16 vergleicht, und daraufhin dessen Redekunst. Seine Reden seien die besten von allen und würden jeden sofort mitreißen.
Alkibiades berichtet auch, wie er Sokrates einst seine Liebe und Bewunderung gestanden habe, dieser ihn aber abgewiesen habe. Er warnt damit Agathon, doch die Gesprächsteilnehmer durchschauen seine Intention: Er möchte Sokrates und Agathon auseinanderbringen. Damit steht Alkibiades als klares Gegenbeispiel der vorangegangen Reden, denn er lässt seiner Begierde freien Lauf, anstatt sich zu mäßigen.
4. Die verschiedenen Liebesbegriffe bei Platon – Zusammenfassung
Der Dialog Lysis kann als Grundlage für das Verständnis des Symposions betrachtet werden, da dort die Liebe als Streben nach dem Guten postuliert wird. Zuerst wird dennoch eine andere Art der Philia beschrieben, die wir heute als
„Nutzfreundschaft“ betiteln würden. Demnach müsse man brauchbar sein, um geliebt zu werden. Diese Philia zielt auf den reinen Zweck ab, indem man begehrt, was man selbst nicht hat. Weiter gedacht ziele aber jedwede Freundschaft auf etwas anderen Willen ab, weshalb Platon konkludiert: Der Kern wahrer Freundschaft liegt in der ersten, finalen Liebe, der proton philon (altgr. πρῶτον φίλον „erstes Geliebtes“). 17 Hiermit beschreibt Platon das Ideal der Liebe, oder vielmehr das dahinterstehende Prinzip. Demnach liebt der Mensch die proton philon, die er in irdischer Gestalt zu erkennen glaubt.
Sokrates legt weitere Facetten der Philia offen, so bspw. das Begehren des Gegenteiligen oder des Ähnlichen. Stichhaltig wirkt aber lediglich die These, dass das weder Gute noch Böse nach dem Guten strebt. Dies leitet über zum Symposion, in dem ausgehend von diesem Gedanken das Streben nach dem Guten
16 Männliches Gegenstück einer Nymphe, ithyphallisch und oft mit Ohren oder einem Schweif eines Pferdes dargestellt.
17Hege Dypedokk Johnsen, The Morality of Platonic Love and its Metaphysical Presuppositions, Oslo, 2011, S. 33.
als wahre Liebe betitelt wird. Der Eros, der auf die Seele abziele, ist beständiger als der, der allein auf den Körper gerichtet ist.
Eine wichtige Rolle spielt zudem der Gott Eros in der Hinsicht, dass er als Mittelwesen bzw. Dämon sinnbildlich für die Mäßigkeit steht. Denn da Eros kein Gott und damit kein übergeordnetes Prinzip ist, sollte man sich ihm nicht völlig hingeben. Das Begehren ist Eigenverantwortung, dem es gilt, mithilfe der Vernunft Einhalt zu gebieten.
Dementsprechend fungieren sowohl Alkibiades im Symposion als auch Hippothales im Lysis als Negativbeispiel, da sie nicht maßvoll umgehen, sondern ihren Geliebten übermäßig loben. Vielmehr ist das (Streit-)Gespräch mit dem Geliebten die Art, mit ihm zu reden. Insofern müssen die Werke in ihrer Dialogform als Ansatz gedeutet zu werden, einem tatsächlichen Dialog, in dem die Philia sich offenbart, gerecht zu werden.
Die Mäßigkeit soll sich überdies nicht nur auf den Eros mit seiner Komponente der sexuellen Begierde beschränken, sondern auch auf die Gelüste allgemein, wie das Trinken von Alkohol, angewendet werden.
5. Heutiges Liebesverständnis
5.1 Neurowissenschaften
Neben diversen philosophischen, psychologischen, künstlerischen und poetischen Ansätzen in der Zeitgeschichte sind die Erkenntnisse der Neurobiologie vergleichsweise jung. Die Komplexität des menschlichen Gehirns erfordert noch weit in der Zukunft viele weitere Erforschungen und Studien. Dennoch lassen sich aussagekräftige Ergebnisse über den Einfluss von Hormonen in der Liebe treffen. Aus evolutionstheoretischer Sicht ist das Konzept der Liebe besonders praktisch: Der Sexualtrieb dient zum einen selbstverständlich der Fortpflanzung, wohingegen die Liebe zu einer Bindung mit einem bestimmten Partner führt, sodass die Versorgung und Erziehung der Nachkommen gewährleistet werden kann. 18 Auffällig ist vor allem der erste Teil einer Beziehung, also das Verliebtsein. Hier spielt das Hormon Dopamin eine wichtige Rolle, das verantwortlich für das menschliche Belohnungssystem ist und uns Glücksgefühle beschert. In dieser Zeit
18 Fisher H.; Aron A.; Brown L., Romantic love: a mammalian brain system for mate choice, In: Phil. Trans. R. Soc. B, Bd. 361, 2006, S. 2174.
ähnelt das Gehirn eines frisch verliebten Menschen dem eines Suchtkranken, es tritt Euphorie und eine regelrechte Obsession für den Partner ein. 19
Interessant ist außerdem der Zusammenhang zwischen dem Sexualtrieb und der Liebe. Menschen mit einem höheren Level an Testosteron und Androgenen tendieren zu größerer sexueller Lust. 20 Obwohl sich kein direkter Zusammenhang zwischen diesen Hormonen und tatsächlicher Liebe herstellen lässt, hat Geschlechtsverkehr einen erheblichen Einfluss auf den Hormonhaushalt des Menschen. Bei Frauen steigen während der Kennenlernphase die Neurotransmitter Dopamin und Oxytocin (altgr. ὠκύς + τόκος „schnelle Geburt“), auch genannt „Bindungshormon“, an. 21 Oxytocin wird so bspw. bei Körperkontakt ausgeschüttet und fördert das Vertrauen und die soziale Bindung. Seinen Hochpunkt erreicht es aber beim Orgasmus, sodass das Gefühl einer tiefen Verbindung entsteht, kurz gesagt: Die Frau verliebt sich.
Bei Männern hingegen hemmt eine hohe Testosteronkonzentration die Ausschüttung von Oxytocin. Hier spielt das Hormon Vasopressin eine wichtige Rolle, das zwar ähnlich zu Oxytocin ist, jedoch bei einem Orgasmus stark sinkt. Hinzu kommt jetzt, dass der Testosteronspiegel eines Mannes auf längere Sicht fällt, wenn er Beziehungen eingeht und sich bindet. Damit steigt im Umkehrschluss das Hormon Oxytocin. Schlussendlich lässt sich der Prozess des Verliebens bei männlichen Individuen also nicht wie bei Frauen auf körperliche Nähe und Zweisamkeit, sondern vielmehr auf Engagement und Einsatz zurückführen.
Insgesamt lässt sich bei längeren und reiferen Beziehungen, in denen Ruhe, Geborgenheit und Zweisamkeit im Vordergrund stehen, eine höhere Konzentration an Oxytocin und Vasopressin feststellen. 22 So wird weniger das Lustzentrum als vielmehr Gehirnareale, die für die Verarbeitung von Gefühlen verantwortlich sind, beansprucht.
Nichtsdestotrotz muss man anmerken, dass diese Untersuchungen größtenteils an Tieren durchgeführt wurden. Und auch wenn diese Ergebnisse oft als übertragbar auf den Menschen gelten, ist unklar, inwiefern die komplexen neuronalen
19 Mathias Tertilt, Das weiß die Wissenschaft über Liebe, quarks.de, 2021.
20 Fisher H.; Aron A.; Brown L., S. 2176.
21 Dawn Maslar, How your brain falls in love, Vortrag bei TEDxBocaRaton, youtube.com, 2016.
22 Cacioppo S.; Bianchi-Demicheli F.; Hatfield E.; Rapson R. L., Social neuroscience of love, In: Clinical Neuropsychiatry, Bd. 9, 2012, S. 9.
Vorgänge oder andere Faktoren wie höchstwahrscheinlich endogene Opioide einen Einfluss auf den Sexualtrieb und zwischenmenschliche Bindungen haben. 23
5.2 Psychoanalytische Ansätze
5.2.1 Die Fünf Sprachen der Liebe nach Gary Chapman
Der Paar- und Beziehungsberater Gary Chapman entwickelte ein Modell bestehend aus fünf Arten, wie Menschen ihre Liebe dem Partner gegenüber äußern. Diese Arten spielen eine Rolle in der Kommunikation in Beziehungen. Um also die Verständlichkeit und Vermittlung von Gefühlen zu maximieren, müssten Menschen die Liebessprache ihres jeweiligen Partners erlernen. 24
(I.) Die erste Art äußert sich durch Komplimente und Lob. Der Partner sieht Gefälligkeiten, Gesten und Stärken und lobt diese. So zeigt er dem Gegenüber seine Wertschätzung und Dankbarkeit. (II.) Dagegen beruht die zweite Sprache auf dem Verbringen von gemeinsamer Zeit. Diese Menschen schätzen Momente der Zweisamkeit, wobei es ihnen wichtig ist, dass sie ihre gesamte Aufmerksamkeit dem Partner schenken. (III.) Die dritte Art ist oft bei heranwachsenden Kindern zu beobachten: Es werden Geschenke gemacht. Bei dieser Liebessprache kommt es nicht auf den materiellen Wert des Geschenkes an, sondern auf die Symbolik und den Einsatz. Geschenke bedeuten für sie Wertschätzung und Aufmerksamkeit. (IV.) Kennzeichnend für die vierte Sprache der Liebe ist Hilfsbereitschaft. Der Partner sieht Hilfe für selbstverständlich an. Auch hier kommt es nicht auf den Wert an, die Unterstützung kann sich so bspw. in kleinen Gesten oder Gefälligkeiten äußern. (V.) Die letzte Art ist die der Zärtlichkeit. Menschen mit dieser Sprache drücken ihre Liebe und Zuneigung größtenteils durch kleine Berührungen, generellem Körperkontakt und Nähe aus.
Laut Chapman präferieren Menschen eine bestimmte Sprache. Dennoch lässt sich diese klare Unterteilung kritisieren, weil es zum einen situationsabhängig ist, welche Ausdrucksform der Liebe gewählt wird, und zum anderen Menschen auf mehrere Arten ihre Zuneigung ausdrücken.
23 Fisher H.; Aron A.; Brown L., S. 2179.
24 Verlag der Francke-Buchhandlung GmbH, Die fünf Sprachen der Liebe, diefuenfsprachenderliebe.de, 2011.
5.2.2 Die Dreieckstheorie der Liebe nach Robert J. Sternberg
Die 1986 veröffentlichte Dreieckstheorie der Liebe des Psychologen Robert J. Sternberg stellt Arten von Beziehungen dar. Die Liebe habe demnach drei Komponenten: Vertrautheit, Leidenschaft und Festlegung/Bindung. 25 Vertrautheit bezeichnet die Intimität, emotionale Verbundenheit und Wärme in einer Beziehung. Hinter dem Begriff der Leidenschaft steht die Motivation eines Partners, wie bspw. Vermeidung von Einsamkeit oder Dominanz. Die Leidenschaft ist Auslöser für körperliche Nähe und sexuelle Begierde. Festlegung/Bindung ist die kognitive Komponente, sich bewusst auf lange Sicht auf den Partner einzulassen und die Beziehung zu pflegen.
Daraus ergibt sich folglich ein Dreieck, das die acht Kombinationsmöglichkeiten dieser Faktoren grafisch darstellt: 26
(I.) Ist keine Komponente erfüllt, handelt es sich um keine Liebe und eine Beziehung, sofern sie besteht, wird nur oberflächlich geführt. Darunter fallen auch unsere flüchtigen, alltäglichen Interaktionen mit anderen Menschen. (II.) Liegt nur Vertrautheit vor, handelt es sich um eine Freundschaft im klassischen Sinne, bei der man den Gegenüber mag und sich ihm emotional nah fühlt. (III.) Bei ausschließlicher Leidenschaft redet man oft von „Liebe auf den ersten Blick“. So schnell wie diese Verliebtheit auftreten kann, kann sie aber unter den richtigen Umständen genauso schnell verschwinden. Charakterisierend für diese Art der Liebe sind physiologische Phänomene wie erhöhter Herzschlag oder eine starke Hormonausschüttung. (IV.) Von leerer Liebe spricht man, sobald in einer Beziehung Leidenschaft und Vertrautheit fehlen. Dies ist oft bei langjährigen Beziehungen der Fall, die nur noch aufrechterhalten werden, weil man sich einmal dafür entschieden hat. Doch eine leere Liebe bedeutet nicht zwangsweise ein Ende der Partnerschaft, vielmehr kann sie Ausgang für eine längerfristige Beziehung sein, wie bspw. bei arrangierten Ehen. (V.) Kommt zu der Verliebtheit die Komponente der emotionalen Vertrautheit hinzu, liegt eine romantische Liebe vor. Sternberg vergleicht diese Art der Liebe mit der Liebe in klassischen Werken wie Romeo und Julia oder Tristan und Isolde. (VI.) Vertrautheit und Bindung bilden
25 Robert J. Sternberg, A Triangular Theory of Love, In: Psychological Review, Bd. 93, 1986, S. 119- 135.
26 siehe Anhang.
zusammen eine kameradschaftliche Liebe, bei der körperliche Anziehung (Hauptquelle für Leidenschaft) fehlt. Diese Liebe findet man demnach auch bei Geschwistern oder längerfristigen Freundschaften. (VII.) Bei der einfältigen Liebe haben Partner keine Vertrautheit zueinander. Beziehungen dieser Art haben eine hohe Chance zu zerbrechen, Beispiele sind so nämlich Blitzhochzeiten, bei der sich die Partner nicht vollständig kennen. (VIII.) Sind alle Faktoren bei einer Beziehung gegeben, handelt es sich um eine erfüllte Liebe. Sie ist gewissermaßen das Ziel einer Beziehung. Sternberg stellt hier vor allem die Schwierigkeit, diese Art der Liebe auf lange Sicht aufrechtzuerhalten, heraus.
Die drei Komponenten der Liebe treten natürlicherweise in unterschiedlicher Ausprägung und Stärke auf, sodass die acht Arten variieren können, je nachdem, welche Komponenten in einer Beziehung stärker gewichtet werden.
5.3 Einfluss von Dating-Webseiten
Die sozialen Medien bieten scheinbar einen neuen, einfachen Schauplatz, sozial zu interagieren. Dennoch liefert die Selbstpräsentation in den sozialen Netzwerken ein falsches Bild und die zunehmende Schnelllebigkeit verhindert tatsächlichen tiefergreifenden Austausch.
Abhilfe sollen Dating-Plattformen schaffen, indem sie eine einfache Möglichkeit bieten, neue Leute kennenzulernen. Damit ist von vornherein die Intention klar: Wer sich auf einer solchen Plattform anmeldet, möchte einen Partner – ob für eine Nacht oder langfristig. Das Dating erfolgt unkompliziert und schnell.
Problematisch ist die Unverbindlichkeit bei solchen Seiten insofern, dass schnell Hemmungen abgelegt werden und Probleme mit anderen Nutzern aufgrund der Austauschbarkeit dieser nicht bewältigt werden müssen. 27 Apps wie bspw. Tinder spezialisieren sich auf das Verhalten von Menschen, die schnelle sexuelle Kontakte suchen. Nutzer mit ernsthaften Intentionen einer Partnerwahl werden oft frustriert, da ihre seriösen Bemühungen nur auf Unverbindlichkeit stoßen.
Die eigene Profilerstellung gleicht einer Selbstinszenierung, bei der Bilder oft nach herrschenden Schönheitsidealen bearbeitet werden und die vorgeschlagenen
27 Anne-Kathrin Vitt, Eine Analyse der Nutzungsmotive und des Verwendungsverhaltens der App Tinder, in Wechselwirkung zum Beziehungsleben der User, Köln, 2018, S. 66.
Partner gefiltert werden können. Auffällig ist, dass bevorzugt Partner mit gleichen Eigenschaften ausgewählt werden, was der Homogamie entspricht. 28
6. Vergleich: Platon – Heute
Platons Forderung der Mäßigkeit in der Liebe steht im Widerspruch zur Natur des Menschen: Gerade in den Anfängen einer Beziehung sorgt ein regelrechter Hormoncocktail für irrationales Handeln und starkes Begehren. Obwohl übermäßige Schmeicheleien und völlige Hingabe gegenüber eines Geliebten von der Gesellschaft – in der Antike wie heute – gebilligt werden, mahnt Platon, seinen Gelüsten und Lobreden Einhalt zu gebieten.
Außerdem lässt sich eine Parallele zwischen Platons bzw. Sokrates Erkenntniswegen über die Liebe und den psychotherapeutischen Ansätzen ziehen: Es wird versucht, die Liebe und ihre Formen systematisch zu gliedern und so zu differenzieren, dass man Aufschluss über den Gesamtbegriff der Liebe erhält.
Übertragt man die Dreieckstheorie von Sternberg auf das Online-Dating, fehlt die Komponente der Festlegung im Internet völlig, da bereits das Kennenlernen unverbindlich geschieht und Partner austauschbar sind. Die Auswahl der potentiellen Partner basiert demnach größtenteils auf dem gemeinen Eros, da das Aussehen Selektionskriterium ist. Der gemeine Eros kann demnach mit dem Begriff der Verliebtheit bei Sternberg verglichen werden, wohingegen der himmlische Eros der vollkommenden Liebe entspricht.
Platons Auffassung, dass der Mensch nur die Idee des Guten liebe, lässt sich so auf unsere heutige Zeit übertragen, dass wir mit einer gewissen Erwartungshaltung an Partner herantreten. Man stellt sich vor, wie ein perfekter Partner sein sollte. Die Erwartungshaltung trifft dann aber auf die Realität, in der der Geliebte jener nicht entspricht und man wird enttäuscht. Macht man sich aber bewusst, dass der Partner dieser Idealvorstellung, der Idee des Guten, nicht gerecht werden kann, wird man lernen müssen, die Fehler des Partners zu akzeptieren und sogar zu lieben.
Liebe ist nicht nur ein Gefühl, hervorgerufen durch Hormone und Begierde, sondern auch eine bewusste Entscheidung bzw. Festlegung, wie Sternberg sagen
28 Buss D., Barnes M., Preferences in human mate selection, In: Journal of Personality and Social Psychology, Vol. 50, Nr. 3, 1986, S.559-570.
würde. Man muss sich entscheiden, für jemanden zu kämpfen und die Beziehung aufrechtzuerhalten.
Platon sieht die Ursache für die Liebe in einem Drang nach Unsterblichkeit. Demnach wäre die Liebe reiner Selbstzweck. Dies steht im Widerspruch zu der evolutionstheoretischen Sicht, dass die Liebe der Fortpflanzung und dem Schutz der Kinder diene. Zu dieser Erklärung passt vielmehr der Mythos der Kugelmenschen, nach dem die Liebe also ein dem Menschen innewohnendes Prinzip sei, und dieser immer auf der Suche nach Vollkommenheit sei.
7. Schluss
Platons Auffassung von Liebe zielt genau auf das ab, was Ludwig Klages im Zitat am Anfang dieser Arbeit kritisiert: Der Verstand sollte in die Gefühle der Liebe intervenieren. Man solle nicht zwinglich „das Gute“ versuchen zu definieren, sondern sich vielmehr in Mäßigkeit durch die Benutzung seines Verstandes üben. Vor dem Hintergrund unseres heutigen falschen Gebrauchs des Ausdrucks
„platonischer Liebe“ zeigt Platon Facetten der Liebe, die noch heute relevant sind. So findet bspw. die Unterscheidung in einen gemeinen und himmlischen Eros, in schlechte und gute Liebe heute noch Anklang. Auch lässt sich die Erkenntnis aus dem Liebesbegriff Platons ziehen, dass die Liebe ein Habenwollen des Guten und Schönen ist, was aber nie erreicht werden kann.
Trotz allem muss sich dennoch der Grenzen bewusst gemacht werden, die einem vollständigen Erfassen des Eros und der Liebe im Wege stehen. Unsere Wahrnehmung erfolgt stets subjektiv, sodass allgemeingültige Axiome über die Liebe nicht aufgestellt werden können, aber sich dem genähert werden kann. Vor allem Platons Verknüpfung des Liebesbegriffes mit der Wahrheit ist in diesem Zusammenhang fragwürdig.
So bedarf es noch weit in der Zukunft sowohl systematischer als auch philosophischer Ansätze zur Klärung des Liebesbegriffes.
8. Literaturverzeichnis
Primärliteratur:
Platon: Apologie des Sokrates (übersetzt von Friedrich Schleiermacher). Köln, Anaconda Verlag, 2019.
Platon: Lysis (übersetzt von Friedrich Schleiermacher). Hamburg, Rowohlt, 1957. Platon: Symposion (übersetzt von Friedrich Schleiermacher). Berlin, Ad Fontes,
2018.
Sekundärliteratur:
Buss, D.; Barnes, M.: “Preferences in human mate selection”. In: Journal of Personality and Social Psychology, Vol. 50, Nr. 3, 1986, S.559-570.
Cacioppo, S.; Bianchi-Demicheli, F.; Hatfield, E.; Rapson, R. L.: “Social neuroscience of love”. In: Clinical Neuropsychiatry, Bd. 9, 2012, S. 3-13.
Fisher, H.; Aron, A.; Brown, L.: “Romantic love: a mammalian brain system for mate choice”. In: Phil. Trans. R. Soc. B, Bd. 361, 2006.
Johnsen, H. D.: The Morality of Platonic Love and its Metaphysical Presuppositions.
Oslo, 2011.
Klages, L.: Vom kosmogonischen Eros. München, 1922.
Notopoulos, J. A.: "The Name of Plato". In: Classical Philology, Bd. 34, Chicago, 1939, S. 141–143.
Schmitz, T. A.: “Der vermittelte Bericht in Platons Symposion“. In: Würzburger Jahrbücher für die Altertumswissenschaft, Bd. 20, Kiel, 1995, S. 115-138.
Steldinger, S.: Platon: Leben - Werke – Kritik. München, GRIN Verlag, 2001. Sternberg, R. J.: “A Triangular Theory of Love”. In: Psychological Review, Bd. 93,
1986, S. 119-135.
Vitt, A. K.: Eine Analyse der Nutzungsmotive und des Verwendungsverhaltens der App Tinder, in Wechselwirkung zum Beziehungsleben der User. Köln, 2018.
Vos, H.: Mit Sprache über Sprache - Gegenüberstellung und Rezeption der (Sprach-)Philosophie von Platon und Aristoteles. Vechta, 2001.
Internetquellen:
Maslar D.: How your brain falls in love, Vortrag bei TEDxBocaRaton, 2016, https://www.youtube.com/watch?v=eyq2Wo4eUDg
[abgerufen am: 23.2.2022].
Tertilt M.: Das weiß die Wissenschaft über Liebe, 2021, http://www.quarks.de/gesellschaft/psychologie/das-weiss-die-wissenschaft-ueber-liebe/ [abgerufen am: 20.2.2022].
Verlag der Francke-Buchhandlung GmbH, Die fünf Sprachen der Liebe, 2011, http://www.diefuenfsprachenderliebe.de/5_Sprachen_der_Liebe/Die_5_Sprachen.html [abgerufen am: 23.2.2022].
9. Anhang
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