„Die Gefahren der Zeit“ ist eine Flugschrift, welche Anfang August 1796 während des 1. Koalitionskrieges von Johannes von Müller verfasst wurde. Müller wurden seitens der Wissenschaft schon einige Werke gewidmet, was vor allem dem gut und reichlich erhaltenem Quellenkorpus zu verdanken ist, doch die besagte Flugschrift wurde bisher oft eher beiläufig als eine unter vielen anderen propagandistischen Flugschriften Müllers behandelt.
Allgemein wurden primär seine historiografischen Leistungen behandelt, weniger die einzelnen Flugschriften.
Im Fall von „Die Gefahren der Zeit“ war der eigentliche Auftrag Müllers, während einer kritischen Phase des Krieges die Kampfmoral der Österreicher zu stärken, doch m.E. wollte der politisch engagierte Müller die Gelegenheit nutzen, um die Österreicher auf eine österreichische Variante der "Lyvée en masse" einzustimmen.
Diese These wird auf den folgenden Seiten belegt, indem kurz der historische Kontext skizziert wird, sowohl für Müller als auch für die relevanten Aspekte des Krieges im Jahr 1796. Darauffolgend wird die Quelle selbst unter den Aspekten der genannten These analysiert, um abschließend zu einem Fazit zu gelangen.
Inhaltsverzeichnis
- Johannes von Müller
- Militärische Lage 1796
- ,,Die Gefahren der Zeit“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, Johannes von Müllers Flugschrift „Die Gefahren der Zeit“ aus dem Jahr 1796 zu analysieren und seine Intentionen hinter der Schrift aufzudecken. Die Analyse konzentriert sich auf die Frage, ob Müller die Österreicher zu einer österreichischen Variante der Lyvée en masse auffordern wollte, um die Kampfmoral der Österreicher im 1. Koalitionskrieg zu stärken.
- Der historische Kontext von Müllers Leben und Werk
- Die militärische Lage Österreichs im Jahr 1796
- Die Analyse von „Die Gefahren der Zeit“ im Kontext der Lyvée en masse
- Die Schlussfolgerungen zu Müllers Intentionen und deren Auswirkungen
Zusammenfassung der Kapitel
Johannes von Müller
Das Kapitel skizziert kurz die Biographie von Johannes von Müller, insbesondere seine Reaktion auf die Französische Revolution und seine Position am kaiserlichen Hof in Wien. Es wird betont, dass Müller trotz seiner anfänglichen Sympathie für die Revolution später zu einem Kritiker der französischen Politik wurde und sich aktiv an der österreichischen Propaganda gegen die Revolutionäre beteiligte.
Militärische Lage 1796
Dieses Kapitel beschreibt die prekäre militärische Lage Österreichs zu Beginn des August 1796. Der 1. Koalitionskrieg führte Österreich in eine finanzielle und militärische Krise. Die französische Armee war im Vormarsch, und Österreich verlor zunehmend an Bündnispartnern. Die schwere Niederlage bei Mantua im August 1796 verdeutlicht die Notlage der österreichischen Armee.
,,Die Gefahren der Zeit“
Der dritte Teil analysiert den Inhalt von Müllers Flugschrift „Die Gefahren der Zeit“. Die Arbeit untersucht die Bedeutung des Bibelzitats aus Hebräer 12, 3, das Müller verwendet, um die Notwendigkeit von außergewöhnlichen Anstrengungen zu betonen. Müller stellt die französische Armee als eine raubende und unorganisierte Truppe dar, im Gegensatz dazu beschreibt er die österreichische Lyvée en masse als eine geordnete und gut versorgte Armee, die die Franzosen besiegen könne.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Johannes von Müller, die Französische Revolution, der 1. Koalitionskrieg, die Lyvée en masse, Österreich, Propaganda und die militärische Lage im späten 18. Jahrhundert. Darüber hinaus spielt das Bibelzitat aus Hebräer 12, 3 eine zentrale Rolle, das Müller als Metapher für die vaterländische Pflicht interpretiert.
- Quote paper
- Pawel Bornstedt (Author), 2022, Johannes von Müllers „Die Gefahren der Zeit“ als Vorbereitung zu einer österreichischen "Lyvée en masse", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1253723