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Hausarbeit, 2022
23 Seiten, Note: 1,3
Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation
1. Einleitung
2. Die funktionale Pragmatik
2.1 Sprachliches Handeln
2.1.2 Die FDP als Institution
2.1.3 Sprachliche Handlungsmuster
2.1.4 Illokutionen
2.1.5 Prozeduren
2.2 Instagram als Kommunikationsmedium - Text oder Diskurs?
2.3 Politische Kommunikation im digitalen Zeitalter
3 Funktionalpragmatische Textanalyse eines Instagram-Beitrags von Christian Lindner auf Instagram
3.1 Einfuhrung in die Thematik
3.2 Methodisches Vorgehen
3.3 Analyse
3.4 Diskussion der Ergebnisse
4 Fazit
Literaturverzeichnis
Anhang
Es ist davon auszugehen, dass Kommunikation mehr als nur Sprache ist. Auch de Saussure (1916/2019: 64) deklariert Kommunikation als das „soziale Produkt der Fahigkeit zur menschlichen Rede Die funktionale Pragmatik beschaftigt sich mit dem sprachlichen
Handeln in kommunikativen Situationen, sowie mit den Auswirkungen des sprachlichen Handelns im institutionellen Umfeld (vgl. Bendel Larcher: 2015).
„Instagram ist spatestens seit dieser Wahl zu einer der wichtigsten und relevantesten Plattform fur die politische Kommunikation geworden.“ Analysierten Brodning und Kolleg*innen (2019: 4) nach der Europawahl 2019 in ihrer Studie Wie funktioniert Social-Media-Wahlkampf?
Social Media ist aus unserem Alltag kaum wegzudenken, eine Welt ohne Instagram, Facebook, Twitter und Co. ist kaum vorstellbar. Schmidt (2018: 11) grenzt den Begriff soziale Medien als „bessere Moglichkeiten, Inhalte zu bearbeiten sowie zum Austausch mit anderen“ ein. Diese Definition umschreibt eine fortschrittliche Methode der Kommunikation im massenmedialen, sowie interpersonalen Bereich. Speziell die Weiterentwicklung des Web 2.0 ermoglicht es den herkommlichen Internetnutzer*innen, nicht nur Informationen zu erhalten, sondern auch selbst tatig zu werden und das Internet mitzugestalten. Die Nutzung sozialer Netzwerke, multimedialer Plattformen, des Online-Shoppings oder von Nachrichtenseiten im Internet fullt heute den Alltag eines jeden. Diese Macht des Internets ist auch an der Politik nicht spurlos vorubergegangen. Politiker*innen nutzen diesen Trend, um ihre Meinung zu verbreiten und fur ihren Wahlkampf zu werben.
Das Ziel dieser Hausarbeit ist es, mithilfe der funktionalpragmatischen Textanalyse einen Beitrag des FDP-Politikers Christian Lindner zu analysieren und diskutieren. Die Analyse soll Aufschluss uber das Verhalten politischer Akteur*innen auf Social Media, explizit Instagram, geben. Als Grundlage werden im ersten Teil der vorliegenden Arbeit theoretische Aspekte aufbereitet. Zu diesen gehort die funktionale Pragmatik als sprachtheoretische Ansatz. Hier wird das sprachliche Handeln und die funktionalpragmatische Textanalyse fokussiert. Des Weiteren werden die Begriffe Text und Diskurs aufgegriffen und in Hinblick auf Instagram- Beitrage zugeordnet. Hiernach werden Einheiten des sprachlichen Handelns erlautert. Institutionen werden theoretisch beleuchtet aber auch die Freie Demokratische Partei (FDP) wird in dieser Arbeit einer Institutionsanalyse unterzogen. AuBerdem werden sprachliche Handlungsmuster, Illokutionen und Prozeduren als Einheiten des sprachlichen Handelns beleuchtet.
Zuletzt steht die politische Kommunikation im digitalen Zeitalter im Blickpunkt, bevor die Analyse eines Beitrags von Christian Lindner auf Instagram folgt. Diese Analyse wird mit der Frage verknupft, inwiefern politische Akteur*innen Instagram nutzen und welche Ziele sie durch die Nutzung verfolgen.
Seit 1970 hat sich die funktionale Pragmatik als sprachtheoretischer Ansatz entwickelt und aufbauend auf den Werken von Austin, Buhler, Ehlich und Rehbein beschaftigt sich diese mit dem „Handlungscharakter von Sprechen, Sprache und Sprachsystemen“ (Ehlich 1987/2007: 47). Seit dem 20. Jahrhundert wachst das Interesse an diesem Themenfeld der Sprachwissenschaft. Dieses Interesse wurde mabgeblich durch die pragmatische Wende unterstutzt.
Die funktionale Pragmatik geht davon aus, dass sich sprachliches Handeln an aubere Umweltfaktoren orientiert und von interindividueller Bedeutung ist (vgl. Ehlich 2007: 304). Laut Hoffmann (2001: 1) lassen sich Handlungen, basierend auf gesellschaftlicher und sozialer Intention fur bestimmte Zwecke vorfertigen. Eine weiteres zentrales Themenfeld der funktionalen Pragmatik sind die sprachlichen Systeme, welche von Menschen verwendet werden, um mithilfe dieser zu kommunizieren (vgl. Ehlich 2007: 305).
Sprechen und Schreiben ist menschlicher Alltag und ist immer zweckgerichtet (Bendel Larcher 2015: 23). Gemab der funktionalen Pragmatik hat Sprache eine gesellschaftliche Pragung und reflektiert gesellschaftliche Strukturen. Hoffmann (2001: 1) beschreibt Sprache als ein Mittel um kommunikative Zwecke erreichen zu konnen. Demgemab konkretisiert Ehlich (1991/2007: 10) den Begriff Kommunikation als eine bedeutende Art der Interaktion sowie als eine Erscheinungsform menschlicher Aktion.
Laut Ehlich (1991/2007: 13) ist sprachliches Handeln in Texten und Diskursen durch „Sprecher-Horer-Interaktion“ (Ehlich 1991/2007: 13) gepragt und er umschreibt diese Interaktion als „[...] gemeinsame Handlung und Handlungsfolge“ (Ehlich 1991/2007: 13). Buhler (1934/2000) stellt mithilfe des Organmodells die Bedeutung von Sprache und dessen potential als Werkzeug sozialen Handelns dar.
Dieses Modell schreibt dem sprachlichen Zeichen Z, dem Schallphanomen und die entsprechenden Gegebenheiten verschiedene Bedeutungen seitens der Interaktant*innen zu. Z ist diesbezuglich zwischen Sender*in, hier Sprecher*in S, und Empfanger*in, hier Horer*in H, eingeordnet. Weitergehend von der Darstellung von Z, bringt S etwas mithilfe von Z zum Ausdruck, was hingegen als Appell von H aufgefasst wird (vgl. Buhler 1934/2000). Buhlers Modell hebt die Merkmale von gesellschaftlichen, auBersprachlichen Zwecken der Interaktant*innen hervor. Hier entstehen die Voraussetzungen des sprachlichen Handelns aus der Variationsbreite von gesellschaftlichen Anliegen und Absichten, sowie den kognitiven Prozessen, die Interaktant*innen durch sprachliche Einheiten versuchen zum Ausdruck zu bringen (vgl. Ehlich 1986/2007: 190). Als sprachliche Einheiten sind hier Institutionen, sprachliche Handlungsmuster, Illokutionen und Prozeduren gemeint (vgl. ebd.).
Ehlich (1991/2007: 19) betrachtet Institutionen im Hinblick auf die funktionale Pragmatik als „gesellschaftliche Apparate“. Institutionen markieren somit den Informationstrager hinsichtlich des gesellschaftlichen und sprachlichen Handelns. Sprachliches Handeln kann institutionsbasiert erklart und analysiert werden, abhangig der Institution. Folglich ist institutionsadaquates Handeln unverzichtbar (vgl. Ehlich/Rehbein 2011: 339).
Unterschiedliche Institutionen werden in vier einzelne Kategorien eingeteilt:
- Institutionen der Produktion und Zirkulation (Unternehmen, Fabriken, Landwirtschaft etc.)
- Institutionen der individuellen Reproduktion und der Ausbildung (Bildungseinrichtungen, Gesundheitswesen, Familie etc.)
- Juristische und politische Institutionen (Botschaften, Gerichte, Polizei etc.)
- Kulturelle Institutionen (Theater, Gebetshauser, Massenmedien etc.)
Als Aktant*innen werden Handelnde in Institutionen benannt, welche abermals in Klient*innen und Agent*innen gegliedert werden (vgl. Ehlich 1992/2007: 244). Hierbei sind die Handlungsraume von Klient*innen und Agent*innen grundlegend separiert. Klient*innen beanspruchen die Institution, um eigene Zwecke und Ziele zu erreichen, wohingegen Agent*innen im Sinne der jeweiligen Institution handeln und die institutionellen Interessen vertreten. Die Kenntnisse der Aktant*innen konnen sich auf langeren Zeitraum adaptieren, indem Klient*innen ofter die Institution besuchen oder sich mit ihr vertraut machen.
Trotz dieser Annaherung werden sich die Wissensbestande von Klient*innen und Agent*innen nicht decken. Der Austausch von Aktant*innen findet wesentlich uber Sprache statt (vgl. ebd.: 244-247).
Die Freie Demokratische Partei (FDP), welche am 11. und 12. Dezember 1948 in Heppenheim gegrundet wurde (Treibel 2021: 294), fallt in die Kategorie der juristischen und politischen Institutionen. Die FDP verfolgt, wie jede politische Partei ein Bundel von Zielen, die angestrebt werden (vgl. Jun 2010: 16). Dieses sogenannte „Zielbundel“ (ebd.) lasst sich in drei Ziele kategorisieren. Zum einen in das „vote-seeking“ (Jun 2010: 16) , welches ein moglichst erfolgreiches Abschneiden bei Wahlen vorsieht. Ebenso ein Ziel ist das „policy-seeking“ (Jun 2010: 16), bei welchem die Durchsetzung oder die Erhohung der Aufmerksamkeit fur gewisse politische Inhalte im Fokus stehen. Ein weiteres Ziel von politischen Parteien ist es, Personen in bestimmte Machtpositionen zu bringen und somit offentliche Amter zu ubernehmen und/oder Patronage durchzufuhren. Dieses Ziel wird auch als „office-seeking“ (Jun 2010: 16) bezeichnet. Die FDP (o.J.) beschreibt sich selbst als „Partei der Freiheit und der Selbstbestimmung“. Seit der Grundung 1948 anderte sich die Programmatik uber die Jahre (vgl. Treibel 2021: 294). Ab dem Jahr 2001 verengten die Liberalen ihre Programmatik in Richtung wirtschafts- und steuerpolitischer Themen und seit dem Jahr 2013 rucken zunehmend Themengebiete wie Familie, Bildung und Digitales in den Vordergrund (vgl. ebd.: 298-299). Die Prinzipien der FDP zentrieren sich weitestgehend auf das Individuum, die Freiheit, die Bevorzugung privatwirtschaftlicher Losungen, sowie auf den wirtschaftlichen Wohlstand (vgl. ebd.). Somit kann ein klassischer FDP-Wahlertyp in den 2000er- Jahren als tendenziell mannlich, zwischen 25 und 34 Jahre alt und als sehr gut gebildet sowie berufstatig beschrieben werden (vgl. Treibel 2018: 299-300).
Christian Lindner ist seit Dezember 2013 der Bundesvorsitzende der FDP und Mitglied des Deutschen Bundestages, sowie Bundesminister der Finanzen (vgl. FDP o.J.). Lindner ist vor allem durch seine Reden bekannt, in denen Humor, rhetorische Stilmittel sowie Anekdoten nicht zu kurz kommen (vgl. Gasche: 2021). Er wurde als bester Redner der Bundestagswahl 2021 von dem Verband der Redenschreiber deutscher Sprache gekurt und beeindruckt mit seiner Prasenz (vgl. ebd.). Doch nicht nur bei Reden oder im Wahlkampf uberzeugt Christian Lindner mit seiner Rhetorik, auch auf den sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram gelangt er an grobe Aufmerksamkeit. Auf Instagram verbucht er (Stand 10.03.2022) rund 368 000 Follower, die er mit Beitragen uber politische Themen, meist in Bezug auf die FDP unterhalt.
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