Die Forschungen der Pädagogik kommen zu einem Konsens, dass neben den anderen Lernenden und der Lehrkraft der Raum selbst als dritte Instanz erheblichen Einfluss auf Lehr-Lernarrangements hat. In diesem Zuge soll mithilfe einiger raumtheoretischer Überlegungen die Thematik des Raumes mit grundlegenden Dimensionen der ästhetischen Bildung verknüpft und beleuchtet werden. Dabei ist letztere nicht als ein Ausgleich oder Gegensatz zum vorwiegend kognitiven Lernen zu verstehen, vielmehr reift die Einsicht, dass ästhetische Weisen des Erkundens, Verstehens und Erkennens wesentlicher Bestandteil von Lernen überhaupt sind.
Daher sollen im Rahmen dieser Hausarbeit, Merkmale eines Raumes herausgearbeitet werden, welche förderlich für Prozesse der ästhetischen Bildung sein können. Dabei wird durch Erläuterung der für diese Arbeit zugrundeliegenden Begrifflichkeiten von Raum und ästhetischer Bildung ein Ausgangspunkt geschaffen, von welchem aus die Raummerkmale hergeleitet werden sollen, die Prozesse der ästhetischen Bildung begünstigen können. Obwohl sich auf den aktuellen Forschungsstand, auf bekannte anthropologische, phänomenologische, soziologische und erziehungswissenschaftliche Positionen bezogen wird, kann es sich aufgrund der weit- sowie tiefreichenden und diversen Forschungsstränge nur um einen Versuch der Begriffsbestimmung handeln.
Nachdem auf die Forschungsfrage eingegangen und die raumtheoretischen Überlegungen mit den Teildimensionen der ästhetischen Bildung verknüpft wurden, wird anschließend ein resümierendes Fazit gezogen. Bei diesem sollen nicht nur fachspezifische oder -didaktische Überlegungen ersichtlich werden, sondern vor allem soll ein Ausblick für die allgemeine und disziplinübergreifende pädagogische Praxis aufgestellt werden. Daher ist diese Arbeit nicht als eine exakte Anleitung zu verstehen. Vielmehr soll diese als Impuls dienen, sich mit den hier bearbeiteten Themen auseinanderzusetzen, generell den Blick für bildungsprozess-förderliche Raummerkmale zu schärfen und davon ausgehend diesen für sich als (angehende) Lehrkraft, wie auch für die eigene Lerngruppe, weiterzuentwickeln.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- SKIZZIERUNG DER ZUGRUNDELIEGENDEN BEGRIFFLICHKEITEN
- RAUM
- ,spatial turn'
- Der erweiterte Raumbegriff
- Raum in der Erziehungswissenschaft
- ÄSTHETISCHE BILDUNG
- Ästhetik
- Ästhetik als Wissenschaft
- Erziehung und Bildung - eine skizzenhafte Perspektivenunterscheidung
- Dimensionen ästhetischer Bildung
- VERKNÜPFUNG VON RAUMTHEORETISCHEN ÜBERLEGUNGEN UND ÄSTHETISCHER BILDUNG
- ZUSAMMENFASSUNG DER BISHERIGEN ERGEBNISSE
- ZUTRÄGLICHE RAUMMERKMALE FÜR PROZESSE DER ÄSTHETISCHEN BILDUNG
- Fingerfertigkeiten
- Alphabetisierung
- Selbstaufmerksamkeit
- Sprache
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, wie Raumgestaltung Prozesse der ästhetischen Bildung fördern kann. Ziel ist es, Merkmale eines Raumes herauszuarbeiten, die förderlich für ästhetisches Lernen sind. Dazu werden die zugrundeliegenden Begrifflichkeiten von Raum und ästhetischer Bildung erläutert, um anschließend raumspezifische Eigenschaften zu identifizieren, die Prozesse der ästhetischen Bildung begünstigen können.
- Das Verhältnis zwischen Raum und ästhetischer Bildung
- Raummerkmale, die ästhetisches Lernen fördern
- Die Rolle des Raumes in Bildungsprozessen
- Aktuelle Raumtheorien und ihre Relevanz für die Pädagogik
- Der Einfluss von Raumgestaltung auf die Identitätsentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die historische Entwicklung des Begriffs der Pädagogik und die Bedeutung von Lernräumen in diesem Kontext. Sie stellt die Relevanz des Raumes für Lehr-Lernarrangements heraus und leitet die Thematik der ästhetischen Bildung ein.
Skizzierung der zugrundeliegenden Begrifflichkeiten
Raum
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit dem komplexen Begriff des Raumes und stellt verschiedene Perspektiven aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen vor.
- Der, spatial turn' und die Hinwendung zum Thema Raum als kulturelle Größe werden erläutert.
- Der erweiterte Raumbegriff, der Raum nicht als ein statisches Behältnis, sondern als ein dynamisches und soziales Konstrukt versteht, wird diskutiert.
- Die Relevanz des Raumbegriffs in der Erziehungswissenschaft wird anhand verschiedener Forschungsfelder aufgezeigt.
Ästhetische Bildung
Dieser Abschnitt stellt die relevanten Definitionen von Ästhetik und ästhetischer Bildung vor und untersucht deren Bedeutung im Kontext der pädagogischen Praxis.
Verknüpfung von raumtheoretischen Überlegungen und ästhetischer Bildung
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Frage, wie Raumgestaltung Prozesse der ästhetischen Bildung fördern kann. Die gewonnenen Erkenntnisse aus den vorangegangenen Kapiteln werden hier zusammengefasst und mit der Thematik der ästhetischen Bildung verknüpft.
Zuträgliche Raummerkmale für Prozesse der ästhetischen Bildung
Dieser Abschnitt stellt verschiedene Raumerkmale vor, die nach Ansicht des Autors förderlich für Prozesse der ästhetischen Bildung sein können.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich dem Zusammenhang zwischen Raum und ästhetischer Bildung. Im Fokus stehen Raumtheorien, ästhetische Bildung, Lernräume, Gestaltung von Bildungsräumen, Schulraum, pädagogische Praxis, anthropologischer Raum, gestimmter Raum, Orientierter Raum, Raum als soziale Konstruktion, Raumwahrnehmung, Relativitätstheorie und Raum als Medium.
- Arbeit zitieren
- Alexej Eisner (Autor:in), 2022, Förderliche Raummerkmale für Prozesse der ästhetischen Bildung im Kontext raumtheoretischer Überlegungen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1244927