Diese schriftliche Ausarbeitung gibt in der theoretischen Fundierung (Kapitel 2) Aufschluss über die Definition sowie die historischen Meilensteine der LGBTQ Community. Außerdem werden auch die Diskriminierung und Anerkennung der LGBTQ in der heutigen Gesellschaft näher betrachtet. In Kapitel 3 wird ausführlich die soziologische Untersuchung beschrieben, welche die Auswirkungen und Äußerung von Diskriminierung auf Betroffene beleuchtet. Als Grundlage dafür wurde eine Studie der EU Grundrechteagentur herangezogen und ein Interview mit einem Homosexuellen durchgeführt. Anschließend werden in Kapitel 4 die soziologische Untersuchung und deren Erkenntnisse ausgewertet und interpretiert. Abgerundet und abgeschlossen wird diese Arbeit durch das Fazit, welches das 5. Kapitel darstellt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. LGBTQ
2.1 Definition & Historische Meilensteine
2.2 Diskriminierung und Anerkennung in der heutigen Gesellschaft
3. Soziologische Untersuchung
3.1 Auswirkungen der Diskriminierung auf Betroffene
3.2 Interview mit einem Homosexuellen
4. Auswertung & Interpretation der soziologischen Untersuchung
5. Fazit
I. Literatur- & Quellenverzeichnis
II. Anhangsverzeichnis
1. Einleitung
In diesem Kapitel der schriftlichen Ausarbeitung wird als Ausgangslage der aktuelle Forschungsstand zum Thema „LGBTQ und dem Kampf um gesellschaftliche Anerkennung" dargestellt. Weiter werden die personliche Motivation der Autorin und das Ziel der Ausarbeitung erlautert. AbschlieRend bietet dieses Kapitel eine Vorschau auf den Inhalt und die Struktur der Arbeit.
„Der Alltag von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*- und intergeschlechtlichen sowie queeren Menschen (LGBTQ) ist noch immer nicht frei von Vorurteilen, Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt!"
(Bundesministerium fur Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2022).
Obwohl eine andere sexuelle Orientierung (als die Heteronormativitat) als soziale Kategorie mittler- weile vermehrt in den Fokus der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit ruckt, stellt sie relativ zu den Merkmalen wie Geschlecht, Sexualitat und Identitat, sowie den damit verbundenen Diskriminierungs- prozessen noch immer ein vernachlassigtes Forschungsfeld dar (Schweer et al.,2011).
Die Autorin hat viel Kontakt zu homosexuellen bzw. queeren Menschen in ihrem Umfeld und Freundes- kreis. Durch Gesprache mit den Betroffenen, wurde deutlich, dass diese LGBTQ - Angehorigen oftmals in verschieden Lebensbereichen mit Diskriminierung zu kampfen haben und es lasst sich beobachten, welche Auswirkungen es haben kann. Es fallt auf, dass die Betroffenen meist darunter leiden und es fast schon normal fur sie ist, mit der Feindlichkeit, Intoleranz und Diskriminierung zu leben. Aber das sollte nicht normal sein, das sollte nicht Bestandteil des Alltags sein! Die Betroffenen befinden sich immer wieder in einem Spannungsfeld, in dem zum einen Druck auf ihnen lastet und zum anderen auch Hilflosigkeit und erzwungene Akzeptanz von Diskriminierung stattfindet. Ziel dieser Arbeit ist es darauf aufmerksam zu machen, sodass die Akzeptanz von LGBTQ*-Personen in allen gesellschaftlichen Bereichen weiter gefordert wird und dass die Diskriminierung langfristig abgebaut werden kann.
Diese schriftliche Ausarbeitung gibt in der Theoretischen Fundierung (Kapitel 2) Aufschluss uber die Definition, sowie die historischen Meilensteine der LGBTQ - Community. AuRerdem werden auch die Diskriminierung und Anerkennung der LGBTQ in der heutigen Gesellschaft naher betrachtet. In Kapitel 3 wird ausfuhrlich die soziologische Untersuchung beschrieben, welche die Auswirkungen und AuRerung von Diskriminierung auf Betroffene beleuchtet. Als Grundlage dafur wurde eine Studie der EU - Grundrechteagentur herangezogen und ein Interview mit einem Homosexuellen durchgefuhrt. AnschlieRend wird in Kapitel 4 die soziologische Untersuchung und deren Erkenntnisse ausgewertet und interpretiert. Abgerundet und abgeschlossen wird diese Arbeit durch das Fazit, welches das 5. Kapitel darstellt.
2.LGBTQ
2.1 Definition und Historische Meilensteine
Definition
Die Abkurzung LGBTQ stammt aus dem Englischen und steht fur Jesbian, gay, bisexual, transgender und queer, also fur Menschen, die sich als lesbisch, schwul - demnach homosexuell - bisexuell, transsexuell und queer identifizieren (Wilhelm, 2021). LGBTQ gilt als gangigste internationale Bezeich- nung fur Menschen, die sich nicht der Heteronormativitat zugehorig fuhlen. Eine einheitliche Sprach- regelung gibt es bisher nicht, daher tauchen in der Literatur oftmals auch andere Varianten auf wie z.B. LGBTQ+, LGBTQ* oder LGBTQIA*. Somit soll sichergestellt sein, dass sich jeder Mensch sexuell einordnen lasst bzw. sich identifizieren kann (ebd.)
Im Folgenden werden die einzelnen sexuellen Orientierungen naher definiert (Oxford Languages, o.J.): lesbian = lesbisch homosexuell in Bezug auf Frauen
gay = schwul homosexuell in Bezug auf Manner
bisexual = bisexuell sexuell zu mehreren Geschlechtern hingezogen
transgender = transgeschlechtlich mit dem biologischen Geschlecht nicht identifizierbar
queer = queer Sammelbegriff: Orientierung wider der Heteronormativitat
Historische Meilensteine
Lasst sich ein solch „buntes" und individuelles Spektrum an Identitaten mit einem einzigen Akronym abbilden? Die Buchstabenabfolge LGBTQ (*/+) versucht in einem Wort unzahlige (Sub-) Kulturen zu beschreiben (Wilhelm, 2021). Im Folgenden werden die funf bahnbrechendsten und historisch entscheidenden Meilensteine der LGBTQ - Geschichte zusammengefasst und vorgestellt:
1. Die Stonewall - Riots: Der 28.Juli 1969 geht als erster Meilenstein in die queere Geschichte ein. An diesem Abend kommt es im „Stone Wall Inn", einer bekannten Bar der „Gay - Community' in der Christopher Street in New York City zu einem Eklat (Molnar, 2021). Damals war ,,schwul oder lesbisch sein" noch illegal, daher war das ,,Stone Wall Inn" ein beliebtes Ziel fur Polizeirazzien, so auch in dieser Nacht. Viele Besucher: innen der Bar werden vor die Tur geschickt, es kommt zu einer Formierung und letztlich wird eine Schlagerei initiiert, an der sich auch zahlreiche Anwohner: innen beteiligen. Rund 2000 Protestierende rufen immer wieder ,,Gay- Power!". Die Lage beruhigt sich, doch in den darauf- folgenden Nachten gruppieren sich die Protestierenden erneut und die ,,Gay - Community' kann sich zum ersten Mal gegen Diskriminierung und Ungleichbehandlung der Polizei zur Wehr setzen. Aus dieser Demonstration entsteht eine groRe Befreiungsbewegung. Der ,,Christopher Street Day' und die „Gay Liberation Front" finden ihren Ursprung und gehen in die queere Geschichte ein (ebd.).
2. Hope Speech: Knapp zehn Jahre spater (1978) geht der Politiker Harvey Milk mit seiner „Hope Rede' bei der „Gay Freedom Parade', dem Jahrestag der „Stonewall Rote', in die queere Geschichte ein (Molnar, 2021). Milk ruft offentlich zur Bekennung und das Einsetzen gegen die Diskriminierung von Homosexualitat auf. Er war der erste Politiker, der in aller Offentlichkeit seine Homosexualitat bekundete. Der Politiker wurde dafur allerdings von einem politischen Widersacher im November 1978 erschossen (ebd.).
3. Madonnas „Vogue': Die bekannte Popikone und Sangerin Madonna legte 1990 mit ihrem Song „Vogue" einen weiteren Meilenstein, in dem sie in ihrem dazugehorigen Musikvideo die LGBTQ Szene New Yorks feiert (Molnar, 2021). Der Titel bezieht sich auf "Vogueing", einen Tanzstil, der vorher nur in der schwulen Untergrundszene im New Yorker Stadtteil Harlem bekannt war. Dieses „Vogueing" wurde zum Hype, der bis heute halt und Madonna gelang es somit eine Brucke zwischen der LGBTQ Community und dem Mainstream zu schlagen (ebd.).
4. Die gleichgeschlechtliche Ehe: Was schon im antiken Griechenland gesellschaftlich akzeptiert war, lieR jedoch in Deutschland lange auf sich warten - „die Ehe fur alte" (Molnar, 2021). Erst seit dem 1. Oktober 2017 durfen gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland den Bund der Ehe schlieRen. Zuvor gab es nur die eingetragene Lebenspartnerschaft. Nun haben auch gleichgeschlechtliche Paare die Moglichkeit, zu adoptieren, zu vererben und auch den Namen des Partners anzunehmen. Die deutsche Regierung setzt somit ein wichtiges, groRes Statement und Zeichen in der queeren historischen Entwicklung (ebd.).
5. Gesetz gegen die Konversionstherapie: Lange Zeit galt die Homosexualitat als „psychische Krankheit oder Storung" und man hat versucht „Betroffene' bzw. „Patient: innen" zu therapieren und zu „heilen" (Molnar, 2021). Es wurde versucht von der homosexuellen Neigung „zuruck" zur heterosexuellen zu konvertieren. Allerdings loste das keine „Heilung" aus, im Gegenteil. Homosexuelle fuhlten sich dadurch nur noch mehr diskriminiert und nicht akzeptiert. Das fuhrte in vielen Fallen sogar zu unterdruckter Homosexualitat, Depressionen und auch Angsterkrankungen. Am 12. Juni 2020 kann die Community jedoch endlich aufatmen und es wird ein Gesetz erlassen, das Konversionstherapie verbietet. Deutschland legt somit einen weiteren Meilenstein (ebd.).
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