Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht darin herauszufinden, ob und wenn ja, inwiefern, objektive Merkmale mit subjektiven Indikatoren übereinstimmen.
In der empirischen Sozialforschung werden Individuen oftmals basierend auf externen Faktoren in verschiedene Gruppen kategorisiert. So gilt beispielsweise ein Mensch in Deutschland als relativ „arm“, wenn er weniger als 60 % des durchschnittlichen Einkommens zur Verfügung hat (Hans-Böckler-Stiftung 2017). Fragt man jedoch Menschen, wie sie Armut definieren würden, würden laut einer Umfrage des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales 95 % der Befragten sagen, dass Armut sich als Einschränkung bei grundlegenden Dingen des Lebens definiert. Lediglich 79 % machten die Armutsdefinition an konkreten Zahlen, wie der offiziellen statistischen Armutsrisikoschwelle fest (Götte 2015). Es zeigt sich somit, dass objektive Messgrößen nicht immer mit subjektiven Einschätzungen übereinstimmen müssen.
Dies zeigt sich auch in den Umfrageergebnissen des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP): Laut diesem gehören alleinstehende Menschen mit einem Netto-Einkommen von 3.529€ im Monat zu den reichsten 10 % ihrer Gruppe (vgl. IWD 2020). Fragt man die Menschen jedoch, ob sie sich selbst als reich bezeichnen würden, wie das in der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften im Jahr 2018 gemacht wurde, stellt sich heraus, dass nur 1,2 % sich in die Oberschicht einordnen würden (ebd.).
Wie kommt diese Diskrepanz zustande? Können objektive Messfaktoren das subjektive Empfinden von Menschen widerspiegeln? Und wenn ja, inwiefern?
Der Frage nach dem subjektiven Empfinden wird in der empirischen Forschung oftmals sekundärer Beachtung geschenkt. Dies mag den guten Grund haben, eine vergleichbare und objektive Bemessungsgrundlage in der Forschung gewährleisten zu wollen. Zudem fällt es bei objektiven Messungen leichter, sie wissenschaftlich konform und möglichst ohne Bias, also ohne kognitive Verzerrungen, durchzuführen. Dennoch wäre es interessant, wertfrei zu untersuchen, wie weit objektive Indikatoren das subjektive Empfinden von Menschen tatsächlich repräsentieren können. Inwiefern stimmen externe Messfaktoren mit dem subjektiven Empfinden von Menschen überein? Dies soll in dieser Arbeit untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. Theoretischer Teil.
- 2.1. Der Globalisierungsbegriff.......
- 2.2. Das Konzept von Globalisierungsverlierern und -gewinnern …………………………….
- 2.2.1 Die Cleavage-Theorie ..
- 2.2.2. Globalisierungsgewinner und -verlierer in der Forschung und Akteursmodell...
- 2.3. Hypothesen........
- 3. Methodologisches Vorgehen.
- 3.1. Vorstellung des Datensatzes.....
- 3.2. Methodik
- 4. Analytischer Teil..
- 4.1. Korrelationsanalyse (Spearman-Korrelationstest)
- 4.2. Multivariate Regressionsanalyse.
- 4.3. Ergebnisse und Hypothesenüberprüfung.….……..........\li>
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Diskrepanz zwischen objektiven Messungen und subjektiven Empfinden im Kontext des Globalisierungsdiskurses, insbesondere bezogen auf das Konzept von Globalisierungsverlierern und -gewinnern.
- Definition und Analyse des Globalisierungsbegriffs
- Erarbeitung eines Akteursmodells von Globalisierungsverlierern und -gewinnern
- Empirische Untersuchung des Zusammenhangs zwischen objektiven Merkmalen und subjektiven Indikatoren
- Hypothesenentwicklung und -überprüfung mithilfe von Daten aus der German Longitudinal Election Study (GLES)
- Interpretation der Ergebnisse und Diskussion der Relevanz für die Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz der Thematik und das Ziel der Untersuchung erläutert. Der theoretische Teil definiert den Begriff der Globalisierung und untersucht das Konzept von Globalisierungsverlierern und -gewinnern, wobei die Cleavage-Theorie und ein Akteursmodell im Fokus stehen. Es werden auch Hypothesen formuliert, die im analytischen Teil überprüft werden sollen.
Im methodologischen Teil werden der Datensatz der GLES vorgestellt und die Methodik der Analyse, einschließlich der Korrelationsanalyse und der multivariaten Regressionsanalyse, beschrieben. Der analytische Teil präsentiert die Ergebnisse der Berechnungen, interpretiert diese und überprüft die zuvor formulierten Hypothesen.
Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen, bewertet die Studie kritisch und diskutiert die Relevanz der Ergebnisse für die Forschung.
Schlüsselwörter
Globalisierung, Globalisierungsverlierer, Globalisierungsgewinner, Cleavage-Theorie, Akteursmodell, German Longitudinal Election Study (GLES), empirische Forschung, objektive Messung, subjektives Empfinden, Korrelationsanalyse, multivariate Regressionsanalyse, Datenanalyse.
- Arbeit zitieren
- Marina Athanail (Autor:in), 2020, Wie weit liegen objektive Messung und subjektives Empfinden auseinander?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1240227