Für unser Studienarbeit haben wir uns folgende Aufgaben gestellt: Wir wollen uns zunächst allgemein über das Thema Gewalt äußern, bevor wir etwas konkreter auf Gewalt in der Erziehung eingehen. Des Weiteren beschäftigen wir uns mit Gewalt in unserer Gesellschaft. Wir versuchen Ursachen, Gründe, deren Folgen, sowie deren Interventionsformen aufzuführen – sowohl im politischen, wie auch im sozialpädagogischen Sinne. Bei unserer Arbeit stützen wir uns auf diverse Literatur-Internetrecherchen, Statistiken und unsere eigenen Erfahrungen. Aus der Vielzahl der Artikel die wir im Internet fanden, haben wir uns auf diejenigen beschränkt, die uns wertvoll erschienen.
Inhalt
EINLEITUNG
1. Gewalt, eine Begriffsklärung
1.1. Gewalt gab es schon immer
2. Gewalt in der Erziehung
2.1. Die Medien, heimliche Miterzieher
3. Sozialpädagogische Interventionen
4. Prävention auf politischer Ebene
Literaturliste
EINLEITUNG
Für unser Studienarbeit haben wir uns folgende Aufgaben gestellt: Wir wollen uns zunächst allgemein über das Thema Gewalt äußern, bevor wir etwas konkreter auf Gewalt in der Erziehung eingehen. Des Weiteren beschäftigen wir uns mit Gewalt in unserer Gesellschaft. Wir versuchen Ursachen, Gründe, deren Folgen, sowie deren Interventionsformen aufzuführen – sowohl im politischen, wie auch im sozialpädagogischen Sinne. Bei unserer Arbeit stützen wir uns auf diverse Literatur- Internetrecherchen, Statistiken und unsere eigenen Erfahrungen. Aus der Vielzahl der Artikel die wir im Internet fanden, haben wir uns auf diejenigen beschränkt, die uns wertvoll erschienen.
1. Gewalt, eine Begriffsklärung
Wenn einem Menschen gegen seinen Willen ein Verhalten oder Handeln aufgezwungen wird, sprechen wir von Gewalt. Es gibt unterschiedliche Formen der Gewalt:
- Physische Gewalt (Schläge, Tritte, körperliche Verletzungen)
- Psychische Gewalt (Erniedrigungen, Demütigungen, Beleidigungen)
- Sexueller Missbrauch (körperliche wie auch seelische Schädigung)
Gewalt kann bis zu völliger psychischer (Depressionen, Neurosen) und physischer (Tod) Zerstörung führen.
1.1. Gewalt gab es schon immer
Gewalt gibt es seit Beginn der Menschheit. Sie diente dazu, zu überleben, sich Respekt und Achtung zu verschaffen, zu Ruhm und Reichtum zu gelangen und auch zur Unterhaltung. Schon in der Urgesellschaft kämpften die Menschen um ihre Daseinsberechtigung. In Zeiten wo Hunger Klimaeinflüsse das Leben erschwerten wurden Gewalttätigkeiten zum Überleben eingesetzt. Wie im Tierreich überlebte der Stärkere (Natürliche Auslese). In der Sklavenhaltergesellschaft wurden Gladiatorenkämpfe zu Belustigung und Unterhaltung eingesetzt. Zahlreiche Kriege der letzten Jahrhunderte zeugen von enormer Gewaltbereitschaft zur Befriedigung persönlicher und gesellschaftlicher Bedürfnisse. Folterkammer im Mittelalter, Hexenverbrennung, Inquisition sind weitere Beispiele. Im laufe der Jahre veränderten sich die Normen und Werte im Bezug auf Gewalt. Mit der Entwicklung der Menschheit vollzog sich ein ständiger Werte- und Normenwandel.
Gegenseitiges Töten, Rivalenkämpfe waren lange Zeit ganz normal. Kein Mann wurde als gewalttätig bezeichnet, der einen Konkurrenten schlug, Frauen vergewaltigte und bei der Erziehung von Kindern Prügel einsetzte.
Straften Lehrer „unwillige“ oder „unartige“ Kinder, beschwerte sich kein Mensch über dieses Verhalten. Im Gegenteil: es galt die Meinung, ein ungehorsames Kind oder eine widerspenstige Frau hatten diese Strafe verdient. Sie waren die Schuldigen. Kein Gesetz verbot dieses Verhalten.
Aus der Zeit des Nationalsozialismus wissen wir von Gewalt und Verfolgung von „Andersdenkenden“. Euthanasie, Antisemitismus und Konzentrationslager sind Begriffe, die wohl kaum jemand fremd sind.
Im Laufe der Entwicklung der Menschheit vollzogen und vollziehen sich viele Prozesse, die die Moralvorstellungen verändern. Die Gewalttätigkeiten ändern sich ständig. Sie waren immer da, nur eben in anderer Form.
Anhand des „Dreiecks“ lässt sich dieser Wertewandel auch gut erklären:
- Werte/Normen Von der Frühzeit bis heute hat sich ein deutlicher Wertewandel vollzogen, der sich nicht nur in den Ausdrucksformen der Gewalt widerspiegelt. Die Aufklärung, das wachsende Selbstbewusstsein der Arbeiterklasse, der Wegfall der Klassenunterschiede führten zu einem wachsenden Bewusstsein der Menschen im Hinblick auf Moral und Ethik.
- Soziale Kontrolle/Sanktionen Ausgehend von einer zunehmenden Ächtung der Gesellschaft gegenüber Gewaltherrschern, schloss sich der Staat mit angepassten Gesetzen dem veränderten Bewusstsein der Menschen an. Er erließ Gesetze die z.B. die Willkür von Großgrundbesitzern einschränkte und den Bauern Freiheiten gewährte, von denen sie vorher nie zu träumen gewagt hätten.
- Abweichendes Verhalten Schon bald danach setzte sich ein verändertes Bewusstsein durch, das das frühere Verhalten von Gewaltherrschern als völlig unverständlich und unverhältnismäßig erscheinen ließ.
Im Zuge der Demokratisierung entstanden auf politischer Ebene immer neue Gesetze, die Gewalt verboten oder begangene Gewalttätigkeiten sanktionierten und bestraften.
In unserer heutigen Zeit wird Gewalt allgemein abgelehnt. Keinem Lügner wird die Zunge herausgeschnitten, keinem Dieb mehr die Hand abgehackt, ein Andersdenkender wird nicht mehr auf den Marktplatz verbrannt und Juden kommen nicht mehr in die Gaskammer. Die Mehrzahl der deutschen Bevölkerung verachtet Gewalt, findet sie abscheulich. Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verbietet sie sogar in strengster Form. (Art. I)
Und trotzdem, es gibt sie. Etwas verdeckter, auf einem anderen Niveau und vielleicht gesellschaftsfähiger. Wenn heute z.B. jemand einen Kollegen mobbt, hält man ihn womöglich noch für besonders schlau.
2. Gewalt in der Erziehung
Auch in der Erziehung hat ein deutlicher Wertewandel stattgefunden, was das Gewaltverhalten betrifft. Vor gar nicht so langer Zeit waren Schläge ein durchaus alltägliches Mittel um Erziehung umzusetzen. Der Bibelspruch:„Wer sein Kind liebt züchtigt es beizeiten“ war tief im Verständnis von Eltern verankert. Die „gesunde Ohrfeige“ war im Bewusstsein mancher Eltern tief verwurzelt und gängige Praxis um Kinder „Zucht und Ordnung“ beizubringen. Mit der Durchsetzung neuer Erziehungsstile in den siebziger Jahren entstanden demokratische Formen von Erziehung die sich heute unbestritten zum Standart entwickelt haben und auch in Gesetzen ihren Ausdruck fanden. Anfang Juli 2000 beschloss der Bundestag ein neues Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung (§ 1631, Abs.II BGB) (Sanktionen/Soziale Kontrolle). „ Damit folgt die rot-grüne Regierung nicht nur der UN-Kinderrechtskonvention, die seit 1989 die gewaltfreie Erziehung der Kinder fordert, sondern reagiert auch auf eine gesellschaftliche Entwicklung: die zunehmende Gewalt in der Gesellschaft, nicht nur gegen Kinder.“ (Henning, 2000, Das neue Gesetz…).
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- Quote paper
- Reinhard Bracke (Author), 2003, Gewalt in der Erziehung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/12397