Wohl kaum eine Gattung des Minnesangs hat in den letzten Jahren so viele Fragen aufgeworfen wie der Wechsel. Es scheint, dass gerade deswegen die Forschung sich zurückhält, eindeutige Essays darüber abzufassen.
Ein Wechsel „ist ein kohärenter lyrischer Text, dessen strukturelle Merkmale die strophische Aufteilung von Männer- und Frauenrollen und das monologische Verhältnis der ihnen zugeordneten Äußerungen sind.“1 Gerade wegen diesen einzigartigen Charakterzügen der Gattung „Wechsel“ und aufgrund der darüber scheinbar fehlenden Existenz von Forschungsberichten hat diese Art von Minnesang mein Interesse geweckt. Deswegen habe ich die Wechsel bei Morungen zu meinem Seminararbeitsthema gewählt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überlegungen zu Funktionen des Wechsels nach Köhler/Schnell
- Lied X - Ich hân sî vür alliu wîp
- Inhalt
- Betrachtung der Männer- und Frauenrolle
- Ergebnis der Betrachtung
- Lied XXVIII - Ich bin keiser
- Vorbemerkung
- Inhalt
- Betrachtung der Männer- und Frauenrolle
- Ergebnis der Betrachtung
- Lied XXX - Owe sol mir aber iemer
- Inhalt
- Betrachtung der Männer- und Frauenrolle
- Ergebnis der Betrachtung
- Fazit der einzelnen Liedanalysen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Analyse von Wechseln in den Liedern Heinrichs von Morungen. Ziel ist es, die Funktion dieser spezifischen Minnesanggattung zu untersuchen und die darin dargestellten Geschlechterrollen zu beleuchten.
- Die Definition des Wechsels nach Rüdiger Schnell und Jens Köhler
- Die Rolle der Frau im Wechsel
- Die Rolle des Mannes im Wechsel
- Die Funktion des Wechsels als Kommunikationsform
- Die Analyse ausgewählter Wechsel von Heinrich von Morungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Wechsel im Minnesang ein und beleuchtet die Bedeutung dieser Gattung für die Forschung. Es wird auf die unterschiedlichen Interpretationen der Funktion des Wechsels durch Rüdiger Schnell und Jens Köhler eingegangen.
Kapitel 1 erläutert die Definition des Wechsels nach Köhler/Schnell und stellt die unterschiedlichen Ansichten über dessen Funktion dar. Die Interpretationen von Schnell, der die Funktion des Wechsels in der Aufdeckung von Missverständnissen zwischen Mann und Frau sieht, werden gegenübergestellt mit Köhlers Sichtweise, die die Betonung der Liebe und die Bestätigung der Liebespartner in den Vordergrund stellt.
Kapitel 2 analysiert das Lied „Ich hân sî vür alliu wîp“ von Heinrich von Morungen. Es wird der Inhalt des Liedes zusammengefasst, die Rollen von Mann und Frau betrachtet und daraus ein Fazit gezogen.
Kapitel 3 befasst sich mit dem Lied „Ich bin keiser“. Zunächst wird eine Vorbemerkung gegeben, die die Einordnung des Liedes in die Gattung Wechsel aufgrund der unklaren Zuordnung diskutiert. Anschließend wird der Inhalt des Liedes erläutert, die Rollen von Mann und Frau analysiert und ein Fazit gezogen.
Kapitel 4 befasst sich mit dem Lied „Owe sol mir aber iemer“. Nach einer Zusammenfassung des Inhalts werden die Rollen von Mann und Frau betrachtet und ein Fazit gezogen.
Schlüsselwörter
Wechsel, Minnesang, Heinrich von Morungen, Rüdiger Schnell, Jens Köhler, Geschlechterrollen, Kommunikation, Liebeslyrik, Analyse, Interpretation, „gender“, Gattung, Frauenlied, Manneslied.
- Quote paper
- Lydia Ostler (Author), 2003, Die Wechsel bei Heinrich von Morungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/12351