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Hausarbeit, 2019
19 Seiten, Note: 1,3
1 Einleitung
2 Lessings Quellen: Die antike Fabel bei Aesop und Phaedrus2
2.1 Der Rückgriff auf die aesopische Fabeltradition2
2.2 Die Fabel „Der Fuchs und der Rabe“ Aesops4
2.3 Lessings kontroverses Verhältnis zu Phaedrus5
2.4 Die Fabel „Der Fuchs und der Rabe“ bei Phaedrus6
3 Einfluss französischer Fabeldichtung: Jean de La Fontaine8
3.1 Lessings Kritik an der „lustigen Schwatzhaftigkeit“ La Fontaines8
3.2 La Fontaines Fabelbearbeitung von „Der Fuchs und der Rabe“9
4 Analyse der Fabelversion „Der Rabe und der Fuchs“ Lessings11
5 Abschließender Vergleich der Fabelversionen14
6 Quellen- und Literaturverzeichnis16
Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Frage nach dem Verhältnis von Tradition und Innovation in der Fabel „Der Rabe und der Fuchs“ Lessings. Obwohl innerhalb der Fabeltradition auch vollkommen neue Geschichten erfunden werden, bestehen die meisten Fabeln aus der Modifikation und Neubearbeitung überlieferter Stoffe, die im uns dokumentierten ältesten Fall aus der griechische Antike stammen.1Dennoch sind die ersten Fabeln nicht in Griechenland entstanden, sondern gehen vielmehr auf sumerische Weisheitsbücher zurück.2Fuchs und Rabe kämpfen bereits seit der Antike um ihre Beute und zählen zu den bekanntesten Kontrahenten innerhalb der Fabeltradition.
Die Fabelgattung wird in der aktuellen literaturwissenschaftlichen Forschung teilweise unterschätzt. Sie ist im 18. Jahrhundert die beliebteste Gattung gewesen, wird heute aber durch eine Verschiebung des Rezipientinnen- und Rezipienten-Kreises teilweise nur noch als ‚Kinderliteratur‘ wahrgenommen. Die Bearbeitungen von „Der Fuchs und der Rabe“ zählen heute zu den bekanntesten Fabeln. Die Fabel ist für diese Untersuchung ausgewählt worden, da sie für das Fabelwerk Lessings als besonders repräsentativ erachtet wird beziehungsweise schon in der Vergangenheit oft exemplarisch mit ihren Vorgängerversionen verglichen worden ist. Diese Arbeit versucht allerdings, durch eine textnahe Analyse auch Details zu berücksichtigen, die in eine Übersichtsdarstellung keinen Eingang finden können.
Die Einzelanalysen der Fabeln Aesops, Phaedrus', La Fontaines und Lessings werden aufbauend vergleichend betrachtet. Zudem wird von Beginn an Lessings Verhältnis zu den einzelnen Fabeldichtern erörtert, welches aus Lessings Abhandlungen über die Fabel hervorgeht. Dementsprechend beginnt die Arbeit mit einer Darstellung der Rahmeninformationen zu Aesop und einer Analyse von dessen Fabelversion, der in diesem Fall Ältesten uns überlieferten. Darauf folgt die Betrachtung der Bearbeitung des Fabeldichters Phaedrus. Nach den beiden antiken Fabeldichtern reiht im dritten Kapitel dieser Arbeit der Einfluss der französischen Fabeldichtung mit La Fontaine an. Auch hier wird zunächst die Kritik Lessings an La Fontaine aufgeführt, worauf die eigentliche Analyse der Fabelversion folgt. Die drei Autoren wurden für diese Arbeit ausgewählt, da sie zum einen den größten Einfluss auf die Bearbeitung Lessings haben und zum anderen, weil Lessing sich explizit auf Aesop und Phaedrus bezieht. Im vierten Kapitel folgt dann die abschließende Analyse der Version Lessings, in der ein besonderes Augenmerk auf die in dieser Fabel untersuchten traditionellen und innovativen Elemente gelegt wird. Schließlich folgt ein kurzer abschließender Vergleich der Fabelbearbeitungen, in dem die Ergebnisse der Arbeit noch einmal zusammengefasst werden.
Als Begründer der Fabelgattung gilt der Grieche Aesop, der im sechsten Jahrhundert vor Beginn unserer Zeitrechnung gelebt haben soll.3Die tatsächliche Existenz der historischen Persönlichkeit Aesops, des Slaven, der aufgrund seines rhetorischen Talents von seinem Besitzer freigegeben worden sein soll, ist immer wieder infrage gestellt worden, womit er heute eher als Konstrukt verstanden wird.4Sein Stellenwert für die Fabelgattung wird unter anderem daraus deutlich, dass die Bezeichnung ‚aesopisch‘ verwendet wird, um die ungenaue Gattungskennzeichnung zu konkretisieren.5Der Verweis auf Aesop in jüngeren Fabeln ist darüber hinaus „ein rhetorischer Topos der Legitimierung“6, womit sich entsprechende Fabelautorinnen oder -autoren bewusst in eine Tradition stellen, die bestimmte Gattungsmerkmale vereint und sich von anderen abhebt.
Auf die aesopischen Prosafabeln ist der siebzehnjährige Lessing von Johann Friedrich Christ im Jahr 1746 aufmerksam gemacht worden.7In seiner „Abhandlungen über die Fabel“8gelangt Lessing, indem er sich im ersten Teil („Von dem Wesen der Fabel“) kritisch mit Fabeltheorien ausgewählter Vorgänger auseinandersetzt, zu seiner eigenen Fabeldefinition. Seine Diskussion eröffnet er unter anderem mit der Äußerung: „Mein Gegenstand ist die sogenannte aesopische Fabel.“9Damit stellt auch er sich bewusst in eine Fabeltradition, die bestimmte Gattungsmerkmale für sich beansprucht und die von Lessing in seiner Fabelabhandlung außerordentlich gelobt werden. Beispielsweise überdenkt er die historische Existenz Aesops und dass die Fabeln wahrscheinlich nicht dem Wortlaut des Griechen entsprechen.10Dennoch versteht Lessing diese als
„[…] die allerschönsten Fabeln in den verschiedenen griechischen Sammlungen, welchen man seinen [Aesops] Namen vorgesetzt hat. Nach diesen zu urteilen, war sein Vortrag von der äußersten Präzision; er hielt zur Sache und eilte mit jedem Worte näher zum Ende; er kannte kein Mittel zwischen dem Notwendigen und Unnützen“11.
Lessing hebt dementsprechend „das Prinzip der Kürze“12der aesopischen Fabeln besonders hervor, in denen jedes Wort unentbehrlich sei und dem eigentlichen Zweck der Fabel, nach Lessing der „anschauenden Erkenntnis“13, diene. Doch nicht nur in den Abhandlungen über die Fabel verweist Lessing auf seine aesopische Quelle, auch bei den Fabeln des zweiten Buches setzt er die Lektüre der antiken Fabeln voraus. Dabei finden sich „die Quellenangaben Lessings […] in den Erstausgaben innerhalb des Inhaltsverzeichnisses“14. Zu diesen Fabeln des zweiten Buches gehört auch Lessings Fabel „Der Rabe und der Fuchs“15, die an 15. Stelle steht und neben Aesop auch auf Phaedrus verweist.
Die Fabel „Der Fuchs und der Rabe“16folgt dem einfachen vierteiligen Grundschema der Fabeln.17Zunächst werden die Rezipientinnen und Rezipienten in zwei Sätzen erzählerisch in die Ausgangssituation eingeführt. Demnach hat ein Rabe ein Stück Fleisch geklaut und setzt sich auf einen Baum (vgl. A: Z. 1f.), womit der Handlungsort auf diesen eingeschränkt wird. Dies sieht ein Fuchs und begehrt das Stück Fleisch des Raben (vgl. A: Z. 2f.). Die Tiere werden in der Übersetzung aus dem Lateinischen von Nickel mit unbestimmten Artikeln vorgestellt, wohingegen sie dem Leser im weiteren Verlauf der Fabel bereits bekannt sind und mit bestimmtem Artikel bezeichnet werden. Auf die kurze Schilderung der Situation folgt die erste Rede beziehungsweise Handlung: dieactio. Diese erste Handlung wird vom Fuchs initiiert und den Leserinnen und Lesern mittels indirekter Rede wiedergegeben. Der Fuchs schmeichelt in diesem Teil der Fabel dem Raben, indem er seine Schönheit und Größe anpreist (vgl. A: Z. 4). Nicht ohne Hintergedanken ergänzt der Fuchs, dass dem Raben „die Herrschaft über alle Vögel zustehe […], wenn er auch eine schöne Stimme habe.“ (A: Z. 5–9). Auf diese erste Handlung folgt die Gegenhandlung des Raben, diereactio, die ebenfalls in indirekter Rede berichtet wird. Der Rabe will dem Fuchs zeigen, dass dieser mit seiner Behauptung richtig liegt und lässt daraufhin bei lautem Krächzen die Beute fallen (vgl. A: Z. 8–10). Im sogenannten ‚Ergebnis‘ der Fabel stürzt sich der Fuchs auf das erbeutete Fleisch (vgl. A: Z. 10f.) und ruft in direkter Rede: „Ach Rabe, wenn du auch noch Vernunft besäßest, hätte deiner Herrschaft über alle nichts im Wege gestanden.“ (A: Z. 11–13). Die Wahl der direkten Rede verdeutlicht die Bedeutung der Aussage des Fuchses, die bereits Elemente der Lehre der Fabel enthält.
Im Titel werden bereits die zwei Akteure der Handlung vorgestellt. Dieser lässt durch die Kontrastierung der Charaktere ebenfalls bereits vermuten, dass es zu einem Konflikt kommen wird, der das Handlungsgerüst der Fabel bestimmt. Bereits in der antiken Fabel werden dem Fuchs vor allem die Eigenschaften der Heuchelei, des Betrugs und der Habgier zugeschrieben.18 Nicht zuletzt führen die räuberische Lebensweise des Fuchses und sein raffinierter scharfer Sinn zur Symbolik des durchtriebenen Gauners, der immer zu seinem eigenen Nutzen handelt.19 Dabei helfen dem Schadensstifter Sinnesschärfe und Skrupellosigkeit, um an sein Ziel zu kommen.20 Wie aus der Fabel hervorgeht, werden dem Raben ebenfalls negative Eigenschaften zugeschrieben. Zunächst ist dieser diebisch und ebenfalls auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Im Gespräch mit dem Fuchs ergeben sich weiterhin die Charaktereigenschaften der Eitelkeit und Dummheit, indem der Rabe auf die Schmeicheleien des Fuchses hereinfällt. Aus dem Gang der Handlung resultiert die Polarität des Konfliktpotenzials zwischen dumm, eitel (Rabe) und schlau, habgierig (Fuchs).
Die Fabel schließt mit einem Epimythion, in dem die Welt der Tiere verlassen und auf den Menschen angewandt wird21: „Die Geschichte passt gut auf einen Mann ohne jede Vernunft.“ (A: Z. 14f.). Damit kann die Fabel als allgemeine Warnung vor Schmeichlern verstanden werden. Die Leserin oder der Leser wird dazu angehalten kritisch gegenüber den eigenen Fähigkeiten zu bleiben. Das Verhalten des Fuchses allerdings wird nicht weiter hinterfragt oder kritisch beurteilt. Er kommt durch seine List an sein Ziel und geht sozusagen als ‚Gewinner‘ der beiden Kontrahenten aus der Fabel hervor. Der Rabe hingegen verliert in doppeltem Sinn, indem er nicht nur seine Beute verliert, sondern gleichzeitig Spott vom Fuchs erntet. Schlussendlich wird die Dummheit des Raben bestraft, womit die Eigenschaften ‚Dummheit‘ und ‚Eitelkeit‘ an den Pranger gestellt werden.
Kern der Version Aesops ist, dass ein eitler und dummer Rabe eine Beute besitzt, die ein Fuchs begehrt. Durch „die hinterlistige Lobrede des Fuchses“22und „die törichte Eitelkeit des Raben“23gelangt dieser ohne Rücksicht auf Verluste zu seinem Ziel. Die Lehre der Fabel besteht aus einer Warnung vor Schmeichlern und einem Appell zur kritischen Beurteilung der eigenen Fähigkeiten. Dabei werden lediglich die Eigenschaften des Raben verurteilt und der Fuchs geht als Sieger aus der Handlung hervor.
Der Römer Phaedrus hat wahrscheinlich zwischen 15 v. Chr. und 50 n. Chr. „als Freigelassener des Augustus in Rom“24gelebt. Phaedrus war der Erste, der die Fabel in Verse gefasst hat und „begründet mit seiner Fabelsammlung (in fünf Büchern) die Tradition der poetischen Fabel“25. Ein Teil seiner Fabeln greift aesopische Stoffe auf, ein anderer Teil besteht aus neu erfundenen Fabeln.26Allerdings ist Phaedrus zeitlebens kein erfolgreicher Fabeldichter gewesen und hat einige Kritik einstecken müssen.27Auch nach der Beurteilung Lessings ist La Fontaine nicht der Erste, der sich von den Gattungseigenschaften der aesopischen Fabel entfernt.28Vielmehr setzt sich Lessing diesbezüglich auch kritisch mit den Fabeln des Dichters Phaedrus auseinander. Auf der einen Seite bezieht sich Lessing neben Aesop explizit in den Fabeln seines zweiten Buches auf die Stoffe Phaedrus' und setzte die Lektüre dieser bei seinen Leserinnen und Lesern voraus. Gleichzeitig spricht er in seiner Abhandlung unter anderem von „den schönsten Fabeln des Phaedrus“29. Auf der anderen Seite widerstrebt Lessing die Abwendung Phaedrus' von der aesopischen Form der Fabel.30Lessing ist „mit dem Phaedrus nicht so recht zufrieden“31. Dies begründet er hingegen nicht nur mit der Abkehr vom epischen Stil und der damit verbundenen und von Lessing postulierten Unmöglichkeit der Wahrung der Kürze.32Vielmehr kritisiert er, indem er De La Motte zitiert, die logischen Defizite der Fabeln Phaedrus'.33
Viele der Fabel Phaedrus' beginnen mit einem vorangestellten Lehrsatz, eine Promythion. So ist dies auch in der Fabel „Der Fuchs und der Rabe“34der Fall: „Wen ein mit Hinterlist gesprochenes Lob ergötzt, | der büßt es meist damit, dass es ihn schmählich reut.“ (P: V. 1f.). Damit schließt Phaedrus inhaltlich direkt an die Fabelversion Aesops an, die ebenfalls vor Schmeichlern warnt. Auch in diesem Fall bezieht sich der Lehrsatz nicht nur auf die Tierwelt, sondern wird allgemein formuliert.
Die Fabel Phaedrus' folgt ebenfalls dem vierteiligen Grundschema. In der Ausgangssituation wird erzählt, dass der Rabe (in diesem Fall in der Übersetzung ohne Umweg mit bestimmtem Artikel benannt) einen Käse von einer Fensterbank gestohlen hat (vgl. P: V. 3). Er hat also auch in dieser Fabel etwas erbeutet. Phaedrus ergänzt die Ortsangabe der Fensterbank und verändert die Art der Beute vom Fleisch zum Käse. Beide Änderungen wandeln nicht die Kernaussage, die Lehre der Fabel oder das grundlegende Handlungsgerüst. Es handelt sich lediglich um erzählerische Details. Allerdings verlängert die Information der genauen Position der Erbeutung die Fabel. Lessing würde diese deshalb als ‚leere Verlängerungen‘ bezeichnen, die von der eigentlichen Intension wegführen.35Weiterhin wird in der Beschreibung der einleitenden Situation wiedergegeben, dass der Rabe den Käse auf einem Baum fressen will (vgl. P: V. 4f.). In diesem Moment sieht ihn der Fuchs (vgl. P: V. 5). Wie bei Aesop findet die Handlung der Fabel an einem Baum statt und wieder nimmt der Fuchs den Raben visuell wahr. Auch der Fuchs ist es, der die eigentlichactioeinleitet, indem er den Raben anspricht und seine Schönheit und seine Anmut rühmt (vgl. P: V. 5–7). Auch wenn Phaedrus den Stoff sprachlich variiert und dazu in diesem Fall die direkte Rede verwendet, bleibt die Kernaussage erhalten. Phaedrus verkürzt die List des Fuchses in seiner Version, indem er dem Fuchs folgende Worte in den Mund legt: „Kein Vogel stünde, hättest du Stimme, dir voran.“ (P: V. 8). Damit komprimiert er etwa drei Zeilen der Fabel Aesops zu einem Vers. Dadurch wiederum muss das Argument der Länge Lessings gegen Phaedrus infrage gestellt werden.36Auf dieactiodes Fuchses folgt diereactiodes Raben. Dieser will dem Fuchs seine Stimme zeigen, wobei ihm die Beute aus dem Schnabel fällt (vgl. P: V. 9f.). Auch diereactioist komprimierter als bei Aesop. Phaedrus fügt weiterhin ein Detail hinzu, und zwar bezeichnet er den Raben als „der Tor“ (P: V. 10). Dadurch ergänzt er eine leserlenkende und wertende Zusatzinformation, die den tradierten Charakter des Raben unterstreicht. Dem Leser wird eine Deutung der Fabel leichter gemacht. Auch im Ergebnis der Fabel verfährt Phaedrus auf eine ähnliche Art und Weise. Der Fuchs stielt den Käse und bekommt vom Erzähler die Adjektive ‚listig‘ und ‚gierig‘ zugeschrieben (vgl. P: V. 11). Die Fabelversion endet mit: „Da stöhnte erst, getäuscht, den Raben Dummheit auf“ (P: V. 12). Die Anklage wird in diesem Fall nicht dem Fuchs in den Mund gelegt, sondern geschieht in einer Art Selbsterkenntnis des Raben. Angeklagt werden bei Phaedrus ebenfalls neben der im Promythion anklingenden Eitelkeit, die explizit benannte Dummheit des Raben.
[...]
1Vgl. Hans Georg Coenen: Die Gattung Fabel. Infrastruktur einer Kommunikationsform, Göttingen 2000 (UTB, Bd. 2159), S. 32. Coenen führt in seiner Einführung in die Gattung der Fabel vordergründig die verschiedenen Verhältnisse zwischen Erzählung und Lehre auf und unterscheidet dabei zwischen der belehrenden und der rhetorischen Fabel. In einem Anhang präsentiert er zudem eine Interpretation ausgewählter stoffgleicher Fabeln.
2Vgl. Niklas Holzberg: Die antike Fabel. Eine Einführung, Darmstadt 1993, S. 15. Holzberg gilt als einer der wenigen Experten der ‚antiken Fabel‘, die er selbst als ‚Trümmerfeld‘ bezeichnet (vgl. ebd., S. 1). In seiner Einführung verbindet er den Gattungsüberblick über die Fabel in der Antike mit neueren literaturwissenschaftlichen Deutungen der Texte und zeigt zudem neue Ansätze für weitere Forschung auf.
3Vgl. H. G. Coenen 2000, S. 33..
4Vgl. Irmgard Nickel-Bacon: Teil II: Fabeln und Parabeln in Literaturwissenschaft und -didaktik, in: Kurt Erlemann / Irmgard Nickel-Bacon / Anika Loose (Hrsg.): Gleichnisse – Fabeln – Parabeln. Exegetische, literaturtheoretische und religionspädagogische Zugänge, Tübingen 2014 (UTB, Bd. 4134), S. 69–112, hier: S. 73f. In dieser Publikation werden erstmals Gattungsschnittpunkte des Gleichnisses, der Fabel und der Parabel aus gemeinsamer Sicht der Literaturwissenschaft und der Religionspädagogik in den Blick genommen. Zu Beginn des Kapitels zur Fabel und Parabel in der Literaturwissenschaft und -didaktik gibt Nickel-Bacon einen einführenden Einblick in die Fabeltradition und in Gattungsfragen.
5Vgl. Jonas Grethlein: Fabel, in: Bernhard Zimmermann (Hrsg.) unter Mitarbeit von Anne Schlichtmann: Die Literatur der archaischen und klassischen Zeit (Handbuch der griechischen Literatur der Antike, Bd. 1; Handbuch der Altertumswissenschaft, Abt. 7, Bd. 1), S. 321–325, hier: S. 324. Der Sammelband gibt einen umfassenden Literaturüberblick über die archaische und klassische Zeit. In Kapitel VI widmet sich Grethlein den Ursprüngen der Fabelgattung.
6Ebd., S. 325.
7Vgl. Heinz Rölleke: Nachwort, in: Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Abhandlungen über die Fabel. Hrsg. von Heinz Rölleke, Stuttgart 2013a, S. 154–167, hier: S. 154.
8Gotthold Ephraim Lessing: Fabeln. Abhandlungen über die Fabel. Hrsg. von Heinz Rölleke, Stuttgart 2013, S. 65–148. Veröffentlicht worden ist die Fabelabhandlung gemeinsam mit drei Büchern bestehend aus Prosafabeln erstmals im Oktober 1759 mit dem Titel: „Gotthold Ephraim Lessings Fabeln. Drey Bücher. Nebst Abhandlungen mit dieser Dichtungsart verwandten Inhalts“ (vgl. Monika Fick: Das Fabelbuch, in: Dies. (Hrsg.): Lessing-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, Stuttgart/Weimar 32010, S. 217–236, hier: S. 217. Fick gibt im Abschnitt über das Fabelbuch Lessings einen komprimierten und anschaulichen Einblick unter anderem in Lessings Quellen, Forschung und Wirkung. Im Analyseteil untersucht die Autorin kontextbezogen sowohl die Fabelabhandlung als auch die Fabeln.
9G. E. Lessing 2013, S. 67.
10Vgl. ebd., S. 131.
11Ebd.
12M. Fick 2010, S. 218.
13G. E. Lessing 2013, S. 86.
14H. Rölleke: Zum Text, in: Gotthold Ephraim Lessing: Fabeln. Abhandlungen über die Fabel. Hrsg. von Heinz Rölleke, Stuttgart 2013b, S. 149f., hier: S. 148.
15Hier und im Folgenden wird die Fabel „Der Rabe und der Fuchs“ Lessings zitiert aus: Gotthold Ephraim Lessing: Fabeln. Abhandlungen über die Fabel. Hrsg. von Heinz Rölleke, Stuttgart 2013, S. 34f. Die entsprechende Angabe der Zeile(n) erfolgt in Klammern im Text und wird dem Buchstaben ‚L‘ zugeordnet.
16Hier und im Folgenden wird die Fabel „Der Fuchs und der Rabe“ Aesops zitiert aus: Äsop: Fabeln. Griechisch–deutsch. Hrsg. und übers. von Rainer Nickel, Düsseldorf/Zürich 2005, „Der Rabe und der Fuchs“, S. 126f. Die entsprechende Angabe der Zeile(n) erfolgt in Klammern im Text und wird dem Buchstaben ‚A‘ zugeordnet.
17Vgl. Reinhard Dithmar: Die Fabel. Geschichte, Struktur, Didaktik, Paderborn u.a. 71988 (UTB, Bd. 73), S. 190–197. Dithmar gibt in seiner viel zitierten Monografie zur Gattung der Fabel einen guten Überblick über ihre Bedeutung und die prominentesten Verfasser von der Antike, über die Aufklärung bis hin zur modernen Fabel und führt ebenfalls in theoretische Gattungsinhalte ein. Das genannte Grundschema besteht nach Dithmar aus einer einleitenden ‚Situation‘, der ‚actio‘ (erste Rede / erste Handlung), der ‚reactio‘ (Gegenrede/Gegenhandlung) und dem ‚Ergebnis‘ (vgl. ebd. S. 193f.).
18Vgl. Marianne Sammer: Fuchs, in: Günter Butzer / Joachim Jacob (Hrsg.): Metzler Lexikon literarischer Symbole, Stuttgart/Weimar 22012, S. 137f., hier: S. 137.
19Vgl. ebd.
20Vgl. ebd., S. 137f.
21Vgl. H. G. Coenen 2000, S. 22.
22Ebd., S. 26.
23Ebd.
24M. Fick 2010, S. 219.
25Ebd.
26Vgl. ebd.
27Vgl. ebd.
28Vgl. ebd.
29G. E. Lessing 2013, S. 80.
30Vgl. ebd., S. 131.
31Ebd., S. 139.
32Vgl. ebd., S. 139.
33Vgl. ebd., S. 139f.
34Hier und im Folgenden wird die Fabel „Der Fuchs und der Rabe“ Phaedrus' zitiert aus: Phaedrus: Fabeln. Lateinisch–deutsch. Hrsg. und übers. von Niklas Holz-berg, Berlin/Boston 2018. Die entsprechende Angabe des/der Verse/-s erfolgt in Klammern im Text und wird dem Buchstaben ‚P‘ zugeordnet.
35Vgl. R. Dithmar 1988, S. 186.
36Vergleiche dazu den Vergleich der Länge der Fabelversionen in Kapitel fünf dieser Arbeit.
Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg
Facharbeit (Schule), 26 Seiten
Hausarbeit, 16 Seiten
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