Hausfrauenarbeit wird weder in der kapitalistischen noch in der marxistischen Theorie als produktive, wertvolle Arbeit angesehen. Marx folgt dabei derselben Argumentation wie die bürgerlichen Nationalökonomen, vor allem Adam Smith, der Produktion als Herstellung von Waren oder Tauschwerten mit dem Ziel der Mehrwertgewinnung definiert. Da die Arbeit von Hausfrauen nicht der Mehrwertgewinnung dient, kann sie demzufolge nicht produktiv sein, denn sie erzeugt keinen Wert, also kein Kapital. Die Tätigkeit, die Frauen verrichten wird als Reproduktion (von Arbeitskraft) betrachtet und ist der Kapital generierenden Produktion untergeordnet.
Mies bezeichnet diese Abwertung der Frauenarbeit, die damit begründet wird, dass sie ein Naturvorgang und nur eine Wiederholung sei, die im Gegensatz zur Warenproduktion nichts Neues hervorbringe, als „Hausfrauisierung“. ( vgl. Mies, in: Knapp/Wetterer, 2001, S. 162 f)
„Hausfrauisierung der Arbeit war und ist der Trick, durch den das Kapital Frauenarbeit generell entwertet, unorganisiert/atomisiert erhält, sie dauernd zur Verfügung hat und jederzeit- ohne Kosten- wieder aufnehmen kann.“ (Mies, in: Knapp/Wetterer, 2001, S. 166)
Feministinnen haben bewiesen, dass die Hausarbeit der Frauen, durch die Arbeitskraft der männlichen Lohnarbeiter zur Verfügung gestellt wird, vor allem da diese Arbeit nicht entlohnt wird, Mehrwert produziert. Frauenhausarbeit wird als Ausdruck der weiblichen Natur oder als Liebe bezeichnet und wird im Gegensatz zur „produktiven“ Arbeit nicht in die Berechnung des Bruttosozialprodukts einbezogen, da dieses System nur Arbeit erfasst, die direkt Tauschwerte für den Markt erzeugt. (vgl. Mies, in: Knapp/Wetterer, 2001, S. 166 f)
Inhaltsverzeichnis
- Hausfrauisierung der Arbeit
- Bedeutung der unsichtbaren Arbeit für den Kapitalismus
- Hausfrauisierung des männlichen Lohnarbeiters
- Lösungsansätze
- Die Bedeutung der feministischen Bewegung in der Mittelklasse
- Das Problem der „nachholenden Entwicklung“
- Subsistenzperspektive
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Hausfrauisierung der Arbeit im Kontext des Kapitalismus und deren Bedeutung für die Akkumulation von Kapital. Sie beleuchtet die Entwertung weiblicher Arbeit und die Rolle von Frauen in der Reproduktion von Arbeitskraft.
- Entwertung weiblicher Arbeit im Kapitalismus
- Bedeutung der „unsichtbaren“ Hausarbeit für die Kapitalakkumulation
- Hausfrauisierung als Ausdruck patriarchaler Strukturen
- Rolle der Frauen in der Dritten Welt für die globale Wirtschaft
- Feministische Lösungsansätze und Kritik an bestehenden ökonomischen Theorien
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel definiert den Begriff „Hausfrauisierung der Arbeit“ und analysiert die Abwertung weiblicher Arbeit in kapitalistischen und marxistischen Theorien. Das zweite Kapitel untersucht die Bedeutung der unsichtbaren Arbeit von Frauen (und Frauen in der Dritten Welt) für das Funktionieren des Kapitalismus und die Kapitalakkumulation. Das dritte Kapitel betrachtet die Hausfrauisierung des männlichen Lohnarbeiters im Kontext der kapitalistischen Produktionsweise.
Schlüsselwörter
Hausfrauisierung, Kapitalismus, unsichtbare Arbeit, Reproduktion von Arbeitskraft, Entwertung weiblicher Arbeit, Patriarchat, Feminismus, Kapitalakkumulation, Dritte Welt, Subsistenzwirtschaft.
- Arbeit zitieren
- Britta Vogl (Autor:in), 2004, „Hausfrauisierte“ Arbeit im Kontext des Kapitalismus, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/122392