Zur Einführung in die Thematik und die Problemstellung auf denen die vorliegende Bachelorarbeit basiert, seien an dieser Stelle einige Thesen und Bemerkungen formuliert sowie die PROGRAM Galerie als Untersuchungsobjekt kurz erläutert.
These 1: Der Kunstmarkt ist ein Markt, der zwar nach ökonomischen Regeln abläuft, aber in seiner Gesamtheit undurchsichtig bleibt, da seine systeminhärenten Aktionen nicht publik gemacht werden, somit intransparent bleiben, und sich zudem gegenseitig bedingen. Er hat dadurch einen nahezu mystischen Status und zeichnet sich durch ein hohes Maß an Unzugänglichkeit aus.
These 2: Der Primärmarkt zeitgenössischer Kunst und deren Rezeption unterliegt den Präsentations- und Handelsformen im Verkaufsraum Galerie. Kunst wird dort nicht frei, im Sinne von autonom, vermittelt, sondern bleibt immer dem konsumbezogenen Prädikat der Ware verhaftet.
These 3: Die steigende Virtualisierung unserer Lebenswelt wird längst auch in Werken der sogenannten Netzkunst oder virtuellen Kunst sichtbar. Onlinegalerien und ihre Darstellungsform nehmen einen immer größeren Stellenwert als Präsentationsform von Kunst ein. Sie erweitern damit den bisherigen Kreis kunsthändlerischer Institutionen und übernehmen spezifische Aufgaben, die der neue Markt fordert.
These 4: Es ist möglich, durch die Präsentationsform von Kunst in nichtkommerzieller Umgebung und fernab von musealer Inszenierung einen neuen Blick auf Kunst richten zu können und ihr ihren selbstgewählten Raum zu überlassen. Derartige Projekte können und wollen hierbei den konventionellen Markt nicht ersetzen, sondern bieten eine nötige Bereicherung und Ergänzung zum bestehenden Ausstellungshabitus.
Die Betrachtung des Kunstmarktes und seiner Mechanismen wurde von der Autorin in Form der Darstellung aller für eine Galerie wichtigen Kunstmarktteilnehmer vorgenommen. So sind die jeweiligen Einflussbereiche klar abgegrenzt und eine differenzierte Betrachtung der Wirkungskreise möglich, die den Kunstmarkt in seinen komplexen Bedingungen möglichst genau erfassen soll.
Die PROGRAM Galerie als nichtkommerzielle Galerie dient als Untersuchungsobjekt für vorliegende Arbeit, da sie zeigt, wie es möglich ist, als nichtkommerzielles Unternehmen zeitgenössische Kunst auszustellen und dem Werk, den Künstlern und den Konsumenten respektive Rezipienten eine Alternative zum konventionellen Kunstmarkt zu bieten. Sie will den Markt ausweiten und neue Sichtweisen auf Kunst möglich machen.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- 0 Einleitung
- TEIL A
- 1 Der Kunstmarkt
- 1.1 Preisbildung und Marktmechanismus
- 1.2 Kunst ist Ware
- 1.2.1 Funktionalität der Kunst
- 1.3 Die Marktteilnehmer und ihr Wirkungsbereich
- 1.3.1 Kunst und Konsum – Faktoren der Transformationsgesellschaft
- 1.3.2 Der Primärmarkt
- 1.3.2.1 Künstler
- 1.3.2.2 Sammler/Kunstinteressierte
- 1.3.2.3 Galeristen
- 1.3.2.4 Art Consultants
- 1.3.2.5 Kunstkritiker
- 1.3.3 Der Sekundärmarkt
- 1.3.3.1 Museen
- 1.3.3.2 Stiftungen, Unternehmen und Sponsoren
- 1.3.3.3 Messen
- 1.3.3.4 Auktionshäuser
- 2 Kunst im Raum
- 2.1 Raum und Wahrnehmung
- 2.2 Der Art Space
- 2.3 Verkaufsraum Galerie
- 2.4 Der virtuelle Raum
- 2.4.1 Virtualität und veränderte Arbeitswelt
- 2.4.2 Virtuelle Akquise neuer Käufergruppen
- 1 Der Kunstmarkt
- TEIL B
- 1 Die PROGRAM Galerie
- 1.1 Formen von Galerien
- 1.2 Kurzbeschreibung der PROGRAM Galerie
- 2 Organisationszweck und Ziel der Unternehmung – Das Mission Statement
- 3 Analyse externer und interner Bedingungen
- 3.1 Externe Bedingungen
- 3.1.1 Nachfrageanalyse
- 3.1.2 Umweltanalyse
- 3.1.3 Analyse des Beschaffungsmarktes
- 3.2 Interne Bedingungen
- 3.2.1 Potential- und Leistungsanalyse
- 3.2.2 Stärken von PROGRAM
- 3.2.3 Schwächen von PROGRAM
- 3.1 Externe Bedingungen
- 4 Konzeption und strategische Ziele
- 4.1 Inhaltliche Ziele und Wettbewerbsvorteil
- 4.2 Marketingstrategische Ziele
- 5 Synthese und Gestaltung der Unternehmenspolitik
- 5.1 Kommunikationspolitik
- 5.2 Qualitätsmanagement
- 5.3 Programmpolitik
- 5.4 Finanzierungspolitik
- 5.5 Distributionspolitik
- 5.6 Konzeptionspolitik
- 5.7 Kooperationspolitik
- 6 Resümee
- 1 Die PROGRAM Galerie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht das Konzept nichtkommerzieller Galerien im Wandel des globalen und medialen Umfelds für Künstler und Kunstwerke. Die Arbeit analysiert verschiedene Arten von Art Spaces und deren Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Kunst, insbesondere am Beispiel der PROGRAM Galerie in Berlin.
- Der Kunstmarkt und seine Mechanismen
- Die Rolle des Raumes und der Wahrnehmung in der Präsentation von Kunst
- Nichtkommerzielle Galerien als alternative Präsentationsformen
- Die PROGRAM Galerie als Fallstudie
- Strategische und marketingbezogene Aspekte nichtkommerzieller Galerien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt den boomenden Kunstmarkt und dessen Risiken, führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die PROGRAM Galerie als Untersuchungsgegenstand vor. Teil A analysiert den Kunstmarkt, seine Preisbildung, die Rolle der Kunst als Ware und die verschiedenen Marktteilnehmer (Künstler, Sammler, Galeristen, Art Consultants, Kunstkritiker) und ihre Wirkungsbereiche, sowohl auf dem Primär- als auch Sekundärmarkt. Teil A beschreibt ausserdem den Art Space und seine Entwicklung, den Einfluss von Virtualität und die veränderte Arbeitswelt. Teil B analysiert die PROGRAM Galerie als nichtkommerzielle Galerie, deren Organisationszweck und strategische Ziele. Es werden externe und interne Bedingungen untersucht, die Konzeption und die Gestaltung der Unternehmenspolitik wird betrachtet.
Schlüsselwörter
Kunstmarkt, nichtkommerzielle Galerien, virtuelle Galerien, PROGRAM Galerie, Art Space, Preisbildung, Marktteilnehmer, Wahrnehmung, Virtualität, Transformationsgesellschaft, Marketing, Strategie, Gemeinnützigkeit.
- Arbeit zitieren
- B.A. Felicitas Aull (Autor:in), 2007, "New Art Spaces" - Nichtkommerzielle und virtuelle Galerien als neue Perspektiven für den Kunstmarkt, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/122036