Der Friedrichstadtpalast in Berlin ist das größte Revuetheater und das einzige Theater in
Deutschland, das ausschließlich Revuen aufführt. Unter den zahlreichen öffentlichen Theatern
in Deutschland nimmt der Friedrichstadtpalast auch unter anderen Gesichtpunkten
eine besondere Stellung ein: Das Theater befindet sich an der Schnittstelle zwischen Kultur
und Wirtschaft, sein Refinanzierungsanteil ist sehr hoch, nur eigenproduzierte Uraufführungen
werden gespielt, und vor allem ist das Revuetheater ein »originell berlinerisches
Kulturzeugnis«, so Thomas Münstermann, der künstlerische Geschäftsführer. Diese Besonderheiten
machen diese Institution für eine genauere Betrachtung unter kulturmanagerialen
Aspekten überaus interessant.
Weil »die großen Berliner Revuetheater selbst im 20. Jahrhundert wesentlichen Anteil an
der Definition eines neuen kulturellen Zentrums der Metropole hatten«2, leiten ein Abschnitt
zur Entstehung und Charakteristik der Revue als dezidiert urbanem Phänomen sowie
eine kurze Darstellung der Geschichte des Hauses ein. Daraufhin wird der Friedrichstadtpalast
in seinen betriebswirtschaftlichen Aufgabenbereichen und Kontexten erläutert:
Unterkapitel widmen sich der Rechts- und Betriebsform sowie der strategischen und operativen
Ebene des Managements, indem die Aufbauorganisation vorgestellt und erklärt und
die Ablauforganisation am Beispiel der Inszenierung von »Casanova« nachgezeichnet
wird. Weitere Aufgaben der Geschäftsführung des Friedrichstadtpalastes beschäftigen sich
insbesondere mit Fragen des strategischen Managements und der langfristigen, zukünftigen
Perspektiven des Hauses, die hauptsächlich auf eine flexiblere Gestaltung des Spielplans
ausgerichtet sind. Manageriales Handeln beinhaltet, da es auch auf die institutionelle Existenzsicherung
abzielt, sowohl die Erschließung neuer Finanzierungsquellen als auch die
dafür notwendige Markenetablierung. Beides wird in den Kapiteln 4.4. und 4.5 erläutert.
Insgesamt erschließen sich so die konkreten betriebswirtschaftlichen Größen der Organisation
einer Kulturinstitution sowie die Aufgabenfelder von Führung und Steuerung dieser
Berliner Legende.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 2 Revue Geschichte und Charakteristik
- 3 Die Geschichte des Friedrichstadtpalastes
- 4 Der Friedrichstadtpalast heute
- 4.1 Rechts- und Betriebsform
- 4.2 Aufbauorganisation
- 4.3 Ablauforganisation
- 4.4 Finanzierung
- 4.5 Weitere manageriale Aufgaben
- 5 Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Friedrichstadtpalast Berlin, das größte Revuetheater Deutschlands, unter kulturmanagerialen Aspekten. Ziel ist es, die betriebswirtschaftlichen Strukturen und die Führungs- und Steuerungsmechanismen dieser besonderen Institution zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet dabei die Schnittstelle zwischen Kultur und Wirtschaft im Kontext eines eigenproduzierenden Revuetheaters mit hohem Refinanzierungsanteil.
- Geschichte und Charakteristik der Revue
- Betriebswirtschaftliche Aspekte des Friedrichstadtpalastes
- Aufbau- und Ablauforganisation des Theaters
- Finanzierung und strategisches Management
- Zukünftige Perspektiven des Friedrichstadtpalastes
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einführung: Die Einführung stellt den Friedrichstadtpalast als einzigartige Institution an der Schnittstelle von Kultur und Wirtschaft vor. Das Revuetheater, das ausschließlich Eigenproduktionen aufführt und einen hohen Refinanzierungsanteil aufweist, wird als „originell berlinerisches Kulturzeugnis“ beschrieben. Die Arbeit untersucht die betriebswirtschaftlichen Aufgabenbereiche und Kontexte des Theaters, beginnend mit einem Überblick über die Entstehung und Charakteristik der Revue als urbanes Phänomen und der Geschichte des Friedrichstadtpalastes. Die folgenden Kapitel analysieren die Rechts- und Betriebsform, die Aufbau- und Ablauforganisation, die Finanzierung und weitere manageriale Aufgaben, um die konkreten betriebswirtschaftlichen Größen und die Führungs- und Steuerungsaufgaben dieser Berliner Institution zu beleuchten.
2 Revue Geschichte und Charakteristik: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der Revue seit dem 19. Jahrhundert in Frankreich, beginnend mit ihrer Entstehung als tänzerisch-musikalisches Unterhaltungsstück, das sich vom aristokratischen Publikum der Oper abgrenzte. Es werden Einflüsse des Cancan, angelsächsischer Music Halls und der Operette hervorgehoben. Der Fokus liegt auf dem Aufstieg der Revue in den Goldenen Zwanziger Jahren in Berlin, in dem die Revue als Teil der pulsierenden und vergnügungssüchtigen Metropole Berlin dargestellt wird. Die charakteristischen Elemente der Revue – Musik, Tanz und aufwendige Ausstattung – werden beschrieben, und sie wird im Kontext zu Varieté und Operette abgegrenzt. Schließlich werden die drei großen Berliner Revue-Theatermacher James Klein, Herman Haller und Eric Charell erwähnt.
Schlüsselwörter
Friedrichstadtpalast, Revue, Revuetheater, Kulturmanagement, Betriebswirtschaft, Aufbauorganisation, Ablauforganisation, Finanzierung, strategisches Management, Berlin, Weimarer Republik, Kultur und Wirtschaft.
Häufig gestellte Fragen zum Friedrichstadtpalast
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Friedrichstadtpalast Berlin, Deutschlands größtes Revuetheater, unter kulturmanagerialen Aspekten. Der Fokus liegt auf den betriebswirtschaftlichen Strukturen, Führungs- und Steuerungsmechanismen und der Schnittstelle zwischen Kultur und Wirtschaft in diesem eigenproduzierenden Theater mit hohem Refinanzierungsanteil.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Geschichte und Charakteristik der Revue, betriebswirtschaftliche Aspekte des Friedrichstadtpalastes (Rechts- und Betriebsform, Aufbau- und Ablauforganisation, Finanzierung), strategisches Management und zukünftige Perspektiven des Theaters.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einführung, ein Kapitel zur Geschichte und Charakteristik der Revue, ein Kapitel zur Geschichte des Friedrichstadtpalastes, ein Kapitel zum Friedrichstadtpalast heute (inkl. Rechts- und Betriebsform, Aufbauorganisation, Ablauforganisation, Finanzierung und weiteren manageriellen Aufgaben) und eine Schlussbetrachtung.
Was wird in der Einleitung beschrieben?
Die Einleitung stellt den Friedrichstadtpalast als einzigartige Institution an der Schnittstelle von Kultur und Wirtschaft vor und beschreibt ihn als "originell berlinerisches Kulturzeugnis". Sie gibt einen Überblick über die Entstehung und Charakteristik der Revue und die Geschichte des Theaters und kündigt die Analyse der betriebswirtschaftlichen Aufgabenbereiche an.
Was ist der Inhalt des Kapitels "Revue Geschichte und Charakteristik"?
Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der Revue vom 19. Jahrhundert in Frankreich bis zu ihrer Blütezeit in den Goldenen Zwanzigern in Berlin. Es beleuchtet die charakteristischen Elemente der Revue (Musik, Tanz, aufwendige Ausstattung), grenzt sie gegenüber Varieté und Operette ab und erwähnt wichtige Berliner Revue-Theatermacher wie James Klein, Herman Haller und Eric Charell.
Welche betriebswirtschaftlichen Aspekte werden untersucht?
Die Arbeit untersucht detailliert die Rechts- und Betriebsform, die Aufbau- und Ablauforganisation, die Finanzierung und weitere manageriale Aufgaben des Friedrichstadtpalastes, um die konkreten betriebswirtschaftlichen Größen und die Führungs- und Steuerungsaufgaben zu beleuchten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Friedrichstadtpalast, Revue, Revuetheater, Kulturmanagement, Betriebswirtschaft, Aufbauorganisation, Ablauforganisation, Finanzierung, strategisches Management, Berlin, Weimarer Republik, Kultur und Wirtschaft.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die betriebswirtschaftlichen Strukturen und die Führungs- und Steuerungsmechanismen des Friedrichstadtpalastes zu analysieren und die Schnittstelle zwischen Kultur und Wirtschaft in diesem Kontext zu beleuchten.
- Quote paper
- Julika Zimmermann (Author), 2006, Friedrichstadtpalast Berlin , Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/121880