Im Gegensatz zu der von Erika Fischer-Lichte vertretenen Position, Werktreue könne aufgrund der theaterspezifischen Elemente nicht existieren, sagt Herta Schmid, daß gerade die Werktreue das eigentliche und auch erreichbare Ziel einer theatralischen Inszenierung sei.
In diesem Referat sollen ihre Ausführungen zu diesem Thema zusammengefaßt, geordnet und zur besseren Verständlichkeit teilweise mit Beispielen versehen werden, um herauszufinden, wie sie zu dem Schluß kommt, Werktreue existiere.
In ihrem Vortrag beruft sich Frau Schmid immer wieder auf den Literaturtheoretiker Roman Ingarden und begründet ihre Ansätze auf Ingardens Aussagen zum Wesen des „literarischen Kunstwerks“ , in diesem Fall also zunächst dem dramatischen Text, der ja in der späteren Inszenierung adäquat umgesetzt werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vom dramatischen Text zur Inszenierung
- Was geschieht mit dem Nebentext?
- Der schwierige Rhythmus
- Die doppelte Entwerfung des Haupttextes
- Schlußfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Referat untersucht Herta Schmids Argument, dass Werktreue im Theater möglich ist, im Gegensatz zu Erika Fischer-Lichtes Position. Es analysiert Schmids Ausführungen im Lichte der Literaturtheorie Roman Ingardens und zeigt auf, wie sie zu ihrem Schluss kommt.
- Die Rolle von Werktreue in der theatralischen Inszenierung
- Die Beziehung zwischen dramatischem Text und theatralischer Inszenierung
- Die Unbestimmtheitsstellen im dramatischen Text und ihre Umwandlung in der Inszenierung
- Der Einfluss der Regieanweisungen auf die Inszenierung
- Die doppelte Zeitstruktur im dramatischen Text
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Das Referat stellt die Argumentation von Herta Schmid dar, die im Gegensatz zu Erika Fischer-Lichte die Möglichkeit von Werktreue im Theater bejaht. Es wird deutlich, dass Schmid ihre Argumentation auf Roman Ingardens Literaturtheorie gründet und diese in ihrem Vortrag zur Grundlage ihrer Ausführungen macht.
Vom dramatischen Text zur Inszenierung
Was geschieht mit dem Nebentext?
Das Referat analysiert die Unbestimmtheitsstellen im Nebentext des dramatischen Textes und deren Transformation in der Inszenierung. Die Nominalstruktur des Nebentextes ermöglicht dem Rezipienten verschiedene Interpretationen, während die Inszenierung durch konkrete Gegenstände diese Unbestimmtheit auflöst. Gleichzeitig werden neue Unbestimmtheiten durch das Zusammenspiel von Licht, Ton und Bühnenbild eingeführt, wodurch das Verstehen des Zuschauers erschwert wird.
Der schwierige Rhythmus
Der Abschnitt beleuchtet die doppelte Zeitstruktur des dramatischen Textes, in der simultane Sachverhalte durch sukzessive Texteinheiten wiedergegeben werden. Die Wechselwirkung von Haupt- und Nebentext erschwert das Lesen und führt zu einem langsameren Verstehen des Textes, was als „schwieriger Rhythmus“ bezeichnet wird.
Schlüsselwörter
Werktreue, dramatischer Text, theatralische Inszenierung, Roman Ingarden, Literaturtheorie, Unbestimmtheitsstellen, Nebentext, Regieanweisungen, doppelte Zeitstruktur, Rhythmus, Objektivierung.
- Arbeit zitieren
- Magister Stefan Olschewski (Autor:in), 1998, Werktreue ist möglich! Nach den Ausführungen von Herta Schmid: "Das dramatische Werk und seine theatralische Konkretisation im Lichte der Literaturtheorie Roman Ingardens", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1217657