Diese Arbeit beschäftigt sich mit den von Tuckman aufgestellten Entwicklungsphasen, die ein Team durchläuft, bis es seine volle Leistungskraft entfalten kann, und zeigt am Beispiel des Mohawk-Walks die praktische Anwendung des gruppendynamischen Modells auf.
In modernen Unternehmen spielt Teamarbeit eine immer größer werdende Rolle. Mehr und mehr wollen Arbeitgeber sicher gehen, dass ihre zukünftigen Angestellten gut im Team arbeiten und häufig werden in Assessment-Centern Bewerber auf ihre Teamfähigkeit geprüft. Aber was ist überhaupt ein Team? Und was macht ein leistungsstarkes Team aus?
Laut Guzzo (1995) ist jedes Team eine Gruppe, aber nicht jede Gruppe ein Team. In Teams herrscht verglichen zu Gruppen häufig eine stärkere Kohäsion beziehungsweise eine besser funktionierende Kooperation (vgl. Antonio, 2004). Das reine Zusammenfügen verschiedener Personen führt noch nicht zu optimalen Arbeitsprozessen. Vielmehr müssen verschiedene Phasen durchlaufen werden, um aus einer Gruppe Individuen ein hocheffizientes Team zu erzeugen.
Zur Beschreibung und Erklärung von gruppendynamischen Phänomenen werden häufig Modelle zum Aufzeigen der Gruppenphasen und Gruppenentwicklung verwendet. Eines der wohl bekanntesten und am meisten durchgesetzten Gruppenentwicklungsmodellen ist das 4-Phasenmodell nach Tuckman.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Theoretischer Aufbau des 4-Phasen Modells
2.1 Wissenschaftliche Grundlage
2.2 Wesentliche Merkmale des Modells
2.2.1 Forming-Phase
2.2.2 Storming-Phase
2.2.3 Norming-Phase
2.2.4 Performing-Phase
2.2.5 Adjourning-Phase
3. Praktische Anwendung des Kommunikationsmodells
3.1 Aufbau der Ubung: Mohawk-Walk
3.2 Beschreibung des Gruppenprozesses
3.2.1 Forming Phase
3.2.2 Storming-Phase
3.2.3 Norming-Phase
3.2.4 Performing-Phase
3.4.5 Zusammenfassung
4. Personliche Erkenntnis
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In modernen Unternehmen spielt Teamarbeit eine immer groBer werdende Rolle. Mehr und mehr wollen Arbeitgeber sicher gehen, dass ihre zukunftigen Angestellten gut im Team arbeiten und haufig werden in Assessment-Centern Bewerber auf ihre Teamfahigkeit gepruft. Aber was ist uberhaupt ein Team? Und was macht ein leistungsstarkes Team aus? Laut Guzzo (1995) ist jedes Team eine Gruppe, aber nicht jede Gruppe ein Team. In Teams herrscht verglichen zu Gruppen haufig eine starkere Kohasion beziehungsweise eine besser funktionierende Kooperation (vgl. Antonio, 2004). Das reine Zusammenfugen verschiedener Personen fuhrt noch nicht zu optimalen Arbeitsprozessen. Vielmehr mussen verschiedene Phasen durchlaufen werden, um aus einer Gruppe Individuen ein hocheffizientes Team zu erzeugen. Zur Beschreibung und Erklarung von gruppendynamischen Phanomenen werden haufig Modelle zum Aufzeigen der Gruppenphasen und Gruppenentwicklung verwendet. Eines der wohl bekanntesten und am meisten durchgesetzten Gruppenentwicklungsmodellen ist das 4-Phasenmodell nach Tuckman.
Diese Arbeit beschaftigt sich mit den von Tuckman aufgestellten Entwicklungsphasen, die ein Team durchlauft, bis es seine voile Leistungskraft entfalten kann und zeigt am
Beispiel des Mohawk-Walks die praktische Anwendung des gruppendynamischen Modells auf.
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2. Theoretischer Aufbau des4-Phasen Modells
2.1 Wissenschaftliche Grundlage
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Im Jahr 1965 wurde der kurzer Artikel developmental Sequence in Small Groups" von Bruce Wayne Tuckman veroffentlicht. Anhand der Metaanalyse von 55 Artikeln uber Gruppendynamik stellte Tuckman die Hypothese auf, dass Gruppen verschiedene Entwicklungsphasen durchlaufen mussen, um voll leistungsfahig zu sein (vgl. Tuckman, 1965). Dabei liegt der Fokus auf der Veranderung einer Gruppe vom ersten Zusammentreffen bis zum Ende der Arbeitsaufgabe.
Im Jahr 1977 rezensierte der Psychologe gemeinsam mit Mary Ann C. Jensen seinen Artikel und fugte in „Stages of Small Group development revisited" dem 4-Phasen Modell ein funftes Stadium (adjourning) hinzu (vgl. Tuckman & Jensen, 1977).
Obwohl viele Entwicklungen und Prozesse in einem Team nicht vorhersehbar sind und es nicht das eine richtige Modell fur die Entwicklung von und in Teams gibt schafft das 4- Phasen Modell eine gute Grundlage fur Teamleiter und Projektmanager. In seinem Modell beschreibt Tuckman Phasen, die so mehr oder weniger bei alien Teamfindungsprozessen stattfinden. Wenn Teamleiter die Entwicklungsphasen und - prozesse kennen konnen sie Prozesse im Team steuern, was sich positiv auf das Teamklima auswirken kann. Das Modell kann verwendet werden, um Faktoren zu identifizieren, die fur das Aufbauen und das Entwickeln von kleinen Gruppen kritisch sind, um das Verhalten von Teams zu analysieren. Die Phasen beschreiben unter anderen die Nahe-Distanz-Regulation der Gruppenmitglieder, die unterschwellig ablaufenden Prozesse der Sinnfixierung und Binnendifferenzierung und die Bedeutung die Gruppenleitung in den einzelnen Phasen und deren Handlungsoptionen (vgl. Schreyogg & Schmidt-Lellek, 2015, S.293).
2.2 Wesentliche Merkmale des Modells
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„It may be said that orientation, testing and dependence constitute the group process of forming"
Die Phase des Formings, die auch als Orientierungsphase bekannt ist, ist durch gegenseitiges Kennenlernen, Ausprobieren und Testen gekennzeichnet. Die Gruppenmitglieder kommen das erste Mai zusammen. Es kommt zu einem ersten Meinungsaustausch und durch tastendes kommunikatives Annahern versucht jedes Mitglied der Gruppe seinen Platz im Teamgefuge zu finden und die Grenzen des zwischenmenschlichen Verhaltens und Aufgabenverhaltens auszumachen. Zwischenmenschlich werden sowohl die Abhangigkeitsverhaltnisse als auch die allgemeine Beziehung zum Leiter und zu den anderen Gruppenmitgliedern festgestellt. Oft tendieren Mitglieder dazu, sich an schon bestehenden Normen und moglichen Fuhrern zu orientieren, sie suchen Struktur und Sicherheit, was durch die Einnahme von gewohnten Rollen und Verhaltensweisen fur Einzelne gewahrleistet wird. Daher sind feste Ziele und Regeln oft ausschlaggebend fur die schnelle Orientierung vieler Teammitglieder. Insgesamt verhalten sich die Mitglieder der Gruppe noch ziemlich unabhangig, die Stimmung kann von angstlich vor der neuen Situation bis euphorisch und voller Erwartung an das Ungewisse reichen.
Viele Teammitglieder sind noch unsicher, Hoflichkeit pragt die allgemeine Atmosphare. Eine Gruppe von Individuen muss in dieser Phase zu einem Team zusammenfinden, Vertrauen soil hergestellt werden um eine Basis fur ein gutes Arbeitsverhaltnis zu schaffen.
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