I. Einleitung
In meiner Laufbahn als Profieishockeyspieler musste ich immer wieder feststellen, dass die Bürger der Fußballnation Deutschland, insbesondere in Städten, in welchen die Sportart Eishockey über keine jahrzehntelange Tradition verfügt, häufig ein verzerrtes Bild vom Eishockeysport haben. Eishockey ist zwar durchaus als rasante und spannende Sportart beliebt, jedoch werden ihr auch übermäßige Härte oder gar Brutalität zugeschrieben. Die Gründe für dieses Zerrbild sind mannigfaltiger Natur: Zum einen ist Eishockey ein körperbetonter Sport, bei dem es in seltenen Fällen zu Prügeleien kommt, welche bei anderen Mannschaftsportarten in der Regel nicht zu finden sind. Diese handgreiflichen Auseinandersetzungen sind jedoch für viele Zuschauer, welche mehr an der Show als an dem tatsächlichen Sport interessiert sind, was nicht als negatives Attribut ausgelegt werden soll, der Höhepunkt “ihres” Eishockeyspiels. Zum anderen wird diese selektive Wahrnehmung durch die Dramatisierung in der medialen Berichterstattung verstärkt. Als Beispiel sei hier das von Unsportlichkeiten geprägte DEL(Deutsche Eishockey Liga) Spiel zwischen den Nürnberg Ice Tigers und den Frankfurt Lions vom 20.09.1997 genannt, welches von einigen Privatsendern, die sonst keine Eishockeyspiele übertragen, zur Quotensteigerung ausgeschlachtet wurde .
Da diese Reduzierung auf Raufereien der schnellsten Mannschaftssportart der Welt nicht gerecht wird, versucht die vorliegende Arbeit in ihrem ersten Teil dem Leser Einblicke in die Sportart zu geben. Das Werk beschränkt sich dabei nicht nur auf die Regeln und den Spielverlauf, sondern beschäftigt sich unter anderem auch mit der Historie des Spiels, den zahlreichen Spielsystemen und der Taktik. An verschiedenen Stellen bekommt der Leser Informationen über den Sport aus erster Hand. Der erste Teil schließt mit einer Darlegung der Anforderungen, welche der Sport an die Spieler stellt, ab.
Intention des zweiten Teils der Arbeit ist es, den Eishockeysport auf seine Eignung als Schulsport zu prüfen. Es werden die Vor- und Nachteile des auf den individuellen Spielstil. Darüber hinaus werden die Anforderungen, welche der Sport an die Spieler stellt, dargelegt.
Im zweiten Teil der Arbeit wird der Eishockeysport auf seine Eignung als Schulsport untersucht.[...]
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1. Ein historischer Exkurs - die Entwicklung und Entstehung des Eishockeysports
- 1.1 Die Entwicklung des Schlittschuhes
- 1.2 Geschichtlicher Abriss des Eishockeys
- 1.2.1 Eishockey in Deutschland
- 2. Das Wichtigste über Eishockey in Kürze
- 2.1 Die Spielidee
- 2.2 Das Spielfeld
- 2.3 Die Spielzeit
- 2.4 Spielregeln
- 2.4.1 Abseits
- 2.4.2 Unerlaubter Weitschuss des Pucks
- 2.4.3 Strafen
- 2.5 Taktik und Spielsysteme
- 3. Anforderungsprofile der Sportart Eishockey
- 3.1 Motorisches Anforderungsprofil
- 3.1.1 Kraft
- 3.1.2 Schnelligkeit
- 3.1.3 Ausdauer
- 3.1.4 Beweglichkeit
- 3.1.5 Koordination
- 3.1.6 Zusammenfassung des motorischen Anforderungsprofils
- 3.2 Anforderungen im technisch-taktischen Bereich
- 3.2.1 Technische Voraussetzungen
- 3.2.1.1 Schlittschuhläuferische Fertigkeiten
- 3.2.1.2 Stocktechnik
- 3.2.2 Taktisches Verhalten
- 3.2.1 Technische Voraussetzungen
- 3.3 Anforderungen an das Persönlichkeitsprofil des Eishockeyspielers
- 3.3.1 Soziales Verhalten in der Gruppe
- 3.3.2 Mentaler Bereich
- 3.4 Zusammenfassung der Anforderungsprofile
- 3.1 Motorisches Anforderungsprofil
- 4. Eishockey im Kontext des Lehrplanes für bayerische Hauptschulen
- 4.1 Das Profil des Faches Sport im Lehrplan
- 4.1.1 Aufgabe
- 4.1.2 Ziele
- 4.2 Die Ziele und Inhalte der Lernbereiche und die Möglichkeiten des Eishockeyssportes diese zu er- bzw. auszufüllen
- 4.2.1 Gesundheit
- 4.2.2 Gesundheit und Eishockey
- 4.2.3 Fairness/Kooperation
- 4.2.4 Fairness und Kooperation im Eishockey
- 4.2.5 Umwelt
- 4.2.6 Eishockey und Umwelt
- 4.2.7 Leisten, Gestalten, Spielen
- 4.2.8 Leisten, Gestalten, Spielen im Eishockey
- 4.3 Zusammenfassung: Eishockey und Lehrplan
- 4.1 Das Profil des Faches Sport im Lehrplan
- 5. Eignung des Eishockeys als Schulsport über den Lehrplan hinaus
- 5.1 Fordern statt Verwöhnen
- 5.1.1 Erkenntnisse der Verhaltensbiologie: Die menschlichen Triebe
- 5.1.2 Das System der menschlichen Triebe
- 5.1.3 Die menschlichen Triebe
- 5.1.4 Der Aggressionstrieb
- 5.1.5 Zerstörung des verhaltensökologischen Gleichgewichts
- 5.1.6 Die Folgen der Verwöhnung
- 5.1.7 Möglichkeiten den Folgen der Verwöhnung zu begegnen
- 5.1.8 Eishockey als Lösungsalternative
- 5.1.9 Zusammenfassung Fordern statt Verwöhnen
- 5.1 Fordern statt Verwöhnen
- 6. Nachteile
- 6.1 Hallensituation
- 6.2 Kosten
- 6.3 Trainermangel
- 6.4 Verletzungsrisiko
- 7. Das Erfurter Sportgymnasium
- 7.1 Eishockey am Pierre-de-Coubertin-Gymnasium Erfurt
- 8. Stundenbeispiel
- 1. Ein historischer Exkurs - die Entwicklung und Entstehung des Eishockeysports
- III. Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Eignung von Eishockey als Schulsportart an bayerischen Hauptschulen. Ziel ist es, die Vor- und Nachteile des Eishockeys im Kontext des Lehrplans zu beleuchten und dessen Integration in den Schulsport zu diskutieren.
- Historische Entwicklung des Eishockeysports
- Anforderungsprofil des Eishockeysports (motorisch, technisch-taktisch, persönlich)
- Kompatibilität von Eishockey mit den Zielen des bayerischen Lehrplans für Hauptschulen
- Eishockey als Möglichkeit, den "Fordern statt Verwöhnen"-Ansatz umzusetzen
- Herausforderungen bei der Implementierung von Eishockey als Schulsport (Kosten, Infrastruktur, Trainer)
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die oft verzerrte Wahrnehmung von Eishockey in Deutschland, die sich auf die mediale Darstellung von Schlägereien konzentriert, und die Absicht der Arbeit, ein umfassenderes Bild des Sports zu vermitteln. Der Fokus liegt auf der Erforschung der Eignung von Eishockey als Schulsport, unter Berücksichtigung der Lehrplanvorgaben und der These „Fordern statt Verwöhnen“.
II. Hauptteil, Kapitel 1: Ein historischer Exkurs - die Entwicklung und Entstehung des Eishockeysports: Dieses Kapitel bietet einen geschichtlichen Überblick über die Entwicklung des Eishockeysports, von der Entstehung des Schlittschuhs bis hin zur Etablierung des Eishockeys in Deutschland. Es beleuchtet die wichtigen Meilensteine und Entwicklungsschritte der Sportart, um das Verständnis für die heutige Form des Eishockeys zu fördern.
II. Hauptteil, Kapitel 2: Das Wichtigste über Eishockey in Kürze: Dieses Kapitel präsentiert die grundlegenden Elemente des Eishockeysports. Es erklärt die Spielidee, die Spielregeln (inklusive Abseits, unerlaubter Weitschüsse und Strafen), das Spielfeld, die Spielzeit und verschiedene Taktiken und Spielsysteme, um ein grundlegendes Verständnis für den Ablauf eines Eishockeyspiels zu schaffen.
II. Hauptteil, Kapitel 3: Anforderungsprofile der Sportart Eishockey: Dieses Kapitel analysiert detailliert die Anforderungen des Eishockeysports an die Spieler. Es umfasst ein motorisches Anforderungsprofil (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination) sowie den technisch-taktischen und den persönlichen Bereich. Diese umfassende Beschreibung der Anforderungen ist essentiell für die spätere Beurteilung der Eignung des Eishockeys als Schulsport.
II. Hauptteil, Kapitel 4: Eishockey im Kontext des Lehrplanes für bayerische Hauptschulen: Dieses Kapitel prüft die Übereinstimmung zwischen den Zielen des Eishockeysports und den Zielen des bayerischen Lehrplans für Hauptschulen. Es untersucht die Lernbereiche Gesundheit, Fairness/Kooperation, Umwelt und Leisten/Gestalten/Spielen im Kontext des Eishockeysports und bewertet deren Relevanz für die Schulsportintegration.
II. Hauptteil, Kapitel 5: Eignung des Eishockeys als Schulsport über den Lehrplan hinaus: Kapitel 5 untersucht die Eignung von Eishockey als Schulsport unter dem Aspekt von "Fordern statt Verwöhnen". Es beleuchtet die menschlichen Triebe, insbesondere den Aggressionstrieb, und diskutiert die positiven Auswirkungen von herausfordernden Aktivitäten. Eishockey wird hier als eine Sportart präsentiert, die eine konstruktive Möglichkeit zur Kanalisierung von Aggressionen und zur Förderung der Persönlichkeitsentwicklung bieten kann.
II. Hauptteil, Kapitel 6: Nachteile: Dieses Kapitel benennt und diskutiert die Herausforderungen und Nachteile, die mit der Einführung von Eishockey als Schulsport verbunden sind. Es thematisiert unter anderem die Hallensituation, die Kosten, den Trainermangel und das Verletzungsrisiko.
II. Hauptteil, Kapitel 7: Das Erfurter Sportgymnasium: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Einblick in die erfolgreiche Etablierung von Eishockey am Erfurter Sportgymnasium als Beispiel für eine erfolgreiche Implementierung des Eishockeys als Schulsport.
Schlüsselwörter
Eishockey, Schulsport, Hauptschule, Lehrplan Bayern, Anforderungsprofil, Motorik, Taktik, Sozialverhalten, Aggression, "Fordern statt Verwöhnen", Integration, Verletzungsrisiko, Kosten, Infrastruktur.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Eishockey als Schulsport an bayerischen Hauptschulen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Eignung von Eishockey als Schulsportart an bayerischen Hauptschulen. Sie beleuchtet Vor- und Nachteile im Kontext des Lehrplans und diskutiert die Integration von Eishockey in den Schulsport.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung des Eishockeysports, das Anforderungsprofil (motorisch, technisch-taktisch, persönlich), die Kompatibilität mit dem bayerischen Lehrplan für Hauptschulen, Eishockey als Umsetzung des Ansatzes "Fordern statt Verwöhnen", Herausforderungen bei der Implementierung (Kosten, Infrastruktur, Trainer) und Beispiele für erfolgreiche Integrationen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil mit mehreren Unterkapiteln (u.a. historische Entwicklung, Spielregeln, Anforderungsprofile, Lehrplankontext, "Fordern statt Verwöhnen", Nachteile, Beispiel Erfurter Sportgymnasium, Stundenbeispiel) und eine Schlussbemerkung. Der Hauptteil analysiert detailliert die verschiedenen Aspekte von Eishockey als Schulsport.
Welche Anforderungsprofile werden im Detail betrachtet?
Die Arbeit analysiert das motorische Anforderungsprofil (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination), das technisch-taktische Anforderungsprofil (Schlittschuhlaufen, Stocktechnik, Taktisches Verhalten) und das persönliche Anforderungsprofil (Sozialverhalten, Mentaler Bereich) des Eishockeysports.
Wie wird die Kompatibilität mit dem bayerischen Lehrplan geprüft?
Die Arbeit untersucht die Übereinstimmung der Ziele des Eishockeysports mit den Zielen des bayerischen Lehrplans für Hauptschulen in den Lernbereichen Gesundheit, Fairness/Kooperation, Umwelt und Leisten/Gestalten/Spielen.
Wie wird der Aspekt "Fordern statt Verwöhnen" behandelt?
Die Arbeit diskutiert die Eignung von Eishockey als Schulsport im Kontext des Prinzips "Fordern statt Verwöhnen", indem sie die menschlichen Triebe, insbesondere den Aggressionstrieb, und deren konstruktive Kanalisierung durch herausfordernde Aktivitäten beleuchtet.
Welche Nachteile der Implementierung von Eishockey als Schulsport werden genannt?
Die Arbeit benennt und diskutiert Herausforderungen wie die Hallensituation, die Kosten, den Trainermangel und das Verletzungsrisiko.
Gibt es Beispiele für erfolgreiche Integration von Eishockey im Schulsport?
Ja, die Arbeit beschreibt die erfolgreiche Etablierung von Eishockey am Erfurter Sportgymnasium als positives Beispiel.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Eishockey, Schulsport, Hauptschule, Lehrplan Bayern, Anforderungsprofil, Motorik, Taktik, Sozialverhalten, Aggression, "Fordern statt Verwöhnen", Integration, Verletzungsrisiko, Kosten, Infrastruktur.
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- Sebastian Buchwieser (Author), 2009, Eishockey unter dem Aspekt der Integration in den Schulsport der Hauptschulen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/121367