Therapieassoziierte myelodysplastische Syndrome treten bei ungefähr 10 Prozent der Patienten auf, welche in der Vergangenheit mit einer antineoplastischen oder
immunsuppressiven Therapie behandelt worden waren. Angaben über Inzidenz (1 – 24 %) und Risiko (4 – 18 %) der tMDS variieren stark je nach Autor. Pathogenetisch werden Aberrationen besonders an den Chromosomen 5 und 7 angenommen, die bei einem Großteil der Patienten gefunden werden können und die wahrscheinlich durch eine Interaktion zwischen Chemotherapeutikum, therapeutischer Strahlung und der DNA der hämatopoetischen Stammzellen hervorgerufen werden.
Diese Arbeit untersucht den Verlauf und Prognose der therapieassoziierten MDS (tMDS) anhand eines Kollektivs von 121 Patienten des Düsseldorfer MDS-Registers. Ziel war zum einen die Erkennung von bedeutsamen Einflussfaktoren auf die Überlebenszeit und die
Transformation in eine akute myeloische Leukämie, und zum anderen die Beschreibung von Zellmorphologie und Dysplasieausprägung. Daneben wurde die Anwendbarkeit verschiedener gängiger Prognose-Scores für primäres MDS auf therapieassoziierte MDS überprüft.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Einführung
- 1.2 Klinik, Diagnostik und Therapie
- 1.3 FAB und WHO Klassifikation
- 1.4 Fragestellung und Zielsetzung
- 2. Patientengut und Methoden
- 3.1 Patienten- und Diagnosekriterien
- 3.2 Dokumentation und Verlaufsbeobachtung
- 3.3 Klinische und hämatologische Diagnostik
- 3.4 Chromosomenanalyse
- 3.5 Statistische Methoden
- 3. Ergebnisse
- 4.1 Eingangsparameter
- 4.1.1 Klinische Eingangsparameter und Blutbildveränderungen
- 4.1.2 Grundkrankheiten
- 4.1.3 tMDS auslösende Noxen
- 4.1.5 Chromosomenanalysen
- 4.1.6 LDH und andere Laborparameter
- 4.2 Morphologische Befunde
- 4.2.1 Zytomorphologie im peripheren Blut
- 4.2.2 Zytomorphologie im Knochenmark
- 4.2.3 Dysplasieanalyse der Knochenmarkzellen
- 4.3 Krankheitsprogress und Todesursachen
- 4.3.1 Primärnoxe und Latenz
- 4.3.2 Übergang in eine akute myeloische Leukämie
- 4.4 Todesursachenstatistik und Gesamtüberlebenszeit
- 4.4.1 Univariate Analyse von Prognosefaktoren für die Überlebenswahrscheinlichkeit
- 4.4.2 Multivariate Analyse von Prognosefaktoren für die Überlebenswahrscheinlichkeit
- 4.4.3 Wertigkeit verschiedener Scoring-Systeme bei therapieassoziierten MDS
- 4.4.4 Vergleich zwischen primären MDS und therapieassoziierten MDS
- 4.1 Eingangsparameter
- 5. Diskussion
- 6. Literaturverzeichnis
- 7. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Dissertation untersucht die Epidemiologie und Prognose therapieassoziierter myelodysplastischer Syndrome (tMDS) anhand einer konsekutiven Studie mit 121 Patienten. Ziel ist es, Prognosefaktoren zu identifizieren und den Verlauf dieser Erkrankung besser zu verstehen.
- Epidemiologische Daten von tMDS
- Analyse von Prognosefaktoren für tMDS
- Vergleich von tMDS mit primären MDS
- Morphologische und zytogenetische Befunde bei tMDS
- Krankheitsprogress und Todesursachen bei tMDS
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bietet eine Einführung in die myelodysplastischen Syndrome (MDS), deren Klinik, Diagnostik und Therapie sowie die Klassifikation nach FAB und WHO. Kapitel 2 beschreibt die Methodik der Studie, inklusive Patientenauswahl und statistischen Verfahren. Kapitel 3 präsentiert die Ergebnisse, beginnend mit Eingangsparametern wie klinischen Daten und Blutbildveränderungen, gefolgt von morphologischen Befunden im peripheren Blut und Knochenmark. Die Analyse des Krankheitsprogresses und der Todesursachen wird ebenfalls vorgestellt, inklusive der Untersuchung von Prognosefaktoren mittels univariater und multivariater Analysen.
Schlüsselwörter
Myelodysplastische Syndrome (MDS), Therapieassoziierte MDS (tMDS), Epidemiologie, Prognose, Prognosefaktoren, Chromosomenanalyse, Zytomorphologie, Knochenmark, Überlebenszeit, Akute myeloische Leukämie.
- Arbeit zitieren
- Dr. med. Peter Nowak (Autor:in), 2006, Therapieassoziierte Myelodysplastische Syndrome, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/121351