Die Seminararbeit setzt sich mit der Forschungsfrage auseinander, ob die multivektorielle Außenpolitik Kasachstans auch nach der Ära Nasarbajew und angesichts zunehmender außenpolitischer Schwierigkeiten effizient sein kann. Dabei wird zweiteilig vorgegangen: Im ersten Teil soll der Neoklassische Realismus als Theorie herangezogen werden, indem für die Arbeit relevante Komponenten der Theorie erörtert werden. Im zweiten Teil sollen die relevanten Konzepte des Neoklassischen Realismus konkret angewendet werden.
Für den Theorieteil der Arbeit liefern realistische Theorien durch das Konzept des balancing einen passenden theoretischen Ansatz, um die kasachische Außenpolitik zu erschließen. Den Neoklassischen Realismus zeichnet darüber hinaus aus, dass hier der Staat nicht lediglich als "black box" aufgefasst wird, stattdessen wird der Einfluss von Bedrohungswahrnehmungen auf außenpolitische Entscheidungen betont. Im Fall Kasachstans sind Teile der Wirtschaft eng mit der nationalen Politik verzahnt, weshalb eine genauere Analyse von Interessenskoalitionen, die Außenpolitik in ihrem Sinne beeinflussen könnten, lohnend erscheint. Darüber hinaus wird auch der russische Einfluss auf Kasachstan beleuchtet und wie Nur-Sultan damit umgeht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Neoklassische Realismus
- Die Unabhängige Variablen: Anarchie, Macht und Sicherheit im internationalen System
- Intervenierende Variablen: Entscheidungsträger und Bedrohungswahrnehmungen
- Die außenpolitischen Entscheidungsträger
- Bedrohungswahrnehmung und die Effizienz außenpolitischen Handelns
- Die sozioökonomischen Eliten
- Nationale Stärke und die Leistungsfähigkeit des Staates
- Empirie: Die Multivektorielle Außenpolitik Kasachstans
- Das russisch-kasachische Verhältnis
- Bedeutende Einflussfaktoren auf Kasachstans Außenpolitik im Sinne des Neoklassischen Realismus
- Strategische Kultur Kasachstans
- Die politische und wirtschaftliche Elite
- Die Beziehungen zwischen Staat und Gesellschaft
- Zusammenfassung und Schlussbetrachtung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Effizienz der multivektoriellen Außenpolitik Kasachstans zwischen 2014 und 2021 im Kontext des Neoklassischen Realismus. Die Arbeit beleuchtet die komplexen Beziehungen zwischen Kasachstan und Russland, insbesondere vor dem Hintergrund der russischen Annexion der Krim und der militärischen Unterstützung Russlands in Kasachstan während der Proteste im Jahr 2022.
- Die Rolle des Neoklassischen Realismus im Verständnis der außenpolitischen Entscheidungen Kasachstans
- Die Bedeutung der Machtverteilung und Bedrohungswahrnehmung im internationalen System für Kasachstan
- Die Einflussfaktoren auf Kasachstans Außenpolitik, wie z. B. die strategische Kultur, die politische und wirtschaftliche Elite sowie die Beziehungen zwischen Staat und Gesellschaft
- Die Effizienz der multivektoriellen Außenpolitik Kasachstans im Kontext der geopolitischen Herausforderungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt den aktuellen Kontext der kasachischen Außenpolitik vor, geprägt von den Protesten in Kasachstan und der russischen Invasion in der Ukraine. Sie führt den Neoklassischen Realismus als theoretisches Framework ein und definiert die Forschungsfrage: Inwiefern und warum kann die multivektorielle Außenpolitik Kasachstans im Zeitraum 2014 bis 2021 als effizient gelten?
- Der Neoklassische Realismus: Dieses Kapitel erläutert die zentralen Elemente des Neoklassischen Realismus, wie Anarchie, Macht und Sicherheit im internationalen System, sowie die Bedeutung von Entscheidungsträgern und deren Bedrohungswahrnehmung.
- Empirie: Die Multivektorielle Außenpolitik Kasachstans: Das Kapitel betrachtet die bilateralen Beziehungen zwischen Kasachstan und Russland, analysiert die strategische Kultur Kasachstans, die politische und wirtschaftliche Elite und die Beziehungen zwischen Staat und Gesellschaft. Es untersucht, wie diese Faktoren die kasachische Außenpolitik beeinflussen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Neoklassischer Realismus, Kasachstan, Außenpolitik, Russland, multivektorielle Außenpolitik, Bedrohungswahrnehmung, Entscheidungsträger, strategische Kultur, politische und wirtschaftliche Elite, Staat-Gesellschaft-Beziehungen, Effizienz.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Thiel (Autor:in), 2022, Gute Geschäfte im Schatten Russlands. Die Außenpolitik Kasachstans nach 2014, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1195223