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Interventionen der Vereinigten Staaten in Afghanistan. Exempel des klassischen Realismus

Titel: Interventionen der Vereinigten Staaten in Afghanistan. Exempel des klassischen Realismus

Hausarbeit , 2022 , 21 Seiten

Autor:in: Hoschang Schafa (Autor:in)

Politik - Thema: Internationale Beziehungen

Leseprobe & Details   Blick ins Buch
Zusammenfassung Leseprobe Details

Gegenstand dieser Hausarbeit ist die Theorie des klassischen Realismus von Hans J. Morgenthau. Im Fokus steht der Vergleich zum klassischen Realismus. Die Folgen des Abzuges der Truppen des US-Militärs stellten eine verheerende Wirkung auf das Volk dar. Kurz nach Abzug der US-Truppen, nahm die Taliban das Land innerhalb weniger Tage ein. Nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch auf internationaler Ebene hat die Situation Afghanistan Auswirkungen. Die Problematik mit der sich diese Arbeit beschäftigt, ist die Intention der USA hinter ihren Interventionen. Hierbei ist es notwendig zu berücksichtigen, ob der Eingriff in Afghanistan vollkommen der Unterstützung begründbar war, oder ob es doch anders motiviert war. Hierfür wird ein Vergleich zum klassischen Realismus hergestellt, um zu analysieren, ob die Theorie Morgenthaus auf diesen Fall der internationalen Interventionen und somit internationalen Beziehungen anwendbar ist. Dafür werden die sechs Grundsätze der Theorie Morgentaus verwendet und mit der politischen Ausübung der Vereinigten Staaten verglichen.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Der Klassischer Realismus nach Hans J. Morgenthau

3. Anarchie der Staatenwelt?

4. Sechs Grundsätze des Realismus
4.1. Menschenbild
4.2. Machtdefinition
4.3. Die Machtorientierung
4.4. Der Stellenwert der Moral
4.5. Die Durchsetzung der westlichen Moral
4. 5. 1. Die Gewalt Kontroverse
4. 5. 2. Die Demokratie Kontroverse
4.6. Die Vernachlässigung der politischen Entwicklung

5. Das Fazit

Literaturverzeichnis:

1. Die Einleitung

Der Konflikt in Afghanistan hat im vergangenen September (2022) seinen Höhepunkt erreicht. Auf den Abzug der US. Truppen aus Afghanistan folgte die Übernahme durch die Terrorgruppe der Taliban. Seit dem Abzug steht das Land unter der Kontrolle der Extremisten.

Gegenstand dieser Hausarbeit ist die Theorie des klassischen Realismus von Hans J. Morgenthau. Im Fokus steht der Vergleich zum klassischen Realismus. Die Folgen des Abzuges der Truppen des US Militärs stellten eine verheerende Wirkung auf das Volk dar. Kurz nach Abzug der US Truppen, nahm die Taliban das Land innerhalb weniger Tage ein. Nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch auf internationaler Ebene hat die Situation Afghanistan Auswirkungen. Die Problematik mit der sich diese Arbeit beschäftigt ist die Intention der USA hinter ihren Interventionen. Hierbei ist es notwendig zu berücksichtigen, ob der Eingriff in Afghanistan vollkommen der Unterstützung begründbar war, oder ob es doch anders motiviert war. Hierfür wird ein Vergleich zum klassischen Realismus hergestellt, um zu analysieren, ob die Theorie Morgenthaus auf diesen Fall der internationalen Interventionen und somit internationalen Beziehungen anwendbar ist. Dafür werden die sechs Grundsätze der Theorie Morgentaus verwendet und mit der politischen Ausübung der Vereinigten Staaten verglichen.

Der Konflikt in Afghanistan begann schon lange vorher und die Bevölkerung kämpfte auch schon lange vorher mit den Folgen. Die Übernahme durch Mudschaheddin in den Jahren vor der sowjetischen Intervention, der Sowjetisch-Afghanische Krieg, der Bürgerkrieg der 1990er und schließlich die Ablösung der Taliban nach 9/11. Seit den Anschlägen am 11. September 2001 starteten die Vereinigten Staaten und weitere Partner den Kampf gegen den Terror. Hierfür intervenierten sie in Afghanistan, um dort die Taliban und die Al Quaida zu besiegen. Das Volk kämpft seit dem her mit den Folgen des Terrors, welche bereits für unzählige Tote und internationalen Flüchtlingsströmen sorgten. Einige Länder im Westen, speziell Europa und die Vereinigten Staaten, griffen in dem Land sowohl mit Truppen, als auch mit Finanziellen Mitteln ein. Dieser Eingriff ging circa 16 Jahre und endete am 31.August 2021, als das US Militär unter der Führung von Joe Biden den endgültigen Truppenrückzug durchzog.. Trotz der 16 Jahre anhaltenden Unterstützung verlor das Land innerhalb weniger Tage die Macht an die Taliban, welche das Land seit dem her kontrolliert.

Dieses Thema ist aufgrund der persönlichen Nähe sehr interessant. Mit einem Afghanischen Migrationshintergrund und einem Großteil der Familie, welche sich immer noch in dem Land befindet, besitze ich einige Kreuzungspunkte mit der Materie. Des Weiteren ist die Intensität des Konflikts durchaus spannend, was mich motiviert das Thema zu behandeln. Des Weiteren handelt es sich bei den Vereinigten Staaten von Amerika um eine der stärksten Nationen dieser Welt. Einige Wissenschaftler meinen, dass man in einer von der USA geführten Unipolaren Welt lebe, was die Machtposition des Staates zeigt (Van Ness 2002). Umso relevanter ist der Faktor, ob ihre Eingriffe in andere Staaten der Hilfe dienen, oder doch die eigennützigen Intentionen im Vordergrund stehen.

Im Vergleich zu anderen Thematiken ist der Afghanistan Konflikt wohl einer der aktuellsten. Die Geschwindigkeit in welcher der Konflikt eskaliert ist in dem Sinne einzigartig. Außerdem handelt es sich bei den Interventionen in Afghanistan, um die längsten, die die “Westliche-Welt” getätigt hat. Nicht nur die finanziellen Investitionen, sondern auch die Truppen und Dauer waren in dem Ausmaß Einzigartig. Trotz der großen Investitionen, die über die Jahre getätigt wurden, scheiterte der Plan der westlichen Welt.

2. Der klassische Realismus nach Hans J. Morgenthau

Beim Realismus geht man von einem Verhältnis der Internationalen Beziehungen aus, in welchem die Staaten sich selber als erste Priorität ansehen und als wichtigster Aspekt der Machterhalt ihres Staates steht. Hierbei spricht man von einer anarchischen Staatenwelt, in welcher es keine höhere Macht gibt von der die Staaten geleitet oder kontrolliert werden . Die Theorie des Realismus ist eine der bekanntesten Theorien der internationalen Beziehungen und hat Hans J. Morgenthau als einen seiner bekanntesten Vertreter. Erist der Theoretiker des “klassischen Realismus”, in welchem die Art der Menschen und die Politikausführung der Staaten untereinander analysiert wird. Hierbei deutet er das größte Problem innerhalb der internationalen Beziehungen an, welches der unbegrenzte Machtgebrauch ist. Er entwickelte seine Theorie zur Zeit des zweiten Weltkrieges und der Totalitarismus, welches historische Ereignisse sind, die seine Theorie des klassischen Realismus stark beeinflusst haben. Morgenthau stellte seine Theorie des Realismus auf in dem er ihm Sechs Grundsätze zuschreibt, welche ihn charakterisieren. Der erste Grundsatz beinhaltet das Menschenbild im Realismus. Demnach spricht Morgentau von den “Naturgesetzen” nach welchen die Menschen im Realismus handeln. Unter Naturgesetzen versteht man den Willen nach Fortpflanzung und Beständigkeit seines selbst und seiner Gesellschaft. Er geht davon aus, dass jedes Individuum aus einem “wirtschaftlichen”, “politischen”, “moralischen” und religiösen Aspekt besteht, jedoch die Anteilhabe Menschen- und Gesellschaftsabhängig ist. Im Realismus fällen Menschen Entscheidungen nach ihrem Machttrieb, welcher dafür sorgt, dass ihr Überleben garantiert wird. Neben dem Menschenbild ist die Machtdefinition ein weiterer Grundsatz Morgentaus Theorie. Nach Morgenthau ist existiert “Macht”, wenn man in der Lage ist etwas gegen den Willen einer anderen Partei durchzusetzen. Im Realismus geht es den Staaten primär um den Machterhalt und sekundär um die Machtgewinnung. Die moralischen Absichten hinter den Aktionen stehen hierbei jedoch eher im Hintergrund.

Der dritte Grundsatz ist die “Machtorientierung”, in welcher der Grundsatz der Politikausführung eines Staates behandelt wird. Hierbei wird gesagt, dass Politik immer machtorientiert ist. Dabei wird der Aspekt der “Macht” als universeller faktor gesehen, welcher sowohl zeitlich als auch geographisch auf alle Länder anwendbar ist. Das Gemeinwohl befindet sich nach Morgenthau hier jedoch hinter der “Machtorientierung” und damit bei der politischen Ausübung sekundär. Bei der Machtorientierung muss zudem zwischen verschiedenen Machtfaktoren unterschieden werden. Ein Beispiel wäre die Differenzierung zwischen der physischen Gewalt oder der psychologischen Bindung. Beide dieser Methoden wären Möglichkeiten um Macht in ihrem Staat durchzusetzen und die Bürger*innen des Staates an sich zu binden. Der Wandel der Welt kommt hierbei durch das Vorgehen der Großmächte zustande. Die Stellung der Moral ist einer der sechs Grundsätze. Hierbei geht es um die Stellung der Moral innerhalb des internationalen Systems. Morgenthau meint, dass der nationale Selbstbehalt konsequent über der Moral im Realismus steht. Die politische Moral orientiert sich hierbei an den Folgen des Handels, da eine gute Absicht trotzdem ein schlechtes Ergebnis hervorrufen kann. Das Ergebnis steht im Vordergrund, da Absichten intransparent und somit nicht bewertbar sind. Hinter einem schlechten Ergebnis könnte eine gute Absicht hinter sein, was jedoch auf internationaler Ebene nur schwer zu durchschauen ist. Deshalb wird der Fokus auf “das Rationale” gesetzt, da alles andere nicht transparent und somit nicht valide für eine mögliche Beurteilung wäre. Die politische Mäßigung stellt für Morgenthau eine wichtige Funktion dar. Hierbei thematisiert er die nicht die Universalität der “Moral”. Man soll beachten, dass die nationale Moral nicht auf die internationale übertragbar ist und aufgrund von vielen Faktoren differieren kann. Deshalb besagt die Theorie des Realismus, dass man auf internationaler Ebene ohne Mäßigung keinen Fortschritt erzielen kann.

Der letzte Aspekt Morgenthaus ist der politische Fokus, welcher im Realismus angewendet wird, um die Fort- und Rückstände zu sehen.

Der sechste Grundsatz beinhaltet die “Autonomie der politischen Sphäre” (vlg. Morgentau, Jahreszahl?). Hierbei handelt es sich um das Thematisieren von anderen Nationen und die Auswirkungen, welche politische Aktionen auf diese Länder haben können.

Nach Morgentau ist die einzige Möglichkeit Frieden auf internationaler Ebene zu haben eine Balance of Power. Hierbei handelt es sich um die Verteilung von Macht und Stärke im internationalen System, wodurch die Staaten nicht die Möglichkeiten besitzen andere Staaten zu erobern oder zu bekriegen.

3. Anarchie der Staatenwelt:

Die Anarchie der Staatenwelt ist ein Grundbaustein des Realismus und besagt, dass es auf internationaler Ebene keine Überstaatlichkeit gibt, welche gebundene Regulierungen für die einzelnen Länder treffen bzw. durchsetzen kann. Obdie UNeine derartige Instanz darstellt ist sehr kontrovers. Dies liegt daran, dass es sich bei den Vereinten Nationen nicht um ein supranationales Bündnis handelt. Das würde bedeuten, dass jeder Staat einTeil seiner Macht an die UN übergibt. Auch die Mitgliedsstaaten der UN sind sehr kontrovers unter den Ländern. Die UN hat eine Charta mit Menschen und Völkerrechten, denen jedes UN Land beim Eintritt zustimmt. Trotzdem gibt es einige Länder, welche diese Völkerrechte in ihren eigenen Staaten nicht durchsetzen. Die Kritik hinter der UN ist, dass aufgrund der vielen Teilnehmer und der nichtexistenz der Supranationalitätsmacht, die UN überflüssig sei.

Zwar war es oft so, dass die UN Konferenzen keinen großen Output erbrachten, jedoch gilt dies nicht für die Sitzung am 12.11. 2001.

Ein Tag nach den Anschlägen in Washington und New York setzte die UN sich zusammen und beschloss eine neue Resolution bezüglich der Angriffe.

Bis zu dem Zeitpunkt war die Klausel des Weltfriedens nur auf Staaten bezogen.

“Nichtstaatliche Gruppen konnten demnach für eine Friedensbedrohung bzw. einen Friedensbruch völkerrechtlich nicht verantwortlich sein. An dieser Auffassung hält der Sicherheitsrat in Folge der Anschläge auf New York und Washington offenbar nicht fest” (Krajewski 2001). Demnach konnten nur Staaten für die Bedrohung des Weltfriedens verantwortlich sein. Dadurch, dass die Angriffe vom 11.09. jedoch nicht von einem ganzen Staat verursacht wurden sondern von einer Gruppe von Terroristen, galt der Absatz nicht für die Terrorgruppe. Anschließend an die Angriffe änderten die Staaten das Konzept und lösten den Aspekt des “Staates” von dem Terror, wodurch der Begriff verallgemeinert wurde.

Dieses Verfahren hatte zwei Auswirkungen. Zum einen zeigte die rapide Vollziehung einer UN Sitzung die Solidarität und Importanz der Institution für die internationale Ebene. Dadurch gewann dieUN an Unterstützern und schaffte in der angespannten Zeitperiode einen stärkeren internationalen Zusammenhalt. Des Weiteren zeigte die Änderung und Öffnung des Terrorsimus Begriffs in der UN Charta,dass dieFriedenspolitikoffenist.DerFokus liegt auf der Friedenssicherung und nicht den vorherigen Chartas.

4. Sechs Grundsätze des Realismus

4.1. Das Menschenbild

Das Menschenbild im klassischen Realismus ist durch die Naturgesetze der Menschen geprägt, welche universell in allen Menschen vorhanden und auf verschiedene Arten ausgeführt wird. Die Frage stellt sich, inwiefern das Menschenbild Morgentaus mit dem der Amerikaner übereinstimmt.

Die USA griff in Afghanistan unter dem Vorwand ein den Staat zu stabilisieren und den Terror zu beenden.

Das Menschenbild von Morgentau besagt, dass die Menschen nach ihren Naturgesetzen handeln. Diese Naturgesetze stellen primär den Selbsterhalt dar. Durch die Angriffe am 11. September wurde das Gefühl der Selbsterhaltung geschädigt. Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten waren verängstigt und beunruhigt, da jene Art von Terrorangriffen inder Form unverwechselbar war. Durch diese Schädigung des Naturgesetzes wurde das Land stark lädiert. Die Studie: Fear of terrorism in New York after the September 11 terrorist attacks: implications for emergency mental health and preparedness, welche sich mit den Mentalen Folgen der New Yorker ein Jahr nach den Anschlägen auf das World Trade Center beschäftigte, ergab, dass die 1001 Teilnehmer im Durchschnitt sehr besorgt bezüglich weiteren Angriffen waren. Des Weiteren besaßen sie Ängste, die vorher nicht stark ausgeprägt waren. Beispiele hierfür wären die Angst von nuklearen Kriegen und den Fall eines Staatszerfalls. Viele der Bürgerinnen bereiteten sich mental für den Fall des Eintritts einer dieser Ereignisse vor.

Diese Statistik zeigt deutlich die Schädigung und Ängste der Menschen nach diesem Angriff. Die Eingriffe in Afghanistan waren notwendig, um die Schädigungen innerhalb der Nation auszugleichen. Die Tötung vom Oberbefehlshaber der Terrorgruppe AL Qaida nahm den Menschen ihre Ängste und sorgte dafür, dass das Gefühl des Selbsterhaltes wieder etabliert wird. Der klassische Realismus würde den Eingriff als Reaktion der menschlichen Naturgesetze sehen. In diesem Fall startete den USA den Angriff, um ihren Selbsterhalt zu gewährleisten und dieses Gefühl in die Bevölkerung zu übertragen.

Der klassische Realismus geht davon aus, dass der Staat nur danach vorgeht sein Selbstbehalt zu sichern. Die Auswirkungen auf den andere Staaten sind dabei sekundär.

4.2. Machtdefinitionen

Die Machtdefinition von Morgentau ist das Handeln gegen den Willen einer anderen Partei. Beim Eingriff in Afghanistan war dies jedoch nicht der Fall.

Der Eingriff wurde am 12. September im UN Sicherheitsrat abgesprochen und mit der Resolution 1368 verabschiedet. Als Grundlage für diese Resolution stützt man sich auf die Selbstverteidigungsklausel Artikel 51. der UN Charta. Diese Klausel gibt den Staaten das Recht sich bei einem bewaffneten Angriff zu verteidigen. Die neu geschaffene UN Resolution beinhaltet verschiedene Faktoren. Zum eine wurden die Trerroranschläge verurteilt und den Opfern wurde ihr Mitleid zugesprochen. Des Weiteren wurde beschlossen alles zu tun, um die Schuldigen zu finden und gegen den Terrorismus vorzugehen. Hierbei wurde verabschiedet, dass es sich um eine Schädigung des Weltfriedens handle. Hiernach wurde fast ein Monat später am 07. Oktober 2001 die Operation Enduring Freedom beschlossen. Diese Resolution wurde von allen 5 ständigen und den 10 nichtständigen Mitgliedern unterzeichnet. Das Konzept der UN ist seit Beginn dasselbe und dadurch, dass Afghanistan bereits seit 1946 Teil der Vereinten Nationen ist, ist die Beschließung der Resolution auch ohne ihre direkte Zustimmung valide und legitimiert. Trotzdem ist die Beschließung ohne die Zustimmung Afghanistans kritisch bewertbar da für den Fall dass Afghanistan nicht dafür war gegen ihren Willen vorgegangen wären. Was Außerdem jedoch kritisch bewertbar ist, ist die Formulierung innerhalb der Resolution. Der Beschluss wurde innerhalb der Vereinten Nationen sehr vage formuliert. Das Spektrum des “Vorgehens gegen Terrorismus” geht von stärkeren Grenzkontrollen, bis zur Invasion anderer Staaten”. Im Endeffekt kann man durch diese Beschließung nicht von einer “Machtausübung” der USA nach Morgentaus Theorie sprechen, da die Resolution auf internationaler Ebene legitimiert wurde. Die Vereinigten Staaten haben keine Invasion in Afghanistan ohne die Zustimmung der anderen Nationen gestartete, wodurch man nicht von einer Machtnutzung nach dem Prinzip des klassischen Realismus argumentieren kann. Für den Fall, dass Sie doch dagegen gewesen wären, hätte man durch das Ausführen der Resolution, Macht gegenüber den anderen Staat ausgeübt. Nach Morgentau wäre in dem Fall gegen den Willen einer anderen Partei gehandelt worden. Ein Ähnliches Beispiel wäre der Eingriff im Irak. Hier gab es 2003 keine UN-Resolution. Die USA gründeten stattdessen die “Koalition der Willigen” und griffen trotz fehlender Legitimierung durch die UN den Irak an, um das Regime von Saddam Hussein zu stürzen. Vorher hatte US-Außenminister Powell vor der UN-Vollversammlung gelogen, die USA besäßen Beweise, dass der Irak Massenvernichtungswaffen und gute Kontakte zu Al-Qaeda besäße, deren Liquidierung Grund für einen Angriffskrieg darstellen sollten (Pfiffner 2010).. Die USA setzte sich über die Verweigerung der UN hinweg und griffen trotzdem den Irak an. In diesem Beispiel Die sonstige Vorgehensweise der Vereinigten Staaten. Das lässt darauf schließen, dass selbst ohne Zustimmung der UN höchstwahrscheinlich eine Inversion stattgefunden hätte.

4.3. Die Machtorientierung

Die Machtorientierungist der dritte von Morgenthaus Grundsätzen. Das Prinzip setzt sich mit der politischen Machtorientierung auseinander. Hierbei wird gesagt, dass beim Regieren die Macht im Vordergrund steht und somit das herrschende Prinzip ist. Es wird davon ausgegangen, dass das Gemeinwohl im Hintergrund steht.

Das Vorgehen der Vereinigten Staaten kann man durchaus als “machtorientiert” werten. Durch das Eingreifen zeigen sie auf internationaler Ebene Stärke und erlangten die Macht innerhalb ihrer eigenen Bevölkerung zurück. Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten der Machtgewinnung und des Machterhalts. Die Vereinten Nationen sind in diesem Fall mit physischer Gewalt in dem Staat vorgegangen. Mit Waffen, Panzern und Soldaten haben sie probiert das alten Regime und das alte System komplett zu vernichten, um aufneuem Boden eine Demokratie zu erschaffen. Der Faktor, dass sie sich für physische Gewalt anstatt für psychologische Bindung entschieden haben, ist einer der Drehpunkte des Scheiterns der USA. Die physische Gewalt hat nämlich keinen nachhaltigen Einfluss aufdie Gesellschaft gehabt, was man im Endeffekt am Resultat erkennen kann. Es wurde viel zu wenig aufdie Bevölkerung geachtet und mehr auf die eigenen politischen Vorstellung durch welche eine Zusammenarbeit nicht möglich war. Ohne Zusammenhalt zwischen den externen Institution und der Gesellschaft des Landes kann kein neues System innerhalb des Landes nachhaltig aufgebaut werden.

4.4. Stellenwert der Moral

Das bekannte Zitat “fiat justitia, pereat mundus” ist ein Zitat aus dem 15. Jahrhundert, welches übersetzt besagt, dass man die Gerechtigkeit bewahren soll, selbst wenn die Welt untergeht. Dieses Zitat wird ironisch im Rahmen des klassischen Realismus verwendet. Wie Morgentau bereits in seiner Theorie sagt, ist die Moral nicht an oberster Stelle der Politikausführung im realistischen System. Dieses Zitat zeigt auf satirischer Ebene, dass es durchaus sinnvoll ist, nicht die Moral als primären Faktor zu sehen. Am Beispiel Afghanistans erkennt man, dass die Moral auf die eigene US-Bevölkerung angewendet wurde, jedoch nicht auf internationaler Ebene. Der Fokus lag bei der Angstminderung der eigenen Bevölkerung. In vielerlei Hinsichten ist man in Afghanistankonflikt unmoralisch vorgegangen. Bei dem Versuch der Demokratieerschaffung wurde gewalttätig innerhalb des Landes vorgegangen. Außerdem wurden parallel zur Demokratieerschaffung trotzdem Folterung, Gewalt gegen Frauen und Verbrechen gegen Kinder zugelassen, welche eine Doppelmoral gegenüber den demokratiebasierten Pläne gestellt haben. Im klassischen Realismus wird nur das Ergebnis einer Handlung moralisch bewertet und nicht ihre Intention. Die ist nicht einfach zu diskutieren geh doch hat das Ergebnis selber genug Aussagekraft. Nach den Prinzipien des klassischen Realismus kann man sagen, dass das Vorgehen der Vereinigten Staaten in Afghanistan unmoralisch war. In dem Fall war es tatsächlich so, dass der nationale Selbsterhalt über der Moral des Staaten Afghanistan seiner Bevölkerung stand, wodurch die politische Handlung der USA durchaus dem Prinzip des klassischen Realismus zuordenbar ist.

4.5. Die Durchsetzung der westlichen Moral

Die fünfte Regeln des klassischen Realismus besagt, dass man nicht die eigene Moral und traditionen auf andere Länder übertragen sollte.

Die USA hat beim Eingriff in Afghanistan nicht nur probiert die Taliban zu bekämpfen, sondern außerdem die Demokratie im Land wieder aufzubauen. Nachdem das Land destabilisiert wurde versuchten die Vereinigten Staaten in Kombination mit anderen Ländern das Land Afghanistan wieder aufzubauen. Der Versuch der Demokratisierung ist an vielen Aspekten gescheitert. Einer der Hauptfaktoren war dass sie nicht die Bevölkerung erreicht haben.

4. 5. 1. Die Gewalt Kontroverse

Seit 2001 haben die Vereinigten Staaten Amerikas probiert das Talibanregime zu stürzen. Hierbei gab es jedoch eine große Diskrepanz zwischen den eigentlichen Zielen und dem Vorgehen. Sowohl innerhalb den internationalen Beziehungen als auch im Land selbst wurde betont, dass die Gewaltausübung in dem Land auf allen Ebenen stoppen sollte. Dies war jedoch sehr kontrovers, da die USA und ihre Truppen selber gewaltsam gegen die Taliban bis Sommer 2021 vorgegangen sind. Sie befanden sich im ständigen Krieg gegen die Terrorgruppe, worunter das Land und die Bevölkerung litt. Das Leiden führte dazu, dass die Bevölkerung des Landes die Hoffnung in den Frieden verlor und somit nicht mehr mit den Vereinigten Staaten kooperierte. Darüber hinaus war die Regierung in Kabul ähnlich korrupt wie die vorherigen Regierungen, weshalb die Taliban leicht behaupten konnten, nur ihre reine islamische Lehre würde unbestechlich sein (Long 2015). Angriffe auf dem Land, speziell Drohnenangriffe, die zivile Opfer mit sich brachten, sorgten obendrein dafür, dass sich Menschen radikalisierten und mit den Taliban vor Ort zumindest in soweit sympathisieren, dass sie und ihre Aktionen geduldet wurden.

4. 5. 1. Die Demokratie Kontroverse

Neben der Gewaltkontroverse gab es auch eine bei der Errichtung einer Demokratischen Staatlichkeit. Die USA probierte zwar die demokratischen Grundsätze im Land durch eine Stabilisierung durchzusetzen, jedoch wurden gleichzeitig viele Grundaspekte durch das Eingreifen der USA verhindert. Beispiel hierfür wäre die Ernennung der Präsidenten über die Jahre. Seit den Eingriffen 2001 intervenierte die USA stetig in die Präsidentenwahl, was fatale Folgen für die Demokratisierung darstellte (Clark 2014). Das korrupte System spielte hierbei eine entscheidende Rolle. Viele Hilfsgelder aus dem Westen, aber auch Steuergelder versickerten im Apparat neureicher Oligarchen, die mit dem Westen kollaborierten. Ehemalige Gallionsfiguren der Nordallianz, die zuvor von den Taliban ermordet wurdenund als unbestechlich und idealistisch galten, waren nicht oder nur selten Teil der Regierung. Stattdessen entstand der Eindruck einer Kabuler Elite, die aufKosten des Staatshaushaltes im Reichtum lebte, während sich für die überwiegende Bevölkerung nur geringe wohlstandsspezifische Verbesserungen ergeben hatten. Der Westen verlangte außerdem, den Anbau und den Handel mit Opium einzustellen, der in den 1990er eine wichtige Einkommensquelle für die Landbevölkerung gewesen war, der gleichzeitig aber die Taliban und weitere geduldete Terrororganisationen finanzierte. Der Westen musste also, aufgrund der eigenen Drogenpolitik und der Austrocknung der Terrorfinanzierung, den Opiumhandel eindämmen, sorgte damit aber gleichzeitig für eine weitere Verarmung ohnehin demokratiekritischer Konservativer auf dem Land (Goodhand 2005). Die Emanzipation der Frau und ihrer Rolle in der Gesellschaft hinterfragte parallel auch auf dem konservativen Land die Werteordnung in Afghanistan, was noch mehr Menschen in die Arme der Taliban trieb.

Auswirkungen der Kontroversen:

Durch diese Kontroversen innerhalb der Bevölkerung verlor das Volk das Vertrauen in die USA.Der Eingriffzog sich im Endeffekt über Jahrzehnte, wodurchmitderZeitdie Hoffnung und Kraft innerhalb der Landes verschwand.

Gerade Aufgrund des Expertenwissens der USA, der Macht und den Ressourcen war die Hoffnung zu Beginn groß. Durch die sich stetig verschlechternde Situation innerhalb des Landes bekommt man den Eindruck, dass das Vorgehen innerhalb des Landes nicht der Demokratisierung diente. Es scheint, als hätte die USA andere Interessen, durch welche die Vorgehensweise und die Dauer erklärbar wären. Die Bewertung dieser Theorie ist aufgrund der hohen Kontroversität und Intransparenz auf internationaler Ebene schwer zu bewerten. Nahe stehen jedoch wirtschaftliche und politische Motive. Es gibt viele Politikwissenschaftler, die meinen, dass der Eingriff aufgrund der existierenden Ölvorkommen Afghanistans entstand. Das afghanische Öl ist gemessen an den weltweiten Gesamtreserven absolut zu vernachlässigen. Afghanistan verfügt jedoch über große Reserven an seltenen Erden, die für die Chip-Produktion dringend benötigt werden und ansonsten in dieser Häufigkeit nur in China oder Russland anzutreffen sind. Dass dieUSA auch deswegen eine Sicherung afghanischer Rohstoffreserven im Blick hatten istalsozumindest naheliegend (Scott 2004). Durch die Destabilisierung des Landes wurde der interne Eingriff der Vereinigten Staaten vereinfacht und hinter der Fassade des Krieges verdeckt. Ein weitaus naheliegender Aspekt ist jedoch die Machtdemonstration der Vereinigten Staaten.

Das amerikanische Militär ist so sehr von der eigenen Überlegenheit überzeugt, dass man die Gesellschaften, in die man hineingeht, ziemlich ignoriert (Schetter 2021).

Durch den Jahren an Eingriff in Afghanistan war es Ihnen möglich ihre Kraft als Nation und die Beständigkeit ihrer Militärressourcen zu demonstrieren. Durch die aggressive Kriegsführung wurde ihre nationale Stärke auf internationaler Ebene verdeutlicht, was als Grund für die Art und Weise der jahrelangen Politik gesehen werden könnte.

Das Beispiel dieses Vorgehens würde den klassischen Realismus in zwei Hinsichten unterstützen: Zum einen wird die Theorie Morgenthaus bestätigt, in welcher er sagt, dass die Übertragung eigener Werte und Moral nicht auf andere Länder möglich ist. Zwar könnte dies auch an der Art und Weise des Vorgehens der Vereinigten Staaten liegen, jedoch hat im Endeffekt der Versuch der Demokratisierung trotz des 20-jährigen Aufenthalts der USA nichts geändert, was das Scheitern des Versuchs deutlich macht. Aber auch der potenzielle Faktor des Vorgehens und der Eigennützigkeit des Eingriffs unterstützen den klassischen Realismus. Dieser würde nämlich davon ausgehen dass ein Staat nach seinen eigenen Interessen handelt und nicht zu starke Rücksicht auf den Effekt auf die anderen Länder nehmen würde. Hätten die USA als oberstes Ziel eine Friedenslösung in Afghanistan, dann wäre ein anderes Vorgehen geplant worden.

Die USA hatten ein nachhaltiges Friedensinteresse in Afghanistan. Die Problematik liegt jedoch etwas tiefer: Zu Beginn lief die Afghanistan-Kampagne sehr erfolgreich und es war möglich, Liberalisierungen innerhalb der Gesellschaft anzuschieben. Mit Konzentration auf den Irak 2003 wurde jedoch die Truppenpräsenz massiv reduziert, der geopolitische Fokus der neokonservativen Bush-Regierung verschob sich massiv. Diese fehlende Fokussierung in Bezug auf das “Nation-Building” sorgte dafür, dass sowohl die Demokratisierung des Iraks als auch die Demokratisierung Afghanistans zum Scheitern verurteilt war, weil man nicht bereit war, die lokalen Eigenarten, den Wertekanon und die Geschichte der entsprechenden Staaten zu berücksichtigen, sondern schlicht okkupierte. Auch im Irak bildete sich nach Sturz des Hussein-Regimes eine Konterrevolution aus ehemaligen Baath-Kräften und Islamisten, die gesellschaftliche Entwicklungen und “New-Normals” der US-Besatzung unterwanderten und die Schwäche der neuen Regierungen, die überwiegend aus raffgierigen und korrupten Kleptokraten bestanden, gezielt ausnutzten, um gesellschaftliche Entwicklungen zurückzudrehen (Pfiffner 2010). Dies behinderte die Mission in Afghanistan Massiv, wodurch eine erfolgreiche Durchführung behindert wurde.

4.6. Vernachlässigung der politischen Entwicklung

Der Fokus der politischen Entwicklungen ist der sechste Grundsatz in Morgentaus Theorie des klassischen Realismus. Hierbei beinhaltet der Fokus die Analyse und prognostizieren der Ereignisse, welche in Zukunft der Politikausübung stattfinden werden. Dieser politische Fokus ist notwendig, um auf lange Sicht ein friedliches internationales Gleichgewicht und Zusammenleben zwischen den Staaten zu gewährleisten. Im Laufe meiner Analyse wurde an vielen Stellen gezeigt, dass die USA keinen starken politischen Fokus auf das Geschehen und die Entwicklung der Situation hatte. Es wurde mit der eigenen Art und Weise des Intervenierens vorgegangen und die eigentliche Entwicklung innerhalb der Nation ignoriert. Der fehlende politische Fokus zeigt erneut die Selbstüberschätzung und das zum Teil ignorante Verhalten der Vereinigten Staaten. Sie hielten ohne Miteinbeziehung der Auswirkung weiter an ihren politischen Plänen und Vorstellung fest, wodurch der Aufbau einer eines demokratischen Staates nicht möglich war. Die Teilung der geopolitischen Ressourcen sorgte dafür, dass es kaum noch möglich war, in einer der beiden besetzten Nationen Entwicklungen anzustoßen. Die Ignoranz und Arroganz der USA war hierbei einfach zu groß, der unterschwellige Rassismus, der die Kulturen der Afghanen und des Iraks als unzivilisiert bagatellisieren, sorgte dafür, dass man sich übernahm. Man versuchte in Afghanistan und dem Irak schablonenhaft Verfassungsstaaten aufzubauen, die jedoch nur als Masquerade korrupter, lokaler Warlords genutzt wurde, um die Staatskasse zu plündern (Mac Ginty 2010). Der klassische Realismus besagt, dass der Aspekt des politischen Fokus auf die Entwicklung einer der Grundbausteine der Existenz einer friedlichen internationalen Staatlichkeit ist. Im Beispiel Afghanistans ,wo dieser Fokus nicht beachtet wurde, erkennt man, dass dies einer der Gründe war, weshalb der Frieden innerhalb des Landes nicht entwickelte und Krieg weitergeführt wurde.

5. Das Fazit

Mein Vergleich des klassischen Realismus mit den Eingriffen der USA in Afghanistan nach den Attentaten am 11. September zeigte einige Parallelen zwischen der politischen Ausführung der Vereinigten Staaten und der Theorie von Hans Morgenthau. Der Eingriffder USA in Afghanistan lässt sich durchaus durch die Existenz der Naturgesetze in uns Menschen erklären. Nach der Reihe der Angriffe war der Selbsterhalt des Staates in Gefahr, wodurch sie einen Gegenangriff starteten. Eine weitere Parallele zum Realismus von Morgentau ist die Art des Vorgehens. Hierbei ist die USA an vielen Stellen selbst fokussiert und ignorant vorgegangen. Durch die fehlende Kommunikation mit den Bürger*innen Afghanistans und der konsequenten Durchführung ihrer eigenen politischen Vorstellungen ist die USA egoistisch vorgegangen und entspricht somit der Theorie des klassischen Realismus, die besagt, dass der Staat in erster Hinsicht an sich selber denkt. Im Rahmen der Analyse wurde genannt, dass die Vereinigten Staaten unter anderem auch andere machtorientiert Interessen, wie beispielsweise Ressourcensicherung bzw auf internationaler Ebene besaßen. Dieser Fakt und der Aspekt der Kontroversen, welche den erfolgreichen Demokratieaufbau verhinderten, zeigen erneut das Streben nach Eigennutz der Vereinigten Staaten ähnlich wie es in Hans Morgenthaus Theorie benannt ist. Diese Aspekte alleine sind jedoch nicht die Ursache für die Fortführung des Krieges und des Terrors in Afghanistan. Der Realismus spricht zwar von dem Egoismus der Einzelstaaten, jedoch handelt es sich dabei um einen Realismus welcher, wenn er durch alle Staaten erfolgt, insgesamt die Macht Balance ausgleicht und somit für internationalen Frieden sorgt.

Zwei wichtige Voraussetzungen des Realismus wurden bei der Politik Ausführung der USA jedoch nicht beachtet: Zum einen wurden Moralvorstellung der Vereinigten Staaten auf Afghanistan aufgezwungen. Es wurde nicht probiert mit der Bevölkerung zu arbeiten, sondern ihnen ihre Vorstellung aufzudrängen, wodurch der Frieden innerhalb des Landes sich nicht nachhaltig etablieren konnte. Zum anderen die Ignoranz gegenüber der politischen Entwicklung. Die Staaten haben sich nicht auf die Entwicklung in dem Land konzentriert, was fatale Folgen hatte.

Insgesamt kann man abschließend sagen, dass man den Eingriff der USA durchaus als Beispiel für den klassischen Realismus nach Hans J. Morgenthau ansehen kann. Es existieren einige Parallelen, welche zwischen der Realität und dem Eingreifen der USA. Der Eingriff generell hätte bei der allgemeinen Einhaltung der Grundsätze des klassischen Realismus mit höherer Wahrscheinlichkeit Erfolg in Hinsicht einer Demokratie gebracht. Hätte man die Aspekte der Analyse der politischen Entwicklung und der stärkeren Zusammenarbeit innerhalb des Landes mit den Menschen beachtet, wäre der Outcome aus dem US Einsatz nachhaltiger gewesen.

Literaturverzeichnis:

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Scott, P D. (2004). Drugs, oil, and war: the United States in Afghanistan, Colombia, and Indochina. Rowman & Littlefield Publishers.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Inhalt dieser Hausarbeit über den klassischen Realismus?

Diese Hausarbeit analysiert die Theorie des klassischen Realismus von Hans J. Morgenthau im Kontext des Konflikts in Afghanistan, insbesondere im Hinblick auf die Interventionen der USA. Sie untersucht, ob die Theorie Morgenthaus auf diesen Fall internationaler Beziehungen anwendbar ist, indem die sechs Grundsätze der Theorie mit der politischen Praxis der Vereinigten Staaten verglichen werden.

Welche sechs Grundsätze des Realismus nach Hans J. Morgenthau werden in der Arbeit behandelt?

Die Arbeit behandelt die folgenden sechs Grundsätze des klassischen Realismus:

  • Menschenbild
  • Machtdefinition
  • Machtorientierung
  • Stellenwert der Moral
  • Durchsetzung der westlichen Moral
  • Vernachlässigung der politischen Entwicklung

Was ist die These der Arbeit bezüglich der US-Intervention in Afghanistan?

Die Arbeit argumentiert, dass die US-Intervention in Afghanistan zwar einige Parallelen zum klassischen Realismus nach Hans J. Morgenthau aufweist, insbesondere in Bezug auf den Selbsterhalt und machtorientiertes Handeln, jedoch auch wichtige Grundsätze des Realismus vernachlässigt wurden, was zu einem weniger erfolgreichen Outcome führte.

Was ist die Anarchie der Staatenwelt im Kontext des Realismus?

Die Anarchie der Staatenwelt ist ein Grundbaustein des Realismus und besagt, dass es auf internationaler Ebene keine Überstaatlichkeit gibt, welche bindende Regulierungen für die einzelnen Länder treffen oder durchsetzen kann. Die UN wird als Beispiel genannt, wobei ihre Supranationalität infrage gestellt wird.

Wie bewertet die Arbeit die Rolle der Moral im Kontext der US-Intervention?

Die Arbeit argumentiert, dass die Moral im Kontext der US-Intervention vor allem auf die eigene Bevölkerung angewendet wurde, während auf internationaler Ebene unmoralische Handlungen stattfanden, wodurch der nationale Selbsterhalt über die Moral des afghanischen Staates und seiner Bevölkerung gestellt wurde.

Was ist die Kritik an der Demokratisierungsversuch der USA in Afghanistan?

Die Arbeit kritisiert, dass die USA beim Versuch der Demokratisierung nicht nur die Taliban bekämpften, sondern auch ihre eigene Moral und Traditionen auf das Land zu übertragen versuchten. Dies führte zu Kontroversen, Vertrauensverlust in der Bevölkerung und letztendlich zum Scheitern des Demokratisierungsversuchs.

Welche möglichen Motive für die US-Intervention werden neben dem Kampf gegen den Terrorismus diskutiert?

Neben dem Kampf gegen den Terrorismus werden auch machtorientierte Interessen, wie die Ressourcensicherung (insbesondere seltene Erden) und die Demonstration der nationalen Stärke der USA, als mögliche Motive für die Intervention diskutiert.

Welche Rolle spielt die Vernachlässigung der politischen Entwicklung Afghanistans in der Analyse?

Die Vernachlässigung der politischen Entwicklung wird als ein wesentlicher Faktor für das Scheitern der US-Bemühungen um eine friedliche Entwicklung Afghanistans hervorgehoben. Die fehlende Konzentration auf die Entwicklung im Land und das Ignorieren der lokalen Gegebenheiten werden als Fehler betrachtet.

Was ist das Fazit der Hausarbeit zum klassischen Realismus und der US-Intervention in Afghanistan?

Das Fazit lautet, dass die US-Intervention in Afghanistan zwar einige Parallelen zum klassischen Realismus aufweist, jedoch die Vernachlässigung wichtiger Grundsätze und die Verfolgung eigennütziger Interessen letztendlich zu einem weniger erfolgreichen Ergebnis geführt haben.

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Details

Titel
Interventionen der Vereinigten Staaten in Afghanistan. Exempel des klassischen Realismus
Hochschule
Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg)
Veranstaltung
Internationale Beziehungen
Autor
Hoschang Schafa (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2022
Seiten
21
Katalognummer
V1195163
ISBN (eBook)
9783346638922
ISBN (Buch)
9783346638939
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hans Morgenthau Afghanistan Vereinigten Staaten Realismus Klassischer Realismus 9/11
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Hoschang Schafa (Autor:in), 2022, Interventionen der Vereinigten Staaten in Afghanistan. Exempel des klassischen Realismus, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1195163
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