Diese Arbeit soll herausstellen, inwieweit das kreative Schreiben von Märchen das Schreiben bei Schülerinnen und Schülern fördern kann. Im ersten Kapitel wird zunächst der Bereich des Schreibens näher erläutert. In diesem Zusammenhang wird aufgezeigt, was man unter dem Begriff Schreibkompetenz versteht. Weiterhin wird das Schreibprozessmodell nach Gudrun Spitta thematisiert. Sie versuchte vier hochkomplexe Subprozesse in einen Zusammenhang zu bringen, die hier vorgestellt werden sollen. Abschließend wird das kreative Schreiben näher beleuchtet. Im Mittelpunkt steht die Kreativität und was sie im Schreibprozess so bedeutungsvoll macht.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich zunächst mit dem Märchen an sich. Nachdem der Begriff und die Merkmale des Märchens definiert und erläutert werden, widmet sich dieses Kapitel der Frage, ob das kreative Schreiben gerade von Märchen die Schreibkompetenz der Schülerinnen und Schülern tatsächlich fördert. Dies geschieht anhand eines konkreten Unterrichtsbeispiels.
Das Schreiben ist eine zentrale Schlüsselkompetenz des gesellschaftlichen Alltags. Ohne das Schreiben wird es in unserer schriftsprachlichen Gesellschaft immer schwieriger, am Leben teilzunehmen. Es ist sehr wichtig den Schülerinnen und Schülern Schreibkompetenzen zu vermitteln und ist somit Grundlage der schulischen Bildung.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Schreibkompetenz
2.1 Was ist Schreibkompetenz?
2.2 Schreibprozessmodell nach Spitta
2.3 Kreatives Schreiben
3. Märchen
3.1. Begriff und Merkmale
3.2 Unterrichtsbeispiel: „Kreatives Schreiben eines Märchens“
4. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
,,Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt."
(ALBERT EINSTEIN, 1929)
Diese vielzitierte Aussage des Nobelpreisträgers EINSTEIN ist aktueller denn je. Bereits damals wurde der Kreativität seitens der Naturwissenschaft eine hohe Bedeutung zugesprochen und auch heute ist die Bedeutung kreativen Denkens unbestritten. So versucht u.a. auch die Deutschdidaktik den Bereich der Kreativität mit dem des Schreibens zu verknüpfen.1
Das Schreiben ist eine zentrale Schlüsselkompetenz des gesellschaftlichen Alltags. Ohne das Schreiben wird es in unserer schriftsprachlichen Gesellschaft immer schwieriger am Leben teilzunehmen. Es ist sehr wichtig den SuS Schreibkompetenzen zu vermitteln und ist somit Grundlage der schulischen Bildung.
Diese Arbeit soll daher herausstellen, inwieweit das kreative Schreiben von Märchen das Schreiben bei SuS fördern kann.
Im ersten Kapitel wird zunächst der Bereich des „Schreibens" näher erläutert. In diesem Zusammenhang wird aufgezeigt, was man unter dem Begriff „Schreibkompetenz" versteht. Weiterhin wird das Schreibprozessmodell nach Gudrun Spitta thematisiert. Sie versuchte vier hochkomplexe Subprozesse in einen Zusammenhang zu bringen, die hier vorgestellt werden sollen. Abschließend wird das kreative Schreiben näher beleuchtet. Im Mittelpunkt steht die Kreativität und was sie im Schreibprozess so bedeutungsvoll macht.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich zunächst mit dem Märchen an sich. Nachdem der Begriff und die Merkmale des Märchens definiert und erläutert werden, widmet sich dieses Kapitel der Frage, ob das kreative Schreiben gerade von Märchen die Schreibkompetenz der SuS tatsächlich fördert. Dies geschieht anhand eines konkreten Unterrichtsbeispiels.
2. Schreibkompetenz
2.1 Was ist Schreibkompetenz?
Der Begriff "Schreibkompetenz" besteht aus zwei Bestandteilen: Schreiben und Kompetenz. Beide sollen zunächst inhaltlich geklärt werden, sodass eine Grundlage für das Verständnis und den Gebrauch des Begriffes besteht.
Das Schreiben ist eine schriftsprachliche Handlung, bei der es um eine räumlich und/ oder zeitlich zerdehnte Kommunikation, zwischen einem Schreiber und einem Leser geht, die textbasiert erfolgt.2
Der Kompetenzbegriff kann vielfältig verwendet werden. Eine Definition aus den Bildungsstandards unterstreicht dies.
Das Wort „Kompetenz“ drückt nach Klieme aus „[...] , dass die Bildungsstandards – anders als Lehrpläne und Rahmenrichtlinien – nicht auf Listen von Lehrstoffen und Lerninhalten zurückgreifen, um Bildungsziele zu konkretisieren. Es geht vielmehr darum, Grunddimensionen der Lernentwicklung in einem Gegenstandsbereich (einer „Domäne“, wie Wissenspsychologen sagen, einem Lernbereich oder einem Fach) zu identifizieren. Kompetenzen spiegeln die grundlegenden Handlungsanforderungen, denen SuS in der Domäne ausgesetzt sind, wieder.“ 3
Im Falle der Schreibkompetenz lautet eine Definition, dass man darunter die Fähigkeit versteh ,,[...] , Texte adressatengerecht zu formulieren und, je nach Zielsetzung, präzise zu informieren, überzeugend zu argumentieren oder Sprache ästhetisch ansprechend und kreativ einzusetzen."4 Es wird deutlich, dass sich die Schreibkompetenz auf verschiedene Schreibfunktionen und Textsorten bezieht. Die Anforderungen sind also sehr hoch.
Nach Ossner versteht man unter einer vollausgebildeten Schreibkompetenz ,,[...] die Fähigkeit, einen Text abstrahiert von Hier und Jetzt, über die unmittelbare Schreibzeit und den Schreibort hinaus und entsprechend einer Schreibfunktion prinzipiell für jedermann lesbar zu verfassen und damit verschiedene Funktionen der Schriftlichkeit zu realisieren." 5
Eine weitere Definition der Schreibkompetenz von Krelle lautet: ,,Mit dem Begriff bezieht man sich im Allgemeinen auf die Fähigkeit, komplexe sprachliche Äußerungen bzw. Texte so zu verfassen, dass sie [...] prinzipiell für andere und einen selbst lesbar sind."6 Schreibkompetenz ist also ein wesentlicher Aspekt von Sprachkompetenz in der Schriftsprache. Dabei bedient man sich verschiedener sprachlicher Teilfähigkeiten. Um diese genauer zu beschreiben, orientiert man sich an Schreibprozessmodellen. Eines davon werde ich im nächsten Kapitel genauer betrachten.
Weil das Schreiben zu den aufwendigsten Fähigkeiten überhaupt zählt, bedarf es einer Motivation, deshalb finden viele Schreibprojekte innerhalb eines sozialen Kontextes statt. Beispielsweise entstehen heutzutage Texte, auch in der Schule, immer stärker kooperativ, d.h., das Schreiben hat längst auch eine soziale Komponente.7
Man kann also kurz festhalten: „Der Begriff Schreibkompetenz fokussiert auf eine effektive, zielgerichtet und adressatenorientierte Textproduktion. Hierfür braucht es neben graphomotorischen und kognitiven Prozessen, die den Kern des Schreibens bilden, eine gewisse Schreibmotivation, und Schreiben hat eine soziale Dimension insofern, dass typischerweise für jemanden schreibt oder - zunehmend- mit jemandem.8
Da, wie oben erwähnt, für das Schreiben verschiedene sprachliche Teilfähigkeiten nötig sind, werde ich nun im Weiteren ein Schreibprozessmodell, von Gudrun Spitta, genauer erläutern.
[...]
1 vgl. Cieslak, 2009, Kreatives Schreiben, S. 3
2 vgl. Philipp, 2015, Schreibkompetenz, S. 7
3 vgl. Klieme, 2010, Expertise zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards
4 vgl. Harsch, Neumann, Lehmann, Schröter, 2007, Schreibfähigkeit, S.45
5 vgl. Ossner, 1995, Prozeßorientierte Schreibdidaktik
6 vgl. Krelle, 2013, 326 f
7 vgl. Lowry, Curtis & Lowry, (2004)
8 vgl. Philipp, 2015, Schreibkompetenz, S.