Im März 1989 wurde von dem Physiker Tim Berners-Lee die Grundlage für das heutige WWW entwickelt. Er schuf die Softwarevoraussetzungen, um das Internet für die Nutzung über das WWW auszurüsten. Bereits im November 1992 waren weltweit 26 Computer über das Internet miteinander vernetzt und stellten Informationen bereit. Im Oktober 1993 waren es immerhin schon 200 Computer. Heute sind es weit über eine Millionen Beteiligte, die Informationen über das Internet verbreiten und über 100 Millionen, die diese Inhalte aus dem WWW abrufen können.1
Diese unerwartete und überaus rasante Entwicklung des Internets stellte eine Herausforderung an Ökonomie und Recht dar. Neue Ansätze und Möglichkeiten für Unternehmen entwickelten sich, die bis dahin undenkbar waren. So war es nun möglich, Waren durch die einmalige Darbietung im Internet weltweit anzubieten und zu umwerben. Informationen konnten durch einmaliges Bereitstellen von jedem Kontinent der Welt ins Internet eingespeist und gelesen werden. Das Medium Internet durch die uneingeschränkte globale Erreichbarkeit sorgte für zunehmendes Interesse der am Geschäftsverkehr Beteiligten. Bald war es möglich, Serviceleistungen oder Produkte direkt über das Internet zu ordern.
Die Vielfältigkeit des Internets und die innovative Nutzungsweise führten jedoch gleichzeitig zu scheinbar kaum zu überwindenden Problemen. Durch die bisher nicht bedachten Möglichkeiten im virtuellen Geschäftsverkehr und unbekannten Strukturen ergaben sich insbesondere juristische Regelungslücken, die weitreichende Diskussionen auslösten. Die Informationen des Internets schienen sich in einem rechtsfreien Raum zu verbreiten. Für die neuen Formen der Kommunikation und Information des Handels durch den Cyberspace war der Gesetzgeber gefordert, rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen.
In den vergangenen Jahren wurden in verschiedenen Bereichen Gesetze erlassen, um Regelungslücken zu schließen und die Gesetze dem zu Anfang scheinenden rechtsfreien Raum Internet anzugleichen. U.a. wurde im Juli 2000 die E-Commerce-Richtlinie erlassen, die speziell für den elektronischen Handel auf europäischer Ebene Rahmenbedingungen vorsah.2 Diese sollte bis zum 17.1.2002 in nationales Recht umgesetzt werden, wofür zu Anfang dieses Jahres zwei Umsetzungsgesetze erlassen wurden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG UND BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE ASPEKTE
- 1.1 ZIEL DIESER ARBEIT
- 1.2 VON DER IDEE ZUR VERÖFFENTLICHUNG DER WEBSITE
- 1.2.1 Die "Make or Buy"- Entscheidung
- 1.2.2 Ideenfindung und Zieldefinition
- 1.2.3 Konzeption und Umsetzung des Internetauftritts
- 2. RECHTSFOLGEN UND ANWENDBARES RECHT
- 2.1 VERANTWORTLICHKEIT IM INTERNET
- 2.2 HAFTUNG NACH ALLGEMEINEN GESETZEN UND RECHTSFOLGEN
- 2.3 FOLGEN BEI VERSTOB GEGEN INFORMATIONSPFLICHTEN
- 2.4 HERKUNFTSLANDPRINZIP UND ANWENDBARES RECHT
- 2.4.1 Anwendbarkeit des Herkunftslandprinzips
- 2.4.2 Kollisionsrecht und Herkunftslandprinzip
- 3. JURISTISCHE VORGABEN für den WEBSITEINHALT
- 3.1 TELEDIENSTE VS. MEDIENDIENSTE
- 3.2 FERNABSATZANGEBOTE VS. VERTRÄGE ZWISCHEN UNTERNEHMERN
- 3.3 MINDESTANFORDERUNGEN BEIM ONLINE-MARKETING
- 3.3.1 Allgemeine Informationspflichten nach TDG
- 3.3.1.1 Anforderungen an den Websiteinhalt
- 3.3.1.2 Anforderungen an die Websitegestaltung
- 3.3.2 Mindestanforderungen an bestimmte Werbemaßnahmen
- 3.3.2.1 Begriff der kommerziellen Kommunikation
- 3.3.2.2 Online-Marketing als kommerzielle Kommunikation
- 3.3.2.3 Gestaltungsanforderungen an Textbeiträge & Werbeangaben
- 3.3.2.4 Gestaltungsanforderungen an Banner, Interstitials & Pop-ups
- 3.3.2.5 Gestaltungsanforderungen bei Preisangaben
- 3.3.2.6 Besonderheiten bei Hyperlinks
- 3.3.2.7 Festlegen von Meta-Tags bzw. Keywords
- 3.4 MINDESTANFORDERUNGEN BEI ECOMMERCE-WEBSITES
- 3.4.1 Allgemeine Unternehmensinformationen
- 3.4.1.1 Anforderungen an den Websiteinhalt
- 3.4.1.2 Anforderungen an die Websitegestaltung
- 3.4.1.3 Zwangsführung
- 3.4.2 Produktinformationen
- 3.4.3 Bereitstellung eines Bestellformulars
- 3.4.3.1 Wirkung der Willenserklärung und Vertragsschluss
- 3.4.3.2 Übersicht der Pflichteninformationen zum Vertragsabschluss
- 3.4.3.3 Informationspflichten vor Absendung des Online-Formulars
- 3.4.3.4 Informationspflichten bei Absendung des Online-Formulars
- 3.4.3.4.1 Elektronische AGB und deren wirksame Einbeziehung
- 3.4.3.4.2 Empfehlung für AGB-Klauseln
- 3.4.3.4.3 Abruf- und Speichermöglichkeit bei Vertragsschluss
- 3.4.3.4.4 Korrekturmöglichkeit und Willensmängel
- 3.4.3.5 Informationspflichten nach Absendung des Online-Formulars
- 3.4.3.5.5 Die Textform und deren Beweiskraft
- 3.4.3.5.6 Unverzügliche Empfangsbestätigung
- 3.4.4 Besonderheiten bei Downloadangeboten
- 4. RESÜMEE UND PRAKTISCHE HINWEISE
- 4.1 GESTALTER-CHECKLISTE NACH ZEITLICHER ABFOLGE
- 4.1.1 Ständig verfügbare Informationen
- 4.1.2 Einrichtungen bei Vertragsschluss
- 4.1.3 Einrichtungen und Informationen nach Vertragsschluss
- 4.2 RESÜMEE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den betriebswirtschaftlichen und juristischen Anforderungen an den Inhalt einer Website. Ziel ist es, einen Leitfaden für die Gestaltungspraxis zu erstellen, der sowohl betriebswirtschaftliche als auch rechtliche Aspekte berücksichtigt. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Phasen der Website-Entwicklung, von der Ideenfindung bis zur Veröffentlichung, und beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Website-Inhalt.
- Betriebswirtschaftliche Aspekte der Website-Entwicklung
- Rechtliche Rahmenbedingungen für Website-Inhalte
- Anforderungen an den Inhalt von E-Commerce-Websites
- Informationspflichten im Online-Marketing
- Gestaltungsanforderungen an Websites
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und beleuchtet die betriebswirtschaftlichen Aspekte der Website-Entwicklung. Hier werden die verschiedenen Phasen der Website-Entwicklung, von der Ideenfindung bis zur Veröffentlichung, dargestellt. Kapitel 2 befasst sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen für Website-Inhalte und beleuchtet die verschiedenen Haftungsrisiken, die im Internet bestehen können. Kapitel 3 untersucht die juristischen Vorgaben für den Website-Inhalt, wobei verschiedene Themenschwerpunkte wie Teledienste vs. Medienste, Fernabsatzangebote vs. Verträge zwischen Unternehmern und die Mindestanforderungen im Online-Marketing und E-Commerce beleuchtet werden. Abschließend werden in Kapitel 4 die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammengefasst und praktische Hinweise für die Gestaltungspraxis gegeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Website-Inhalt, E-Commerce, Online-Marketing, Teledienste, Medienste, Fernabsatzrecht, Informationspflichten, Haftungsrisiken, Gestaltungsanforderungen, rechtliche Vorgaben.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Wirtschaftsjuristin (FH); MSc (Information Systems) Jessica Schupp (Autor:in), 2003, Betriebswirtschaftliche und juristische Anforderungen an den Inhalt einer Website - Leitfaden für die Gestaltungspraxis, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/11922