Ziel der Arbeit ist es einen Überblick über die wichtigsten Aussagen des Konzepts der Selbstorganisation von sozialen Systemen nach Probst vorzustellen. Zudem sollten Konsequenzen für die Führungspraxis abgeleitet und entsprechend anhand eines Beispiels vorgestellt werden.
Das Assignment baut auf vier Kapiteln auf. Das erste Kapitel dient als Einführung in das Thema und geht auf die Zielsetzungen und den Aufbau der Arbeit ein. Das zweite Kapitel setzt sich mit dem Selbstorganisationskonzept von sozialen Systemen nach Probst auseinander. Dabei wird das Kapitel untergliedert und geht von der Makroebene, in der unter anderem die Grundlagen des systemtheoretischen Denkansatzes beschrieben werden, bis hin zur Mikroebene, in der die wichtigsten Kernmerkmale des Selbstorganisationskonzepts wie Beispielsweise die intrinsischen Charakteristiken vorgestellt werden. Im dritten Kapitel wird ein fiktives Praxisbeispiel herangezogen, in dem das Problem der Selbstorganisation dargelegt wird. Folglich werden Konsequenzen und Empfehlung für die Führungspraxis abgeleitet. Das Assignment schließt mit dem vierten Kapitel, in dem die Arbeit kritisch gewürdigt und ein Fazit gezogen wird, ab.
Die Theorie der Selbstorganisation lässt eine Folge komplexer Fragen aufkommen. Die bedeutendste Frage ist wohl nach dem Warum. Warum kommt es zur Selbstorganisation und was ist für diese Selbstorganisation verantwortlich? Warum kommt es zur spontanen Ordnung in verschiedensten komplexen Systemen? Warum herrscht nicht maximale Entropie und somit Chaos in unserer Welt? Wie lässt sich die Brücke von der Selbstorganisation zur Organisations-, Management- und Unternehmensführungstheorien schlagen?
„Ordnung ist von uns wahrgenommene Regelmäßigkeit und Zuschreibbarkeit.“1 Ordnung ermöglicht den Individuen sich in komplexen Systemen zurechtzufinden und gibt Ihnen Orientierung für ihr Handeln. Um Ordnung entstehen zu lassen oder Ordnung zu erhalten, sind nach Probst Organisationen verantwortlich. Organisation ist alles, was für die Ordnung verantwortlich ist.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Einführung
1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
2. Darstellung des Selbstorganisationskonzepts von sozialen Systemen nach Probst
2.1 Systemisches Denken und kybernetisches Denken
2.2 Systemebene - Systemtyp
2.3 Kernprozesse der Ordnungsbildung in sozialen Systemen
2.3.1 Kriterium der Komplexität
2.3.2 Kriterium der Selbstreferenz
2.3.3 Kriterium der Redundanz
2.3.4 Kriterium der Autonomie
2.4 Die Dimensionen des Organisierens im selbstorganisierenden sozialen System
3. Praktische Ansätze des Konzepts der Selbstorganisation
4. Kritische Würdigung und Fazit
I. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Einführung
Die Theorie der Selbstorganisation lässt eine Folge komplexer Fragen aufkommen. Die bedeutendste Frage ist wohl nach dem Warum. Warum kommt es zur Selbstorganisation und was ist für diese Selbstorganisation verantwortlich? Warum kommt es zur spontanen Ordnung in verschiedensten komplexen Systemen? Warum herrscht nicht maximale Entropie und somit Chaos in unserer Welt? Wie lässt sich die Brücke von der Selbstorganisation zur Organisations-, Management- und Unternehmensführungstheorien schlagen?
„Ordnung ist von uns wahrgenommene Regelmäßigkeit und Zuschreibbarkeit.“ Ordnung ermöglicht den Individuen sich in komplexen Systemen zurechtzufinden und gibt Ihnen Orientierung für ihr Handeln. Um Ordnung entstehen zu lassen oder Ordnung zu erhalten, sind nach Probst Organisationen verantwortlich. Organisation ist alles, was für die Ordnung verantwortlich ist.
Dies allein reicht jedoch nicht aus, um das Phänomen der Ordnung vollumfänglich zu erläutern. Eine Ordnungsbildung kann, neben der bewussten Lenkung durch formale Regeln und Strukturen, auch als spontaner Prozess beschrieben werden. Die Selbstorganisationstheorie hat seit der Jahrtausendwende an Popularität gewonnen, da dieser Ansatz entsprechend die spontanen Ordnungsbildungen als Kernmerkmal betrachtet.
Grundlegend kann zwischen Fremdorganisation und Selbstorganisation unterschieden werden. Die Selbstorganisation ist die Fähigkeit eines Systems Übergänge zwischen verschiedenen Strukturen vollziehen zu können, wenn sich die Umweltparameter verändern. Um die Ordnungsbildung und den Ordnungserhalt muss sich keine äußere Instanz bemühen. Eine Fremdorganisation liegt entsprechend dann vor, wenn eine Instanz herangezogen werden muss, die außerhalb des zu organisierenden Systems steht und für die Ordnungsbildung oder den Ordnungserhalt innerhalb des Systems sorgt.
Die Fremdorganisationen mit ihren straffen organisatorischen Regelungen, wie sie auch heute noch in vielen bürokratische Unternehmen in Form von inflexiblen Arbeitsteilungen, klaren Amtshierarchien und hartem Spezialistentum vorzufinden sind, nehmen zunehmend an Attraktivität ab und werden zumeist als eine Phase der Krise und Erstarrung gekennzeichnet. Aufgrund der weiter steigenden Umweltdynamik und der damit verbundenen erhöhten Komplexität unternehmerischer Aufgaben ist ein Umdenken notwendig, da klassische Organisationstheorien immer mehr Ineffizienzen aufweisen. Ein weiterer Katalysator, der zu den besagten Umwälzungsprozessen führt, mag auch die heute erhöhte Beschäftigung auf der Suche nach neuen Konzeptionen zur Analyse von Gestaltungproblemen von Großunternehmen sein. Ein Ansatz oder Theorie, die den ablaufenden Veränderungsprozessen hilft, diese zu beschreiben, zu erklären, zu gestalten und zu bewerten ist die Selbstorganisationstheorie.
1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
Ziel der Arbeit ist es einen Überblick über die wichtigsten Aussagen des Konzepts der Selbstorganisation von sozialen Systemen nach Probst vorzustellen. Zudem sollten Konsequenzen für die Führungspraxis abgeleitet und entsprechend anhand eines Beispiels vorgestellt werden.
Das Assignment baut auf vier Kapiteln auf. Das erste Kapitel dient als Einführung in das Thema und geht auf die Zielsetzungen und den Aufbau der Arbeit ein. Das zweite Kapitel setzt sich mit dem Selbstorganisationskonzept von sozialen Systemen nach Probst auseinander. Dabei wird das Kapitel untergliedert und geht von der Makroebene, in der unter anderem die Grundlagen des systemtheoretischen Denkansatzes beschrieben werden, bis hin zur Mikroebene, in der die wichtigsten Kernmerkmale des Selbstorganisationskonzepts wie Beispielsweise die intrinsischen Charakteristiken vorgestellt werden. Im dritten Kapitel wird ein fiktives Praxisbeispiel herangezogen, in dem das Problem der Selbstorganisation dargelegt wird. Folglich werden Konsequenzen und Empfehlung für die Führungspraxis abgeleitet. Das Assignment schließt mit dem vierten Kapitel, in dem die Arbeit kritisch gewürdigt und ein Fazit gezogen wird, ab.
2. Darstellung des Selbstorganisationskonzepts von sozialen Systemen nach Probst
Die Theorie der Selbstorganisation hat ihren geistigen Ursprung in der traditionellen Systemtheorie und verfolgt somit einen systemtheoretisch orientierten Ansatz. In den folgenden Kapiteln werden die Grundansätze der Systemtheorie und der angehörigen Selbstorganisationstheorie vorgestellt.
2.1 Systemisches Denken und kybernetisches Denken
Die Basis, um komplexe Systeme analysieren und verstehen zu können ist die allgemeine Systemtheorie und die Kybernetik. Da die Selbstorganisationstheorie ihren Ursprung in der Systemtheorie hat, ist das systemtheoretische und kybernetische Denken als Basis für das Konzept von Probst ausreichend. Zentrale Begriffe des Denkansatzes sind: Teil und Ganzheit, Systemabgrenzung, Wirkungsgefüge, Struktur und Verhalten, Lenkung und Entwicklung, sowie Wahrnehmung.
Die Betrachtung von Systemen als Ganzes ist zentral. Wird das System als Ganzes betrachtet, werden auch die Relationen und Beziehungen der einzelnen Systemelemente ersichtlich. Werden nur einzelne Bestandteile des Systems analysiert werden die wichtigen Beziehungen zwischen den Bestandteilen nicht erkannt. Da diese Bestandteile in Systemen meistens miteinander verknüpft sind, zeigen sie im Verbund auch ein anderes Verhalten.
Auch die Systemabgrenzung ist zu beachten. Eine Grenze des Systems zur Umwelt oder die Grenze eines Teilsystems zu anderen Teilsystemen ist vom Beobachter selbst zu setzen. Die Stellung des Beobachters ist bei der Systemabgrenzung zentral. Als Beobachter haben wir auch eine individuelle Wahrnehmung des Systems. Das System wird als Ganzes vom Beobachter wahrgenommen, aber wird nicht als Ganzes gesehen, denn es ist an die Erfahrung und Erwartungen des Beobachters gekoppelt.
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