„Wie die polierte Oberfläche eines Spiegels alles wiederspiegelt, was davor steht und ein
ruhiges Tal auch leise Töne widerhallt, so soll der Karateschüler sein Bewusstsein von
Egoismus und Bosheit entleeren, damit er auf alles, was ihm begegnet richtig reagieren kann.
Das ist die Bedeutung von “Kara“ oder Leere im Karate.“ Karate bedeutet nichts weiter als
“mit leeren Händen“. Doch bevor solche Weisheiten in Japan gelebt und niedergeschrieben
wurden, hatte Karate einen schweren Stand in Japan. Denn Karate an sich ist keine
urjapanische Kampfkunst. Die Basis aller uns heute bekannten asiatischen Kampfkünste liegt
weit in der Menschheitsgeschichte verborgen. Faktisch breitete sich jedoch ähnlich wie in
Europa, das durch die griechische Kultur einschlägig beeinflusst wurde, eine
Kampfkunstkultur aus. So hatten sich territorial und ethnisch verschieden Systeme und Stile
von Kampfkünsten in Ostasien herausgebildet. Jene heute näher zu bestimmen ist wegen der
fehlenden Schriftlichkeit beinahe unmöglich. Auf Okinawa reichen die Aufzeichnungen und
Überlieferungen nur bis ins frühe 18. Jahrhundert zurück und liefern keine konkreten
Angaben über die Entstehung des Karate. Bekannt ist nur, dass es schon lange existierte.
Deshalb fast man diese frühen Formen unter dem Begriff Kempo zusammen. Diese frühen
Zweikampfformen kamen auch nach Okinawa, der größten Insel der Ryukyu- Inseln.
Teilsweise wurden sie von Händlern, teilweise von Flüchtigen und schließlich auch durch das
Militär fremder Aggressoren nach Okinawa mitgebracht. Jene Handelsbeziehungen bauten
sich vor allem um das 13. Jahrhundert auf, als sich das erste Königreich auf den Ryukyu-
Inseln formierte. In dieser Zeit unterschieden sich die Kampfkünste Japans und Okinawas
noch erheblich. In Japan lebte und formierte sich ein stark vom Feudalismus geprägte
Adelsgesellschaft. Auf Okinawa hingegen hatte dieser Prozess gerade erst begonnen. Durch
die großen Auseinandersetzungen innerhalb Japans flohen viele japanische Soldaten,
nachdem ihre Clans zerschlagen worden waren, in den Süden. Was sie dadurch den
Einwohnern der Ryukyu- Inseln brachten waren ihre Waffenkünste. Die wohl wichtigsten
unter denen waren der Schwertkampf, das Bogenschießen und der Lanzenkampf. Gerade
diese Einführung und das Bekenntnis zum chinesischen Kaisertum verschlechterten die
politische Position der Inseln. Denn dadurch begann der chinesisch- japanische Duellismus
auch auf Okinawa zu wachsen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Die Geschichte des Karate
- Das Wesen des Karate ist seine Philosophie...
- Karate im Sportunterricht.......
- Zur Problematik der Theorie im Sportunterricht
- Ausblick und Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung des Karate, insbesondere im Kontext seiner philosophischen Grundprinzipien. Sie untersucht die historischen Wurzeln des Karate auf Okinawa und seine Transformation zu einer modernen Kampfkunst. Darüber hinaus werden die Bedeutung und Relevanz von Karate im Sportunterricht sowie die Herausforderungen der Theorie im Sportunterricht beleuchtet.
- Die historische Entwicklung des Karate auf Okinawa
- Die Philosophie des Karate und ihre Bedeutung für die Selbstverteidigung
- Die Rolle des Karate im Sportunterricht
- Die Herausforderungen der Theorie im Sportunterricht
- Die Bedeutung von Konzentration, Disziplin und Selbstkontrolle im Karate
Zusammenfassung der Kapitel
Die Geschichte des Karate
Dieses Kapitel beleuchtet die historischen Wurzeln des Karate auf Okinawa, beginnend mit den frühen Formen des Kempo und den Einflüssen aus Japan und China. Es wird die Bedeutung der Königsherrschaft von Shahashi im Jahre 1429 für die Entwicklung des Karate hervorgehoben, da er seinen Untertanen das Tragen von Waffen verbot. Die Entstehung des Karate als waffenlose Kampfkunst im Kontext der Unterdrückung durch die japanische Herrschaft wird ebenfalls erläutert.
Das Wesen des Karate ist seine Philosophie...
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Philosophie des Karate und ihrer Entwicklung von einer Angriffssportart zu einer vielfältigen Kampfkunst. Es wird die Bedeutung von Konzentration, Disziplin und Selbstkontrolle im Karate hervorgehoben, die aus der Notwendigkeit des geheimen Trainings und der tödlichen Techniken resultieren. Der defensive Charakter des Karate und die Entwicklung des "Do" (Weges) als philosophischen Grundprinzip werden ebenfalls diskutiert.
Karate im Sportunterricht.......
Dieses Kapitel untersucht die Relevanz des Karate im Sportunterricht. Es werden die Vorteile des Karate für die körperliche und geistige Entwicklung von Schülern hervorgehoben, wie zum Beispiel die Förderung von Konzentration, Disziplin und Selbstvertrauen. Auch die Integration des Karate in den Sportunterricht und die Herausforderungen der Theorie im Sportunterricht werden diskutiert.
Zur Problematik der Theorie im Sportunterricht
Dieses Kapitel beleuchtet die Herausforderungen der Theorie im Sportunterricht. Es werden die Schwierigkeiten der Vermittlung von theoretischen Konzepten im Kontext der praktischen Anwendung im Sportunterricht diskutiert. Auch die Bedeutung der Integration von Theorie und Praxis im Sportunterricht wird angesprochen.
Ausblick und Zusammenfassung
Dieses Kapitel bietet einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung des Karate und fasst die wichtigsten Punkte der Arbeit zusammen. Es wird die Bedeutung des Karate als eine Kampfkunst mit einer reichen Geschichte und einer tiefgreifenden Philosophie hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Karate, Kampfkunst, Okinawa, Kempo, Philosophie, Selbstverteidigung, Konzentration, Disziplin, Selbstkontrolle, Sportunterricht, Theorie, Praxis, Gichin Funakoshi.
- Quote paper
- Frank Stüdemann (Author), 2001, Karate und seine Philosophie in der Schule, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/118803