Subventionen haben oft Auswirkung auf das Marktgleichgewicht und auf dem Wettbewerb, meist mit positiven Motiven von Regierungen verteilt, können die Folgen oft große Schäden anrichten. Sie sind meist aber auch nötig, um die Schwächen der Marktwirtschaft zu bekämpfen. In dieser Arbeit wird zunächst die Beweggründe und Zielvorgaben in Erhaltung-, Anpassung- und Lenkungssubventionen unterschieden. Anschließend wird die Wirkung von Subventionen theoretisch erklärt und aus der Sichtweise der Neoklassik und des Keynesianismus betrachtet. An Hand der aktuellen COVID 19 Soforthilfen (Subventionen) der BRD für die Automobilindustrie werden verschiedene praktische Auswirkungen aufgezeigt und abschließend die Vor- und Nachteile gegenübergestellt, mit dem Ergebnis, dass die Subventionen notwendig sind, auch wenn die Schäden nicht komplett verhindert werden können.
Inhaltsverzeichnis
Abstract
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Subventionsbegriff
2.1 Subventionsarten
2.1.1 Förderungssubventionen
2.1.2 Erhaltungssubventionen
2.1.3 Anpassungssubventionen
2.2. Politische Hintergründe für Subventionen
3. Wirkung von Subventionen
3.1 Subventionen in der Mikroökonomie
3.1.1 Das Marktgleichgewicht
3.1.2 Konsumentenrente
3.1.3 Produzentenrente
3.1.4 Auswirkung auf die Gesamtwohlfahrt
3.2. Subventionen in der makroökonomischen Theorie
3.2.1. (Neo-) Klassik
3.2.2 Keynesianismus.
4. Auswirkung von Subventionen
4.1 Ökonomische Auswirkungen
4.2 Soziale Auswirkungen
5. Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Das Marktgleichgewicht (Quelle: Woeckener 2019, S. 79)
Abbildung 2: Stabilität des Marktgleichgewichts (Quelle: Woeckener 2019, S. 83)
Abbildung 3: Zahlungsbereitschaft Konsumenten, Quelle: eigene Darstellung
Abbildung 4: Zahlungsbereitschaft Produzenten, Quelle: eigene Darstellung
Abbildung 5: Gleichgewichtspreis ohne Subventionen, Quelle: eigene Darstellung
Abbildung 6: Gleichgewichtspreis mit Subventionen, Quelle: eigene Darstellung
1. Einleitung
"So viel Markt wie möglich, so viel Staat wie nötig"
(Karl Schiller, Bundeswirtschaftsminister 1966-1972)
Die Maßnahmen und Rolle des Staates in der Wirtschaft ist ein Thema, welches seit dem Aufkommen der Wirtschaftswissenschaften, leidenschaftlich debattiert werden. Den staatlichen Eingriff in den Markt sehen Anhänger der Theorie von Adam Smith als Bedrohung für das Marktgleichgewicht an, das sich aus dem Angebot und der Nachfrage erschließt. Als notwendig sehen Anhänger von John Maynard Keynes den staatlichen Eingriff in den Markt an, Sie weisen auf Fehler des Marktes hin und sehen den Eingriff als Notwendigkeit an, um die Wohlfahrt der Bevölkerung zu sichern und auszubauen.
Die Bundesrepublik Deutschland, die die soziale Marktwirtschaft verfolgt, greift mit verschiedenen Maßnahmen in den Markt ein, wobei die Subventionsvergabe ein häufig angewandtes Mittel darstellt. Subventionen sind ein häufig angewandtes Mittel in der Politik, um einzelne Wirtschaftsakteure z.B. durch staatlich abgesicherte Bürgschaften zu fördern aber auch Industriezweige zu fördern, die durch den Standortnachteil ansonsten nicht mit anderen internationalen Anbietern mithalten können. Sie sind in vielen Branchen auffindbar nicht nur in Schlüsselindustrien wie z.B. in Deutschland die Automobilindustrie auch in schützenwerte Industrien, wie die der Halbleiterindustrie oder in der Batteriefertigungsindustrie, um nur einige zu nennen.
Aufgrund der aktuellen Covid-19 Pandemie nutzt die BRD diese Subventionen, um die Märkte zu stabilisieren. Unter den Subventionen, die in den Medien als Wirtschaftshilfen benannt werden, fallen Zuschüsse wie das Kurzarbeitergeld oder auch das Darlehn der KfW-Bank für die angeschlagene Fluggesellschaft Lufthansa, das durch den Staat abgesichert wurde. Im Jahr 2022 hat die BRD-Subventionen im Wert von 47,242 Milliarden EUR vergeben.1 Die EU stellt verschiedene Arten von Subventionen im Kampf gegen die wirtschaftlichen Schäden der COVID 19 Pandemie in Höhe von 44,15 Mrd. EUR für die EU-Länder aus.2
Doch sind diese wohlwollenden Subventionen seitens der BRD bzw. der EU hilfreich oder schädigen diese das Marktgleichgewicht?
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Begriff und den Wirkungen von Subventionen in der Bundesrepublik Deutschland aber auch gegenüber ausländischen Märkten. Im folgenden Kapitel sollen zur Begriffsklärung die unterschiedlichen Subventionsarten seitens der Bundesregierung erklärt werden. Daraufhin werden die gewünschten Auswirkungen von Subventionen betrachtet und die politischen Hintergründe der Vergabe von Subventionen,
Danach folgen die Auswirkungen der Subventionen auf die Makroökonomie mit Bezug zu den Vertretern der Neoklassischen und des Keynesianismus, sowie auf die Mikroökonomie und anhand der aktuellen COVID 19 Pandemie werden Beispiele von Subventionen der BRD kritisch analysiert.
2. Subventionsbegriff
Als Subventionen werden in der Literatur die Fördermittel aus öffentlichen Mitteln (Bund, Länder oder der Europäischen Union) an Wirtschaftsbeteiligten und Privatpersonen definiert3.
Wobei Zahlungen an Haushalte als Transferleistungen bezeichnet werden4.
kennzeichnend für Subventionen und Transferleistungen ist, dass diese Förderungen teilweise ohne wirtschaftliche oder vollständig ohne wirtschaftliche Gegenleistungen gewährt werden. Das Ziel dieser Subventionen sind unteranderem die wirtschaftliche Leistung eines Unternehmens zu fördern oder unprofitable aber wirtschaftspolitisch wichtige Industrien zu schützen. Subventionen können direkter und indirekter Art sein, die direkten Finanzhilfen zählen zu den direkten Subventionen und zu den indirekten Subventionen gehören, z.B. mittel- oder unmittelbar wirkende Begünstigungen einzelner Wirtschaftsbeteiligte oder der Gesamtwirtschaft eines Landes und sind meist als-Steuervergünstigungen erkennbar.
2.1 Subventionsarten
Subventionen weisen diverse Unterschiede aus und verfolgen unterschiedlichste Ziele. Wie im vorherigen Abschnitt angesprochen können Subventionen in direkte, also Finanzhilfen, und indirekten, also Steuerersparnisse unterschieden werden. Schaut man auf die aktuellen staatlichen Maßnahmen, kann man Subventionen folgend unterscheiden, die Förderungssubventionen, Erhaltungssubventionen und Anpassungssubventionen.
2.1.1 Förderungssubventionen
Wie im Absatz 2. Bereits beschrieben, sind Subventionen laut der Finanz- und Wirtschaftswissenschaft, üblicherweise nicht an eine direkte Gegentransaktion gebunden. Jedoch kann die Subventionsvergabe an bestimmte Bedingungen geknüpft werden, um zum Beispiel damit Anreize zu fördern, wie zum Beispiel ein gewünschten Verhalten der Unternehmen.
Ein aktuelles Beispiel für ein solches Verhalten sind die Subventionen an Unternehmen die Umweltschutzaspekte berücksichtigen. So versucht der Staat einen Anreiz für den Umweltschutz zu setzen, da dieser vom Markt kaum berücksichtigt wird. Ein weiteres Beispiel von Förderungssubventionen sind Subventionen für Forschung und Entwicklung. Gerade bei der Grundlagenforschung fehlt den Unternehmen die Anreizfunktion des Marktes, üblicherweise entstehen aus der Grundlagenforschung keine Verkaufsprodukte, die die Kosten der Forschung und Entwicklung decken würden.
2.1.2 Erhaltungssubventionen
Erhaltungssubventionen dienen dazu, bestimmte schützenwerte Strukturen, die eine wichtige kulturelle oder auch soziale Bedeutung haben zu erhalten. Häufig werden bestimmte Wirtschaftszweige gefördert, die aufgrund der Weltmarktpreise nicht am Markt konkurrieren können und daher nicht rentabel sind. Die Hauptgründe für die Vergabe solcher Subventionen sind zum einen, dass nationale Interesse diese Wirtschaftszweige im Land zu halten und so autark zu bleiben, zum anderen die Erhaltung von Arbeitsplätzen. Die nationale Autarkie spielt in den Sektoren Landwirtschaft und Energie eine große Rolle. Aufgrund der aktuellen Weltmarktpreise im Agrarsektor, sind viele Bauern ohne staatliche Unterstützung nicht konkurrenzfähig. Die Politik will durch die nationale autarke Agrarindustrie, die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung gewährleisten und so subventioniert nicht nur Deutschland auf nationaler Ebene dieses Ziel, sondern auch die Europäische Union auf internationale Ebene.
Erhaltungssubventionen werden auch eingesetzt, um Arbeitsplätze zu sichern. Zum einen, um im Sinne des Keynesianismus die Nachfrage in einer Rezession anzukurbeln. Zum anderen können die Subventionen aber auch zur Sicherung der Wiederwahl genutzt werden5.
Jedoch ist zu bedenken, dass die Mittel die für die Erhaltungssubventionen ausgegeben werden, nicht für alternative Verwendungen zur Verfügung stehen und sogenannte Opportunitätskosten entstehen. Eine weitere Gefahr der Erhaltungssubventionen ist, dass sich die Empfänger an die Subventionen gewöhnen und infolgedessen die Eigeninitiative und der wirtschaftliche Umgang mit den knappen Ressourcen gehemmt wird6
2.1.3 Anpassungssubventionen
Die Anpassungssubventionen haben hingegen das Ziel, die Anpassung an sich verändernde Bedingungen zu begünstigen, also, dass sich die Unternehmen an neue Wirtschafts- und Gesellschaftsformen anpassen. Der Strukturwandel, der technische Fortschritt und neue Technologien in der Industrie verlangen von Unternehmen sich ständig weiter zu entwickeln, um sich an die neuen Bedingungen des Marktes anzupassen und weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben. Diese Anpassungen gehen in der freien Marktwirtschaft oft mit sozialen Härtefällen einher. Unternehmen oder ganze Wirtschaftszweige verschwinden aufgrund des technischen Fortschritts, die Folge kann sein, dass die dort beschäftigten Angestellten freigestellt werden. Der Staat versucht durch diese Subventionen dies zu verhindern und kann krisengeschädigte Unternehmen Wettbewerbsvorteile gewähren, damit diese sich an die neuen Gegebenheiten anpassen können. Dies kann eine vorrauschauende Förderung für die Volkswirtschat sein, diese zukunftsfähig zu machen, und gleichzeitig das Wohlfahrtniveau aufrecht zu halten.
[...]
1 Vgl. Bundesministerium der Finanzen 2021, S.22
2 Vgl. Bundesministerium der Finanzen 2021, S.89
3 Vgl. §12 StWG – Stabilitäts- und Wachstumsgesetz
4 Vgl. Döring, T. (2020), S. 54
5 Vgl. Engelkamp, P., Sell, F. L., Sauer, B. (2020). S. 450
6 Vgl. Engelkamp, P., Sell, F. L., Sauer, B. (2020). S. 450f