Ziel dieser vorliegenden Seminararbeit soll es in erster Linie sein, eine zusammenfassende Gesamtbetrachtung rund um das Thema „mobiles Arbeiten“ in Bezug auf die Work-Life-Balance zu verdeutlichen. Dabei ist zu untersuchen, ob mobiles Arbeiten die Work-Life-Balance tatsächlich verbessert oder verschlechtert.
Das Arbeiten von zu Hause wird immer beliebter und revolutioniert derzeit die Arbeitswelt. Gleichzeitig rufen die damit verbundenen Veränderungen auch ein neues Lebensgefühl hervor. Arbeitnehmer erfreuen sich über mehr Freizeit, mehr Freiheiten und mehr Selbstständigkeit. Die Menschen gewinnen Zeit und Handlungsspielräume, wenn sie nicht mehr alltäglich pendeln oder in langen Staus stehen müssen.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
1.2 Gang der Arbeit
2 Theoretische Grundlagen
2.1 Home-Office
2.2 Work-Life-Balance
3 Untersuchung
3.1 Methodische Vorgehensweise
3.2 Ergebnisse
3.3 Interpretation
3.4 Gütekriterien
4 Fazit
Anhang
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Work-Life-Balance
Abbildung 2: Ablaufmodell allgemeiner Inhaltsanalyse
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
Die Digitalisierung sowie die stetige Wandlung globaler Märkte bringen aktuell vielfältige Veränderungen in der Arbeitswelt und im Privatleben mit sich.1 Auch die aktuelle Corona- Pandemie hat dazu geführt, dass die Digitalisierung zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Seit Monaten arbeitet jeder Vierte Deutsche im Home-Office. Die Tendenz zum Home-Office und mobiler Arbeit steigt, denn 74 Prozent der Arbeitnehmer sind der Meinung, dass Home-Office-Lösungen noch stärker etabliert werden sollten.2
Das Arbeiten von zu Hause wird immer beliebter und revolutioniert derzeit die Arbeitswelt. Gleichzeit rufen die damit verbundenen Veränderungen auch ein neues Lebensgefühl hervor. Arbeitnehmer erfreuen sich über mehr Freizeit, mehr Freiheiten und mehr Selbstständigkeit. Die Menschen gewinnen Zeit und Handlungsspielräume, wenn sie nicht mehr alltäglich pendeln oder in langen Staus stehen müssen.3
Doch das Arbeiten von zu Hause kann auch seine Schattenseiten haben. Das mobile Arbeiten eine Form des ortsunabhängigen Arbeitens, das jedoch i. d. R. überwiegend innerhalb der eigenen vier Wände stattfindet. Die Möglichkeit im eigenen Wohn- oder Lebensraum zu arbeiten hat zur Folge, dass Arbeitnehmer den klaren Fokus auf die Aufgaben verlieren. Arbeitszeiten werden somit in die Länge gezogen. Das Ergebnis einer Studie der WIdO hat ergeben, dass wer von zu Hause aus arbeitet deutlich länger im Dienst ist als diejenigen, die nur im Betrieb tätig sind. Hinzu kommt, dass Arbeitnehmer auch deutlich schlechter abschalten können, da eine Trennung zwischen Beruf und Privatleben schwieriger zu differenzieren ist.4
Bei der Arbeit im Home-Office kann eine gesunde Work-Life-Balance eine Herausforderung sein, denn der Arbeitnehmer muss sich im ersten Schritt an die neue Situation gewöhnen und lernen damit umzugehen.
Ziel dieser vorliegenden Seminararbeit soll es daher in erster Linie sein, eine zusammenfassende Gesamtbetrachtung rund um das Thema „mobiles Arbeiten“ in Bezug auf die Work-Life-Balance zu verdeutlichen. Dabei ist zu untersuchen, ob mobiles Arbeiten die Work-Life-Balance tatsächlich verbessert oder verschlechtert. Die Forschungsfrage lautet daher: Welchen Einfluss hat das mobile Arbeiten auf die Work-Life-Balance? Und welche Faktoren spielen dabei eine Rolle?
1.2 Gang der Arbeit
Die vorliegende Seminararbeit ist in vier Kapital unterteilt. Einleitend werden im Anschluss an die Einleitung in Kapitel 1, zunächst theoretische Grundlagen zum Thema Home-Office und Work-Life-Balance zu Grunde gelegt.
Das Kapital 3 beinhaltet die methodische Untersuchung der qualitativen Inhaltsanalyse anhand des Ablaufmodells nach Mayring. Dazu gehört das Methodische Vorgehen, die Ergebnisdarstellung, die Interpretation der Ergebnisse sowie die Prüfung der Gütekriterien.
Das Kapitel 4 bildet mit dem Fazit den Abschluss dieser Seminararbeit.
2 Theoretische Grundlagen
2.1 Home-Office
Das „Home-Office“ beschreibt ein Arbeitsmodell, bei dem Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit außerhalb des Betriebs ausschließlich im dafür eingerichteten Heimarbeitsplatz leisten. Dieser Arbeitsplatz ist dabei mit der Betriebsstätte durch elektronische Kommunikationsund Informationssysteme verbunden.5
Seit dem Ausbruch des Corona-Virus wird das Thema Home-Office immer wichtiger. Durch die Corona-Arbeitsschutz-Verordnung vom 21. Januar 2021 müssen Arbeitgeber überall dort Home-Office anbieten, wo es möglich ist.6 Im Jahr 2016 lag Deutschland beim Anteil der Personen mit Heimarbeit bei ca. 12 Prozent und damit unter dem EU- Durchschnitt hinter anderen Ländern wie Frankreich, dem Vereinigten Königreich oder den skandinavischen Ländern. Trotz der theoretischen Möglichkeit bei rund 40 Prozent der Arbeitsplätze, scheiterte der Wunsch nach Home-Office an den Arbeitgebern.7 Mobile Arbeit war bis dato überwiegend für Arbeitnehmer angeboten worden, deren Unternehmen sich aus finanziellen Gründen noch keine eigenen Büroräume zulegen konnten. Ebenso wie Freiberufler oder Freelancer, die Möglichkeiten suchen flexibel zu sein, um von überall aus auf der Welt arbeiten zu können.8 Durch die Verbindung des sich immer weiter entwickelnden Internets als Informations- und ortsunabhängiger sozialer Handlungsraum, lässt auch eine deutlich höhere Flexibilität der Arbeitnehmer erwarten. Gerade diese Flexibilität macht das Arbeiten im Home-Office für Beschäftigte zu einer attraktiven Arbeitsalternative. Arbeitnehmer profitieren von Faktoren, wie das Einsparen von Kosten, Zeit und Lebensenergie aber auch die Entlastung des allgemeinen Verkehrsaufkommens, die sich aus der Verringerung der Arbeitswege ergeben. Durch eine flexiblere Gestaltung zwischen Freizeit und Arbeit, kann eine bessere Produktivität und Qualität durch fokussiertes und engagiertes Arbeiten im Home-Office gelingen.9
Mittlerweile haben Unternehmen auch festgestellt, dass die Arbeitsplatz-Transformation im digitalen Zeitalter einfach dazu gehören muss. Meetings müssen nicht mehr in den eigenen Büroräumen stattfinden, sondern können auch in einer digitalen Version erfolgreich abgehalten werden.
2.2 Work-Life-Balance
Wissenschaftlich betrachtet wird das Konzept der Work-Life-Balance oftmals kritisiert, weil der Begriff nicht klar definiert ist. Unter der Work-Life-Balance wird eine klare Trennung von Arbeit und Leben verstanden, die es tatsächlich so nur selten gibt.10
Der mittlerweile fast schon moderne Begriff „Work-Life-Balance“ umfasst nicht nur ein einheitliches Phänomen, sondern ein ganzes Themengebiet. Im Vordergrund stehen Fragen zur Beziehung und zum Zusammenspiel zwischen Berufs- und Privatleben. Die Komponente „Work“ bezieht sich i. d. R. auf das Berufsleben, die Komponente „Life“ auf
Lebensabschnitte wie Freizeit, Familie und Soziales.11 Grundlegend wird die Work-LifeBalance jedoch als ein Gleichgewicht zwischen Beruf- und Privatleben verstanden.
Das Ziel dabei ist es, private Interessen mit den beruflichen in Einklang bzw. in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen.12 Vermehrt entstehen bei der Koordination verschiedener Lebensbereiche Rollenkonflikte. Von Bedeutung sind dabei berufliche als auch außerberufliche Rollen. Bei einem „work-to-family-conflict“ wird das Privatleben durch die Arbeit negativ beeinflusst. Gleichwohl bei einem „family-to-work-conflict“, bei dem die Arbeit auch das Privatleben stören kann.13
Abbildung 1: Work-Life-Balance
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Collatz, A., Gudat, K., Personalmanagement, 2011, S. 8.
Aus dem Schaubild geht hervor, dass Arbeitnehmer versuchen das Zusammenspiel von Berufs- und Privatleben in Einklang zu bringen. Abbildung 1 stellt eine Waage dar, die ein Gleichgewicht symbolisieren soll. Wenn der Mitarbeiter also sein Fokus rein auf den Beruf richtet, leidet sein Privatleben darunter. Langfristig kann dies Unzufriedenheit, Frustration, oder sogar eine Folge von Erkrankungen mit sich bringen.
Die fehlende Balance zwischen Arbeit und Privatleben kann jeden treffen, der dauerhaft unter Stress steht. Daher sollte eine gesunde und vor allem ausgeglichene Work-LifeBalance im Vordergrund stehen.14 Andauernde psychische Belastungen, die durch ein Ungleichgewicht entstehen haben Effekte auf die körperliche Gesundheit.
Insbesondere lässt sich nachweisen, dass diese Belastungen auf das Immun- und HerzKreislaufsystem ausschlagen, die zu irreversiblen, körperlichen Schäden führen.15 Gleichwohl erbringt ein engagierter jedoch unausgeglichener Mitarbeiter, der z. B. für eine längere Zeit erkrankt, vorerst keine Arbeitsleistung. Doch es ist nicht nur der Ausgleich zwischen Beruf und Privatleben, welches eine gesunde Work-Life Balance fordert. Dazu gehören auch Möglichkeiten die Arbeitgeber anbieten, um ihre Mitarbeiter zu unterstützen, um ein gesundes Maß an Ausgewogenheit zu leben. In der Realität wird die Work-Life-Balance von Unternehmen jedoch oftmals nur als Kostenfaktor betrachtet. Eine daraus resultierende positive Rendite wird dabei nicht gesehen.16
3 Untersuchung
3.1 Methodische Vorgehensweise
Da es bei der gewählten Forschungsthematik um die systematische Bearbeitung einzelner Analyseschritte geht, wurde das ausgewählte Datenmaterial nach der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Ziel der Inhaltsanalyse ist es, das Datenmaterial zu filtern, um die Komplexität des Materials zu reduzieren. Durch die Abstraktion der Textbestandteile sollen die wesentlichen Inhalte erhalten bleiben, um ein überschaubares Ausgangsmaterial darstellen zu können. Dies geschieht mithilfe einer induktiven Kategorienbildung.17 Durch die Bestimmung der Analyseeinheiten, einer Paraphrasierung der inhaltstragenden Textstellen, der Bestimmung des angestrebten Abstraktionsniveaus sowie einer ersten und zweiten Reduktion, entsteht ein überschaubarer Corpus, der ein Abbild des Grundmaterials darstellen lässt.18
[...]
1 Vgl. https://www.mannheim24.de/karriere/auswirkungen-digitalisierung-arbeitswelt-privatleben- 13214399.html, Zugriff am 05.02.2021.
2 Vgl. https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/bitkom-studie-immer-mehr-digitalisierung-und-home- office,SIaaA2o, Zugriff am 05.02.2021.
3 Vgl. https://focus-arztsuche.de/magazin/gesundheitstipps/wie-sich-das-home-office-auf-die-gesundheit- auswirkt, Zugriff am 05.03.2021.
4 Vgl. https://www.welt.de/wirtschaft/karriere/article200419350/Work-Life-Balance-Wenn-die-Grenze- zwischen-Arbeit-und-Privatleben-verschwimmt.html, Zugriff am 05.03.2021.
5 Vgl. Beck, R. Home-Office-Konzept, 2019, S. 15.
6 Vgl. https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/verordnung-zu-homeoffice-1841120, Zugriff am 06.03.2021.
7 Vgl. Brenke, K., Heimarbeit, 2016, S. 95.
8 Vgl. https://www.cs-businesscenter.de/de/moderne-burokonzepte/, Zugriff am 06.02.2021.
9 Vgl. Mergener, A., Berufliche Zugänge , 2020, S. 515.
10 Vgl. Kratzer, N. u. a., Ausgleich , 2015, S. 13.
11 Vgl. Moser, K., Lebensqualität , 2007, S. 246.
12 Vgl. Vedder, G., Gleichgewichtigkeit , 2020, S. 329.
13 Vgl. Esslinger, A. S., Schobert, D. B., Rollenkonflikte, 2007, S. 20.
14 Vgl. Kaiser S., Ringlstetter M., Workaholic, 2010, S. 29-30.
15 Vgl. Collatz, A., Gudat, K., Personalmanagement, 2011, S. 2.
16 Vgl. Beile, J., Jahnz, S., Unternehmenspraxis, 2007, S. 86.
17 Vgl. Mayring, P., Qualitative Inhaltsanalyse, 2015, S. 67-68.
18 Vgl. Mayring, P., Qualitative Inhaltsanalyse, 2015, S. 70.