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Hausarbeit, 2021
15 Seiten, Note: 1,0
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Literaturüberblick
2.1 Einfluss der Digitalisierung auf Arbeitnehmer*innen
2.2 Einfluss der Digitalisierung auf Arbeitsprozesse
3. Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildung 1: Umfrage zu Chancen neuer Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte für Arbeitnehmer*innen (IDG Research Services 2018: 16f.)
Abbildung 2: Umfrage zu Risiken neuer Arbeitsplatz und Mobilitätskonzepte für Arbeitnehmer*innen (IDG Research Services 2018: 16f.)
Abbildung 3: Auswirkungen der Digitalisierung (eigene Darstellung)
In der heutigen Arbeitswelt stellt die Digitalisierung einen unaufhaltbaren Prozess dar, der sowohl für Unternehmen als auch für deren Angestellte Veränderungen in Form von Um- und Neustrukturierungen mit sich bringt. Die Arbeitswelt wird sich auch in Zukunft stetig weiterentwickeln und an den technologischen Fortschritt anpassen müssen. Dabei handelt es sich nicht ausschließlich um Veränderungen im produzierenden Sektor. Neue digitale Möglichkeiten machen vor keiner Branche – auch nicht vor der Immobilienbranche – Halt. Zusätzlich wird der Prozess der Digitalisierung seit dem Jahr 2020 aufgrund der vorherrschenden Corona-Pandemie, dem damit einhergehenden Einsatz digitaler Geräte und Medien und festgelegten Homeoffice-Pflichten beschleunigt.
Die langfristigen Auswirkungen der Digitalisierung auf Unternehmen, Beschäftigte und Arbeitsprozesse stellen daher neue Herausforderungen für die Arbeitswelt dar, die stetig Anpassungen und neue Strukturen erfordern. Diese Auswirkungen treten sowohl branchenabhängig als auch regional in unterschiedlicher Intensität auf.
Auch wenn sich im Zuge der Digitalisierung in vielen Teilbereichen des Lebens Veränderungen anbahnen, bleibt das Bedürfnis der Bevölkerung nach Wohnraum bestehen. Hierzu ist es unter anderem die Aufgabe von Wohnungsunternehmen, den Menschen bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Bei der Verwaltung von Wohnungen fallen in Wohnungsunternehmen unterschiedliche Aufgaben an, bei denen ebenso neue digitale Möglichkeiten entstehen, nicht zuletzt, um die entsprechenden Prozesse zu beschleunigen und für die Mitarbeiter*innen effizienter zu gestalten. Die Wohnungsunternehmen und deren Mieter*innen können in der Zukunft durchaus von der Digitalisierung profitieren, da diese grundsätzlich neuen Chancen für die Branche mit sich bringt.
In dieser Arbeit stehen die Auswirkungen der Digitalisierung speziell auf Wohnungsunternehmen im Fokus. Um die Frage „Wie beeinflusst die Digitalisierung Arbeitnehmer*innen von Wohnungsunternehmen und die bestehenden Arbeitsprozesse?“ beantworten zu können, leitet das erste Kapital zunächst auf das Thema hin, indem die Begrifflichkeiten „Digitalisierung“ und „Wohnungsunternehmen“ im Wesentlichen definiert und erläutert werden. In Abschnitt 2.1 wird ein Literaturüberblick im Hinblick auf positive und negative Auswirkungen der Digitalisierung auf Arbeitnehmer*innen sowie auf deren Berufs- sowie Privatleben dargestellt. Im Anschluss wird in Abschnitt 2.2 auf den Einfluss der Digitalisierung auf bestehende Arbeitsprozesse eingegangen, indem unterschiedliche Digitalisierungsansätze für einzelne Tätigkeiten in Wohnungsunternehmen aufgezeigt werden. Schließlich wird in Kapitel 3 ein kurzes Fazit über den vorgestellten Forschungsstand gezogen und mögliche Forschungslücken aufgezeigt.
Die Digitalisierung beeinflusst nicht nur den privaten, sondern auch den beruflichen Lebensbereich der Bevölkerung. Es existieren eine Vielzahl von Definitionen dieses Begriffs, sodass sich keine einheitliche Definition hierfür wiedergeben lässt. Begriffe wie „Arbeit 4.0“ oder „Industrie 4.0“ finden im Zuge von Diskussionen zu diesem Thema ebenso eine häufige Verwendung.
Grundsätzlich lässt sich die Grundlage der Digitalisierung durch den technischen Fortschritt erläutern und ist somit Folge einer immer mehr wissensbasierten und technikfokussierten Gesellschaft. Damit verbunden ist die Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien, durch deren Einsatz sich viele Aspekte von der realen in die virtuelle Welt verlagern (Vornholz 2019).
Vornholz (2019) unterscheidet bei der Definition von Digitalisierung zwischen einer engen sowie einer weiten Definition des Begriffs. Im engeren Sinne wird unter der Digitalisierung der technische Wandel verstanden, bei dem analoge Informationen in digitale Daten umgewandelt und dann mithilfe von technischen Geräten weitergenutzt werden. Dieses Verständnis von Digitalisierung, die einfache Umwandlung analoger in digitale Daten, ist allerdings umstritten und wird des Öfteren als zu vereinfacht angesehen. Die weite Definition von Vornholz (2019) hingegen beschreibt die Digitalisierung als Veränderungsprozess, der durch den Einsatz neuer Technologien und Anwendungssysteme hervorgerufen wird.
Zur Abgrenzung des Begriffs ist die Betrachtung der sogenannten “Treiber der Digitalisierung” relevant, die den wesentlichen Beitrag zum Fortschritt der Digitalisierung und neuen Anforderungen leisten. Hierbei lassen sich sowohl interne Treiber (Verbesserung von Prozessen, Optimierung der Kostenstruktur, organisatorische Veränderungen etc.) als auch externe Treiber (Erwartungshaltung und Anforderungen von Kunden, Veränderungen von Marktkonstellationen, Verpflichtungen durch die Politik etc.) unterscheiden (Kamis 2019; Bölting et al. 2016). Vornholz (2019) stellt diese Treiber zusammengefasst gegenüber, sodass er die wesentlichen Treiber der Digitalisierung in einem Zusammenspiel von Kunden, der staatlichen Regulierung, neuen Technologien und dem Wettbewerb sieht.
Durch die Digitalisierung werden Unternehmen in ihrem Wesen beeinflusst, sodass in vielen Fällen sogar eine wesentliche Umstrukturierung des Geschäftsmodells beziehungsweise der Arbeitsprozesse erforderlich ist. Auch Arbeitnehmer*innen werden von diesem Wandel nicht ausgeschlossen. Die Auswirkungen der Digitalisierung auf Arbeitnehmer*innen sowie mögliche Chancen und Risiken dieses Wandels werden im Abschnitt 2.1 dargestellt.
Zunächst ist es von Bedeutung, die Eigenart der Immobilienbranche zu erkennen, die sie von anderen Branchen unterscheidet. Die sehr hohe Standortabhängigkeit, das in der Regel sehr hohe Transaktionsvolumen sowie die Transaktionskosten und die geringe Anzahl der Marktakteure sind Merkmale, die die Immobilienbranche und somit auch die Auswirkungen der Digitalisierung von beispielsweise Industrieunternehmen oder anderen Dienstleistungsunternehmen unterscheidet (Kamis 2019).
Um die Auswirkungen von Digitalisierung auf Wohnungsunternehmen untersuchen zu können, sind zunächst Wohnungsunternehmen von anderen Akteuren der Immobilienbranche abzugrenzen. Zu den wesentlichen Aufgaben gehören überwiegend der Bau, die Bewirtschaftung und die Verwaltung des Mietwohnungsbestandes sowie die Vermarktung der im Eigenbestand befindlichen Wohnungen (Vornholz 2019). Hierbei ist zwischen kommunalen, genossenschaftlichen und privaten Wohnungsunternehmen zu unterscheiden. Jedoch lässt sich hier ein identisches Aufgabenfeld (Bestandsmanagement und Vermietung) feststellen (Brauer 2019), sodass auf die speziellen Unterschiede im weiteren Verlauf nicht eingegangen wird. Es wird diesbezüglich von keinen wesentlichen Unterschieden hinsichtlich der Auswirkungen der Digitalisierung ausgegangen.
Die Arbeitsweise sowie die Einstellung der Beschäftigten zur eigenen Arbeit verändern sich im Zuge der Digitalisierung. So erhoffen sich Arbeitnehmer*innen in vielen Bereichen der Arbeit positive Veränderungen, die durch die fortschreitende Digitalisierung ausgelöst werden.
Befragungen zeigen, dass sich der Großteil der Arbeitnehmer*innen eine bessere Work-Life-Balance und mehr Freiheit erhoffen. Eine flexiblere und selbstbestimmtere Arbeitsgestaltung durch zeitlich und örtlich ungebundenes Arbeiten sowie der einfachere Zugriff auf alle erforderlichen Informationen stellen weitere positive Erwartungen an die Digitalisierung dar. Im Vergleich dazu sind die Hoffnungen auf kreativeres Arbeiten und einer erhöhten Vernetzung des Teams deutlich geringer (IDG Research Services 2018). Abbildung 1 stellt die hierfür am häufigsten getätigten Aussagen einer solchen Befragung im Hinblick auf Chancen der Digitalisierung dar. Des Weiteren ist ein Großteil der Arbeitnehmer*innen der Ansicht, dass bei einer zukünftigen Arbeitsteilung von Menschen und Robotern vor allem körperlich anstrengende Tätigkeiten und sich wiederholende beziehungsweise monotone Aufgaben zum Großteil von Robotern ausgeführt werden sollen. Kommunikation, Teamarbeit und Entscheidungsfindungen sollen weiterhin vorwiegend durch den Menschen selbst erfolgen.
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