Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit der kritischen Analyse der Supply Chain Strategie des Unternehmens Nike, Inc.
Nachdem in der Einleitung auf die Relevanz des Themas eingegangen wird, folgt eine kurze Vorstellung des für die Arbeit ausgewählten Unternehmens. Im Anschluss wird die Wertschöpfungskette Nikes betrachtet, indem die Ausgestaltung einzelner Stufen näher beschrieben wird. Best-Practice Beispiele werden dabei hervorgehoben.
Das Unternehmen wurde ausgewählt, da es aktuell den sechsten Platz im Ranking der Gartner Supply Chain Studie belegt und somit als Best-Practice Beispiel in der Branche der Sportartikelhersteller gilt. Im Folgenden folgt die nähere Betrachtung des Supply Chain Netzwerks, indem branchenspezifische Charakteristika sowie daraus resultierende Wettbewerbsvorteile und Risiken herausgearbeitet werden. Danach wird der Aspekt der Nachhaltigkeit bei Nike Inc. skizziert. Abschließend folgt das Fazit.
Das Ergebnis der Arbeit zeigt, dass sich Nike aktiv um eine stetige Weiterentwicklung seiner Supply Chain Strategie bemüht, indem Potenziale genutzt und Schwachstellen ausgebaut werden. Dadurch ist das Unternehmen seiner Konkurrenz, wie beispielsweise der Adidas AG, in wesentlichen Aspekten einen Schritt voraus.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Nike, Inc.
3 Branchenspezifische Supply Chain Charakteristika
3.1 Design
3.2 Rohstoffe
3.3 Produktion
3.3.1 Wettbewerbsvorteile
3.3.2 Risiken und Risikominimierung
3.4 Distribution
4 Nachhaltige Ansätze
4.1 Nachhaltigkeit durch Innovation
4.2 Zielsetzung
5 Schlussbetrachtung
6 Literaturverzeichnis
Abstract
Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit der kritischen Analyse der Supply Chain Strategie des Unternehmens Nike, Inc. Nachdem in der Einleitung auf die Relevanz des Themas eingegangen wird, folgt im nächsten Abschnitt eine kurze Vorstellung des für die Arbeit ausgewählten Unternehmens. Im Anschluss wird die Wertschöpfungskette Nikes betrachtet, indem die Ausgestaltung einzelner Stufen näher beschrieben wird. Best-Practice Beispiele werden dabei hervorgehoben.
Das Ergebnis der Arbeit zeigt, dass sich Nike aktiv um eine stetige Weiterentwicklung seiner Supply Chain Strategie bemüht, indem Potenziale genutzt und Schwachstellen ausgebaut werden. Dadurch ist das Unternehmen seiner Konkurrenz, wie beispielsweise der Adidas AG, in wesentlichen Aspekten einen Schritt voraus.
1 Einleitung
„It’s not the organizations that are competing. It’s the supply chains that are competing” (Safwat, 2018). Im Hinblick auf das oben genannte Zitat wird deutlich, dass das Supply Chain Management als Unternehmensaktivität nicht nur eine bedeutende Rolle einnimmt, sondern auch einen wesentlichen Wettbewerbsfaktor darstellt. Sowohl die Relevanz als auch die Notwendigkeit zur stetigen Weiterentwicklung sowie Verbesserung der gesamten Wertschöpfungskette von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling, wird anhand des Zitats ersichtlich (Wallraven, 2017). Doch nicht nur die Globalisierung und der daraus folgende Wettbewerbsdruck sind verantwortlich für die wachsenden Anforderungen an Unternehmen (Transport logistic, 2005). Ebenso führen steigende Kundenansprüche in Bezug auf Lieferzeit, Qualität und speziell an sie angepasste Produkte dazu (Hildebrand, 2002, S.6), dass der Ablauf der Supply Chain schnell, effektiv und reibungslos gestaltet werden muss, damit Unternehmen erfolgreich agieren können (Transport Logistic, 2005).
Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die vorliegende Seminararbeit mit der kritischen Analyse der Supply Chain Strategie des Unternehmens Nike, Inc. Das Unternehmen wurde ausgewählt, da es aktuell den sechsten Platz im Ranking der Gartner Supply Chain Studie belegt und somit als Best-Practice Beispiel in der Branche der Sportartikel-hersteller gilt (Gartner, 2018). Im Folgenden wird zunächst das Unternehmen vorgestellt. Im Anschluss folgt die nähere Betrachtung des Supply Chain Netzwerks, indem branchenspezifische Charakteristika sowie daraus resultierende Wettbewerbsvorteile und Risiken herausgearbeitet werden. Im nächsten Abschnitt wird der Aspekt der Nachhaltigkeit bei Nike Inc. skizziert. Im letzten Kapitel folgt das Fazit.
2 Nike, Inc.
Das Unternehmen Nike ist seit 1989 weltweit führender US-amerikanischer Sportartikel-anbieter. Bill Bowerman und Phil Knight gründeten das Unternehmen im Jahre 1964 zunächst unter dem Namen „Blue Ribbon“. Bevor sie mit der Entwicklung und Produktion eigener Sportartikel starteten, vertrieben sie bis 1971 Sportschuhe der Marke Onitsuka Tiger. Die Etablierung des Swooshs unter dem Markennamen Nike, welcher der griechischen Siegesgöttin entstammt, erfolgte mit der ersten selbstentworfenen Kollektion. Maßgeblich für den Erfolg Nikes war, dass die Schuhe im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten leichter waren und eine profiliertere Sohle hatten. Ein weiterer Erfolgsfaktor besteht auch heute noch in der Bindung an erfolgreiche Sportler. So wurde zum Beispiel bereits im Jahre 1972 Steve Prefontaine unter Vertrag genommen. Michael Jordan, Tiger Woods, Lance Armstrong und LeBron James sind weitere Beispiele. Heute umfasst das Unternehmen die Marken Converse Inc. sowie Hurley International und beschäftigt über 76.000 Mitarbeiter. Mit einem Jahresumsatz von 34,35 Milliarden US-Dollar sowie einer Marktkapitalisierung von 110,3 Milliarden US-Dollar gehört Nike Inc. zu den 100 wertvollsten Unternehmen auf der Welt (Wikipedia, 2018).
3 Branchenspezifische Supply Chain Charakteristika
Die Wertschöpfungskette Nikes umfasst insgesamt acht Stufen. Zu Beginn stehen die Unternehmensdienstleistungen, welche darauf ausgerichtet sind, das globale Geschäft zu unterstützen. Als zweiter Schritt ist der Produktionsprozess zu nennen. Dieser umfasst sowohl die Gewinnung von Rohstoffen als auch die Herstellung diverser Materialen sowie die Zusammensetzung dieser zum fertigen Endprodukt. Im Anschluss erfolgt die Distribution, gefolgt vom Verkauf. Die Wertschöpfungskette schließt erst nach dem Gebrauch der Produkte durch Konsumenten mit Recycling und anschließender Wieder-verwendung einzelner Produktteile ab (Sustainable Business Report, 2016/17, S.7).
Im Folgenden wird die Ausgestaltung der Supply Chain Strategie Nikes skizziert. Dazu werden die verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette vom Design bis zum Verkauf der Produkte näher betrachtet.
3.1 Design
Das Design beschreibt die wichtigste Kompetenz Nikes. Um herauszufinden, wo der Markttrend hingeht und Wissen über den menschlichen Körper in Bewegung zu teilen, tauschen sich Wissenschaftler, Ärzte, Programmierer, Designer und weitere Perspektiven aus, um infolgedessen das optimale Produkt zu entwickeln (Young/Jeyrani, 2016). Werden Trends nicht rechtzeitig im Design etabliert, können daraus Umsatzverluste resultieren. Dieser Problematik steht derzeit die Adidas AG gegenüber (Manager Magazin, 2018). Folglich kann das beschriebene Vorgehen Nikes als Best-Practice Beispiel in der Branche der Sportartikelhersteller gesehen werden.
3.2 Rohstoffe
Bei der Rohstoffbeschaffung setzt Nike ausschließlich auf unabhängige Lieferanten (Supply Chain, 2018), welche aktuell an insgesamt 77 Standorten, verteilt auf 11 Ländern, vertreten sind (Nike, Inc. 2018). Verantwortlich für die Lieferantenauswahl der Rohstoffe ist das globale Einkaufsteam Nikes. Damit die Qualität der Produkte über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg gewährleistet wird, stellt das Unternehmen bereits bei den Rohmaterialien strenge Anforderungen an die Lieferanten (Pratap, 2018). Laut Unternehmenswebsite werden primär nachhaltige Rohstoffe, wie beispielsweis natürliches Gummi, Bio-Baumwolle und Zellstoff, verwendet. Dabei liegt die Priorität vor allem auf der Unterstützung von Landwirten sowie dem Schutz gefährdeter Wälder und Tierarten. Zwar werden den Zulieferern einerseits hohe Standards in Bezug auf das nachhaltige Verantwortungsbewusstsein abverlangt, andererseits unterstützt Nike diese aktiv durch Schulungen (Nike, Inc. 2016/17).
3.3 Produktion
„Nike ist eine der Pioniere der branchenprägenden […] Outsourcing-Strategie“ (Soni, 2014), denn auch die Produktion verlagert das Unternehmen vollständig auf unabhängige Lieferanten (Pratap, 2018). Über eine Million Beschäftigte sind hierbei für die Herstellung der Sportbekleidung, Schuhe sowie Ausrüstung verantwortlich. Aktuell bezieht das Unternehmen Fertigware von 529 Lieferanten in 41 Ländern (Nike, Inc. 2018), wobei die Produktion überwiegend im asiatischen Raum stattfindet. So wurden beispielsweise im Geschäftsjahr 2017/2018 47 Prozent der Nike Schuhe in Vietnam hergestellt. Der Produktionsanteil Chinas belief sich auf 26 Prozent, während Indonesien 21 Prozent ausmachte (Statista, 2018). Kein Lieferant führt dabei mehr als fünf Prozent der gesamten Produktion aus (Supply Chain, 2018).
Nike verfolgt das Ziel wenige, allerdings langfristige Partnerschaften mit den Zulieferern zu pflegen, sodass eine effiziente Gestaltung der Supply Chain ermöglicht wird (Amjad et al, 2016). Das Unternehmen zählt mit den Rohstofflieferanten insgesamt 606 Zulieferer, dessen Kontaktdaten auf der Unternehmenswebsite frei verfügbar sind.
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