Eine zentrale Figur in diversen linksextremen Gruppierungen der 60er und 70er Jahre stellte Michael "Bommi" Baumann dar. In dieser Arbeit möchte ich untersuchen, welche Rolle er in den verschiedenen Organisationen spielte und auf welche Art und Weise er Veränderungen in der Gesellschaft herbeiführen wollte. Dafür werde ich zunächst darstellen, wie Baumann über die sogenannte "Gammlerbewegung" den Weg in das linksextreme, subkulturelle Milieu des "Berliner Blues" fand. Anschließend werde ich erörtern, wie sich aus der ehemals friedlichen Protestbewegung verschiedene terroristische Gruppen entwickelt haben. Besonders fokussieren möchte ich mich dabei auf den (unter anderem) von Baumann angeführten "Zentralrat der umherschweifenden Haschrebellen" und die daraus hervorgegangene "Bewegung 2. Juni". Dafür stütze ich mich hauptsächlich auf Baumanns autobiografisches Werk "Wie alles anfing".
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Aus der „Gammlerbewegung“ entsteht der „Berliner Blues“
- 3. „Berliner Blues“ und der „Zentralrat der umherschweifenden Haschrebellen“
- 4. Der „Blues“ löst sich in Rauch auf: Die „Bewegung 2. Juni“ entspringt
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle Michael „Bommi“ Baumanns in linksterroristischen Gruppen der 60er und 70er Jahre in West-Berlin. Sie verfolgt das Ziel, Baumanns Weg vom Gammlermilieu in den Berliner Blues und seine Beteiligung an Organisationen wie dem Zentralrat der umherschweifenden Haschrebellen und der Bewegung 2. Juni zu beleuchten. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von friedlichem Protest hin zu terroristischen Aktivitäten.
- Die Entstehung und Entwicklung der Gammlerbewegung in West-Berlin
- Der Übergang von der Gammlerbewegung zum „Berliner Blues“ und dessen Politisierung
- Die Rolle des Zentralrats der umherschweifenden Haschrebellen
- Die Entstehung der Bewegung 2. Juni aus dem „Berliner Blues“
- Michael „Bommi“ Baumanns Beteiligung und Motivationen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Radikalisierung studentischer Bewegungen in West-Berlin in den 1960er Jahren und den besonderen Einfluss des Aufeinandertreffens von Kapitalismus und Kommunismus. Sie stellt Michael „Bommi“ Baumann als zentrale Figur im linksextremen Milieu vor und skizziert die Forschungsfrage nach Baumanns Rolle in verschiedenen Organisationen und seinen Zielen. Die Einleitung betont den Mangel an Forschung zu Gruppierungen wie der Bewegung 2. Juni im Vergleich zur RAF und benennt die verwendeten Quellen, darunter Baumanns Autobiografie und Werke von Kraushaar, Korndörfer und Pfahl-Traughber.
2. Aus der „Gammlerbewegung“ entsteht der „Berliner Blues“: Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung der Gammlerbewegung in Frankfurt am Main und West-Berlin, hauptsächlich bestehend aus Jugendlichen der Unterschicht. Es schildert deren Merkmale: Vorliebe für Beat- und Rockmusik, Ablehnung von Konsum und Arbeit, ungepflegtes Erscheinungsbild und Verweigerung des bürgerlichen Lebensstils. Baumanns persönlicher Weg in die Gammlerbewegung wird dargestellt, motiviert durch Ablehnung von Arbeit und Diskriminierung aufgrund seines Aussehens. Das Kapitel zeigt den Wandel von anfänglicher Apathie gegenüber politischen Aktionen hin zu gewaltbereitem Protest, insbesondere nach den Ausschreitungen nach einem Rolling Stones Konzert und der zunehmenden Beteiligung an Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg.
Häufig gestellte Fragen zu: „Der Weg Michael „Bommi“ Baumanns vom Gammlermilieu zum Linksterrorismus“
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Rolle von Michael „Bommi“ Baumann in linksterroristischen Gruppen der 1960er und 1970er Jahre in West-Berlin. Sie beleuchtet seinen Weg vom Gammlermilieu über den „Berliner Blues“ bis hin zu Organisationen wie dem Zentralrat der umherschweifenden Haschrebellen und der Bewegung 2. Juni, mit Fokus auf der Entwicklung von friedlichem Protest zu terroristischen Aktivitäten.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entstehung und Entwicklung der Gammlerbewegung in West-Berlin, den Übergang von der Gammlerbewegung zum „Berliner Blues“ und dessen Politisierung, die Rolle des Zentralrats der umherschweifenden Haschrebellen, die Entstehung der Bewegung 2. Juni aus dem „Berliner Blues“, und schließlich Michael „Bommi“ Baumanns Beteiligung und Motivationen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) beschreibt den Kontext der Radikalisierung studentischer Bewegungen und stellt Michael Baumann vor. Kapitel 2 („Aus der „Gammlerbewegung“ entsteht der „Berliner Blues“) beschreibt die Entstehung der Gammlerbewegung und Baumanns Weg hinein. Kapitel 3 („Berliner Blues“ und der „Zentralrat der umherschweifenden Haschrebellen“) konzentriert sich auf den „Berliner Blues“ und die Rolle des Zentralrats. Kapitel 4 („Der „Blues“ löst sich in Rauch auf: Die „Bewegung 2. Juni“ entspringt“) behandelt die Entstehung der Bewegung 2. Juni. Kapitel 5 (Zusammenfassung) fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit stützt sich unter anderem auf Baumanns Autobiografie und Werke von Kraushaar, Korndörfer und Pfahl-Traughber.
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage ist die nach Baumanns Rolle in verschiedenen Organisationen und seinen Zielen im Kontext der linksextremen Szene West-Berlins.
Warum ist diese Arbeit relevant?
Die Arbeit leistet einen Beitrag zum Verständnis der Radikalisierungsprozesse in der linksextremen Szene West-Berlins und untersucht eine weniger erforschte Gruppierung, die Bewegung 2. Juni, im Vergleich zur RAF.
- Arbeit zitieren
- Niklas Gaede (Autor:in), 2021, Umherschweifende Haschrebellen und die Bewegung 2. Juni. Rolle des Michael "Bommi“ Baumann in linksterroristischen Gruppen der 60er und 70er Jahre in West-Berlin, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1176725