Folgende Forschungsfrage wird in der vorliegenden Untersuchung behandelt: Inwiefern spiegelt sich widerständiges Verhalten innerhalb des sowjetischen GULag-Systems in den Erinnerungen deutscher Häftlinge an den Streik im WorkutLag im Sommer 1953? Im ersten Schritt werden zentrale Begriffe definiert und relevante Forschungskonzepte erläutert: Was bedeutet Erinnerung innerhalb der Geschichtswissenschaft? Wie lässt sich der Begriff der Zwangsarbeit politisch begreifen? Inwiefern helfen die Konzepte agency und structure dabei, politische Handlungsmacht zu fassen? Wie lassen sich Formen von Widerstand im Kontext GULag sortieren?
Darauf folgt die historische Einordnung der vorliegenden Quelle, indem die Geschichte des sowjetischen Straflagersystems angerissen wird. Außerdem wird beschrieben, welche Konsequenzen der Tod Stalins für das System GULag hatte und wie das spezielle Sonderlager WorkutLag aufgebaut war. Das vorliegende Datenmaterial wird vorgestellt und kritisch analysiert. Abschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Erinnerung in der historischen Forschung
- Zwangsarbeit im Kontext der ökonomischen Interessen des Staates
- Agency und Structure: Politische Handlungsmacht
- Formen des Widerstandes im Kontext GULag
- Historische Kontextualisierung
- Das sowjetische Straflagersystem
- Konsequenzen des Todes Stalins für das System GULag
- Das Sonderlager WorkutLag
- Quellenkritik
- Datenmaterial
- Kritische Analyse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Forschungsarbeit befasst sich mit dem Häftlingsstreik im sowjetischen Sonderlager WorkutLag im Sommer 1953 und untersucht, wie sich widerständiges Verhalten innerhalb des GULag-Systems in den Erinnerungen deutscher Häftlinge widerspiegelt.
- Verbindung von Widerstandsgeschichte und Arbeitergeschichte im Kontext des sowjetischen Straflagersystems
- Kritische Analyse der Erinnerungen deutscher Gefangener an den Häftlingsstreik in WorkutLag
- Bedeutung des Sonderlagers WorkutLag als historisch bedeutsamen Ort mit verschiedenen Themengebieten: Unterbringung von Gefangenen verschiedener Nationen, Zwangsarbeit, staatliche Repression, aktive Handlungsfähigkeit unterdrückter Gruppen
- Einordnung des Häftlingsstreiks in Workuta in die Geschichte politischer Häftlingsaufstände in Gefängnissen und Lagern
- Differenzierte Betrachtung der Erinnerungspolitik in Bezug auf organisierte Arbeitskämpfe unter Haftbedingungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Relevanz des Themas dar, wobei der Häftlingsstreik im WorkutLag im Sommer 1953 als Ausgangspunkt für die Analyse dient. Das GULag in Workuta wird als historisch bedeutsamer Ort mit verschiedenen Themengebieten beschrieben, und die Arbeit verdeutlicht die Einordnung des Streiks in die Geschichte von Häftlingsaufständen.
- Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der Arbeit und definiert wichtige Begriffe wie Erinnerung, Zwangsarbeit, Agency und Structure sowie Formen des Widerstandes im Kontext GULag.
- Historische Kontextualisierung: In diesem Kapitel wird die Geschichte des sowjetischen Straflagersystems, die Konsequenzen des Todes Stalins und die Besonderheiten des Sonderlagers WorkutLag erläutert.
Schlüsselwörter
Schlüsselbegriffe der Arbeit sind: GULag, WorkutLag, Häftlingsstreik, Erinnerung, Zwangsarbeit, Widerstand, Agency, Structure, sowjetisches Straflagersystem, deutsche Häftlinge, politische Gefangene, Arbeitsbedingungen, Erinnerungspolitik.
- Arbeit zitieren
- Antonia Skiba (Autor:in), 2021, Deutsche Erinnerungen an den Streik im sowjetischen Sonderlager WorkutLag im Sommer 1953. Lieber tot als Sklave, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1176197