Im Rahmen dieser Arbeit werden aufbauend auf der Erläuterung der verschiedenen Dispositionsverfahren und der Optionen der Nachschubmenge die Nachschubstrategien erarbeitet.
Jedes Produkt auf dem Markt beansprucht bei seiner Herstellung Produktionsfaktoren. Bei kleineren auftragsbezogenen Unternehmen sind es Zeit, Arbeitskraft und Materialien, die gegebenenfalls maßgeschneidert für jeden Auftrag bestellt werden. Diese Vorgehensweise ist für Einzelaufträge zulässig, da die Kunden einen gegebenenfalls hohen Preis für ein speziell angefertigtes Produkt zahlen. Doch bei größeren kostenorientierten Produktionsunternehmen kann keine auftragsbezogene Beschaffung der Materialien für die Herstellung eines jeden Produkts erfolgen. Der Stellenwert der Materialwirtschaft ist in diesem Zusammenhang hoch angestiegen.
Nicht nur die Beschaffung der Materialien im Rahmen des Beschaffungsmanagements, sondern auch die Disposition der Materialien in dem Unternehmen nimmt einen sehr hohen Wert in der Unternehmensstruktur ein. Denn besteht bereits ein Lager, wo die benötigten Produktionsmittel platziert sind, müssen diese auch ihren Weg zu den Verbrauchsstellen finden. Aufgrund der hohen Lagerkosten auf einer Seite und der Logistikkosten auf der anderen Seite sowie der Anforderung an die nahtlose Produktion entstehen Zielkonflikte, die nicht ohne Weiteres beseitigt werden können.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsystem
1.3 Aufbau der Arbeit
2 Nachschubdisposition und ihre Verfahren
2.1 Bereitstellverfahren
2.2 Meldebestandsverfahren
2.3 Zykluszeitverfahren
3 Strategien der Nachschubdisposition
3.1 Nachschubmengenstrategien
3.2 Standardnachschubstrategien
4 Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
Jedes Produkt auf dem Markt beansprucht bei seiner Herstellung Produktionsfaktoren. Bei kleineren auftragsbezogenen Unternehmen sind es Zeit, Arbeitskraft und Materialien, die gegebenenfalls maßgeschneidert für jeden Auftrag bestellt werden. Diese Vorgehensweise ist für Einzelaufträge zulässig, da die Kunden einen gegebenenfalls hohen Preis für einen speziell angefertigtes Produkt zahlen. Doch bei größeren kostenorientierten Produktionsunternehmen kann keine auftragsbezogene Beschaffung der Materialien für die Herstellung eines jeden Produkts erfolgen. Der Stellenwert der Materialwirtschaft ist in diesem Zusammenhang hoch angestiegen. Nicht nur die Beschaffung die Materialien im Rahmen des Beschaffungsmanagements, sondern auch die Disposition der Materialien in dem Unternehmen nimmt einen sehr hohen Wert in der Unternehmensstruktur ein. Denn besteht bereits ein Lager, wo die benötigten Produktionsmittel platziert sind, müssen diese auch ihren Weg zu den Verbrauchsstellen finden. Aufgrund der hohen Lagerkosten auf einer Seite und der Logistikkosten auf der anderen Seite sowie der Anforderung an die nahtlose Produktion entstehen Zielkonflikte, die nicht ohne Weiteres beseitigt werden können.
1.2 Zielsystem
Im Rahmen dieses Assignments werden aufbauend auf der Erläuterung der verschiedenen Dispositionsverfahren und der Optionen der Nachschubmenge die Nachschubstrategien erarbeitet.
1.3 Aufbau der Arbeit
Das Kapitel 2 konzentriert sich auf die drei Dispositionsverfahren für die Nachschubdisposition. Jedes Verfahren hat Vor- und Nachteile und muss im Rahmen der Strategie des Unternehmens sorgfältig ausgewählt werden. Hierbei wird auch auf die Zielkonflikte eines jeden einzelnen Verfahrens eingegangen. In Kapitel 3 werden die Strategien vorgestellt, welche für die Nachschubdisposition angewendet werden können. Die Zusammenfassung meiner Ergebnisse bildet den Abschluss dieser Ausarbeitung.
2 Nachschubdisposition und ihre Verfahren
„Der Bestand eines Lagerartikels ist erforderlich zur Sicherung der geforderten Lieferfähigkeit und zugleich geeignet zur Minimierung der Logistikkosten und zur Verbesserung der Produktivität.“1
Um die Produktionsabläufe durch fehlende Materialien nicht auszubremsen, ist der Einsatz der Nachschubdisposition unverzichtbar geworden. Timm Gudehus setzt dabei in seinen Ausarbeitungen auf dynamische Disposition, für welche nur programmierbare Nachschubstrategien geeignet sind.2 Der Nachschub der Materialien in die jeweiligen Verbrauchsstellen kann durch verschiedene Kriterien, wie Verbrauch, Erreichen eines Meldebestands oder Dispositionszeitpunkt ausgelöst werden. Die ausgewählten Kriterien führen zu den drei verschiedenen Verfahren, welche in den folgenden Unterkapiteln erläutert werden.
2.1 Bereitstellverfahren
Der auslösende Faktor für die Bestellung ist beim Bereitstellverfahren der Verbrauch einer Einheit. Voraussetzung für die Anwendung des Verfahrens ist die Realisierung eines automatisierten Nachschubsystems. Die Einheiten werden aus einem Bereitstellpuffer mit begrenzter Kapazität durch die Verbrauchsstelle entnommen. Die Verbrauchsstelle, welche für die Auslösung der Bestellung verantwortlich ist, kann gemäß Gudehus „… eine Maschine, ein Arbeitsplatz, ein Montageband, ein Kommissionierplatz, eine Versandrampe, das Verkaufsregal einer Handelsfiliale oder eine andere Stelle mit kontinuierlichem Bedarf sein.“3 Der Abruf von neuen Einheiten wird ausgelöst, wenn der Bestand einen festen Bestellbestand oder Meldebestand unterschreitet.4 Die Anlieferung erfolgt aus einem Nachschubpuffer. „Die Frequenz des Nachschubs ergibt sich selbstregelnd aus dem Verbrauch {…}.“5 Dabei bestehen gemäß Gudehus folgende Nachschuboptionen:6
[...]
1 Gudehus, Dynamische Disposition, 2012, S. 63
2 vgl. Gudehus, Dynamische Disposition, 2012, S. 67
3 Gudehus, Logistik 1, 2012, S. 366
4 vgl. Gudehus, Dynamische Disposition, 2012, S. 68
5 Gudehus, Logistik 1, 2012, S. 366
6 vgl. Gudehus, Logistik 1, 2012, S. 367
- Quote paper
- Anna Sudermann (Author), 2020, Methoden der Nachschubdisposition, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1170445