Es soll herausgefunden werden, welche Gründe dazu geführt haben, dass die SPD in den letzten 30 Jahren stetig an Stimmern verloren hat. Dabei werden sowohl sozioökonomische und soziokulturelle Veränderungen betrachtet als auch die Rolle des Wahlrückgangs. Viele Faktoren haben dabei gemeinsame Berührungspunkte und auch diese Zusammenhänge sollen im Folgenden dargestellt werden.
Das politische System in Deutschland ist bundesstaatlich und als parlamentarische Demokratie organisiert. Dabei sind konkurrierende Parteien wichtig, weshalb Deutschland auch als Parteidemokratie bekannt ist. In der Regel bestehen Regierungskoalitionen aus konkurrierenden Parteien, die für eine Regierungsbildung notwendigerweise zusammenarbeiten müssen. Der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin wird schließlich durch den Bundestag gewählt.
Die Rolle der Parteien in Deutschland ist offen definiert und das Gesetz von 1967 über politische Parteien weist den Parteien Aufgaben zu. Es beinhaltet die Rekrutierung von politischem Personal, Politikformulierung, Meinungsbildung und Einflussnahme auf die Politik im Parlament und die Regierung. Die Programme der Parteien sind jedoch sehr unterschiedlich und deshalb wird die Links-Rechts Skala zur Einordnung verwendet. Den Programmen werden Positionen zugewiesen, damit eine funktionierende Koalition zusammengesetzt werden kann.
Die Konflikte im Parteiensystem bestehen im weitesten Sinne auf zwei Ebenen: Zum einen gibt es den sozialökonomischen Konflikt CDU/CSU und FDP versus SPD und zum anderen die traditionell-religiöse Dimension und die individuell-säkulare Orientierung von CDU/CSU versus SPD und FDP. Seit der Entstehung der Grünen, verwandelte sich das Parteisystem in ein zweiparteien-Gruppensystem, mit der CDU/CSU und der FDP einerseits und der SPD und den Grünen andererseits. Auf diese Weise wurde das Parteiensystem um die Dimension des ökologischen Wirtschaftskonflikts erweitert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sinkende Wahlbeteiligung
- Wahlbeteiligung in benachteiligten Regionen
- Ungleiche Verteilung von Nichtwählerquoten auf die Parteien
- Sozioökonomische und soziokulturelle Faktoren
- Die SPD als Interessensvertreter der breiten Masse
- Gesellschaftliche Veränderungen
- Ängste und Sorgen
- Der Aufstieg der AfD - Abwerbung von Wähler*innen
- Soziokulturelle Gesichtspunkte
- Migrationspolitsche Uneinigkeit
- Soziokulturelle Gesichtspunkte
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Krise der SPD, die sich durch einen stetigen Rückgang der Wählerschaft in den letzten Jahrzehnten zeigt. Die Arbeit untersucht die Ursachen dieser Entwicklung und fokussiert dabei insbesondere auf die Rolle der sinkenden Wahlbeteiligung und die damit verbundenen sozioökonomischen und soziokulturellen Veränderungen. Darüber hinaus beleuchtet die Arbeit den Einfluss des Aufstiegs der AfD und die Abwerbung von SPD-Wähler*innen durch diese Partei.
- Sinkende Wahlbeteiligung und ihre Ursachen
- Sozioökonomische und soziokulturelle Faktoren, die die SPD-Wählerschaft beeinflussen
- Der Aufstieg der AfD und die Abwerbung von Wähler*innen
- Die Rolle der Agenda 2010 und die Entfremdung der traditionellen SPD-Wählerschaft
- Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Einflussfaktoren auf die SPD-Krise
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der SPD-Krise ein und beleuchtet den Kontext im deutschen Parteiensystem. Sie skizziert die Rolle der Parteien in Deutschland, die Herausforderungen des politischen Systems und die Entwicklung der Wahlbeteiligung. Das Kapitel 2 analysiert die sinkende Wahlbeteiligung bei den Bundestagswahlen in Deutschland, unterstreicht die Bedeutung der Wahlbeteiligung in benachteiligten Regionen und untersucht die Ungleichverteilung der Nichtwählerquoten auf die Parteien. Kapitel 3 widmet sich den sozioökonomischen und soziokulturellen Faktoren, die die SPD-Wählerschaft beeinflussen. Es behandelt die SPD als Interessensvertreter der breiten Masse, gesellschaftliche Veränderungen und die Ängste und Sorgen der Wähler*innen. In Kapitel 4 wird der Aufstieg der AfD und die Abwerbung von Wähler*innen durch diese Partei analysiert, wobei insbesondere soziokulturelle Aspekte und die migrationspolitsche Uneinigkeit beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
SPD-Krise, Wahlbeteiligung, sozioökonomische Faktoren, soziokulturelle Veränderungen, AfD, Agenda 2010, Nichtwähler, politische Partizipation, Repräsentationsprobleme, Migrationspolitsche Uneinigkeit, Wähler*innenverlust, Parteiensystem, Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Majd Esper (Autor:in), 2021, Die Krise der SPD, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1169569