Johannes Kepler erschien am Horizont der Wissenschaften zu einer Zeit, die nach Engels “Riesen brauchte und Riesen hervorbrachte, Riesen an Gelehrsamkeit, Geist und Charakter“. Einer dieser Riesen war der am 27.12. 1571 in Weil der Stadt in arme, protestantische Verhältnisse hineingeborene Johannes, der wissenschaftsgeschichtlich wie Kopernikus als Denker der Renaissance verortet wird. Dieser allerdings, der Kepler vorarbeitete, wurde 1473 in Torun (Polen) in reiche, katholische Verhältnisse hineingeboren. Wie finster auch die Zeit Keplers noch war, wird schon allein dadurch unterstrichen, dass seine Mutter als Hexe verfolgt wurde, ihr überdurchschnittlich intelligenter Sohn sie aber vor der Verbrennung auf dem Scheiterhaufen retten konnte.
Inhaltsverzeichnis
- Johannes Kepler erschien am Horizont der Wissenschaften
- Zugleich war es aber auch eine Zeit des Umbruchs vom Spätfeudalismus
- Kepler ist 18 Jahre alt, als er ab 1589 an der Hohen Schule zu Tübingen evangelische Theologie studiert.
- Aber auch die Frage: Kreis, den noch Kopernikus und Galilei in aristotelisch-platonischer Tradition stehend, als ausgemacht hielten, oder Ellipse?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet das Leben und Wirken des Astronomen Johannes Kepler vor dem Hintergrund der Zeit des Übergangs vom Spätfeudalismus zum Frühkapitalismus. Er zeichnet ein Bild der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüche, die Keplers Lebenswerk prägten.
- Der wissenschaftliche Umbruch vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild
- Die Herausforderungen der wissenschaftlichen Arbeit im Spannungsfeld zwischen Religion und Vernunft
- Der Kampf gegen die dogmatische Macht der Kirche und die Verfolgung von Andersdenkenden
- Der Einfluss von Kepler auf die Entwicklung der Astronomie und die Herausbildung des modernen Naturverständnisses
- Keplers Auseinandersetzung mit den Denktraditionen der Antike und die Entstehung einer neuen wissenschaftlichen Denkweise
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel zeichnet ein Bild von Johannes Kepler als einem der „Riesen“ der Wissenschaft, der in einer Zeit des Umbruchs lebte, die sowohl „Riesen“ hervorbrachte als auch „Riesen“ benötigte. Die Verortung Keplers im Spannungsfeld zwischen Spätfeudalismus und Frühkapitalismus zeigt die Herausforderungen, denen er sich als Wissenschaftler gegenüber sah.
- Der zweite Abschnitt beleuchtet Keplers Leben und Wirken im Kontext der wissenschaftlichen Revolution. Der Text beschreibt die Konflikte zwischen den etablierten wissenschaftlichen Ansichten und neuen Erkenntnissen, sowie den Widerstand der Kirche gegen die kopernikanische Lehre. Die Verfolgung von Andersdenkenden, die sowohl vonseiten der Kirche als auch vonseiten der Protestanten erfolgte, unterstreicht die Gefahren, die mit wissenschaftlicher Neugier und Kritik verbunden waren.
- Der dritte Abschnitt konzentriert sich auf Keplers Studien an der Hohen Schule zu Tübingen und seinen Bruch mit der Theologie zugunsten der Astronomie. Die Faszination Keplers für die Himmelskörper und die Entdeckung der Gesetze der Planetenbewegung markieren einen Wendepunkt in seinem Leben und in der Geschichte der Astronomie.
- Im vierten Abschnitt wird Keplers revolutionäre Entdeckung der elliptischen Bahnen der Planeten diskutiert. Der Text beleuchtet die Bedeutung dieses Fundes für die wissenschaftliche Revolution und die Abkehr von den traditionellen, geozentrischen Weltbildern.
Schlüsselwörter
Johannes Kepler, Astronomie, wissenschaftliche Revolution, Spätfeudalismus, Frühkapitalismus, Heliozentrismus, Geozentrismus, Kopernikus, Galilei, Religion, Vernunft, Kirche, Protestantismus, wissenschaftliche Methode, Planetenbewegung, Ellipse, Weltbild.
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- Magister artium Heinz Ahlreip (Autor:in), 2021, Vor 450 Jahren wurde Johannes Kepler geboren. Ein Astronom in der Umbruchsphase vom Spätfeudalismus zum Frühkapitalismus, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1167153