Unter PolitikerInnen und WissenschaftlerInnen wird spätestens seit dem Vertrag von Maastricht (1992) über ein mögliches Demokratiedefizit der Europäischen Union (EU) diskutiert. Diese Diskussion ist geschlechtsblind und lässt außer Acht, welche Rolle Frauen in der EU haben. Die EU sieht das Prinzip der Geschlechtergerechtigkeit zwischen Frauen und Männern jedoch als einen der Werte, auf der sie basiert. Im feministischen Diskurs wird die EU -Geschlechterpolitik stark kritisiert. In dieser Arbeit wird die Diskussion über ein mögliches Demokratiedefizit mit dem feministischen Diskurs zusammengeführt. Ich gehe der Frage nach, inwieweit die Europäische Integration den Vorstellungen einer geschlechtergerechten Demokratie entspricht. Dabei bringe ich verschiedene Diskussionsstränge innerhalb des feministischen Diskurses zusammen, verbinde sie mit der Mainstream Diskussion und
versuche so eine umfassendere Analyse des Demokratiedefizits der Europäischen
Integration zu geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überblick über die feministischen Demokratietheorien
- Repräsentative Demokratie: Anne Phillips und Joni Lovenduski
- Partizipatorische Demokratie: Carol Pateman, Barbara Holland-Cunz und Iris Marion Young
- Deliberative Demokratie: Seyla Benhabib, Iris Marion Young und Nancy Fraser
- Überblick über feministische Integrationstheorien: Catherine Hoskyns und Elisabeth Prugl
- Feministische Analyse der Demokratiedebatte um die Europäischen Integration
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht das mögliche Demokratiedefizit der Europäischen Integration aus feministischer Perspektive. Sie analysiert, inwieweit die Europäische Integration den Vorstellungen einer geschlechtergerechten Demokratie entspricht. Die Arbeit verbindet verschiedene Diskussionsstränge innerhalb des feministischen Diskurses mit der Mainstream-Diskussion, um eine umfassendere Analyse des Demokratiedefizits der Europäischen Integration zu ermöglichen.
- Feministische Demokratietheorien und ihre Kritik an liberalen Demokratien
- Feministische Integrationstheorien und die Ursachen und Motive für die Integration einer Geschlechterpolitik
- Analyse des Demokratiedefizits der EU aus feministischer Sicht
- Der Zugang von Frauen zu Politik in der EU
- Die Grundannahmen der europäischen Unionsbürgerschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt das Thema Feminismus in den Kontext der Europäischen Integration und argumentiert, dass die Geschlechterperspektive in der Europaforschung oft zu kurz kommt. Die Autorin untersucht die Verbindung zwischen Europaforschung und feministischer Forschung und analysiert den geschlechterdemokratischen Charakter der Europäischen Union.
- Überblick über die feministischen Demokratietheorien: Dieses Kapitel stellt verschiedene feministische Demokratietheorien vor, die die Kritik von Feministinnen an liberalen Demokratien und ihre Anforderungen an eine geschlechtergerechte Demokratie aufzeigen. Die Autorin beleuchtet dabei die Ansätze von Anne Phillips, Joni Lovenduski, Carol Pateman, Barbara Holland-Cunz, Iris Marion Young, Seyla Benhabib und Nancy Fraser.
- Überblick über feministische Integrationstheorien: Das Kapitel gibt einen Überblick über feministische Integrationstheorien, die sich mit den Ursachen und Motiven für die Integration einer Geschlechterpolitik auseinandersetzen. Die Autorin fokussiert dabei auf die Beiträge von Catherine Hoskyns und Elisabeth Prugl.
- Feministische Analyse der Demokratiedebatte um die Europäischen Integration: Dieses Kapitel analysiert den demokratischen Charakter der Europäischen Integration aus feministischer Perspektive. Die Autorin betrachtet die Standardversion des Demokratiedefizits der EU und entwickelt dazu eine Geschlechterperspektive. Des Weiteren untersucht sie den Zugang von Frauen zu Politik in der EU und die Grundannahmen der europäischen Unionsbürgerschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die zentralen Themen der Europäischen Integration, Demokratiedefizit, Feminismus und Geschlechtergerechtigkeit. Sie beleuchtet verschiedene feministische Demokratietheorien und Integrationstheorien und analysiert den Zugang von Frauen zu Politik in der EU. Wichtige Konzepte sind dabei Repräsentative Demokratie, Partizipatorische Demokratie, Deliberative Demokratie, Geschlechterpolitik, europäische Unionsbürgerschaft und das Prinzip der Geschlechtergerechtigkeit.
- Quote paper
- Stefanie Kessler (Author), 2007, Das Demokratiedefizit der Europäischen Integration in feministischer Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/116030