Im Winter des Jahres 2001 erlebte die deutsche Literaturgesellschaft einen Schicksalsschlag, der noch lange danach für Erschütterung sorgen sollte.1 Der Schriftsteller W.G. Sebald starb am 14. Dezember in Norwich (England) an den Folgen eines Autounfalls. Bekannt wurde Sebald vor allem durch seine Romane Austerlitz oder Die Ausgewanderten, welche lange Zeit im englischsprachigen Raum größeren Ruhm ernteten als in Deutschland.2 Gründe dafür liegen wohl in der Art und Weise, wie Sebald in seinen Werken die Auseinandersetzung mit dem deutsch-jüdischen Vermächtnis darstellt. Seine Texte beschreiben nicht nur historische Ereignisse, wie zum Beispiel die Schlacht in Frankenhausen in Nacht und Natur oder die Schlacht auf dem Lechfeld in Schwindel.Gefühle, sondern auch Biographien, die an solche Ereignisse anknüpfen. Des Weiteren setzt sich Sebald immer wieder mit dem Geschichtsverlauf auseinander und behandelt dessen Problem der Zerstörung immer genauer. Sein Werk Die Ausgewanderten, welches in dieser Arbeit als Grundlage verwendet wird, berichtet über Exilierung und den Verlust der Heimat, über Erinnerung und deren Gedächtnismetaphorik. Die Geschichten der individuellen Protagonisten, Orte und Gegenstände möchte er in seinen Werken festhalten und ihnen eine zeitlose „Aura“ verleihen. Der Begriff der Erinnerung spielt bei Sebald eine zentrale Rolle. Die Aufgabe seiner Erinnerungstheorie beruht darin sich der Vergangenheit tastend anzunähern, welche sowohl seine Prosa als auch seine wissenschaftlichen Essays behandeln.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- LITERARISCHE ERINNERUNG
- BILD
- Die Fotografie
- Das Fotoalbum
- Die Malerei/Gemälde
- TEXT
- Das Tagebuch
- RAUM
- NACHWORT
- BIBLIOGRAPHIE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Erinnerung in W.G. Sebalds Roman "Die Ausgewanderten". Sie analysiert die verschiedenen Formen der Erinnerung, die Sebald in seinem Werk einsetzt, insbesondere im Kontext der jüdisch-deutschen Geschichte und der Erfahrung der Emigration.
- Literarische Erinnerung als Mittel zur Bewältigung von Geschichte und Trauma
- Die Rolle von Bildern, Texten und Räumen in der Konstruktion von Erinnerung
- Die Verbindung zwischen individueller und kollektiver Erinnerung
- Die Auseinandersetzung mit dem Verlust von Heimat und Identität
- Die Bedeutung von Gedächtnismetaphern in Sebalds Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Autor W.G. Sebald und sein Werk "Die Ausgewanderten" vor. Sie beleuchtet die zentrale Rolle der Erinnerung in Sebalds Schreiben und führt die wichtigsten Themen des Romans ein.
Das Kapitel "Literarische Erinnerung" analysiert die verschiedenen Formen der Erinnerung, die Sebald in seinen Werken einsetzt. Es konzentriert sich auf die Bedeutung von Bildern, Texten und Räumen als Mittel der Erinnerungskonstitution.
Der Abschnitt "BILD" untersucht die Rolle der Fotografie, des Fotoalbums und der Malerei/Gemälde in Sebalds Roman. Er beleuchtet, wie diese visuellen Elemente zur Konstruktion von Erinnerung beitragen.
Der Abschnitt "TEXT" analysiert das Tagebuch als eine wichtige Form der schriftlichen Erinnerung. Er zeigt, wie Sebald das Tagebuch als Mittel zur Bewältigung von Trauma und Verlust einsetzt.
Das Kapitel "RAUM" untersucht die Rolle von Räumen in der Konstruktion von Erinnerung. Es zeigt, wie Sebald Orte und Landschaften als Orte der Erinnerung und des Verlangens verwendet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Erinnerung, Gedächtnis, Geschichte, Trauma, Emigration, Identität, Heimat, Bilder, Texte, Räume, Gedächtnismetaphern, W.G. Sebald, "Die Ausgewanderten".
- Quote paper
- Sandra Mayr (Author), 2008, Literarische Erinnerung in W.G. Sebald: Die Ausgewanderten, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/116012