1 Problemstellung und Gang der Arbeit
„Alle Aktionäre sind dumm und frech – dumm, weil sie ihr Geld aus der Hand geben, und frech, weil sie dafür auch noch Dividenden verlangen“.(1) Diese Aussage von Carl Fürstenberg (1850-1933) spiegelte lange Zeit die Einstellung der Aktiengesellschaften zu ihren Aktionären wider. Inzwischen hat sich jedoch dieses Verhältnis und damit der Stellenwert der Aktionäre in der Unternehmung grundlegend verändert.(2) Zahlreiche börsennotierte Unternehmungen haben, nicht zuletzt aufgrund der Globalisierung der Kapitalmärkte und der damit verbundenen Verschärfung des Wettbewerbs um das Kapital der Investoren, in den letzten Jahren die Notwendigkeit erkannt, die Beziehungen zu aktuellen und potentiellen Investoren über das gesetzlich geforderte Maß hinaus zu pflegen, d.h. Investor Relations (IR) zu betreiben.(3)
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Relevanz des IR für die Unternehmungsführung anhand der zu verfolgenden Ziele und der einer Unternehmung zur Verfügung stehenden Instrumente darzustellen.
Im nachfolgenden Kapitel wird zunächst geklärt, was unter dem Begriff Investor Relations zu verstehen ist und wie sich die Historie des IR darstellt. Anschließend werden die theoretische Fundierung, die Grundsätze und die Vorgehensweise der IR-Arbeit beschrieben. Das dritte Kapitel behandelt die Ziele, die eine Unternehmung durch IR-Aktivitäten anstrebt. Während sich das vierte Kapitel mit den Zielgruppen des IR befaßt, werden im fünften und sechsten Kapitel Instrumente vorgestellt, die eine Unternehmung im Rahmen der IR-Arbeit einsetzen kann. Die Arbeit schließt im siebten Kapitel mit einer Zusammenfassung und einem Ausblick.
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(1) Zitiert nach Günther, T./ Otterbein, S. (1996), S. 390.
(2) Vgl. Schmitz, H.R. (1993), S. 8.
(3) Vgl. Remmers, J. (1993), S. 320.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Problemstellung und Gang der Arbeit
- 2 Grundlagen des Investor Relations
- 2.1 Definitorische Abgrenzung
- 2.2 Historische Entwicklung
- 2.3 Theoretische Fundierung des Investor Relations
- 2.4 Grundsätze der Investor Relations-Arbeit
- 2.4.1 Wesentlichkeit
- 2.4.2 Kontinuität
- 2.4.3 Zielgruppenorientierung
- 2.4.4 Sonstige Grundsätze
- 2.5 Investor Relations-Konzept
- 2.5.1 IR-Marktforschung
- 2.5.2 IR-Planung
- 2.5.3 IR-Durchführung
- 2.5.4 IR-Kontrolle
- 3 Ziele des Investor Relations
- 3.1 Finanzwirtschaftliche Ziele
- 3.2 Nicht unmittelbar finanzwirtschaftliche Ziele
- 4 Zielgruppen der Investor Relations-Arbeit
- 4.1 Private Investoren
- 4.2 Institutionelle Anleger
- 4.3 Multiplikatoren
- 4.3.1 Finanzanalysten
- 4.3.2 Wirtschaftsjournalisten
- 4.3.3 Sonstige Multiplikatoren
- 5 IR-Instrumente für alle Zielgruppen
- 6 Zielgruppenspezifische Instrumente des IR
- 6.1 Private Investoren
- 6.2 Institutionelle Anleger und Analysten
- 6.3 Wirtschaftsjournalisten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Bedeutung von Investor Relations (IR) für die Unternehmensführung. Ziel ist es, die Grundlagen des IR zu erarbeiten, seine Ziele zu definieren und die relevanten Instrumente für verschiedene Zielgruppen zu analysieren.
- Definition und historische Entwicklung von Investor Relations
- Ziele von Investor Relations (finanzwirtschaftlich und nicht-finanzwirtschaftlich)
- Zielgruppen des Investor Relations (Private Investoren, institutionelle Anleger, Multiplikatoren)
- Instrumente des Investor Relations für verschiedene Zielgruppen
- Grundsätze erfolgreicher Investor Relations-Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
1 Problemstellung und Gang der Arbeit: Dieses Kapitel führt in das Thema ein und beschreibt den Aufbau und die Vorgehensweise der Arbeit. Es skizziert die Forschungsfrage und die methodische Herangehensweise an die Beantwortung dieser Frage. Die Bedeutung der klaren Strukturierung und des systematischen Vorgehens zur Untersuchung der komplexen Beziehungen zwischen Investor Relations und Unternehmensführung wird hervorgehoben.
2 Grundlagen des Investor Relations: Dieses Kapitel liefert eine umfassende Einführung in das Konzept des Investor Relations. Es umfasst eine genaue Definition, eine historische Entwicklungsanalyse und die theoretische Fundierung des IR. Besonderes Augenmerk liegt auf den zentralen Grundsätzen der IR-Arbeit, wie Wesentlichkeit, Kontinuität und Zielgruppenorientierung, und wie diese Grundsätze in ein ganzheitliches IR-Konzept integriert werden können. Das Kapitel legt die Basis für das Verständnis der nachfolgenden Kapitel, indem es die zentralen Konzepte und Definitionen etabliert, die für die Analyse der Ziele und Instrumente des IR unerlässlich sind.
3 Ziele des Investor Relations: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die vielfältigen Ziele von Investor Relations, die sowohl finanzwirtschaftlicher als auch nicht-finanzwirtschaftlicher Natur sind. Es analysiert detailliert, wie IR zur Steigerung des Aktienkurses, zur Stabilisierung der Aktienkursentwicklung und zur Senkung der Kapitalkosten beitragen kann. Darüber hinaus werden nicht unmittelbar finanzwirtschaftliche Ziele wie der Aufbau von Vertrauen, die Steigerung des Bekanntheitsgrades und die Verbesserung des Unternehmensimages eingehend behandelt. Die Kapitel veranschaulicht die komplexen Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Zielen und ihren Einfluss auf die strategische Unternehmensführung.
4 Zielgruppen der Investor Relations-Arbeit: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit den verschiedenen Zielgruppen der Investor Relations-Arbeit, unterteilt in Private Investoren, institutionelle Anleger und Multiplikatoren wie Finanzanalysten und Wirtschaftsjournalisten. Es analysiert die spezifischen Bedürfnisse und Informationsanforderungen jeder Zielgruppe und wie diese im Rahmen einer effektiven IR-Strategie berücksichtigt werden können. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der unterschiedlichen Kommunikationspräferenzen und der optimalen Ansprache der jeweiligen Zielgruppe. Das Kapitel unterstreicht die Bedeutung einer differenzierten Kommunikationsstrategie für den Erfolg von IR-Maßnahmen.
5 IR-Instrumente für alle Zielgruppen: Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Instrumenten, die im Investor Relations eingesetzt werden können, um alle relevanten Zielgruppen anzusprechen. Es behandelt den Geschäftsbericht, Quartals- und Zwischenberichte, die Nutzung des Internets als Kommunikationskanal, die Dividendenpolitik, den Finanzkalender, TV-Interviews, Börseneinführungen an internationalen Finanzplätzen und Betriebsbesichtigungen. Es wird analysiert, wie diese Instrumente eingesetzt werden können, um eine transparente und effektive Kommunikation mit Investoren und anderen wichtigen Stakeholdern zu gewährleisten.
6 Zielgruppenspezifische Instrumente des IR: Dieses Kapitel erweitert die Diskussion der IR-Instrumente, indem es die Zielgruppen fokussiert und zielgruppenspezifische Instrumente im Detail analysiert. Es werden spezielle Ansätze für Private Investoren (Hauptversammlung, Aktionärsbriefe etc.), institutionelle Anleger und Analysten (Konferenzen, Einzelgespräche etc.) sowie Wirtschaftsjournalisten (Pressekonferenzen, Pressemitteilungen etc.) beleuchtet. Das Kapitel betont die Notwendigkeit einer maßgeschneiderten Kommunikationsstrategie für jede Zielgruppe, um maximale Wirkung zu erzielen. Die Bedeutung der Anpassung der Botschaften und Kanäle an die jeweiligen Bedürfnisse und Präferenzen der Zielgruppen wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Investor Relations, Unternehmensführung, Finanzkommunikation, Aktienkurs, Kapitalkosten, Zielgruppen, Instrumente, Wesentlichkeit, Kontinuität, Finanzanalysten, Institutionelle Anleger, Private Investoren, Kommunikationsstrategie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Investor Relations und Unternehmensführung
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Bedeutung von Investor Relations (IR) für die Unternehmensführung. Sie beleuchtet die Grundlagen des IR, definiert dessen Ziele und analysiert die relevanten Instrumente für verschiedene Zielgruppen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Definition und historische Entwicklung von Investor Relations, Ziele von Investor Relations (finanzwirtschaftlich und nicht-finanzwirtschaftlich), Zielgruppen des Investor Relations (Private Investoren, institutionelle Anleger, Multiplikatoren), Instrumente des Investor Relations für verschiedene Zielgruppen und Grundsätze erfolgreicher Investor Relations-Arbeit.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in sechs Kapitel gegliedert: Kapitel 1 (Problemstellung und Gang der Arbeit) führt in das Thema ein. Kapitel 2 (Grundlagen des Investor Relations) liefert eine umfassende Einführung in das Konzept des IR. Kapitel 3 (Ziele des Investor Relations) konzentriert sich auf die Ziele des IR. Kapitel 4 (Zielgruppen der Investor Relations-Arbeit) befasst sich mit den verschiedenen Zielgruppen. Kapitel 5 (IR-Instrumente für alle Zielgruppen) behandelt verschiedene IR-Instrumente. Kapitel 6 (Zielgruppenspezifische Instrumente des IR) analysiert zielgruppenspezifische Instrumente.
Welche Zielgruppen werden in der Arbeit betrachtet?
Die Arbeit betrachtet folgende Zielgruppen des Investor Relations: Private Investoren, institutionelle Anleger und Multiplikatoren (Finanzanalysten, Wirtschaftsjournalisten und andere).
Welche Instrumente des Investor Relations werden behandelt?
Die Arbeit behandelt eine Vielzahl von IR-Instrumenten, darunter Geschäftsberichte, Quartals- und Zwischenberichte, Internetnutzung, Dividendenpolitik, Finanzkalender, TV-Interviews, Börseneinführungen und Betriebsbesichtigungen. Zusätzlich werden zielgruppenspezifische Instrumente wie Hauptversammlungen, Aktionärsbriefe, Konferenzen, Einzelgespräche und Pressekonferenzen analysiert.
Welche Ziele verfolgt das Investor Relations?
Die Arbeit unterscheidet zwischen finanzwirtschaftlichen Zielen (z.B. Aktienkurssteigerung, Senkung der Kapitalkosten) und nicht-finanzwirtschaftlichen Zielen (z.B. Vertrauensaufbau, Steigerung des Bekanntheitsgrades, Verbesserung des Unternehmensimages).
Welche Grundsätze erfolgreicher Investor Relations-Arbeit werden hervorgehoben?
Die Arbeit betont die Bedeutung von Wesentlichkeit, Kontinuität und Zielgruppenorientierung als zentrale Grundsätze erfolgreicher Investor Relations-Arbeit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Investor Relations, Unternehmensführung, Finanzkommunikation, Aktienkurs, Kapitalkosten, Zielgruppen, Instrumente, Wesentlichkeit, Kontinuität, Finanzanalysten, Institutionelle Anleger, Private Investoren, Kommunikationsstrategie.
- Quote paper
- Jochen Reis (Author), 2001, Bedeutung des Investor Relations für die Unternehmungsführung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/116