Die Zielsetzung der Arbeit ist die Erläuterung und Reflexion der Mitarbeitermotivation als Erfolgsfaktor im Unternehmen. Zu Beginn erfolgt die Erläuterung von Begriffen sowie die Vorstellung und Untersuchung verschiedener Motivationstheorien. Im Anschluss an die Theorie folgt die Einordnung, wie der Erfolg eines Unternehmens von der Motivation eines Mitarbeiters abhängt. Hierbei wird der Wandel der Arbeitswelt berücksichtigt. Des Weiteren erfolgt die Begriffsbestimmung "Demografischer Wandel" sowie die Beleuchtung der Arbeitsmarktsituation. Am Ende der Arbeit werden die Themen nochmals kurz zusammengefasst und eine Handlungsempfehlung ausgesprochen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
2. Begriffserläuterungen und theoretische Grundlagen
2.1 Definition Motivation
2.1.1 Leistungsmotivation
2.1.2 Anschlussmotivation
2.1.3 Machtmotivation
2.2 Extrinsische und intrinsische Motivation
2.3 Definition Demografischer Wandel
2.3.1 Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
3. Motivationstheorien
3.1 Bedürfnispyramide nach A. Maslow
3.2 Zwei-Faktoren Theorie nach Herzberg
4. Mitarbeitermotivation als Erfolgsfaktor im Unternehmen
4.1 Wandel am Arbeitsplatz
4.2. Wieso ist Mitarbeitermotivation so wichtig?
4.3 Konsequenzen von Arbeitsunzufriedenheit
4.4 Messbarkeit der Motivation
4.4.1 Befragung
4.4.2 Beobachtung
4.4.3 Äußere Einflüsse
4.4.4 Innere Einflüsse
4.4.5 Direkte Frage
5. Maßnahmen zur Steigerung der Mitarbeitermotivation
6. Zusammenfassung
7. Handlungsempfehlung und These
8. Literaturverzeichnis
9. Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
Die Wirtschaft ist heutzutage immer schneller, komplexer und unvorhersehbarer. Daher stehen die Unternehmen in der Zeit der Digitalisierung und der Industrie 4.0 vor vielen unbekannten Herausforderungen. Deutschland befindet sich mitten im demographischen Wandel. Aufgrund dessen und des Problems des Fachkräftemangels spielen Motivation, Qualifikation und Bindung an das Unternehmen eine immer bedeutendere Rolle.1 Der Schlüssel zum Wachstum in guten und zum Bestehen in schlechten Zeiten sind die Mitarbeiter, da sie auf alle Unternehmensabläufe Einfluss haben.2 Dies bedeutet, dass ein Unternehmen von der Leistung des einzelnen Mitarbeiters abhängig ist. Ein Unternehmen lebt durch Ideen und Innovationen motivierter Mitarbeiter. Aufgrund der älter werdenden Gesellschaft gibt es immer weniger junge Arbeitnehmer. Leistung als Mittelpunkt der Arbeitseinstellung verliert bei Mitarbeitern zusätzlich immer mehr an Wichtigkeit.3 Deshalb erhält das Thema Mitarbeitermotivation in Unternehmen immer mehr Bedeutung. Weiterhin darf der Wertewandel der Generation Y nicht außer Acht gelassen werden. Denn das Interesse der jungen Generation, bis zum Renteneintritt im selben Unternehmen beschäftigt zu sein, sowie das reine Streben nach Geld und beruflichem Erfolg lässt nach. Den jungen Arbeitnehmern ist es wichtiger, sich selbst zu verwirklichen, Verantwortung zu übernehmen, einer sinnhaften Tätigkeit nachgehen zu können und eine gute Work-Life-Balance zu haben. 4
1.1 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
Die finale Zielsetzung ist die Erläuterung und Reflexion der Mitarbeitermotivation als Erfolgsfaktor im Unternehmen. Zu Beginn erfolgt die Erläuterung von Begriffen sowie die Vorstellung und Untersuchung verschiedener Motivationstheorien. Im Anschluss an die Theorie folgt die Einordnung, wie der Erfolg eines Unternehmens von der Motivation eines Mitarbeiters abhängt; hierbei wird der Wandel der Arbeitswelt berücksichtigt. Des Weiteren erfolgt die Begriffsbestimmung „Demografischer Wandel“ sowie die Beleuchtung der Arbeitsmarktsituation. Am Ende der Arbeit werden die Themen nochmals kurz zusammengefasst und eine Handlungsempfehlung ausgesprochen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird das generische Maskulinum verwendet. Sämtliche Personenbezeichnung beziehen sich auf alle Geschlechter.
2. Begriffserläuterungen und theoretische Grundlagen
In diesem Kapitel werden verschiedene Begriffe definiert sowie theoretische Grundlagen erläutert.
2.1 Definition Motivation
Der Begriff „Motivation“ lässt sich von „Motiv“ ableiten, was wiederum dem lateinischen „motivum“ entspringt, welches mit „Wunsch“ oder „Erwartung“ übersetzt werden kann. Dies beschreibt den Handlungsantrieb in bestimmten Situationen.5 Motive gelten als Beweggründe des menschlichen Verhaltens und sind die Persönlichkeit, die das Denken und Handeln bestimmen.6 Der Mensch möchte die Bedürfnisbefriedigung seiner Ziele erreichen. Es gibt die unten erläuterten Basismotive, die als Persönlichkeitseigenschaften verstanden werden.
2.1.1 Leistungsmotivation
Der Psychologe Henry Murray definiert das meisterforschte Motiv als „To accomplish something difficult. To master, manipulate or organize physical objects, human beings, or ideas. To do this as rapidly and as independently as possible. To overcome obstacles and attain a high standard. To excel one´s self. To rival and surpass others. To increase self-regard by the successful exercise of talent “. 7
Das heißt, Leistungsmotivation lässt sich als das Bestreben eines Menschen beschreiben, die eigene Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen und die erbrachte Leistung mithilfe eines Maßstabs zu messen, um dann Stolz und Freude über einen erreichten Erfolg empfinden zu können. 8
2.1.2 Anschlussmotivation
Das Anschlussmotiv beschreibt das Streben nach befriedigenden zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Befriedigung dieses Bedürfnisses führt zu einer positiven Konsequenz für das Wohlbefinden; Frustration hingegen zu einer negativen.
2.1.3 Machtmotivation
Nach McClelland zielt das Machtmotiv auf die Gefühlserfahrung ab, die sich einstellt, wenn man Einfluss auf andere Menschen hat. Es verkörpert die Hoffnung auf Kontrolle bzw. auch die Furcht vor Kontrollverlust über andere. Das Machtmotiv äußert sich häufig in dem Bedürfnis, sich stark und einflussreich zu fühlen sowie Kontrolle und Überlegenheit zu demonstrieren. 9
2.2 Extrinsische und intrinsische Motivation
Es gibt zwei Arten von Motivation die intrinsische und extrinsische Motivation. Die intrinsische Motivation wird von innen ausgelöst und setzt sich aus Interesse, Anreiz und Erfolgserwartung zusammen. Nach White liegt diesem Verhalten ein Gefühl der Wirksamkeit zu Grunde.10 Eine hohe intrinsische Motivation wird oft als kreative Leistung angesehen.11 Als extrinsische Motivation wird der Einfluss von außen gesehen. Das bedeutet, dass Menschen nicht aus ihrem eigenen Antrieb heraus handeln, sondern eine von außen geforderter Leistung erbringen, um negative Konsequenzen zu vermeiden oder geforderte Ziele zu erreichen. Anreize zur extrinsischen Motivation wirken meist zeitlich begrenzt, während die intrinsische Motivation langfristig wirkt.12
2.3 Definition Demografischer Wandel
Unter „demografischem Wandel“ ist die Veränderung der Bevölkerungsstruktur zu verstehen. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, resultiert der demografische Wandel in eine Überalterung der Arbeitnehmer, einem Rückgang der Bevölkerungszahlen und schlussendlich einem Fachkräftemangel. Die drei Hauptgründe für die Entwicklung des demografischen Wandels sind die Geburtenrate, die Lebenserwartung und der Wanderungssaldo.13
2.3.1 Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Durch die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur lassen sich auch Rückschlüsse auf die Erwerbsbevölkerung ziehen. Trotz gebietsweisen und branchenabhängigen Unterschieden ist es möglich, die sogenannten Trends vom Statistischen Bundesamt zu ermitteln. In der Statistik werden alle Menschen zwischen 20 und 66 Jahren zur Erwerbsbevölkerung gezählt, also alle Menschen, die in der Theorie arbeitsfähig sind. Regelmäßige Berechnungen hierzu veröffentlicht das Statistische Bundesamt. Laut des Statistischen Bundesamtes wird die Alterung der Bevölkerung in den nächsten Jahren weiter ansteigen. In den nächsten 20 Jahren ist durch den Altersaufbau und den Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung ein Anstieg der Anzahl der Senioren vorauszusehen. Die Auswirkungen dieser Prognose sind für die Wirtschaft weitreichend und stellen jedes einzelne Unternehmen vor mehr Herausforderungen. Dazu zählt , sich auf einen Kampf, um junge Talente einzustellen und die Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit der alternden Mitarbeiter zu erhalten. Unternehmen sollten im Kampf um Fachkräfte auch die Einwanderungsquote berücksichtigen. Es besteht zudem in Zukunft nicht nur ein quantitatives und qualitatives personelles Kapazitätsrisiko, sondern ebenfalls das Risiko eines Know-How-Verlustes, denn die Erfahrungswerte und spezifischen Fachkenntnisse, welche die zukünftigen Rentner bei Austritt aus dem Unternehmen mitnehmen sind, eine bedeutende Rahmenbedingung für den reibungslosen Ablauf in vielen Unternehmen.14
[...]
1 Vgl. Armutat et al., 2018, S.10 f
2 vgl. Stairs und Galpin, 2010
3 vgl. Florian Becker,2018
4 vgl. Kleinbeck, 2009, S. 15
5 vgl. Laufer 2021, S.33 f
6 vgl. Bullinger et al., 2021, S.30
7 Zitat: von Murray 1938, Explorations in Personality (S. 164)
8 vgl. Spektrum, Lexikon der Psychologie, Leistungsmotiv auf der Website https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/leistungsmotiv/8716 zuletzt besucht am 20.11.2021
9 vgl. Werner Stangl Wien Linz Freiburg, 2021 auf Website: https://lexikon.stangl.eu/5991/machtmotiv, zuletzt besucht am 03.11.2021 und McClelland, D.C, 1985 Human Motivation, Glenview, III Scott, Foresman and Co.
10 vgl. White 1959 und Werner Stangl Wien Linz Freiburg, 2021 auf Website: https://arbeitsblätter.stangl-taller.at/Motivation/ MotivationModelle, zuletzt besucht am 06.11.2021
11 vgl. Website https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/extrinsische-motivation-32084 vom 14.02.2018, zuletzt besucht am 31.10.2021
12 vgl. Lippold 2019, S. 16
13 vgl. S. Brunsbach, 2018, S.27, Politische Parteien in den Zeiten des demografischen Wandels
14 vgl. Uwe Schirmer, Demografie Exzellenz, 2016