Giordano Bruno wurde 1548 in Nola nähe Neapel mit dem Vornamen Filippo geboren. Als er mit 15 Jahren in den Dominikanerorden eintrat bekam er den Ordensnamen Giordano. Bruno interessierte sich jedoch so stark für die Natur und die wissenschaftlichen Entdeckungen seiner Zeit und damit auch für die weltlichen Studien, dass er sich dazu entschloss, den Orden zu verlassen. Da dies damals nicht gern gesehen war, war sein darauf folgendes Leben von Wanderschaften und Reisen geprägt. Es führte ihn zuerst nach Genf und dann nach Frankreich, wo er in Paris Vorlesungen hielt. Unterbrochen wurde sein Leben in Paris von einem Aufenthalt in England, wo er in Oxford und London lebte und lehrte. Nach seiner Rückkehr nach Paris ging er nach Deutschland, um in Marburg, Wittenberg, Prag, Helmstedt und Frankfurt Zuhörer für seine Lehren zu finden. Jedoch war dies für ihn ebenso enttäuschend, wie die Tatsache, dass er keinen Verleger für seine Schriften finden konnte, da diese alle Angst vor der Inquisition und den Folgen dieser hatten. Nach 15 Jahren folgte auf Einladung eines Venezianers die Rückkehr nach Italien, aber auch der Verrat an die Inquisition und die Auslieferung nach Rom. Dort wurde er sieben Jahre gefangen gehalten und schließlich zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Am 17. Februar 1600 starb Giordano Bruno. „Als man ihm das Kruzifix vorhielt, wandte er sich mit finsterer Miene verächtlich ab.“
Bruno schrieb in der italienischen Sprache und nicht auf Latein. Seine Philosophie basiert trotz Kosmologie eher auf Gefühl als auf Wissenschaft. Bezüglich seiner Werke sind außer „Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen“ (1584) auch noch „Vom Unendlichen, dem All und den Welten“ (1584), „Das Aschermittwochsmahl“, „Die Ausbreitung der triumphierenden Bestie“ und „Von den heroischen Leidenschaften“ zu nennen. Vorbild für Bruno war Thomas von Aquin. Agrippas „De occulta philosophia“ stellte sein wichtigstes Lehrbuch dar.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Biographie Giordano Brunos
3. Naturphilosophie der Renaissance
4. Entwicklung der Weltbilder
4.1 Aristoteles
4.2 Ptolemäios
4.3 Kopernikus
4.4 Bruno
5. „Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen“
5.1 Prinzip und Ursache
5.2 Materie
5.3 Weltseele
5.4 Das Universum und das Eine
6. allgemeine Bemerkungen
7. Bibliographie
1. Einleitung
Das Sprechen über die Weltseele beginnt mit der Differenzierung zwischen Ursache und Prinzip. Eine neue Konzeption des Unendlichen wird herausgebildet. Die Untersuchung des Unendlichen erfolgt über die Materie.
2. Biographie Giordano Brunos
Giordano Bruno wurde 1548 in Nola nähe Neapel mit dem Vornamen Filippo geboren. Als er mit 15 Jahren in den Dominikanerorden eintrat bekam er den Ordensnamen Giordano. Bruno interessierte sich jedoch so stark für die Natur und die wissenschaftlichen Entdeckungen seiner Zeit und damit auch für die weltlichen Studien, dass er sich dazu entschloss, den Orden zu verlassen. Da dies damals nicht gern gesehen war, war sein darauf folgendes Leben von Wanderschaften und Reisen geprägt. Es führte ihn zuerst nach Genf und dann nach Frankreich, wo er in Paris Vorlesungen hielt. Unterbrochen wurde sein Leben in Paris von einem Aufenthalt in England, wo er in Oxford und London lebte und lehrte. Nach seiner Rückkehr nach Paris ging er nach Deutschland, um in Marburg, Wittenberg, Prag, Helmstedt und Frankfurt Zuhörer für seine Lehren zu finden. Jedoch war dies für ihn ebenso enttäuschend, wie die Tatsache, dass er keinen Verleger für seine Schriften finden konnte, da diese alle Angst vor der Inquisition und den Folgen dieser hatten. Nach 15 Jahren folgte auf Einladung eines Venezianers die Rückkehr nach Italien, aber auch der Verrat an die Inquisition und die Auslieferung nach Rom. Dort wurde er sieben Jahre gefangen gehalten und schließlich zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Am 17. Februar 1600 starb Giordano Bruno. „Als man ihm das Kruzifix vorhielt, wandte er sich mit finsterer Miene verächtlich ab.“[1]
Bruno schrieb in der italienischen Sprache und nicht auf Latein. Seine Philosophie basiert trotz Kosmologie eher auf Gefühl als auf Wissenschaft. Bezüglich seiner Werke sind außer „Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen“ (1584) auch noch „Vom Unendlichen, dem All und den Welten“ (1584), „Das Aschermittwochsmahl“, „Die Ausbreitung der triumphierenden Bestie“ und „Von den heroischen Leidenschaften“ zu nennen. Vorbild für Bruno war Thomas von Aquin. Agrippas „De occulta philosophia“ stellte sein wichtigstes Lehrbuch dar.
3. Naturphilosophie der Renaissance
Das Denken in der Renaissance ist dadurch gekennzeichnet, dass es „selbstständiger und freier [wird], die philosophische Abhängigkeit von großen Vorbildern wird geringer, und das Zeitgeistige kommt unverhüllter zum Ausdruck“[2]. Wichtig in dieser zeit ist der neue Wissenschaftsbegriff. In der italienischen Naturphilosophie ist immer noch eine neuplatonische Grundlage vorherrschend. Thematisch sind die Elementargeister und die Allbeseelung zu nennen.[3]
Der Religion bzw. Theologie steht nun die naturalistische Sichtweise gegenüber. Die Naturphilosophie in der Renaissance hängt stark mit der magisch-astrologischen Grundanschauung der Kausalität zusammen[4]. Ziel ist es, die Natur aus eigenen Anstrengungen zu erklären und zu verstehen und zwar nach „ihren eigenen Prinzipien“ (juxta propia principia). Interessant war also das „technische Funktionieren der Wirkprinzipien“[5]. Diese Kräfte lassen sich im Bereich der Himmelskörper ansiedeln. Voraussetzung ist ein immanentes Gesetz des Kosmos, d.h. eine allumfassende universale Regel. Basis für die Wahrheiten der Natur ist die Vorstellung von Alleinheit. Die Naturphilosophie der Renaissance will nicht mehr der theoretischen aristotelisch-scholastischen Wissenschaften folgen, da diese ontologische Entwürfe zum Thema haben und nicht die Natur. Den Naturphilosophen geht es um die Erklärung dafür, dass ein einzelnes Prinzip zugleich Wirkprinzip und Interpretationsprinzip der Natur ist[6]. Die grundlegenden Punkte der Philosophie Brunos sind der Panpsychismus und der Monismus[7], ebenso wie die Magie[8]. Für die Renaissancedenker sind Magie und Astrologie nicht unvereinbar. Auch bei Giordano Bruno kann man keine sichere Grenze zwischen der Magie und seiner Philosophie ziehen[9]. Hinsichtlich des Monismus treffen die mystisch-neuplatonische Ausprägung und der naturalistische Zug der Orientalen zusammen, woraus sich eine mystische Naturphilosophie entwickelt. Diese hat grundlegenden Charakter bei der Gestaltung des Weltbildes der Renaissance[10]. Den Höhepunkt bilden im 15. und 16. jahrhundert Cusanus, Paracalsus und Bruno. Dieses Weltbild aber brachte Bruno in Konflikt mit der Inquisition und führte somit zu seiner Verurteilung und Hinrichtung.
4. Entwicklung der Weltbilder
4.1 Aristoteles
Zum besseren Verständnis werde ich nun kurz auf das zugrunde liegende antike Kosmologiebild des Aristoteles eingehen.
Das Universum des Aristoteles geht auf Platon zurück. Es ist in sich abgeschlossen und unabhängig, ohne Raum und ohne etwas außerhalb seiner selbst. Materie und Raum sind untrennbar miteinander verbunden und bilden Aspekte eines gleichen Grundbestandteils der natürlichen Welt[11]. Die Sterne sind für Aristoteles unveränderliche, ewige, göttliche Wesen und der Himmel eine Kugel, da die Kugel eine vollendete Form ist und nur diese dem Himmel zukommen kann. Kreise sind ohne Anfang und Ende. Also müssen sich die Himmelskörper auf vollkommenen Kreisen bewegen, um ewig sein zu können. Da das Zentrum eines rotierenden Körpers aber ruht, ist die logische Folge für Aristoteles, dass die Erde im Mittelpunkt des Universums ruht[12]. Er führt den Begriff des Äthers ein, der sich durch Ewigkeit, Unveränderlichkeit, Unzerstörbarkeit und vollkommene Kreisbewegung kennzeichnet. Aus ihm bestehen die Himmelssphären und Himmelskörper, deren Bewegung und Beschaffenheit vollkommen ist. Um die Erde herum bestehen noch 55 homozentrische himmlische Sphären, die um die Erde kreisen. Diese führen die Himmelskörper mit sich. Die äußere Sphäre ist die der Fixsterne, deren Außenfläche das Ende des Universums bestimmt. Nur der Stoff, der sich innerhalb der sublunaren Sphäre des Universums befindet, ist dem Wandel und Verfall unterworfen[13]. Der erste Beweger (= Gott) bewegt die äußerste Sphäre. Alle Sphären berühren sich jeweils und werden so von der Bewegung der Fixsternsphäre angetrieben.
[...]
[1] Störig, Hans Joachim. Kleine Weltgeschichte der Philosophie. Fischer, Frankfurt a. M.: 2004, S. 339.
[2] Riekel, August. Die Philosophie der Renaissance. Reinhardt, München: 1925, S. 25.
[3] Hirschberger, Johannes. Geschichte der Philosophie. Bd. II: Neuzeit und Gegenwart. Komet, Köln: 1980, S. 37.
[4] Cassirer, Ernst. Individuum und Kosmos in der Philosophie der Renaissance. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt: 1963, S.107.
[5] Blum, Paul Richard. Philosophieren in der Renaissance.Kohlhammer, Stuttgart: 2004, S.16.
[6] Blum, Paul Richard. Philosophieren in der Renaissance.Kohlhammer, Stuttgart: 2004, S.97.
[7] Philosophische Einheitslehre, die alle Erscheinungen auf eine einzige Grundkraft zurückführt.
[8] Yates, Frances A. Giordano Bruno in der englischen Renaissance. Wagenbach, Berlin: 1989, S.14.
[9] Cassirer, Ernst. Individuum und Kosmos in der Philosophie der Renaissance. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt: 1963, S.108.
[10] Riekel, August. Die Philosophie der Renaissance. Reinhardt, München: 1925, S. 24.
[11] Lovell, Bernd. Das unendliche Weltall. Geschichte der Kosmologie von der Antike bis zur Gegenwart. C.H. Beck, München: 1983: S. 14.
[12] Lovell, Bernd. Das unendliche Weltall. Geschichte der Kosmologie von der Antike bis zur Gegenwart. C.H. Beck, München: 1983: S. 15.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Inhalt des Textes?
Der Text ist eine umfassende Sprachvorschau, die den Titel, das Inhaltsverzeichnis, die Ziele und Schlüsselthemen, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter umfasst. Er befasst sich insbesondere mit Giordano Bruno und seiner Philosophie.
Was sind die Hauptthemen, die im Inhaltsverzeichnis aufgeführt sind?
Die Hauptthemen umfassen eine Einleitung, die Biographie Giordano Brunos, die Naturphilosophie der Renaissance, die Entwicklung der Weltbilder (Aristoteles, Ptolemäios, Kopernikus, Bruno), eine Analyse von Brunos Werk „Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen“, allgemeine Bemerkungen und eine Bibliographie.
Was wird im Kapitel über Giordano Brunos Biographie behandelt?
Dieses Kapitel behandelt Brunos frühes Leben, seinen Eintritt in den Dominikanerorden, seine Interessen in der Natur und den Wissenschaften, seine Reisen durch Europa, seine Lehrtätigkeit und schließlich seine Verurteilung und Hinrichtung durch die Inquisition.
Welche Aspekte der Naturphilosophie der Renaissance werden hervorgehoben?
Der Text beleuchtet den neuen Wissenschaftsbegriff der Renaissance, die neuplatonische Grundlage, die Rolle von Elementargeistern und Allbeseelung, den Gegensatz zwischen Religion und naturalistischer Sichtweise, die Verbindung zur Magie und Astrologie, sowie den Panpsychismus und Monismus als grundlegende Punkte von Brunos Philosophie.
Wie wird die Entwicklung der Weltbilder dargestellt?
Der Text vergleicht die Weltbilder von Aristoteles, Ptolemäios, Kopernikus und Bruno, um die Entwicklung der kosmologischen Vorstellungen zu verdeutlichen. Der Fokus liegt auf Aristoteles' Modell des Universums, seiner Struktur und den zugrundeliegenden Prinzipien.
Was ist der Fokus des Kapitels „Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen“?
Dieses Kapitel untersucht Brunos Konzeptionen von Ursache und Prinzip, seine Ansichten über Materie und Weltseele, und seine Vorstellung vom Universum und dem Einen.
Welche anderen Werke von Giordano Bruno werden neben "Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen" erwähnt?
Es werden "Vom Unendlichen, dem All und den Welten" (1584), "Das Aschermittwochsmahl", "Die Ausbreitung der triumphierenden Bestie" und "Von den heroischen Leidenschaften" genannt.
Welche Philosophen und Werke hatten einen Einfluss auf Giordano Bruno?
Thomas von Aquin und Agrippas "De occulta philosophia" werden als wichtige Einflüsse genannt.
Was war Brunos Konflikt mit der Inquisition?
Brunos Weltbild, das stark von Monismus, Panpsychismus und Magie beeinflusst war, stand im Widerspruch zu den Lehren der Kirche und führte zu seiner Verurteilung und Hinrichtung.
Wer war Aristoteles?
Aristoteles war ein antiker griechischer Philosoph und Wissenschaftler, dessen kosmologisches Modell das Universum als in sich abgeschlossen, unabhängig und von der Erde als Mittelpunkt geprägt beschrieb. Der Text gibt eine kurze Zusammenfassung dieser Kosmologie.
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- Judith Kraut (Autor:in), 2008, Giordano Brunos „Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen“: Gedanken zur Unendlichkeit des Universums. , München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/115953