Diese Arbeit befasst sich mit den folgenden wissenschaftlichen Fragestellungen: Welche Kategorien von Jugendwörtern werden in den Zeitschriften verwendet? Wie häufig werden die jeweiligen Kategorien verwendet?
Zwar besteht die linguistische Jugendsprachforschung in ihrer heutigen Form in Deutschland erst seit dreißig Jahren, jedoch scheint sie bereits zuvor für Gesprächsstoff gesorgt und zu gedanklichen Ergüssen geführt zu haben. In den drei Jahrzehnten, in denen sich die moderne Forschung mit der Jugendsprache befasst hat, hat dieses Forschungsgebiet etliche Facetten hinzugewonnen und scheint stetig neue zu erschließen. Mögliche Themen wären unter anderem ein historischer Zugang wie Jugendsprache im Wandel der Zeit, aber auch ein globaler wie Jugendsprache in unterschiedlichen Nationen und Ländern. Auch die Beschäftigung mit den unterschiedlichen Formen der Jugendsprachen (Kiezdeutsch, Türken-Deutsch) als auch Verständigung der Schüler und Schülerinnen in der Schule sowie in der Freizeit wären einige der unerschöpflichen Gebiete zur Jugendsprache.
Um diesen vielfältigen Themenbereich einzugrenzen, beschränkt sich diese Arbeit auf die Jugendsprache in den Zeitschriften. Es soll anhand dreier Jugendzeitschriften – "Popcorn", "hey!" und "Bravo Girl!" – analysiert werden, welche Wörter von der jüngeren Generation verwendet werden beziehungsweise welcher Wortformen, -variationen oder auch Wortgruppen/Sprichwort-Kreationen sich die Jugend bedient. Des Weiteren soll darauf eingegangen werden, ob sich die Jugendsprache in den drei vorgestellten Zeitschriften unterscheidet oder ob diese relativ einheitlich ist.
Inhalt
1.Einleitung
2. Definition Jugend und Jugendsprache
2.1. Jugend
2.2. Jugendsprache
3. Jugendsprache in den diversen Medien
4. Das Medium Print: Die Jugendzeitschrift
4.1.„Popcorn“
4.2. „Hey!“
4.3. „Bravo Girl!“
5. Analyse der drei Zeitschriften
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
1.Einleitung
“Ich hör’ es gerne, wenn die Jugend plappert: Das Neue klingt. Das Alte klappert.”1
J.W. Goethe
Dieses Zitat von Johann Wolfgang von Goethe zeigt, dass die Jugendsprache kein neuartiges Phänomen ist, sondern bereits zu Zeiten des großen Dichters – und aller Wahrscheinlichkeit nach auch bereits davor – existierte und sich von der Sprache der Erwachsenen unterschied.
Zwar besteht die linguistische Jugendsprachforschung in ihrer heutigen Form in Deutschland erst seit dreißig Jahren2, jedoch scheint sie bereits zuvor für Gesprächsstoff gesorgt und zu gedanklichen Ergüssen geführt zu haben.
In den drei Jahrzehnten, in denen sich die moderne Forschung mit der Jugendsprache befasst hat, hat dieses Forschungsgebiet etliche Facetten hinzugewonnen und scheint stetig neue zu erschließen. Mögliche Themen wären u.a. ein historischer Zugang wie Jugendsprache im Wandel der Zeit aber auch ein globaler wie bspw. Jugendsprache in unterschiedlichen Nationen und Ländern. Auch die Beschäftigung mit den unterschiedlichen Formen der Jugendsprachen (Kiezdeutsch, Türken-Deutsch) als auch Verständigung der Schüler und Schülerinnen in der Schule sowie in der Freizeit wären einige der unerschöpflichen Gebiete zur Jugendsprache.
Um diesen vielfältigen Themenbereich einzugrenzen, beschränkt sich diese Arbeit auf die Jugendsprache in den Zeitschriften. Es soll anhand dreier Jugendzeitschriften – „Popcorn“, „hey!“ und „Bravo Girl!“ – analysiert werden, welche Wörter von der jüngeren Generation verwendet werden bzw. welcher Wortformen, -variationen oder auch Wortgruppen/Sprichwort-Kreationen sich die Jugend bedient. Des Weiteren soll darauf eingegangen werden, ob sich die Jugendsprache in den drei vorgestellten Zeitschriften unterscheidet oder ob diese relativ einheitlich ist.
Daher ergeben sich folgende wissenschaftliche Fragestellungen für die vorliegende Arbeit:
- Welche Kategorien von Jugendwörtern werden in den Zeitschriften verwendet?
- Wie häufig werden die jeweiligen Kategorien verwendet?
2. Definition Jugend und Jugendsprache
Auf den ersten Blick scheint die Bestimmung des Begriffs Jugendsprache eine einfache zu sein: Sie gilt als die Sprache der Jugend. Doch spätestens, wenn man den Begriff Jugend genauer definieren möchte, treten die ersten Zweifel auf. Es stellt sich die Frage, ob die Jugendlichen als einheitliche Gruppe gesehen werden kann, aber auch ob sich die Phase der Jugend auf ein präzises Alter festlegen lässt. Aus diesem Grund soll es zu einer Klärung des Begriffs Jugend kommen, wobei auch die Merkmale der Jugendsprache genau analysiert werden sollen.
2.1. Jugend
In „Jugendsprache. Fiktion und Wirklichkeit “ wird die Jugend als ein Lebensabschnitt zwischen Kindheit und dem Leben als Erwachsener gesehen. Dieser wird als Phase definiert, in der es zu speziellen Reifungsprozessen kommt, wie beispielsweise eigenständigem Handeln, Bildung der eigenen sozialen Identität oder der Entwicklung eines individuellen Lebensstils.3
Zwar mag die Aussage der Herausgeber in sich schlüssig sein, jedoch erklärt diese beispielsweise nicht, zu welchem genauen Zeitpunkt diese Entwicklungsphase eintritt und ob die Jugend als einheitliche Gruppe zu sehen ist oder in individuelle Gruppen bzw. Cliquen unterteilt werden kann.
Auf die Individualität der Jugend kommen Schlobinski, Kohl und Ludewig nochmals zu sprechen: Sie stellen fest, dass Heranwachsende sogenannte „Peer-Groups“ bilden, d.h. einen Freundeskreis aus Gleichaltrigen, die dieselben Gewohnheiten, Verhaltensweisen, Hobbys und ähnliche Einstellungen aufweisen.4 Unter solchen „Peer-Groups“ sind, laut Verfasserin der Arbeit, Cliquen von Jugendlichen zu verstehen, die Gemeinsamkeiten in der Freizeitbeschäftigung aufweisen, z.B. durch gleichen Musikgeschmack oder durch sportliche Vorlieben – egal, ob in passiver Form, bspw. als Fan einer bestimmten Sportmannschaft, aktiv in einem Verein, als Musikfan einer gewissen Gruppe oder als Mitglied einer Musikband.
Aber nicht nur die Hobbys scheinen eine „Peer-Group“ zu charakterisieren. Laut der Verfasserin der Arbeit kann auch anhand von Äußerlichkeiten auf die Zugehörigkeit zu einer Gruppe geschlossen werden. Dementsprechend würde man einen ständig dunkel angezogenen Jugendlichen eher einer anderen Clique zuordnen als einen hell bzw. bunt gekleideten. Daraus lässt sich schließen, dass die Heranwachsenden und ihre Freundeskreise nicht als großes Ganzes gesehen werden wollen, sondern sich eher in sehr unterschiedliche und individuelle Cliquen, d.h. „Peer-Groups“, unterteilen lassen.
Eine ähnliche Ansicht vertritt auch Hilke Elsen, die darauf verweist, dass Jugendliche mithilfe von Kleidung, Musik aber auch Sprechweisen ein spezielles „In-Group-Gefühl“ und damit auch Selbstwertgefühl aufbauen. So grenzen sie sich, laut Autorin, nicht nur von den Erwachsenen, sondern auch von anderen Gruppen ab.5
Wie kann man nun den Anfang und das Ende der Jugend bestimmen? So hätte die Verfasserin der Arbeit das Ende der Jugend mit der Volljährigkeit, demnach mit 18 Jahren, längstens aber mit 21 Jahren geschätzt.
Heiner Barz verweist darauf, dass man im Alter von 14 bis 18 Jahren juristisch als Jugendlicher gilt, dass sich diese Phase aus psychosozialer Sicht zwischen Kindheit und Erwachsenen jedoch nicht so einfach unterteilen lässt. Man geht davon aus, dass es hier zu starken Schwankungen kommt, die vom historischen Kontext, Kulturkreis sowie der individuellen Entwicklung stark abhängig sind.
Einen anderen Weg beschreitet wiederum die Biologie: Diese zieht zur Festlegung der Jugend u.a. hormongesteuerte und körperlichen Veränderungen heran, die bei Jungen wie Mädchen zu unterschiedlichen Zeiten einsetzen.6
Es wird deutlich, wie stark die Eingrenzungen der Phase der Jugend – je nach Wissenschaftsbereich bzw. Fachgebiet – abweichen. Eine klare Einteilung von Beginn bis zum Ende der Adoleszenz scheint allerdings nicht möglich zu sein.
Peter Schlobinski verweist in „ Fiktion und Wirklichkeit “ darauf, dass die heutigen Erwachsenen in ihrer Lebenseinstellung und ihren Ansichten wesentlich mehr den Heranwachsenden ähneln.7 Ebenso erwähnt Eva Neuland in „Jugendsprache “, dass sich die jetzige Generation der Eltern – im Gegensatz zu Nachkriegsgeneration – kaum merklich in Kleidung, Hobbies und Lebensstil von den Jugendlichen unterscheidet. Laut Neuland nähert sich wohl auch der Sprachstil dem der Jugend, denn er ist informeller als früher.8
Die Verfasserin der Arbeit ist der Meinung, als könne man nicht nur die exakte Altersgrenze der Jugend nicht genau definieren, aber auch die Generationen und ihre Unterschiede, Merkmale und Eigenheiten scheinen sich langsam aufzuheben.
2.2. Jugendsprache
Die Herausgeber von „Fiktion und Wirklichkeit “ verweisen darauf, dass es nicht die eine richtige Jugendsprache gibt. Laut den Verfassern existieren so viele Jugendsprachen wie es Gruppen von Jugendlichen und Situationen gibt.9 Demnach ist davon auszugehen, dass die Sprache der Jugendlichen sehr individuell ist und sich je nach Jugendgruppe stark unterscheidet. Es wäre, so die Verfasserin der Arbeit, auch möglich, dass ein Jugendlicher in einem Freundeskreis eine andere Jugendsprache verwendet als mit anderen Gleichaltrigen in einer anderen Gruppe von Freunden. Es scheint daher, als gebe es nicht eine einzige und universelle Jugendsprache, sondern als würde sich diese von einer Jugendclique zur anderen unterscheiden. Es kann vorkommen, dass in einer der Cliquen Wörter verwendet werden, die einer anderen Gruppe unbekannt sind bzw. von dieser einfach nicht verwendet werden. Dementsprechend können sich auch unterschiedliche Jugendgruppen bzw. -cliquen durch die Sprache voneinander unterscheiden bzw. abgrenzen. In diesem Zusammenhang wird eine Gruppe von Metalfans andere Jugendwörter verwenden als eine Gruppe von Teenagern, die sich zum Sport treffen. Der Verfasserin der Arbeit zufolge wird eine Differenzierung nicht nur durch Äußerlichkeiten wie z.B. andere Kleidung und Hobbies, sondern auch durch andere Sprache als auch Wortwahl ausgedrückt.
Die Herausgeber verweisen des Weiteren darauf, dass die Verwendung von Jugendwörtern nicht nur von der Gruppe abhängig ist, sondern auch von der Situation, in der sich die Gesprächspartner befinden.10 Daraus lässt sich schließen, dass sowohl der Ort des Gesprächs von Bedeutung sein könnte, aber auch eventuell außenstehende Zuhörer berücksichtigt werden. Es liegt auf der Hand, dass in der Schulpause eine andere Jugendsprache verwendet wird als zu Hause, in der Stadt, im Lokal etc. Eine Rolle spielt möglicherweise ebenso, wer zuhören könnte: Eltern, Lehrer, Erwachsene, Mitschüler oder andere Jugendliche, die nicht dem eigenen Freundeskreis angehören.
Ähnliches formuliert Hermann Ehmann in „Jugendsprache und Dialekt: Regionalismen im Sprachgebrauch von Jugendlichen “. Es gebe laut ihm nicht nur eine Jugendsprache, da die Jugend nicht als eine einheitliche und konforme Gruppe zu sehen ist. Zusätzlich wird darauf verwiesen, dass sich die Jugendsprache von sprachlicher, lautlicher grammatischer Hinsicht, aber auch bezüglich der Wortbildung stark von der Standardsprache unterscheidet. Hinzu kommt, dass die Jugendsprache als sehr schnelllebig gilt.11
Auch Ehmann geht daher nicht von einer einheitlichen Jugendsprache aus, sondern vielmehr von unterschiedlichen Varianten, die von jugendlichen Sprechern verwendet werden. Er erwähnt außerdem, dass die Jugendsprache sehr schnelllebig ist. Die Verfasserin der Arbeit geht davon aus, dass Jugendliche immer wieder neue Wortneuschöpfungen kreieren und dadurch ältere Jungendwörter schneller wieder in Vergessenheit geraten bzw. wieder aus der Mode kommen.
Die Verfasserin der Arbeit stimmt Ehmann in dem Punkt zu, dass die Jugendsprache in mehrfacher Form von der Standardsprache abweicht. Ihr ist beispielsweise die „Vong“-Sprache, die vor einigen Jahren vor allem von der jüngeren Generation verwendet wurde, ein Begriff. In diesem Zusammenhang war der „Vong“-Ausdruck „Ich bims“ sogar als Jugendwort des Jahres 2017.12
Die „Vong“-Sprache soll an dieser Stelle als Beispiel dafür angeführt werden, wie sehr sich die Jugendsprache von der Standardsprache unterscheiden kann:
„Halo i bims deim Freumd wolt nur danke sagem für alle schönen Momente die wir verbringem trotz das du hässlich bimsd. lol bimsd nit hässlich nur April April ...“13
Anhand des Beispiels wird klar, wie stark die Jugendsprache von der deutschen Standardsprache abweicht, sowohl grammatikalisch als auch orthographisch. Versucht man den Satz auszusprechen, werden einem die lautlichen Differenzen bewusst. Auch die Wortbildung ist auffallend: „I bims“ anstelle von „ich bin’s“, oder „halo “. Buchstaben werden weggelassen oder ausgetauscht. Auffallend ist auch, dass „n“ auch oft durch „m“ ersetzt wird. Dieser Austausch dieser Buchstaben verleiht dieser Sprache einen gewissen Eigencharakter.
Ersichtlich wird auch, dass sowohl Satzzeichen ignoriert werden als auch die Rechtschreibung und grammatischen Regeln. (z.B. bei „trotz das“).
Es gibt aber auch hinweise darauf, dass diese Sprache auch vom Dialekt (z.B. „nit“) und den Nachrichten/Chats von Jugendlichen und Abkürzungen geprägt ist (z.B. „lol“).
3. Jugendsprache in den diversen Medien
In sämtlichen Bereichen der Medien wird Jugendsprache verwendet, sowohl im Radio, im Fernsehen, in Zeitschriften oder in der Werbung (egal, ob in Printmedien, im Fernsehen oder online). Im Medium Radio wird – so die Verfasserin der Arbeit – die Sprache der Jugend vor allem im Rap und Hip-Hop verwendet.
Ein Beispiel hierfür wären die Interpreten Sido und Cro, die durch ihre Ausdrucksweise besonders das jüngere Musikpublikum anzusprechen versuchen. Dementsprechend scheint die erste Zeile von Cros Lied „tru“ eindeutig in der Jugendsprache geschrieben zu sein:
„Wir blazen den Rauch in die Nacht, alles cool (*shoot shoot*)
Sippen bisschen Lit und wir riden durch die City“14
Einzelne Wörter, wie „blaze“, „Lit“ und „riden“, sind für einen Großteil der Erwachsenen, zumindest ohne engeren Kontakt zu einem Jugendlichen, unverständlich oder sind für diese schwer zu deuten. Hier handelt es sich um vermeintliche Anglizismen, die nicht oder nur teilweise eingedeutscht sind und meist nur in der Jugendsprache verwendet werden. Genau das ist der Grund, weshalb Erwachsene solche Begriffe nicht direkt deuten können und sich oft länger mit dem Text auseinandersetzen müssen, um ihn zu verstehen.
Auch Werbung bedient sich der Jugendsprache, vermutlich vor allem, um Jugendliche auf ihr Produkt aufmerksam zu machen. So veröffentlichte bspw. die „Sparkasse“ einen Werbeslogan in der bereits erwähnten Jugendsprache „Vong“:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 115
Aber auch in einigen Filmen wird Jugendsprache verwendet, so zum Beispiel auch in der Serie „Breaking Bad“, in der der Chemielehrer Walter White und sein wesentlich jüngerer Komplize Jesse Pinkman ins Drogengeschäft einsteigen, wobei in der Serie immer wieder Sprüche von Jesse eingebaut werden, die den Altersunterschied zwischen ihm und dem Chemielehrer hervorheben, wie bspw.: „Yeah Alter , Magnete!“16 oder „Yo 148, 3-zur-3-zur-6-zur-9. Represent ABQ (Albuquerque). Was los, Biatch? Lasst was nach dem Ton da! “17 und auch die häufige Verwendung von „Yeah “, aber auch Kraftausdrücken wie „Bitch“ sollen ihm wohl einen jugendlicheren Sprachstil verleihen. Wenn man bedenkt, dass die Serie ab sechzehn Jahren freigegeben ist, kann man über gelegentliche Vulgarismen allerdings hinwegsehen.
Aber nicht nur im Bereich Serien spielt die Jugendsprache eine Rolle, auch im Film „Fack ju Göhte!“ kommt die Jugendsprache sehr stark und wesentlich häufiger zum Einsatz. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Hierbei handelt es sich um einen Film über eine Schulklasse, deren Schüler und Schülerinnen scheinbar aus der unteren sozialen Schicht stammen. Hier wird die Sprache der Pubertierenden jedoch eher als Parodie verwendet und soll an manchen Stellen für Gelächter sorgen. In manchen Szenen scheint der Verfasserin der Arbeit zufolge die Sprache durch den vermehrten Gebrauch von Vulgarismen zu übertrieben zu sein, wodurch das Niveau deutlich sinke.
Sprüche wie „Du Zeki, wenn du das Geld hast, krieg ich dann neue Titten?“ Oder: „Hey, verpisst euch vom Schulhof oder ich tret euch in eure unbehaarten Ärsche und polier euch eure Metallfressen!“18 könnten so manchem Zuschauer äußerst unangenehm sein, vor allem, da die Altersfreigabe bei zwölf Jahren (die Empfehlung bei vierzehn Jahren)19 liegt.
Jedoch soll der Fokus nicht auf diesem Teil der Medien liegen, sondern auf Printmedien, sprich den Jugendzeitschriften, wobei hierfür die drei Jugendzeitschriften „Bravo Girl!“, „hey!“ und „Popcorn“ zur genauen Analyse der Jugendsprache herangezogen werden sollen. Eine detaillierte Ausführung, zusätzlich im Bereich Radio (bzw. im Allgemeinen Musik) sowie Werbung, Serien, Film und TV, würde aufgrund des Facettenreichtums den Umfang der Arbeit bei Weitem überschreiten.
4. Das Medium Print: Die Jugendzeitschrift
In diesem Kapitel soll auf die drei Jugendzeitschriften „Popcorn“, „hey!“ und „Bravo Girl!“ eingegangen werden. Dabei soll kurz umrissen werden, welchen Schwerpunkt das jeweilige Magazin hat, welche Jugendliche es ansprechen könnte (Alter, Geschlecht, „Peer-Group“) und schließlich, welches jugendliche Vokabular die jeweilige Zeitung verwendet.
4.1.„Popcorn“
Das hierbei verwendete Exemplar ist die fünfte Ausgabe aus dem Jahr 2020 und entspricht somit der aktuellen Ausgabe zum Zeitpunkt des Verfassens dieser Arbeit.20
Laut Inhaltsverzeichnis lässt sich das Magazin in fünf Hauptkategorien einteilen:
1. Stars aktuell: Diese Kategorie nimmt den größten Teil der Zeitschrift ein und stellt auch den Schwerpunkt der Jugendzeitschrift dar. Hier wird über die neuesten Stars aus Film, Fernsehen und Musik berichtet. Beispielsweise sind Artikel über Justin Bieber, Selena Gomez, Miley Cyrus, Lena Meyer-Landrut und Billie Eilish zu finden. Ebenso gibt es Informationen dazu, wie sich Prominente in Form halten.
2. Fun: Der Fun -Teil besteht aus einem Star-Quiz-Teil und einer Bildergalerie mit bekannten Persönlichkeiten, denen in Sprechblasen humoristische Sätze in den Mund gelegt werden.
3. Screen: Hier werden Filme für Jugendliche vorgestellt, z.B. die neue Amazon Prime-Serie „Bibi und Tina“ oder Kinofilme wie „Kokon“, „Black Widow“ und „Der Junge und die Wildgänse“. In einem weiteren Artikel werden zwei Schauspieler (Heiko und Roman) zu ihren Rollen im Kinofilm „Takeover – Voll vertauscht“ interviewt.
4. Feelings: Dieser Teil besteht aus einem Horoskop und zwei Psychotests: Test 1 „Bereit für den Frühlingsflirt?“ und Test 2 „Bist du happy mit dir?“.
5. Top Trends: Wie der Name bereits sagt, wird vorgestellt, was diesen Monat im Trend liegt: Bücher, Blaulicht gegen Pickel, Looks der Stars, Youtuber des Monats, Mode etc., aber auch wie man zu mehr Aufrufen auf Social-Media-Plattformen wie TikTok, Youtube und Instagram kommt.
[...]
1 Quelle: UEPO: https://uepo.de/2011/11/18/jugendsprache-aufruf-zur-gelassenheit-von-nils-bahlo/ (01.05.2020)
2 Vgl. Eva Neuland: Jugendsprache. Tübingen: Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG2 2018, S. 15
3 Vgl. Peter Schlobinski, Gaby Kohl, Irmgard Ludewig: Jugendsprache. Fiktion und Wirklichkeit. Opladen: Westdeutscher Verlag 1993, S. 37
4 Vgl. Ebd. S. 41
5 Vgl. Hilke Elsen: Sonderlexik Jugend? In: Eva Neuland (Hrsg.): Jugendsprachen im Spiegel der Zeit: internationale Fachkonferenz 2001 an der Bergischen Universität Wuppertal. Frankfurt am Main, Wien: Lang 2003, S. 273
6 Vgl. Heiner Barz: Adoleszenz und Identität im Lebenslauf. In: Heinz-Elmar Tenorth, Rudolf Tippelt (Hrsg.): Beltz Lexikon Pädagogik. Weinheim: Beltz 2007. S. 312-313
7 Vgl. Peter Schlobinski, Gaby Kohl, Irmgard Ludewig: Jugendsprache. Fiktion und Wirklichkeit. Opladen: Westdeutscher Verlag 1993, S. 38
8 Vgl. Eva Neuland: Jugendsprache. Tübingen: Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG2 2018, S. 31
9 Vgl. Peter Schlobinski, Gaby Kohl, Irmgard Ludewig: Jugendsprache. Fiktion und Wirklichkeit. Opladen: Westdeutscher Verlag 1993, S. 93
10 Vgl. Ebd. S. 93
11 Vgl. Hermann Ehmann: Jugendsprache und Dialekt: Regionalismen im Sprachgebrauch von Jugendlichen. Opladen: Westdeutscher Verlag 1992, S. 45ff
12 Vgl. Quelle: Die Vong-Sprache stellt sich vor. https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/afxline/topthemen/hintergruende/article170715673/Die-Vong-Sprache-stellt-sich-vor.html (11.04.2020)
13 Quelle: Anleitung zum Vong Sprechen: https://www.nordkurier.de/beruf-und-bildung/anleitung-zum-vong-sprechen-1329030306.html (11.04.2020)
14 Quelle: Genius: https://genius.com/Cro-tru-lyrics (12.04.2020)
15 Quelle: Handelsblatt: https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/jugendmarketing-1-neues-ding-vong-sparkasse/14492370.html?ticket=ST-2838605-UN0x1e1r2CmXg6NIdbFb-ap2 (12.04.2020)
16 Quelle: Moviepilot: https://www.moviepilot.de/news/aaron-paul-wird-40-wir-feiern-die-besten-jesse-zitate-aus-breaking-bad-1120796 (22.04.2020)
17 Vgl. Quelle: watson: https://www.watson.ch/leben/serien/486499840-netflix-bringt-breaking-bad-film-dazu-die-besten-zitate-von-jesse-pinkman (22.04.2020)
18 Quelle: Filmzitate: http://www.filmzitate.info/index-link.php?link=http://www.filmzitate.info/suche/film-zitate.php?film_id=4445 (22.04.2020)
19 Vgl. Quelle: Kinofenster: https://www.kinofenster.de/filme/neuimkino/fack-ju-goehte-film/ (23.04.2020)
20 Popcorn, Nr. 5 vom 06.04.2020