Die Arbeit beschäftigt sich mit einem weiterführenden Verständnis der Thematik „Nachhaltigkeit als Leitbild – eine kritische Betrachtung der Vor- und Nachteile für ein Unternehmen“.
Die Arbeit hat das Ziel, ein vertieftes Verständnis für den Wandel vom Homo oeconomicus zum Homo oeconomicus-oecologicus zu genieren. Die sich verändernden Bedürfnisse der Gesellschaft und die daraus resultierenden Probleme für Unternehmen werden multiperspektivisch betrachtet, um auf dieser Grundlage beurteilen zu können, ob dieser Wandel überhaupt möglich ist.
Zunächst sollen theoretische und definitorische Grundlagen als Ausgangspunkt dienen. Im Anschluss wird die Integration von Nachhaltigkeit in Unternehmensprozesse näher betrachtet, um einen Grundrahmen für die darauffolgenden Kapitel zu schaffen. Zunächst werden Unternehmen in ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung hinsichtlich nachhaltigen Wirtschaftens untersucht. Im Anschluss werden Konzepte und Instrumente zur Messung von Nachhaltigkeit vorgestellt, um auf dieser Basis die hohe Relevanz nachhaltiger Managementkonzepte vorzustellen. Aufbauend auf diesem Wissensstand werden Vor- und Nachteile von Nachhaltigkeit in Unternehmen näher betrachtet. Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit bildet die darauffolgende kritische Auseinandersetzung der aktuellen Nachhaltigkeitsentwicklung von Unternehmen weltweit.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Problemstellung und Zielsetzung
1.2. Gang der Arbeit
2. Theoretische und definitorische Grundlagen
2.1. Definition Nachhaltigkeit
2.2. Definition Sustainable Management
3. Der Homo oeconomicus-oecologicus
3.1. Unternehmen in gesellschaftlicher Verantwortung
3.2. Nachhaltigkeit messbar machen
3.3. Sustainable Management
4. Nachhaltigkeit und/oder Wettbewerbsfähigkeit?
4.1. Vorteile von Nachhaltigkeit in Unternehmen
4.2. Nachteile von Nachhaltigkeit in Unternehmen
5. Eine Kritische Betrachtung der Nachhaltigkeitsentwicklung
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
1.1. Problemstellung und Zielsetzung
Themen rund um die Nachhaltigkeit rücken immer weiter in den Fokus der Öffentlichkeit. Unternehmen müssen ihr wirtschaftliches Handeln immer häufiger vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit erklären. Besonders der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen. Umso wichtiger ist eine erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie, die das Umweltengagement des Unternehmens nach außen trägt.1
Eine Studie des Center of Market Oriented Product and Production Management ( CMPP ) der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz belegt, dass Themen rund um die Nachhaltigkeit und den Klimawandel zunehmend in das kollektive Gedächtnis unserer Gesellschaft verankert werden. Demnach gaben 89 % der Befragten an, zukünftig nachhaltige Produkte oder Dienstleistungen zu erwerben. Außerdem ist laut der Untersuchung jeder zweite Befragte dazu bereit, einen höheren Preis für nachhaltige Produkte oder Dienstleistungen zu bezahlen. Anhand dieser Ergebnisse lässt sich ein Wandel hinsichtlich einer nachhaltigen Bedürfnisbefriedigung erkennen. [2]
Die Nutzung fossiler Energien in Verbindung mit dem enormen Verbrauch natürlicher Ressourcen und dem rasanten Bevölkerungswachstum haben enormen Wohlstand und gleichzeitig unverhältnismäßige Armut in bestimmten Teilen der Welt hervorgebracht (Industrie- vs. Schwellenländer). Global betrachtet ist diese Entwicklung durch gesellschaftliches und ökologisches Fehlverhalten entstanden. Klimawandel, Verlust an Biodiversität, Meeresverschmutzung, Entwaldungen sowie Weltfinanzkrisen sind die großen Herausforderungen unserer Zeit.3
1.2. Gang der Arbeit
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einem weiterführendem Verständnis der Thematik „Nachhaltigkeit als Leitbild – eine kritische Betrachtung der Vor- und Nachteile für ein Unternehmen“.
Zunächst sollen theoretische und definitorische Grundlagen als Ausgangspunkt dienen. Im Anschluss wird die Integration von Nachhaltigkeit in Unternehmensprozesse näher betrachtet, um einen Grundrahmen für die darauffolgenden Kapitel zu schaffen. Zunächst werden Unternehmen in ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung hinsichtlich nachhaltigen Wirtschaftens untersucht. Im Anschluss werden Konzepte und Instrumente zur Messung von Nachhaltigkeit vorgestellt, um auf dieser Basis die hohe Relevanz nachhaltiger Managementkonzepte vorzustellen. Aufbauend auf diesem Wissensstand werden Vor- und Nachteile von Nachhaltigkeit in Unternehmen näher betrachtet. Ein wesentlicher Bestandteil der vorliegenden Arbeit bildet die darauffolgende kritische Auseinandersetzung der aktuellen Nachhaltigkeitsentwicklung von Unternehmen weltweit.
Die vorliegende Arbeit hat das Ziel, ein vertieftes Verständnis für den Wandel vom Homo oeconomicus zum Homo oeconomicus-oecologicus zu genieren. Die sich verändernden Bedürfnisse der Gesellschaft und die daraus resultierenden Probleme für Unternehmen werden multiperspektivisch betrachtet, um auf dieser Grundlage beurteilen zu können, ob dieser Wandel überhaupt möglich ist.
2. Theoretische und definitorische Grundlagen
2.1. Definition Nachhaltigkeit
Im gesellschaftlichen Kontext bedeutet Nachhaltigkeit, dass gegenwärtige Generationen durch ihr Denken und Handeln ihre Bedürfnisse befriedigen, ohne dabei die Bedürfnisse nachfolgender Generationen zu missachten.4 Griese stimmt mit dieser Definition überein und erklärt weiter, dass aus dieser Verantwortung die Notwendigkeit eines fairen Ausgleichs innerhalb der Generationen erwächst.5 Nach dem heutigen Verständnis enthält der Begriff Nachhaltigkeit eine ökologische, ökonomische und soziale Dimension. Dieses Verständnis ist auch unter dem sogenannten Tripple-Botton-Line-Ansatz bekannt. Für die vorliegende Arbeit ist aus unternehmerischer Perspektive die Bedeutung der Nachhaltigkeit wichtig. Für Unternehmen bedeutet Nachhaltigkeit die Einbindung der genannten Dimensionen, um Implikationen für ein nachhaltiges Management zu schaffen.6
2.2. Definition Sustainable Management
Unter Sustainable Management versteht Englert, die „Integration von Konzepten und Instrumenten in die Organisationsleitung“, welche dabei helfen sollen, die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit in Unternehmen zu verankern und systematisch in interne Abläufe zu integrieren. Funktional betrachtet hat das Sustainable Management die Aufgabe, eine nachhaltige Unternehmensentwicklung zu voranzutreiben. Somit lassen sich unter dem Begriff Sustainable Management mehrere nachhaltige Managementkonzepte vereinen.7
3. Der Homo oeconomicus-oecologicus
3.1. Unternehmen in gesellschaftlicher Verantwortung
Unternehmen sind wichtige Schlüsselfiguren bei der Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Die gesellschaftliche Diskussion treibt nachhaltige Leitbilder immer weiter in den Vordergrund. Viele Unternehmen haben diese Entwicklung erkannt, ihre Produktionsweisen und den Umgang mit natürlichen Ressourcen angepasst.8
Folgt man dieser Theorie, dann ist die logische Schlussfolgerung, dass eine globale nachhaltige Entwicklung nur mithilfe der Unterstützung von Unternehmen möglich ist. Diese Schlussfolgerung beruht auf dem Argument, dass Unternehmen über die Art und Weise des Ressourceneinsatzes, den Emissionsverbrauch und die Arbeitsbedingungen in den Wertschöpfungsketten entscheiden. Ein wesentliches Problem in dieser Hinsicht bildet jedoch die Gruppe multinationaler Konzerne. Globale Wertschöpfungsketten und Produkte, die weltweit gehandelt werden, können oftmals nur unter Ausbeutung mangelnder Menschenrechte und natürlicher Ressourcen im jeweiligen Land produziert werden.9 Unternehmen stehen wie nie zuvor in der Geschichte in der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung und Pflicht, Klimaschutz und Biodiversität durch ein verstärktes Engagement zu schützen.10
Die Impulse für ein nachhaltiges Wirtschaften können sowohl von externen als auch internen Akteuren stammen. Externe Akteure sind beispielsweise Staaten oder Nicht-Regierungsorganisationen ( NRO ). Interne Akteure können Mitarbeiter, Führungskräfte oder Geschäftsführer sein. Jedoch können Nachhaltigkeitsimpulse auch aus Ressourcenknappheit und die damit parallel verlaufende Veränderung von Marktbedingungen einhergehen.11
Im Jahr 2017 verabschiedete der Deutsche Bundestag ein Gesetz zur Corporate Social Responsibility ( CSR ), welche Unternehmen neben der finanziellen Berichterstattungspflicht auch zu einer nicht-finanziellen Aufklärung über soziales Engagement verpflichtet.12
[...]
1 Vgl. Trumann und Herhausen 2008, S.23.
2 Vgl.Mutschler 2018 S.29f.
3 Vgl. Gadatsch et al. 2018, S.63.
4 Vgl. Engelmann 2012, S.127.
5 Vgl. Griese et al. 2019, S.12.
6 Vgl. Englert und Ternès 2019, S.4.
7 Vgl. ebd., S.4.
8 Vgl. Gnadenberger et al. 2017, S.247.
9 Vgl. Kurz und Wild 2015, S.323.
10 Vgl. ebd., S.324.
11 Vgl. Gnadenberger et al. 2017, S.249.
12 Vgl. Pape und Weihofen 2017, S.74f.