Brutale Mordfälle erwecken durch die mediale Berichterstattung immer wieder öffentliche Diskussionen. Innerhalb dieser gesellschaftlichen Diskurse lagern sich bestimmte Kategorien ab, welchen dann bestimmte Straftaten beziehungsweise Straftäterinnen und Straftäter zugeordnet werden. Diese entstehenden Kategorien, welche auf strafrechtlicher
Ebene weitreichende Konsequenzen für die Täterinnen und Täter mit sich bringen, können als soziale Konstrukte beschrieben werden. Diese Arbeit wird die Entstehung dieser sozialen Konstrukte thematisieren und dies am Beispiel des Lustmörders verdeutlichen. Im Kontext des Lustmörders wird in dieser Arbeit bewusst das männliche Geschlecht verwendet, da zu dieser Tätergruppe vorwiegend Männer zählen.
Für die Erarbeitung des Themas gilt es in einem ersten Schritt die Begrifflichkeiten der Allgemeinen Kriminalitätstheorie sowie des Sozialkonstruktivismus zu erläutern. Dies dient sowohl als Grundlage für die gesamte Arbeit als auch für die Erklärungen zum Makro-Mikro-Makro-Modell. Anschließend werden in einem folgenden Gliederungspunkt Erläuterungen zur Thematik des Fremdverstehens folgen. Dieses wird anhand der Sinn- und Motivzuweisungen im Rahmen der Kriminalsoziologie erklärt. In einem weiteren Gliederungspunkt folgen begriffliche Erläuterungen zur Kategorie des Lustmörders, welche zudem an einem Beispiel genauer dargestellt wird. Anschließend werden die erarbeiteten
Inhalte auf die Frage nach der sozialen Konstruktion der Kategorie des Lustmörders bezogen. Die Arbeit endet mit einem Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erläuterungen
- Allgemeine Kriminalitätstheorie und Sozialkonstruktivismus
- Das Makro-Mikro-Makro-Modell
- Fremdverstehen: Sinn- und Motivzuweisungen in der Kriminalsoziologie
- Der Lustmörder
- Begrifflichkeit und Beispiel
- Die soziale Konstruktion des Lustmörders
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der sozialen Konstruktion krimineller Kategorien, insbesondere am Beispiel des Lustmörders. Ziel ist es, die Entstehung dieser Kategorien im Kontext der Allgemeinen Kriminalitätstheorie und des Sozialkonstruktivismus zu erklären. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Prozesse, wie gesellschaftliche Strukturen und individuelle Handlungen sich gegenseitig beeinflussen und zu einer spezifischen Wahrnehmung von Kriminalität führen.
- Soziale Konstruktion von Kriminalitätskategorien
- Das Makro-Mikro-Makro-Modell in der Kriminalitätstheorie
- Fremdverstehen und Sinn- und Motivzuweisungen in der Kriminalsoziologie
- Die Kategorie des Lustmörders als soziales Konstrukt
- Die Rolle der Medien und gesellschaftlicher Diskurse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Fall des Serienmörders Manfred Seel vor und führt in die Thematik der sozialen Konstruktion von Kriminalitätskategorien ein. Kapitel 2 erläutert die Grundbegriffe der Allgemeinen Kriminalitätstheorie und des Sozialkonstruktivismus sowie das Makro-Mikro-Makro-Modell, um die Verbindung zwischen gesellschaftlichen Strukturen und individuellen Handlungen zu verdeutlichen. In Kapitel 3 wird der Prozess des Fremdverstehens im Rahmen der Kriminalsoziologie näher beleuchtet, um den Sinn und die Motivation hinter kriminellen Handlungen zu verstehen. Kapitel 4 widmet sich der Kategorie des Lustmörders und untersucht, wie diese Kategorie durch gesellschaftliche Diskurse und die Medien konstruiert wird. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Soziale Konstruktion, Kriminalitätstheorie, Sozialkonstruktivismus, Makro-Mikro-Makro-Modell, Fremdverstehen, Motivzuweisung, Lustmörder, gesellschaftliche Diskurse, Medien, Kriminalität, Strafrecht.
- Quote paper
- Hannah Adam (Author), 2021, Die soziale Konstruktion des Lustmörders. Die sozialkonstruktivistische Entstehung krimineller Kategorien am Beispiel des Lustmörders, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1152377