Es gilt festzustellen, mit welchen Parametern, auf welcher Grundlage, ein (heutiger) Vergleich von Kultur(en) samt Bewertung der Kontakte zweier Vertreter verschiedener Ethnien in den Jahren 1866 bis 1867, 1877 bis 1883 und 1853 bis 1892 möglich ist . Es interessiert, wo sich Kittel in seinem Handeln und Denken von der indischen Kultur unterscheidet. In wieweit erkennt er das Fremde als für sich und seine Mitbrüder fremd? Wie geht er mit seinem Eigenen um in Südindien? Diesen Fragen soll in der vorliegenden Arbeit durch einen Abgleich mit Theorien von A. Thomas und Hall und dem überlieferten Handeln und Denken Kittels nachgegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Zielsetzung
- 1.2 Vorgehensweise
- 2. Der Basler Missionar
- 2.1 Ferdinand Kittel
- 2.2 Kulturdefinition
- 2.3 Eigenes und Anderes
- 3. Kulturstandards nach Alexander Thomas
- 3.1 Regelorientiertheit
- 3.1.1 Konfliktvermeidung und Autoritästorientierung der Inder
- 3.1.2 Sachrationalität und Prinzipien der Deutschen
- 4. Edward T. Halls Kulturdimensionen
- 4.1 Interaktion
- 4.2 Learning and Acquisition
- 4.3 Temporality
- 4.3.1 Polychrones Zeitverständnis als indischer Kulturdimension
- 4.3.2 Monochrones Zeitverständnis als deutsche Kulturdimension
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die interkulturellen Begegnungen des Basler Missionars Ferdinand Kittel in Karnataka (Indien) im 19. Jahrhundert. Sie analysiert Kittels Handlungsweisen und Denkweisen im Kontext unterschiedlicher kultureller Standards und Dimensionen, um seine erfolgreiche interkulturelle Kommunikation zu verstehen.
- Kittels interkulturelle Kompetenz und deren Anwendung in seinem Wirken.
- Vergleich der deutschen und indischen Kultur anhand von Theorien von Alexander Thomas und Edward T. Hall.
- Analyse von Kittels Umgang mit dem "Fremden" und dem "Eigenen" in einem interkulturellen Kontext.
- Die Rolle von Sprache und Kultur in der Missionsarbeit Kittels.
- Kittels Strategien zur erfolgreichen Interaktion mit der indischen Bevölkerung.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein, beschreibt die Zielsetzung der Arbeit – die Analyse der interkulturellen Begegnungen von Ferdinand Kittel in Indien unter Anwendung von Theorien von Thomas und Hall – und skizziert die Vorgehensweise. Es betont die Komplexität der kulturellen Unterschiede zwischen Kittel und der indischen Bevölkerung und die Notwendigkeit, Kittels Erfolg in der interkulturellen Kommunikation zu verstehen. Die Arbeit beschränkt sich aufgrund des Umfangs auf ausgewählte Aspekte und verzichtet auf eine umfassende Untersuchung von Kittels Einfluss auf das Fremdbild Indiens in Europa und umgekehrt.
2. Der Basler Missionar: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über die Basler Mission und die Lebensgeschichte Ferdinand Kittels. Es betont Kittels norddeutsche Herkunft und seine damit verbundene kulturelle Prägung, die sich von der seiner württembergischen und schweizerischen Mitbrüder unterschied. Das Kapitel hebt Kittels besondere Offenheit für Fremdes und seine Wertschätzung kultureller Vielfalt hervor, die essentiell für seine erfolgreiche interkulturelle Kommunikation waren. Es zeigt auf, dass Kittels interkulturelle Herausforderungen nicht nur sprachlicher Natur waren, sondern sich auf tiefgreifendere kulturelle Unterschiede bezogen.
3. Kulturstandards nach Alexander Thomas: Dieses Kapitel analysiert Kittels interkulturelle Begegnungen durch die Linse der Kulturstandards nach Alexander Thomas, insbesondere im Hinblick auf Regelorientiertheit. Es vergleicht die Konfliktvermeidung und Autoritätsorientierung der indischen Kultur mit der Sachrationalität und Prinzipientreue der deutschen Kultur, um zu beleuchten, wie Kittel diese Unterschiede in seiner Arbeit wahrnahm und bewältigte. Die Anwendung der Theorien von Thomas dient als analytisches Werkzeug, wobei die Grenzen des Kulturessentialismus und die Gefahr der Stereotypisierung beachtet werden.
4. Edward T. Halls Kulturdimensionen: Dieses Kapitel untersucht Kittels interkulturelle Kompetenz anhand von Edward T. Halls Kulturdimensionen, fokussiert auf Interaktion, Temporality und Learning and Acquisition. Es zeigt auf, wie Kittel seine interkulturelle Kompetenz nutzte, um Bildung in Karnataka zu etablieren, indem er die Unterschiede im Zeitverständnis (polychron vs. monochron) und in den Interaktionsmustern zwischen beiden Kulturen berücksichtigt und in seine Arbeit integriert hat. Der Fokus liegt darauf, wie Kittels Verständnis und Umgang mit diesen Dimensionen seinen Erfolg in der interkulturellen Kommunikation beeinflussten.
Schlüsselwörter
Ferdinand Kittel, Basler Mission, Karnataka, Interkulturelle Kommunikation, Kulturstandards, Alexander Thomas, Edward T. Hall, Regelorientiertheit, Zeitverständnis (polychron/monochrom), Missionsarbeit, interkulturelle Kompetenz, Südindien, Fremdes und Eigenes.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Interkulturelle Begegnungen des Basler Missionars Ferdinand Kittel in Indien
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die interkulturellen Begegnungen des Basler Missionars Ferdinand Kittel in Karnataka (Indien) im 19. Jahrhundert. Sie analysiert Kittels Handlungsweisen und Denkweisen im Kontext unterschiedlicher kultureller Standards und Dimensionen, um seine erfolgreiche interkulturelle Kommunikation zu verstehen.
Welche Theorien werden angewendet?
Die Arbeit verwendet die Kulturstandards von Alexander Thomas (insbesondere Regelorientiertheit) und die Kulturdimensionen von Edward T. Hall (Interaktion, Temporality, Learning and Acquisition) als analytische Werkzeuge, um Kittels interkulturelle Kompetenz zu beleuchten.
Welche Aspekte der Kultur werden verglichen?
Es wird ein Vergleich der deutschen und indischen Kultur angestellt, wobei Konfliktvermeidung und Autoritätsorientierung der Inder mit der Sachrationalität und Prinzipientreue der Deutschen kontrastiert werden. Weiterhin wird das unterschiedliche Zeitverständnis (polychron vs. monochron) und die Interaktionsmuster beider Kulturen analysiert.
Wie wird Kittels Erfolg in der interkulturellen Kommunikation erklärt?
Kittels Erfolg wird durch seine besondere Offenheit für Fremdes, seine Wertschätzung kultureller Vielfalt und seine Fähigkeit, die kulturellen Unterschiede in seiner Arbeit zu berücksichtigen und zu integrieren, erklärt. Seine interkulturelle Kompetenz ermöglichte es ihm, Bildung in Karnataka zu etablieren.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in diesen?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung (Zielsetzung und Vorgehensweise), ein Kapitel über Ferdinand Kittel und die Basler Mission, ein Kapitel zur Analyse der Kulturstandards nach Alexander Thomas, ein Kapitel zu Edward T. Halls Kulturdimensionen und ein Resümee. Jedes Kapitel analysiert spezifische Aspekte von Kittels interkulturellen Begegnungen anhand der gewählten Theorien.
Welche Einschränkungen gibt es bei der Arbeit?
Die Arbeit beschränkt sich aufgrund des Umfangs auf ausgewählte Aspekte von Kittels Wirken und verzichtet auf eine umfassende Untersuchung seines Einflusses auf das Fremdbild Indiens in Europa und umgekehrt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Ferdinand Kittel, Basler Mission, Karnataka, Interkulturelle Kommunikation, Kulturstandards, Alexander Thomas, Edward T. Hall, Regelorientiertheit, Zeitverständnis (polychron/monochrom), Missionsarbeit, interkulturelle Kompetenz, Südindien, Fremdes und Eigenes.
- Arbeit zitieren
- Tanja Hammer (Autor:in), 2016, Qualifikationen interkultureller Begegnung. Selbst- und Fremdbilder anhand Ferdinand Kittels Arbeit in Karnataka, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1151468