Während die Weltbevölkerung unaufhaltsam wächst und bis zum Jahr 2050 vermutlich 9,2 Milliarden Menschen auf diesem Planeten leben werden, wird in Deutschland hingegen über ein demographisches Problem debattiert, dass gekennzeichnet ist von einer geringen Geburtenrate, einer erhöhten Seniorenrate mit zunehmender Lebenserwartung und einem gesamtdeutschen negativen Bevölkerungswachstum, dass durch inländische Wanderungen noch verstärkt wird.
Während weltweit Flächenressourcen und Naturflächen immer knapper werden, entleeren sich in Deutschland die ländlichen Regionen, insbesondere in Ostdeutschland, zugunsten wirtschaftsstärkerer Bundesländer.
Wenn man sich die globalen Daten einmal anschaut, fragt man sich, warum die deutsche Bevölkerungsabnahme eigentlich als ein Problem dargestellt wird und nicht als eine Chance genutzt werden kann? Handelt es sich in Deutschland um eine typische Luxusdebatte?
Die nachfolgende Arbeit fokussiert innerhalb dieser bevölkerungsplanerischen Debatte demographische Auswirkungen auf die Vereinskultur im Natur- und Umweltbereich, um Folgen abschätzen und Entwicklungstendenzen für den Verein positiv nutzen zu können.
Der Umwelt- und Naturschutzbereich ist sehr speziell und gehört von seiner Größe her eher zu einer Minderheitengruppe im Vergleich zu anderen sozialen Vereinigungen wie dem DRK oder dem THW. Die Fragestellung an der sich diese Studie orientiert, lautet: In wie weit ist das deutsche Ehrenamt durch die demographischen Veränderungen im Schwinden begriffen oder befindet sich die deutsche Vereinskultur bereits in einem Wandlungsprozess im Bezug auf die demographische Veränderung?
1 Karin Beher, Reinhard Liebig, Thomas Rauschenbach - 3. Auflage 2002: SR Band 163 Das Ehrenamt in empirischen Studien - ein sekundäranalytischer Vergleich
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsdesign
- Veränderung in der deutschen Bevölkerung
- Irrwege und Auswege
- Ein soziologischer Begründungsversuch
- Prozess einer gesellschaftlichen Modernisierung?
- Die regionale Entleerung
- Die Mitgliederentwicklung
- Voraussichtliche Wanderungen
- Die Entwicklung der Bundesländer
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Berlin
- Brandenburg
- Bremen
- Hamburg
- Hessen
- Mecklenburg-Vorpommern
- Niedersachsen
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
- Saarland
- Sachsen
- Sachsen Anhalt
- Schleswig-Holstein
- Thüringen
- Fazit
- Neue Entwicklungen in Ostdeutschland
- Das Ehrenamt
- Bürgerschaftliches Engagement in Deutschland
- Die Lage der Naturschutzverbände
- Hemmende Faktoren für Umweltengagement
- Bürgerschaftliches Engagement und Management
- Verbesserungsvorschläge
- Finanzielle Lage in Deutschland
- Einstellung zu Spenden
- Art der Spende
- Kleinspenden
- Politische Bedeutung der Mitgliedergröße
- Alternativen zur Spende
- Schwierigkeiten in Ostdeutschland
- Spendenverhalten
- Anbindung an den Verein
- Verbesserungsvorschläge
- Einnahmensteigerung
- Altersstrukturen
- Potentialgruppen
- Frauen
- Männer
- Ältere
- Zeitkontingent
- Erfahrung
- thematische Gestaltung
- Migranten
- Anbindung an den Verein
- Türkischstämmige
- Zielgruppen
- Maßnahmen
- Stadtmenschen
- Differenzierung nach sozialen Milieus
- Etablierte
- Postmaterielle
- moderne Performer
- Konservative
- Traditionsverwurzelte
- DDR - Nostalgiker
- Bürgerliche Mitte
- Konsum - Materialisten
- Experimentalisten
- Hedonisten
- Demographie und Konsum
- Umwelt als Potential
- Motive der Neuen Ehrenamtlichkeit
- Zeitspenden von Freiwilligen
- attraktives Aufgabenfeld
- Förderung der Ehrenamtlichkeit
- Optionen der Förderung
- Abbildungen
- Literaturverzeichnis
- Internetseiten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Analyse befasst sich mit den demographischen Veränderungen in Deutschland und deren Auswirkungen auf die Vereinskultur im Natur- und Umweltbereich. Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen zu beleuchten, die sich aus dem demographischen Wandel für die Mitgliederentwicklung, das ehrenamtliche Engagement und die Finanzierung von Naturschutzverbänden ergeben.
- Demographischer Wandel und seine Auswirkungen auf die Vereinskultur
- Mitgliederentwicklung und regionale Entleerung
- Ehrenamtliches Engagement und dessen Förderung
- Finanzielle Lage von Naturschutzverbänden
- Potentialgruppen und Zielgruppenansprache
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der demographischen Veränderungen und deren Bedeutung für die Vereinskultur im Natur- und Umweltbereich ein. Das Forschungsdesign wird erläutert und die methodischen Vorgehensweisen vorgestellt.
Kapitel 3 beleuchtet die Veränderungen in der deutschen Bevölkerung, insbesondere die Alterung der Gesellschaft und die Abwanderung aus ländlichen Regionen. Die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Mitgliederentwicklung von Vereinen werden analysiert.
Kapitel 4 untersucht die Ursachen für die regionale Entleerung und die damit verbundenen Herausforderungen für die Vereinskultur. Es werden soziologische Begründungsversuche und die Rolle der gesellschaftlichen Modernisierung diskutiert.
Kapitel 5 analysiert die Mitgliederentwicklung von Vereinen im Natur- und Umweltbereich und beleuchtet die voraussichtlichen Wanderungsbewegungen in den kommenden Jahren.
Kapitel 6 untersucht die Entwicklung der Bundesländer im Hinblick auf die Mitgliederentwicklung von Vereinen. Es werden die einzelnen Bundesländer hinsichtlich ihrer demographischen Entwicklung und der daraus resultierenden Herausforderungen für die Vereinskultur betrachtet.
Kapitel 7 beleuchtet die neuen Entwicklungen in Ostdeutschland und die besonderen Herausforderungen, die sich aus der Geschichte und den aktuellen demographischen Veränderungen ergeben.
Kapitel 8 befasst sich mit dem Ehrenamt und dessen Bedeutung für die Vereinskultur. Es werden die Motive und Herausforderungen des ehrenamtlichen Engagements im Natur- und Umweltbereich analysiert.
Kapitel 9 untersucht das bürgerschaftliche Engagement in Deutschland und die Lage der Naturschutzverbände. Es werden die hemmenden Faktoren für Umweltengagement und die Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation diskutiert.
Kapitel 10 befasst sich mit dem Management von bürgerschaftlichem Engagement und den Möglichkeiten zur Steigerung der Effizienz und Nachhaltigkeit.
Kapitel 11 analysiert die finanzielle Lage von Naturschutzverbänden in Deutschland und die Einstellung der Bevölkerung zu Spenden. Es werden die verschiedenen Arten von Spenden, die Bedeutung der Mitgliedergröße und die Schwierigkeiten in Ostdeutschland beleuchtet.
Kapitel 12 untersucht die Altersstrukturen der Bevölkerung und die daraus resultierenden Herausforderungen für die Vereinskultur. Es werden die verschiedenen Potentialgruppen, wie Frauen, Männer, Ältere und Migranten, hinsichtlich ihrer Bedürfnisse und Möglichkeiten im Hinblick auf das ehrenamtliche Engagement betrachtet.
Kapitel 13 analysiert die verschiedenen sozialen Milieus in Deutschland und deren Bedeutung für die Vereinskultur. Es werden die unterschiedlichen Einstellungen und Verhaltensweisen der verschiedenen Milieus im Hinblick auf das ehrenamtliche Engagement und die Unterstützung von Naturschutzverbänden untersucht.
Kapitel 14 untersucht den Zusammenhang zwischen Demographie und Konsum und die Auswirkungen auf die Vereinskultur. Es werden die verschiedenen Konsumgewohnheiten der Bevölkerung und deren Bedeutung für die Finanzierung von Naturschutzverbänden analysiert.
Kapitel 15 beleuchtet das Potential der Umwelt für die Vereinskultur und die Möglichkeiten zur Steigerung des Engagements im Natur- und Umweltbereich.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den demographischen Wandel, die Vereinskultur, den Natur- und Umweltbereich, das ehrenamtliche Engagement, die Mitgliederentwicklung, die Finanzierung von Naturschutzverbänden, Potentialgruppen, soziale Milieus und Konsumverhalten. Die Analyse beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die sich aus dem demographischen Wandel für die Vereinskultur im Natur- und Umweltbereich ergeben.
- Arbeit zitieren
- Franziska Reinold (Autor:in), 2007, Demographische Veränderung für die Vereinskultur, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/115049