Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob mit digitalem Unterricht zu Zeiten von Homeschooling Leistung ausgebaut werden kann und Schüler und Schülerinnen gleichzeitig individuell gefördert werden können, um das Gefühl zu bekommen, "gehört zu werden".
Im Zuge der Corona-Pandemie steht seit Monaten die Diskussion um Bildungsgerechtigkeit an Schulen im Fokus. Dabei zeigt der Kurzbericht des Instituts der Wirtschaft, dass dieses Problem deutlich verschärft wurde. Im Kontext von Homeschooling untersuchte die JuCo-Studie die subjektive Einschätzung von über 6000 15- bis 30-Jährigen. Hier zeigte sich, dass die Probanden und Probandinnen deutlich unzufriedener mit der verbrachten Zeit sind als dies vor der Pandemie der Fall war. Außerdem wünschen sie sich mehr Gehör zu finden. Die nationale Akademie der Wissenschaften, Leopoldina, berichtete zuletzt von dem daraus resultierenden starken Rückgang der Lernleistungen.
Aufgrund der Ausnahmesituation durch die Corona-Pandemie mussten Schulen ohne große Vorlaufzeit die digitale Umsetzung ihres Unterrichtsvorhabens planen und versuchen, trotz dieser Umstände, dem genannten Anspruch gerecht zu werden. Während seit Jahren an Konzepten für den Erwerb der digitalen Handlungskompetenz von Lehrkräften gearbeitet wird, waren Schulen nun mit diesem Thema größten Teils auf sich alleine gestellt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Bildungsplanbezug und Kompetenzerwartungen
3. Aktuelle Studienlage
4. Fragestellung
5. Projekt
5.1 Probandenkollektiv
5.2 spezifisches Vorhaben
5.3 Testung
5.4 Trainingsphase
6. Ergebnisse
7. Diskussion
8. Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
Anlagen mit Anlagenverzeichnis
1. Einleitung
Im Zuge der Corona-Pandemie steht seit Monaten die Diskussion um Bildungsgerechtigkeit an Schulen im Fokus. Dabei zeigt der Kurzbericht des Instituts der Wirtschaft, dass dieses Problem deutlich verschärft wurde (Anger & Plünnecke, 2020). Im Kontext von Homeschooling untersuchte die JuCo-Studie die subjektive Einschätzung von über 6000 15- bis 30-Jährigen. Hier zeigte sich, dass die Proband*innen deutlich unzufriedener mit der verbrachten Zeit sind, als dies vor der Pandemie der Fall war. Außerdem wünschen sie sich mehr Gehör zu finden (Andresen et al., 2020). Die nationale Akademie der Wissenschaften, Leopoldina, berichtete zuletzt von dem daraus resultierenden starken Rückgang der Lernleistungen (Leopoldina, 2020).
„Bewegung, Spiel und Sport bietet ein geeignetes Feld, die Lern- und Leistungsbereitschaft zu fördern, eine positive Einstellung zur Anstrengung zu entwickeln, sich Leistungsanforderungen zu stellen und die eigene Leistungsfähigkeit zu verbessern. Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich selbst realistisch einzuschätzen, Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit aufzubauen und ein positives Selbst- beziehungsweise Körperkonzept zu entwickeln“ (Landesinstitut für Schulentwicklung, 2016b, S.3).
Leistung ist, wie dieses Zitat zeigt, ein wichtiger Bestandteil des Bildungssystems. Aufgrund der Ausnahmesituation durch die Corona-Pandemie mussten Schulen ohne große Vorlaufzeit die digitale Umsetzung ihres Unterrichtsvorhabens planen und versuchen, trotz dieser Umstände, dem genannten Anspruch gerecht zu werden. Während seit Jahren an Konzepten für den Erwerb der digitalen Handlungskompetenz von Lehrkräften gearbeitet wird, waren Schulen nun mit diesem Thema größten Teils auf sich alleine gestellt (Lorenz & Endberg, 2019).
So steht die Frage im Raum, ob mit digitalem Unterricht zu Zeiten von Homeschooling Leistung ausgebaut werden kann und Schüler*innen gleichzeitig individuell gefördert werden können, um das Gefühl zu erhalten „gehört zu werden“.
2. Bildungsplanbezug und Kompetenzerwartungen
Die aktuellen Bildungsstandards im Bildungsplan für Gymnasien in Baden-Württemberg rücken die Kompetenzen und sportpädagogischen Perspektiven immer weiter in den Mittelpunkt der methodisch-didaktischen Herangehensweisen. Die sportliche Handlungskompetenz steht zentral dafür, dass die Schüler*innen Bewegungen eigenverantwortlich und selbstbestimmt umsetzten können. Ihr untergeordnet befindet sich der prozessbezogene- und inhaltsbezogene Kompetenzbereich. Mit dem hier dargestellten Trainingsprogramm sollen die inhaltsbezogenen Kompetenzen Laufen, Springen, Werfen und Fitness entwickeln weiterentwickelt werden. Sie sind im Bildungsplan in allen Klassenstufen im Pflichtbereich vorgesehen. Des Weiteren soll der Kompetenzbereich Wissen thematisiert werden, da dieser Teil der Oberstufe ist. Außerdem werden vor allem die prozessbezogenen Kompetenzen Reflexionskompetenz, und Bewegungskompetenz mit einbezogen. Die genannten Kompetenzen bieten dabei eine Orientierung für die Umsetzung des Trainingskonzept, welches im Sinne der Perspektive Leistungserziehung durchgeführt wird (Landesinstitut für Schulentwicklung, 2016a).
3. Aktuelle Studienlage
Die Ausdauer als konditionelle Fähigkeit ist dafür da, psychischen und physischen Ermüdungseinflüssen auch bei länger andauernden körperlichen Belastungen standhalten zu können (Kibele et al., 2018). In der aktuellen Forschung wird vor allem die Gestaltung und der Aufbau des Trainings thematisiert. Gerade das Hochintensive Intervalltraining (HIIT) war dabei häufig Mittelpunkt der Untersuchungen. Eine 6- wöchige Intervention mit 85 Schüler*innen im Alter von ca. 12 Jahren (Alter: 11,9 Jahre ± 0,9) konnte zeigen, dass sowohl das HIIT-Training als auch die extensive Dauermethode einen signifikant positiven Effekt haben können. Die Laufdistanz im 6-min-Lauf wurde dabei bei beiden Methoden gleichermaßen verbessert. Es zeigte sich jedoch, dass die Stimmung bei der Durchführung eines HIIT-Trainings positiver ist. Bezieht man den Faktor Zeit mit ein fällt auf, dass ein Intervalltraining 30% weniger Zeit in Anspruch nimmt (Engel et al., 2018). Dies scheint im Kontext Schule mit limitierter Zeit eine große Chance darzustellen.
Auch im Bezug auf das Krafttraining zeigten sich in den letzten Jahren einige Änderungen. Während die Durchführung im Kindesalter noch vor nicht allzu langer Zeit als schädlich galt, konnten Studien dies in der Zwischenzeit entkräften (Menzi et al., 2007). Assunção und Kollegen (2016) stellten in ihrer Studie fest, dass niedrige und hohe Intensitäten vergleichbare Effekte auf die Muskelfitness von Kindern und Jugendlichen haben. So konnte in einem 9-wöchigen Trainingsprogramm eine Experimentalgruppe mit 12-15 Wiederholungen und niedriger Last gleiche Ergebnisse erzielen, wie eine weitere Gruppe mit 4-6 Wiederholungen und hoher Last. Es kann davon ausgegangen werden, dass bei Kindern und Jugendlichen die Anpassungen eher auf neuromuskulären Faktoren beruhen und hypertrophe Aspekte in den Hintergrund gerückt werden (Assunção et al., 2016). Da bereits seit Jahren bekannt ist, dass ein Kraftausdauertraining und eine ausgeprägte Muskulatur auch für Läufer*innen unverzichtbar ist, sollte auch dieser Faktor bei der Verbesserung von Laufleistungen einbezogen werden (Klausmann, 2005).
Während es zuvor um trainingswissenschaftliche Studien ging, lohnt es sich auch im Kontext der Psychologie näher hinzusehen. Das digitale Medium, welches im Homeschooling unumgänglich scheint, bietet einen geeigneten Rahmen für Gamification. Gamification integriert Spiel-Elemente, welche sich Studien zufolge positiv auf die Erfüllung der psychologischen Grundbedürfnisse (Kompetenz, Autonomie, soziale Eingebundenheit) auswirken. Daraus resultierend konnte gezeigt werden, dass dies einen positiven Effekt auf die Motivation und Leistung hat (Sailer, 2016). So scheint Gamification alle Faktoren der Selbstbestimmungstheorie der Motivation nach Deci und Ryan zu erfüllen (1993).
4. Fragestellung
Auf Grundlage der zuvor dargestellten Erkenntnisse stellt sich die Frage, ob es möglich ist im Rahmen von Homeschooling individuell auf die Schüler*innen einzugehen und gleichzeitig die Perspektiven und Kompetenzen des Bildungsplans abzudecken. Dabei soll vor allem unter der Perspektive des Leistens herausgefunden werden, inwieweit eine Verbesserung in diesem Zeitraum messbar ist.
5. Projekt
Die Trainingsphase fand von Juni bis Juli 2021 in Zusammenarbeit mit dem Leistungsfach Sport (Klasse 11) des X- Gymnasiums statt. Die Intention war es, ein individuell gestaltetes Ziel einzelner Schülerinnen und Schüler durch einen spezifisch erstellten Trainingsplan zu verfolgen. Die Studierenden agierten dabei als Mentoren und Coaches.
5.1 Probandenkollektiv
Zu Beginn wurde ein Informationsblatt (Angang A) angfertigt und über die jeweilige Kontaktperson der Schule an die Klassen ausgehändigt. Neben der Erklärung des Vorhabens, wurde über ein beigeltes Formular die Einverständnis eingeholt. Da die Intervention auf Freiwilligkeit beruhte, war die Planbarkeit im voraus stark limitiert. Erst nach Rücklauf der Zettel konnte, durch grob formulierte Ziele der Schüler*innen, mit der ersten Planung angefangen werden. Insgesamt entschieden sich 7 Schüler*innen für die Teilnahme. Im Folgenden soll es um die Fallanalyse einer einzelnen Schülerin gehen.
5.2 spezifisches Vorhaben
Die Schülerin nahm sich vor ihre Zeit über die Mitteldistanz (1500m) zu verbessern. Außerdem wollte sie Übungen zur Steigerung der Sprungkraft kennenlernen. Da der Zeitraum auf vier Wochen begrenzt war, wurde in Absprache mit der betreffenden Schülerin der Hauptfokus auf die Ausdauer gelegt. Die Sprungkraft sollte lediglich als Zusatz dienen. Bei dem Vorhaben ging es vorwiegend darum über die Ausdauer die Perspektive des Leistens kennenzulernen. Darauf aufbauend sollte die Schülerin die zugrundeliegenden Mechanismen erlernen, um den Ausgangszustand verbessern zu können.
Die Schülerin kann (Landesinstitut für Schulentwicklung, 2016a)…
…die Bewegungsqualität des Laufens auf technisch-koordinativ hohem Niveau ausführen
…30 Minuten ohne Unterbrechung in gleichmäßigem Tempo laufen
…spezifische konditionelle Anforderungen des Laufens benennen und ein Training im
Hinblick auf das Anforderungsprofil beurteilen
…die Ausdauer gemäß ihrer individuellen Leistungsvoraussetzung weiterentwickeln und
dies in der sportbezogenen Anforderungssituation des 1500m-Laufs zeigen
…allgemeine biologische Grundlagen und Einflussfaktoren als Voraussetzung physiologischer
Anpassungsprozesse erklären
…ausgewählte Trainingsmethoden (Dauermethode, Intervallmethode) beschreiben und
erläutern
…ein individuelles Fitnesstraining ausführen
…funktionelle Gymnastik, Mobilisations- und Dehnübungen zur Steigerung der Fitness und
spezifischen Vorbereitung auf sportliche Belastungen anwenden
5.3 Testung
Um die Verbesserungen messbar zu machen, wurde vor der Trainingsphase ein Pre-Test (Anhang B) durchgeführt. Im Anschluss der Trainingsphase erfolgte der Post-Test. Es wurde darauf geachtet den Leistungsstand möglichst unaufwendig und effizient messbar zu machen.
Für die Untersuchung der Ausdauerleistungsfähigkeit wurde die Laufzeit auf 1,5 km bestimmt. Da die Schülerin eine Sportuhr zur Verfügung hatte, wurde darauf zurückgegriffen. Durch das Exit-Game war klar formuliert, dass beim Pre- und Post-Test jeweils dieselbe Strecke gelaufen werden musste. Dadurch konnten Abweichungen aufgrund unterschiedlicher Höhenmeter vermieden werden. Die Schülerin sollte beim Post-Test schneller als ihr „Feind“ am Zielort ankommen. Dieser ist im Bus unterwegs, der schneller unterwegs ist als ihre Pre-Test-Zeit. Bei der Ausformulierung des Post-Tests wurde also spielerisch die individuelle Bezugsnorm mit eingebaut.
Um weitere Vergleichswerte zur Verfügung zu haben, bot sich in diesem Feldtest ergänzend die Messung des Erholungspulses an. Mit den Werten kann der Trainingsfortschritt festgestellt werden. Dabei signalisiert ein schnelles Absinken des Pulses in Richtung Ruhepuls einen besseren Trainingszustand (Kibele et al., 2018). Die genauen Beurteilungen sind Tabelle 1 zu entnehmen.
Tabelle 1
Beurteilung des Erholungspulses nach einer Laufleistung (adaptiert nach Kibele et al., 2018)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Für den Zusatz des Sprungkrafttrainings wurde außerdem der Jump & Reach-Test hinzugezogen. Dieser zeichnet sich vor allem durch die leichte Durchführung und die Unabhängigkeit des Ortes aus. Außerdem besitzt er eine hohe ökologische Validität für die Vorhersage von Sprunghöhen bei denen die Flugphase leistungslimitierend ist (Menzel et al., 2010).
5.4 Trainingsphase
Auf Grundlage des Ausgangszustands wurde mit Hilfe wissenschaftlicher Evidenz und methodisch-didaktischen Theorien ein individueller Trainingsplan für die Schülerin konstruiert. Dabei sollte neben dem Erreichen des definierten sportlichen Ziels vor allem die kreative Umsetzung im Homeschooling-Umfeld fokussiert werden. Da die Schülerin eine gewisse Antipathie gegenüber des ausdauernden Laufens beschrieb, wurden verschiedene Methodiken in den Trainingsplan mit eingebaut. Es wurde davon ausgegangen, dass die Schülerin vor dem Trainingsvorhaben lediglich eine grobe Vorstellung des Ausdauerbegriffs hat, jedoch wenig Wissen über die Verbesserung der sportlichen Leistung und des Trainings in diesem Bereich mitbringt.
Als Voraussetzung galt es Materialien und Durchführungen zu wählen, die im heimischen Setting umsetzbar sind. Aus diesem Grund wurde häufig das eigene Körpergewicht integriert und städtische Bauweisen wie Treppen mit eingebunden. Im Rahmen der digitalen Umsetzung wurde mit der Schülerin abgesprochen welche Mittel dieser zur Verfügung stehen. Da die Schülerin Zugang zu Kopfhörern, mobilen Daten, einer Handykamera und App-Downloads hatte, konnte ein großes Repertoire an Methoden integriert werden. Als Kommunikation wurde für die größeren Daten das E-Mail-Format gewählt. Der restliche Austausch erfolgte über WhatsApp.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1. Struktur des Trainingsvorhabens
Die Trainingsphase wurde auf vier Wochen festgelegt. Die Schülerin erhielt zu Beginn einen groben Überblick über die acht Einheiten (2 pro Woche). Die ausformulierten Coaching-Anweisungen (Anhang D) erfolgten am Mittwoch bzw. Sonntag der jeweiligen Woche. Zwischen diesen Tagen konnte die Schülerin selbstbestimmt ihr Training absolvieren. Dies sorgte für die nötige Flexibilität, um der Schule und dem Vereinssport nicht im Wege zu stehen. Es wurde klar kommuniziert, dass die Mentorin jederzeit für Rückfragen oder Anregungen/Kritik zur Verfügung steht. Außerdem wurden bewusst am Ende der Einheit Fragen oder Aufgaben gestellt, um in Kontakt zu bleiben und die Umsetzung gemeinsam zu reflektieren. Der allgemeine Aufbau einer Trainingseinheit bestand aus Warm-Up, Hauptteil und Schluss mit Stretching oder Reflexion. Wie den nachfolgenden Beschreibungen (nähere Details siehe Anhang D) zu entnehmen ist, wurde auf verschiedene trainingswissenschaftliche Prinzipien (z.B. Variation und Wechsel oder trainingswirksamer Belastungsreiz) geachtet. So wurde beispielsweise verhindert, dass durch eine monotone Gestaltung die Leistungsentwicklung stagniert (Zintl & Eisenhut, 2009). Bei den Belastungsbereichen empfehlen Hottenrott und Neumann (2008) 60% des Trainings im Grundlagenausdauer (GA) 1, 25%im GA 2 und 15% im wettkampfspezifischen Ausdauerbereich zu absolvieren. Aufgrund der begrenzten Zeit wurde bei der vorliegenden Fallanalyse eine Wocheneinheit mit geringer Intensität (Dauermethode) und die andere mit hoher Intensität (Wettkampf-, Wiederholungs- bzw. Intervallmethode) ausgeführt. Anfangs wurde diese Trainingssteuerung lediglich grob abgeschätzt. Im Verlauf der Trainingsphase wurde der Herzfrequenzbereich über die Uhr mit einbezogen.
Tabelle 2
Herzfrequenz bei unterschiedlichen Belastungsbereichen (adaptiert nach Dransmann, 2020 )
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Einheit 1 - „Laufcoach Maren zu Besuch“
Die Einheit stellt den Einstieg in die Trainingsphase dar. Es geht darum die Grundlagen des Laufens kennenzulernen. Die Nike Running Club App bietet geführte Läufe an, die sich anfühlen sollen, als wäre ein Trainingscoach immer an der Seite der Schülerin. Die Schülerin teilte im ersten Kontakt mit, das Laufen „nicht ihr Ding“ sei. Aus diesem Grund wurde dieser geführte Lauf ausgewählt. Der Coach betont dabei nicht nur wie wichtig es ist locker zu laufen, sondern nimmt auch den Druck aus den Leistungsansprüchen. Bei dem Lauf handelt es sich um einen 30- minütigen Dauerlauf. Die kontinuierliche Dauermethode sorgt für eine Verbesserung der VO2max und der allgemeinen Herz-Kreislauf-Leistung (Kibele et al., 2018). Die Einheit verbindet außerdem konditionelle Grundfähigkeiten und Fachwissen, welches durch den Laufcoach während des Trainings als Input gegeben wird. Damit sorgt der Lauf für eine Verbesserung der Bewegungskompetenz. Im Anschluss erfolgt ein 20- minütiger Kraftzirkel mit dem eigenen Körpergewicht. Es wird dabei angegeben welche Muskelgruppen trainiert werden und was es zu beachten gilt. Da die Schülerin bestätigte die meisten der Übungen zu kennen, wurden lediglich einzelne Faktoren besprochen, um eine Fehlhaltung und damit verbundene Verletzung zu vermeiden. Durch die Anweisung einer „kontrollierten, langsamen Ausführung“ ist die Intensität der gesamten Einheit als gering einzustufen. Es wird daher von Belastungen im aeroben Bereich ausgegangen und einer damit einhergehenden Anpassung des Herz-Kreislauf-Systems und des Fettstoffwechsels (Kibele et al., 2018).
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