In dieser Arbeit soll die Geschichte und die Beziehung der Liebenden im „Herzmaere“ hinsichtlich verschiedener Aspekte dargestellt und erläutert werden. Konrad von Würzburg beschreibt in „Das Herzmaere“ eine verbotene Liebe, die so stark ist, dass sie zum Tod der Liebenden führt. Es wird eine Minimalkonstellation präsentiert, bei der das klassische Dreieck unter Verzicht auf Namen, Orte, situative Details, Vorgeschichten oder Nebenhandlungen, unter Reduktion minnepsychologischer und individueller Nuancen und unter Konzentration auf den spektakulären Moment des gegessenen und des gebrochenen Herzens zum Tragen kommt. Auf den ersten Blick scheint die Erzählung tragisch, jedoch hat sie einen exemplarisch-vorbildhaften Charakter und dient als Appell an die Menschen, sich der „minne lûterlichen“, also der reinen Minne, zu besinnen. Konrad von Würzburg stellt in seiner Erzählung eine Liebe dar, die der von Tristan und Isolde nicht unähnlich ist und die über irdische Überlegungen hinausgeht. Zwar ist die Liebe das Todesurteil aller Protagonisten, jedoch gilt sie trotzdem als höchst erstrebenswert. Die personale Beziehung der Liebenden im „Herzmaere“ wird als besonders stark, rein und machtvoll dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Geschichte der Liebenden
- Darstellung der Liebesbeziehung
- Das Opfer des Ritters für die Liebe
- Nähe und Distanz der Liebenden
- Vergleich zu Tristan und Isolde
- Die wahre Minne - Fluch und Segen zugleich
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Konrads von Würzburgs „Herzmaere“ und untersucht die personale Beziehung der Liebenden in diesem Werk. Ziel ist es, die tragische Liebe in ihrer Komplexität zu betrachten und die Darstellung der Minne im Kontext der höfischen Literatur zu beleuchten.
- Das Konzept der „lûterlîchiu minne“ im „Herzmaere“
- Der Gegensatz zwischen Minne und Ehe in der mittelalterlichen Literatur
- Die Auswirkungen der Liebe auf die Protagonisten
- Der Vergleich der Liebe im „Herzmaere“ mit der Liebesgeschichte von Tristan und Isolde
- Die Rolle der Liebe als sowohl Fluch als auch Segen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des „Herzmaere“ ein und beleuchtet den Kontext der Minne im Mittelalter. Das zweite Kapitel erzählt die Geschichte der Liebenden und beschreibt ihre tiefe und unlösliche Verbindung. Das dritte Kapitel analysiert die Liebesbeziehung der Protagonisten und beleuchtet die Merkmale der höfischen Liebe. Dieses Kapitel betrachtet Aspekte wie das Opfer des Ritters, die Nähe und Distanz der Liebenden sowie den Vergleich zu Tristan und Isolde. Außerdem werden die ambivalenten Auswirkungen der Liebe auf die Charaktere und die Rolle der wahren Minne als Fluch und Segen thematisiert.
Schlüsselwörter
Minne, „lûterlîchiu minne“, höfische Liebe, Tristan und Isolde, Ehe, Liebe als Fluch und Segen, Herzmaere, Konrad von Würzburg.
- Quote paper
- Jana Schäfer (Author), 2021, Die personale Beziehung der Liebenden in Konrad von Würzburgs "Herzmaere", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1140419