Was passiert, wenn der Sex zur Last wird und der permanente Drang nach sexueller Befriedigung die Gedanken der betroffenen Person vollends einnimmt? Welche negativen Konsequenzen und Auswirkungen können sich daraus auf einen Sexsüchtigen im Alltag und anderen Lebensbereichen ergeben?
Die Arbeit setzt sich mit der gesellschaftlich kritischen Thematik „Sexsucht“ auseinander, wobei insbesondere die Folgen sowie mögliche Therapiemöglichkeiten im Vordergrund stehen. Dennoch werden inhaltliche Aspekte wie eine grundlegende Begriffserklärung, der geschichtliche Hintergrund und die Entwicklung der Sucht genauer dargelegt.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die oben aufgeführten thematischen Faktoren anhand von verschiedenen Beispielen darzustellen und mit verschiedenen aktuellen Quellen zu belegen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffserklärungen
2.1. Sex
2.2. Sucht
2.3. Sexsucht
3. Hypersexualität
3.1 Häufigkeit
3.2 Ursachen
3.3 Symptome
3.4 Komorbidität
3.5 Verlauf
3.6 Folgen
3.7 Vergleich: Sexsucht – Computerspielsucht
4. Therapie
5. Fallbeispiel: Sexsucht
7. Vergleich Beispiel und Interview
8. Fazit
1. Einleitung
Was passiert, wenn der Sex zur Last wird und der permanente Drang nach sexueller Befriedigung die Gedanken der betroffenen Person vollends einnimmt? Welche negativen Konsequenzen und Auswirkungen können sich daraus auf einen Sexsüchtigen im Alltag und anderen Lebensbereichen ergeben?
Die vorliegende Hausarbeit setzt sich mit der gesellschaftlich kritischen Thematik „ Sexsucht “ auseinander, wobei ins Besondere die Folgen, sowie mögliche Therapiemöglichkeiten im Vordergrund stehen. Dennoch werden inhaltliche Aspekte, wie eine grundlegende Begriffserklärung, der geschichtliche Hintergrund und die Entwicklung der Sucht genauer dargelegt.
Das Ziel dieser Arbeit ist es die oben aufgeführten thematischen Faktoren anhand von verschiedenen Beispielen darzustellen und mit verschiedenen aktuellen Quellen zu belegen.
Zunächst werden die Begriffe Sex, Sucht und Sexsucht näher erklärt, um einen Überblick zu dem Thema zu schaffen. Anschließend soll sowohl auf die Häufigkeit von Sexsucht , als auch auf die Komorbidität, eingegangen werden. Nachfolgend werden Ursachen, Symptome und Folgen einer derartigen „Besessenheit“ auf das Leben der Mitmenschen, sowie auf die Betreffenden, aufgezeigt. Der letzte Schritt dieser Arbeit wird die ausführliche Ausarbeitung von verschiedenen Therapiemaßnahmen sein, welche dafür sorgen, dass „Sexsucht“ verhindert oder eingeschränkt werden kann. Nach der Bearbeitung der Hypersexualität wird sich mit realitätsbezogenen Fällen beschäftigt.
Mit einem abschließenden Fazit wird die Seminararbeit zur Fragestellung „Sexsucht, nur eine gesteigerte Libido oder eine ernstzunehmende Erkrankung?“ beendet.
Überwiegend werden Auskünfte über Fachbücher eingeholt. Da es sich aber bei dem Internet um ein aufsteigendes Medium handelt, welches ebenso sachliche und inhaltlich korrekte Aspekte darlegen kann, wird dieses gegebenenfalls zur Recherche herangezogen. Dabei kommt es jedoch unwiderruflich zu einer genauen Prüfung der Internetquellen, um somit die Vertrauenswürdigkeit festzustellen. Des Weiteren bietet dieses zusätzlich die Möglichkeit, sich viral auch an den Erkenntnissen und Darstellungen von Dokumentationen zu bereichern. Ebenso dienen Therapeuten, Lehrer und Erkrankte als essentielle Informationen.
2. Begriffserklärungen
Im folgenden Kapitel werden Begriffe erklärt, die grundlegend für die folgende Seminararbeit sind. Was Sex, Sexualität, eine Sucht und die Kombination von denen sind.
2.1 Sex
Sex bezeichnet sexuelle Handlungen, welche aus biologischer Sicht lediglich zur Artenerhaltung und Fortpflanzung dienen. In der Welt des Menschen entwickelte sich Sex auf Intimität und ein Zeichen der Liebe. Sexuelle Handlungen umfassen sich weiter, wie auf das Küssen, Streicheln und Oralsex Hierbei ist jedoch Selbstbefriedigung, welche unter den Fachbegriff „Masturbation“ fällt, abzugrenzen. Für das Zustandekommen von Sex gibt es multiple Gründe. Neben dem Wunsch nach Kindern und das Verlangen nach körperlicher Zuneigung und Intimität mit dem Partnern, beschreiben Personen es oftmals als eigene Entspannung. 1
Bei der Ausübung des Geschlechtsverkehrs werden diverse Arten betrachtet, wobei hier lediglich die am weitverbreitetsten genannt werden. Als Beispiel lässt sich hier der Vaginalverkehr aufführen. Darunter fällt das Eindringen eines harten Penis in die Scheide einer Frau. Die Position, beziehungsweise Stellung, kann dabei variieren. Der Akt kann sowohl im Liegen als auch im Stehen oder Sitzen von statten gehen. Sexspielzeuge, wie Dildos oder auch Vibrationen, helfen dabei Vaginalverkehr selbstständig durchzuführen.
Eine weitere Art der sexuellen Ausübung von Sex wird als Oralverkehr betitelt, wo bei der Partner die erogene Zone des Anderen stimuliert. Bei der Frau wird durch lecken die Klitoris angeregt, welche aufgrund der vielen vorhandenen Nerven besonders anfällig für eine Erregung ist. Beim Mann hingegen findet eine Stimulation des Partners durch Berührungen des Hodensackes mit dem Mund oder der Zunge. Des Weiteren ist der Analsex zu betrachten, wo der männliche Partner mit seinem harten Penis in den Anus des Partners eindringt. Wie auch bei den anderen Arten von Sex sollten bevorzugt Kondome benutzt werden, da nur so ein sicherer Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten gewährleistet werden kann. Wie bereits oben erwähnt, gibt es die ebenfalls die Masturbation. Selbstbefriedigung bezeichnet das sexuelle Vergnügen, welches an sich- bzw. mit sich selbst durchgeführt wird. Dies kann auf unterschiedliche Weisen, wie die Stimulierung der Scheide, der Klitoris, des Penis, der Brustwarzen oder auch des Anus geschehen. Allerdings können sich die Partner auch gegenseitig selbst befriedigen.2
Menschen können sich sexuell zu anderen Personen auf verschiedener Weise hingezogen fühlen, wie beispielsweise die Heterosexualität, welche die meist verbreitete sexuelle Orientierung mit 90% darstellt. Dies bedeutet, eine sexuelle Anziehung zu dem anderen Geschlecht. Eine weitere sexuelle Orientierung ist die Homosexualität, welche die Zuneigung zu einer gleichgeschlechtlichen Person bezeichnet. Etwa 10% der Männer, welche auch in der Gesellschaft mit den negativ konnotierten Wörtern als „schwul“ bezeichnet werden und etwa 5% der Frauen, welche abwertend als „lesbisch“ bezeichnet werden, sind homosexuell. Die Bisexualität, worunter etwa 1 - 2 % der Population fallen, bezeichnet die sexuelle Orientierung zu beiden Geschlechtern. Weiterhin spricht man auch von der Pansexualität, wobei die betroffenen Personen keine Festlegung auf ein bestimmtes Geschlecht vorweisen. Dazu gehören unteranderem Intersexuelle, Zwitter und Transgender. Die Asexualtität bezeichnet das nicht vorhandene Verlangen nach sexuellen Handlungen und somit eine gewisse Abstinenz an den Tag legen. Dennoch können spontane sexuelle Erregungen oder auch Masturbation nicht ausgeschlossen werden. Eine feste Partnerschaft ist bei asexuellen Menschen auch möglich, solange dies auf einer platonischen und eher freundschaftlichen geschieht. Zudem gibt es die Pädosexualität, welche auch als Pädophilie bezeichnet wird. Hierbei haben Erwachsene das Verlangen sexuelle Handlungen mit Kindern durchzuführen. Bei extremen Drängen kann dies auch als eine psychische Störung angesehen werden und ist nahezu weltweit strafbar.3
2.2 Sucht
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht bei dem Begriff „Sucht“ von einem wiederholten Konsum von ein oder auch vielen psychoaktiven Substanzen, welche die Einwirkung des Verhaltens und der Wahrnehmung des Menschen darstellt. Die Folge kann entweder eine periodische oder auch eine chronische „ Vergiftung “ sein. Dabei entsteht eine starke unkontrollierbare Abhängigkeit zu einer gewissen Substanz oder einem psychoaktiven Verhalten , mit einer starken Schwierigkeit die eingenommene Menge zu reduzieren, weshalb oftmals Entzugsentscheidungen die Folge sind.4 Aufgrund von Fehlregulierungen im Gehirn spricht man bei „Sucht“ von einer Krankheit.
Es handelt sich hierbei um eine ernstzunehmende Erkrankung, wobei die Ursachen nicht außeracht gelassen werden sollten. Es spielen bei der Entstehung von „Sucht“ nicht nur genetische, psychische und soziale Faktoren eine entscheidende Rolle, sondern auch die psychischen Belastungen, ein weniger ausgeprägtes Selbstbewusstsein oder ein eventuell negativ geprägtes Milieu.
Wie lange es dauert bis Personen in eine Abhängigkeit von Substanzen der psychoaktiven Verhalten kommen, ist kaum vorhersehbar, da jeder Körper unterschiedlich reagiert und es viel mit der Willensstärke des Betroffenen. Bei einer bereits bestehenden Abhängigkeit gehen oftmals Zustände wie Suchtdruck oder auch Kontrollverlust einher, mit desaströsen Folgen auf den beruflichen, gesundheitlichen, finanziellen und sozialen Bereich.
Unterschieden wird in verschiedenen Arten von „Süchten“: Alkohol-, Mager-, Nikotin-, Spiel-, Sport-, Internet-, oder auch Drogensucht.
Verschiedene Anzeichen sollen dabei helfen eine Sucht zu klassifizieren, wie beispielsweise ein starkes Verlangen, Kontrollverlust, Abstinenzunfähigkeit, Toleranzbildung, Entzugserscheinungen oder auch eine Isolierung aus dem sozialen Leben.5
Obwohl es nicht immer möglich ist den Betroffenen aus einer Abhängigkeit zu befreien, besteht dennoch eine hohe Erfolgsgarantie. Trotz Rückfälle, welche nicht auszuschließen sind, sollte dies nicht als Misserfolg, sondern vielmehr als Neuanlauf gesehen werden. Entscheidend für Den Patienten sollte bewusst sein, dass „Sucht“ als eine Krankheit gesehen werden muss, welche zu lösen gilt.
2.3 Sexsucht
Sexsucht, welche auch als Hypersexualität bezeichnet wird, gehört wie Spiel - und Kaufsucht, zu den Verhaltenssüchten. Dies definiert wiederkehrende Handlungen, welche durch unkontrollierbare Impulse entstehen und negative Auswirkungen auf andere Personen haben können.6 Betroffene, welche unter Sexsucht leiden , verspüren einen enormen Drang sexuelle Handlungen auszuüben auch wenn diese die Kontrolle über sich selbst verlieren. Nicht nur die Familie der Betroffenen, sondern auch die Ehe mit dem Partner und die Betroffenen selbst zerbrechen an der Sucht. Trotz negativer Konsequenzen sind sexsüchtige Personen dazu geneigt ihre übermäßigen sexuellen Handlungen weiter durchzuführen. Mit starken Zuwachs der Sucht kann sich nicht nur die Persönlichkeit, sondern auch die Gesundheit der Betroffenen Personen negativ beeinflussen. Frauen, welche unter Sexsucht leiden, werden auch als Nymphomanie bezeichnet, während Männer mit Sexsucht als Satyriasis bezeichnet werden. Oft wird der Sex von den Betroffenen mit dem festen Partner schnell langweilig, weshalb diese den Drang ausüben Sex mit immer unterschiedlichen Personen haben zu müssen.7
3. Hypersexualität
3.1 Häufigkeit
Die Sexsucht ist noch ein sehr unbekannte Sucht und daher gibt es viele Leute, die nicht wissen, dass sie betroffen sind.
Trotzdem leiden deutlich mehr als gedacht unter der Hypersexualität. In der University of Minnesota in Minneapolis werteten Janna Dickenson und weitere Forscher eine Umfrage aus mit insgesamt 2325 Männern und Frauen zwischen 18 und 50 Jahren. Diese beantworteten Fragen zu ihrem sexuellen Verhalten und ihrer Kontrolle. Als Ergebnis stellte sich heraus, dass 8,6 Prozent als hypersexuell gelten. Die Auswertung zeigte, dass ein Zehntel der Männer und ungefähr 7 Prozent der Frauen unzufrieden mit ihrem Sexualverhalten sind.8
So schätzen Forscher, dass ungefähr fünf Prozent der Bevölkerung diese Störung entwickeln über ihr Leben. Dabei seien mehr Männer als Frauen betroffen.9
3.2 Ursachen
Sexsucht kann verschiedene Ursachen haben, welche verantwortlich für den sexuellen Trieb des Betroffenen sind, wie zum Beispiel, dass Sex als Droge gesehen wird. Ähnlich wie Drogen belohnt Sex das Belohnungszentrum im Gehirn, wodurch eine Sucht entstehen kann. Durch äußere Faktoren, wie negative Einflüsse und Gefühle oder auch Sorgen und Probleme sehen die Betroffenen Sex als Ausweg. Außerdem kann sexueller Missbrauch entweder im Kindesalter oder auch im Erwachsenenalter eine Sexsucht entwickeln, da die Betroffenen meist ein beeinträchtigtes Verhältnis zur Sexualität haben. Folgen hiervon sind meist ein mangelndes Selbstwertgefühl und dass der Betroffene das Gefühl hat, dass die eigene Persönlichkeit unvollständig ist. Aber auch Zerstreuung, begründet durch innere Leere und mangelnde Perspektiven kann mithilfe durch die Ausführung von Sex kurz vergessen werden. Durch das digitale Vorkommen von sexuellen Videos im Internet, wie Pornos, kann der Sexualtrieb ohne Schuldgefühle durchgeführt werden, wodurch es zur Gewohnheit werden kann. Auch körperliche Erkrankungen, wie ein Tumor in der Nebennierenrinde, können die Ursache für ein übergroßes sexuelles Handeln sein, der Grund hierfür wird nicht weiter ausgeführt.
[...]
1 vgl. https://www.zanzu.be/de/was-ist-sex (18.08.2020)
2 vgl. https://www.zanzu.de/de/sexualitaet/sex/arten-von-sex/ (19.08.2020)
3 vgl. https://www.apotheken.de/krankheiten/hintergrundwissen/5609-sexuelle-orientierung (20.08.2020)
4 vgl. https://www.ichthys-mahlow.de/Aktuelles/Themen/Was-ist-Sucht (10.07.2020)
5 vgl. https://www.netdoktor.de/krankheiten/sucht/ (10.07.2020)
6 vgl. https://www.psyberlin.com/infobereich/verhaltenss%C3%BCchte/#:~:text=Definiert%20werden%20sie%20als%20wiederholte,pathologisches%20Spielen%2C%20Einkaufen%20oder%20Arbeiten. (21.08.2020)
7 vgl. https://www.netdoktor.de/krankheiten/sexsucht/ (21.08.2020)
8 https://www.n-tv.de/wissen/Sexsucht-ist-viel-haeufiger-als-gedacht-article20713243.html (25.09.2020
9 https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/krankheitsbild/psychiatrie/sexsucht/ (25.09.2020)