Bevor für die Probandin ein individueller und angepasster Trainingsplan erstellt werden kann, ist ein Anamnesegespräch erforderlich, um sie so besser kennenzulernen. Hierfür werden allgemeine und biometrischen Daten erfragt sowie Informationen über den Gesundheitszustand. Die Daten werden tabellarisch dokumentiert.
Um letztendlich auch die Trainingsmotivation aufrechtzuerhalten, wurden aus ihren Trainingsmotiven und den Daten aus dem Anamnesegespräch drei realistische Ziele mit dem Inhalt, dem Ausmaß und der Zeit konkretisiert dokumentiert.
Inhaltsverzeichnis
1 DIAGNOSE
1.1 Allgemeine und biometrische Daten
1.2 Leistungsdiagnostik
1.3 Begründung des Testverfahrens
1.3.1 Auswahl des Belastungsschema und der Testparameter
1.3.2 Durchführung der Testauswahl
1.3.3 Bewertung der Testergebnisse
1.4 Gesundheits- und Leistungsstatus der Person
2 ZIELSETZUNG
3 TRAININGSPLANUNG MESOZYKLUS
3.1 Grobplanung Mesozyklus
3.2 Detailplanung Mesozyklus
3.2.1 Begründung zum angestrebten wöchentlichen Belastungsumfang
3.2.2 Begründung der ausgewählten Trainingsmethode
3.2.3 Begründung der Belastungsprogression
3.2.4 Begründung der angesteuerten Trainingsbereiche
3.2.5 Begründung der ausgewählten Trainingsgeräte
4 LITERATURRECHERCHE
5 LITERATURVERZEICHNIS
6 TABELLENVERZEICHNIS
1 Diagnose
Bevor für die Probandin ein individueller und angepasster Trainingsplan erstellt werden kann, ist ein Anamnesegespräch erforderlich um sie so besser kennenzulernen. Hierfür werden allgemeine und biometrischen Daten erfragt sowie Informationen über den Gesundheitszustand. Die Daten werden tabellarisch dokumentiert.
1.1 Allgemeine und biometrische Daten
Tabelle 1: allgemeine und biometrische Daten (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der Blutdruck wurde am linken Unterarm mit dem Medisana BU 510 gemessen. Der Wert liegt bei 136/88 mmHG und wird nun anhand nachfolgender Tabelle bewertet.
Tabelle 2: Blutdruckklassifikation der American Hurt Association (modifiziert nach Mancia et al., 2013, S.1286)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anhand der Tabelle kann man erkennen, dass die Probandin sich im Normblutdruck befindet, jedoch im Hochnormalen Bereich.
Bis auf den etwas erhöhten Ruhepuls hat die Probandin keine weiteren Einschränkungen.
1.2 Leistungsdiagnostik
Eine wichtige Grundlage für den Aufbau eines optimalen Trainingsplans ist die Erfassung des aktuellen Leistungsstandes. Die Leistungsdiagnostik findet auf dem Radergometer nach dem IPN-Test® statt. Hierbei kann man zwischen zwei Ausdauertests unterscheiden, die beide jeweils für eine bestimmte Personengruppe bestimmt ist. Der WHO- Test ist speziell für Untrainierte Frauen sowie für ältere, leistungsschwache und übergewichtige vorgesehen. Der Hellmann-Venrath-Test ist für trainierte Frauen, ältere Menschen sowie für normal leistungsstarke Männer gedacht.
1.3 Begründung des Testverfahrens
Gewählt wird der IPN-Test aus vier Gründen, die den Test ausmachen. Dies ist zum einen die Festlegung eines individuellen Abbruchkriteriums durch die erste Voreinstufung nach der Ruheherzfrequenz und der zweiten Voreinstufung unter zusätzlicher Berücksichtigung der Trainingshäufigkeit. Dadurch kann ein passendes Belastungsschema für die Probandin ausgewählt werden, was ebenfalls für den IPN-Test spricht. Des Wei- teren ist eine Orientierung an einer Norm-Soll-Leistung sowie die konsequente Verwertung der Ergebnisse für individuelle sportart- und trainingsspezifische Trainingsempfehlungen. (Trunz, E., 2004, S. 1)
1.3.1 Auswahl des Belastungsschemas und der Testparameter
Zu Beginn erfolgt die individuelle Voreinstufung der Probandin nach der Ruheherzfrequenz und dem Lebensalter. Ihre Ruheherzfrequenz liegt bei 86 S/min und sie ist 26 Jahre alt.
Tabelle 3: Voreinstufung nach Ruheherzfrequenz und Lebensalter (modifiziert nach Trunz, E. 2004, S.4)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 4: Voreinstufung unter zusätzlicher Berücksichtigung der Trainingshäufigkeit (modifiziert nach Trunz, E, 2004, S.4)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Durch die erste Voreinstufung hat sie eine Pulsobergrenze von 150 S/min.
Die zweite Voreinstufung erfolgt unter Berücksichtigung der Trainingshäufigkeit. Hierfür ist es ebenfalls wichtig, dass alle wichtigen Daten im Anamnesegespräch erfragt werden. Da die Probandin nur einmal die Woche 60 Minuten Ausdauertraining macht, fällt sie unter den Sporttyp wenig Ausdauertraining und bekommt keinen Aufschlag auf die Pulsobergrenze und somit bleibt ihre Herzfrequenz bei 150 S/min.
Nun wird entschieden nach welchem Schema sie den IPN-Test durchführt. Um dies zu bestimmen dient die nachfolgende Tabelle.
Tabelle 5: Das Grenzgewicht bei Frauen in Abhängigkeit zu Alter, Geschlecht und Trainingshäufigkeit zur Zuordnung des jeweiligen Belastungsschemas (WHO oder Hollmann/Venrath) (modifiziert nach Trunz, E. 2004, S.5)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die untere Spalte zeigt das Mindestgewicht als Grenzwert in Abhängigkeit vom Alter, Geschlecht und der Trainingshäufigkeit. Liegt das Gewicht der Probandin über diesem Wert, so wird der Hollmann-Venrath-Test gewählt. Liegt das Gewicht darunter, wird das WHO-Schema gewählt. Die Probandin wiegt 70kg und ist 26 Jahre alt. Demnach liegt ihr Grenzgewicht bei 130,4 kg. Da ihr Gewicht deutlich darunterliegt, wird der IPN-Test bei ihr nach dem WHO-Belastungsschema durchgeführt.
1.3.2 Durchführung der Testauswahl
Bevor die Probandin den IPN-Test nach dem ausgewählten WHO-Belastungsschema durchführt, wird sie zuerst über mögliche Abbruchkriterien aufgeklärt. Das geplante Testende ist das Überschreiten der festgelegten Herzfrequenzobergrenze von 150 S/min. Beim Überschreiten dieser, fährt sie die jeweilige Stufe trotzdem noch zu Ende. Neben dem geplanten Ende kann es jedoch auch während der Durchführung zu speziellen Abbruchkriterien kommen. Hierunter fallen zum Beispiel, Atemnot, muskuläre Erschöpfung, Blässe und Schwächegefühl. Während dem Test wird alles dokumentiert.
Tabelle 6: Testdurchführung (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der Test lief wie geplant und die erreichte Pulsobergrenze von 150 S/min erreichte die Probandin nach zehn Minuten und zehn Sekunden. Zum Ende der Stufe erreichte sie eine Herzfrequenz von 159 S/min. Die absolute Wattleistung liegt bei 101 Watt. Die relative Wattleistung liegt bei 1,25 W/kgKG.
1.3.3 Bewertung der Testergebnisse
Die relative Wattleistung wird im nachfolgenden mit der Norm-Soll-Leistungstabelle der Frauen verglichen, um das Ergebnis zu bewerten.
Tabelle 7: relative Watt-Soll-Leistung (pro Kg) bei Frauen (modifiziert nach Trunz, E. 2004, S.8)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anhand der Tabelle lässt sich erkennen, dass sie sehr untrainiert ist. Ihr Ergebnis liegt demnach weit unter dem Durchschnitt. Dementsprechend ergibt sich bei ihr ein Belastungsfaktor von 0,52. Dieser ist ein wichtiger Faktor für die Trainingsplanerstellung.
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