Die Arbeit thematisiert die Irrtümer im Strafrecht. Von einem Irrtum spricht man dann, wenn Bewusstsein und Wirklichkeit auseinanderfallen. Der Autor beschäftigt sich gezielt mit der Trennung zwischen dem Tatbestands- und Verbotsirrtum sowie einzelnen Fallgruppen.
Ebenfalls wird näher auf den Erlaubnistatbestand und seine dogmatische Einordnung eingegangen. Das Erkenntnisinteresse liegt in der Frage, ob die strafrechtlich geregelten Irrtumsarten in der Lage sind, alle möglichen Irrtumskonstellationen zu erfassen oder ob es dazu wirklich des Erlaubnistatbestandsirrtums bedarf.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsbestimmungen
- a. Tatbestandsirrtum
- b. Verbotsirrtum
- 3. Der Erlaubnistatbestandsirrtum
- a. Vorsatztheorie
- b. Schuldtheorie
- 3.1 Strenge Schuldtheorie
- 3.2 Eingeschränkte Schuldtheorie
- 4. Decken die strafrechtlich geregelten Irrtumsarten alle Irrtumskonstellationen ab?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die verschiedenen Arten von Irrtümern im Strafrecht, insbesondere die Abgrenzung zwischen Tatbestandsirrtum und Verbotsirrtum. Ein Schwerpunkt liegt auf der dogmatischen Einordnung des Erlaubnistatbestandsirrtums. Die Arbeit fragt nach der Vollständigkeit der strafrechtlichen Regelung von Irrtümern und der Notwendigkeit des Erlaubnistatbestandsirrtums.
- Abgrenzung von Tatbestandsirrtum und Verbotsirrtum
- Dogmatische Einordnung des Erlaubnistatbestandsirrtums
- Untersuchung verschiedener Fallgruppen von Irrtümern
- Analyse der Vollständigkeit der strafrechtlichen Irrtumsregelungen
- Frage nach der Notwendigkeit des Erlaubnistatbestandsirrtums
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Irrtümer im Strafrecht ein und definiert den Begriff des Irrtums als Diskrepanz zwischen Bewusstsein und Wirklichkeit. Sie hebt die Schwierigkeiten bei der Abgrenzung zwischen Tatbestandsirrtum und Verbotsirrtum hervor und skizziert die Zielsetzung der Arbeit: die Untersuchung der Abgrenzung dieser Irrtumsarten, die nähere Betrachtung einzelner Fallgruppen und die Frage, ob die bestehenden strafrechtlichen Regelungen alle möglichen Irrtumskonstellationen abdecken.
2. Begriffsbestimmungen: Dieses Kapitel definiert den Tatbestandsirrtum gemäß §16 Abs. 1 StGB als die Unkenntnis eines zum gesetzlichen Tatbestand gehörenden Umstandes. Es unterscheidet zwischen der Unkenntnis von Tatbestandsmerkmalen (z.B. irrtümliches Schießen auf eine als Vogelscheuche verkleidete Person) und dem Subsumtionsirrtum, der sich auf die Fehlvorstellung über die rechtliche Einordnung eines Sachverhalts bezieht. Die Unterscheidung zwischen deskriptiven (beschreibenden) und normativen Tatbestandsmerkmalen wird erläutert, wobei die Bedeutung der "Parallelwertung in der Laiensphäre" für normative Merkmale hervorgehoben wird.
Schlüsselwörter
Irrtum, Strafrecht, Tatbestandsirrtum, Verbotsirrtum, Erlaubnistatbestandsirrtum, Vorsatz, Schuld, §16 StGB, deskriptive Tatbestandsmerkmale, normative Tatbestandsmerkmale, Parallelwertung in der Laiensphäre.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Irrtümer im Strafrecht
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit befasst sich umfassend mit verschiedenen Arten von Irrtümern im Strafrecht, insbesondere der Abgrenzung zwischen Tatbestandsirrtum und Verbotsirrtum. Ein Schwerpunkt liegt auf der dogmatischen Einordnung des Erlaubnistatbestandsirrtums und der Frage nach der Vollständigkeit der strafrechtlichen Regelung von Irrtümern.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Abgrenzung von Tatbestandsirrtum und Verbotsirrtum, die dogmatische Einordnung des Erlaubnistatbestandsirrtums, verschiedene Fallgruppen von Irrtümern, die Analyse der Vollständigkeit der strafrechtlichen Irrtumsregelungen und die Notwendigkeit des Erlaubnistatbestandsirrtums. Es werden Vorsatz- und Schuldtheorien im Kontext des Erlaubnistatbestandsirrtums diskutiert.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel mit Begriffsbestimmungen (Tatbestandsirrtum und Verbotsirrtum), ein Kapitel zum Erlaubnistatbestandsirrtum (inkl. Vorsatz- und Schuldtheorien, strenge und eingeschränkte Schuldtheorie), und eine abschließende Fragestellung zur Vollständigkeit der strafrechtlichen Irrtumsregelungen. Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Was wird unter Tatbestandsirrtum verstanden?
Der Tatbestandsirrtum gemäß §16 Abs. 1 StGB beschreibt die Unkenntnis eines zum gesetzlichen Tatbestand gehörenden Umstands. Die Arbeit differenziert zwischen der Unkenntnis von Tatbestandsmerkmalen und dem Subsumtionsirrtum (Fehlvorstellung über die rechtliche Einordnung). Die Unterscheidung zwischen deskriptiven und normativen Tatbestandsmerkmalen wird erläutert.
Was ist der Unterschied zwischen Tatbestandsirrtum und Verbotsirrtum?
Die Hausarbeit analysiert die Abgrenzung zwischen Tatbestandsirrtum (Unkenntnis eines Tatbestandsmerkmals) und Verbotsirrtum (Unkenntnis der Rechtswidrigkeit der Tat). Diese Abgrenzung ist zentral für die strafrechtliche Beurteilung von Irrtümern.
Welche Rolle spielt der Erlaubnistatbestandsirrtum?
Der Erlaubnistatbestandsirrtum bildet einen Schwerpunkt der Arbeit. Es werden verschiedene Theorien (Vorsatztheorie, Schuldtheorie, strenge und eingeschränkte Schuldtheorie) zur dogmatischen Einordnung diskutiert. Die Arbeit hinterfragt die Notwendigkeit dieses Irrtumstyps.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Irrtum, Strafrecht, Tatbestandsirrtum, Verbotsirrtum, Erlaubnistatbestandsirrtum, Vorsatz, Schuld, §16 StGB, deskriptive Tatbestandsmerkmale, normative Tatbestandsmerkmale, Parallelwertung in der Laiensphäre.
Wer ist die Zielgruppe dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit richtet sich an ein akademisches Publikum, das sich mit dem deutschen Strafrecht und den verschiedenen Irrtumsarten auseinandersetzt. Sie eignet sich besonders für Studierende der Rechtswissenschaften.
- Arbeit zitieren
- Julius Kohlhage (Autor:in), 2015, Die Irrtümer im Strafrecht, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1134722