Fußball zu erleben ist faszinierend, möglicherweise ein Faszinosum oder etwas, das mit Religion zu tun hat. Nicht mit der Kirche, nicht mit dem Christentum, sondern mit einer religiösen Gestimmtheit, die man gerade in der volkskirchlichen Religion und ihrer dogmatischen Strenge nicht erleben kann. Gottesdienste sind an feststehende Liturgien gebunden.
Religiös zu nennende Lebenserfahrungen in Fußballstadien sind für Religionssoziologen allenfalls „Säkularisate“, Hüllen religiöser Erfahrung, die religionsverwandt oder -ähnlich sind, aber inhaltlich mit Religion ganz und gar nichts zu tun haben. Der Torschuss, der daneben geht, ist ein unglücklicher Zufall, das falsche Dirigat des Trainers, das falsche Stadion sind einfach nur Unglück. Oder ist es doch Glück, wenn der Spieler trifft und das Publikum emotional jubelt? Die Fußballexperten verwenden den Begriff Glück nicht, sondern sprechen von Können, vermittelt vom Trainer und seinen sportwissenschaftlichen Erkenntnissen.
Was beim Fußball zu beobachten ist, gilt für viele moderne Sportarten, von Autorennen bis zur Tour de France. Dort entscheiden das Fahrrad, die Qualität des Rennwagens, die Qualität der Reifen oder die Tageskondition der entsprechenden Sportsleute.
Der Autor Karl-Fritz Daiber fokussiert sich aus gegebenem Anlass auf die Europa-Fußballmeisterschaften 2021 und auf die Olympischen Spiele in Tokio 2021. Im Vordergrund stehen hier die Turniere.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Persönliche Erinnerungen und erste Hypothesen
- Grundbegriffe
- Meisterschaftsturniere als Format
- Das Format Europa-Fußballmeisterschaften
- Die Akteure im Format Europa-Fußballmeisterschaften
- Stadien
- Die Spieler
- Die Schiedsrichter
- Die Trainer
- Das Publikum in den Stadien
- Die Rituale des Beginns und des Abschlusses
- Sekundär: Das Publikum an den Bildschirmen
- Die deutsche Nationalmannschaft bei der Europa-Fußballmeisterschaft 2021 Ein glückloses Trauerspiel
- Die Olympischen Spiele der Neuzeit
- Religionssoziologische Schlussüberlegungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Meisterschaftsturnieren im Sport, insbesondere mit der Europa-Fußballmeisterschaft 2021 und den Olympischen Spielen in Tokio 2021. Im Fokus steht dabei das Verhältnis von Religion und Sport.
- Analyse des Formats von Meisterschaftsturnieren
- Untersuchung der Akteure im Sport, wie Spieler, Schiedsrichter und Trainer
- Bedeutung von Religion und Sport im Kontext von Meisterschaftsturnieren
- Analyse der deutschen Nationalmannschaft bei der Europa-Fußballmeisterschaft 2021
- Reflexion über die Olympischen Spiele der Neuzeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt persönliche Erinnerungen und erste Hypothesen zum Verhältnis von Religion und Sport vor. Im Anschluss werden Grundbegriffe und das Format von Meisterschaftsturnieren erläutert. Die einzelnen Akteure im Sport, wie Spieler, Schiedsrichter und Trainer, werden vorgestellt. Auch das Publikum und die Rituale im Kontext von Meisterschaftsturnieren stehen im Zentrum der Betrachtung. Die deutsche Nationalmannschaft bei der Europa-Fußballmeisterschaft 2021 wird analysiert und als "glückloses Trauerspiel" bezeichnet. Im Anschluss werden die Olympischen Spiele der Neuzeit beleuchtet. Die Arbeit schließt mit religionssoziologischen Schlussüberlegungen.
Schlüsselwörter
Meisterschaftsturniere, Europa-Fußballmeisterschaft, Olympische Spiele, Religion, Sport, Fußball, Spieler, Schiedsrichter, Trainer, Publikum, Rituale, deutsche Nationalmannschaft, Glück, Trauer, Religionssoziologie.
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- Karl-Fritz Daiber (Author), Meisterschaftsturniere. Überlegungen aus Anlass der Fußball-Europameisterschaft und der Olympischen Spiele 2021, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1133692