Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um einen Entwurf für eine Prüfungslehrprobe im Fach Latein.
Anhand dieses kompetenzorientierten Unterrichtskonzepts sollen OberstufenschülerInnen eine prominente Textstelle aus Petrons "Satyrica" über den ambivalenten Umgang von Trimalchio, der schillernden Hauptfigur der Cena, mit Sklaven (Petron, Satyrica 70,11-71,5) übersetzen und analysieren. Konsequente Vokabelvorentlastung und Texthilfen vereinfachen den Lernenden das Übersetzen. Im Anschluss vergleichen die Heranwachsenden die Ergebnisse mit dem bekannten Sklavenbrief von Seneca (Seneca, epistulae morales 47,1-2) und arbeiten heraus, ob es sich bei Petron um eine Parodie von Senecas Schrift handelt.
Zudem erschließen die Schüler:innen anhand eines Arbeitsblattes als Kopiervorlage die zwiegespaltene Behandlung des Trimalchio von seinen Untergebenen. Als Brücke zur Gegenwart vergleichen die Lernenden das primitive und protzende Verhalten Trimalchios mit dem der "schrecklich glamourösen Familie der Geissens" anhand eines Videoclips. Als innovatives und motivierendes Element wird auch ein schüleransprechender Comic zur Cena mit einbezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Sachanalyse: Satire im Lateinunterricht
- Ein zweiter Seneca? Zu Trimalchios (pseudo-)humanem und ambivalentem Umgang mit seinen Sklaven als zeitloses Sujet
- Einbettung der Lehrprobenstunde in die aktuelle Unterrichtssequenz und Lehrplanbezug
- Geplanter Stundenverlauf unter Einbezug der angestrebten Kompetenzen
- Tabellarische Übersicht zum geplanten Stundenverlauf
- Literaturverzeichnis
- Primärmedien
- Sekundärliteratur
- Internet- und Bildquellen
- Anlagen
- Text mit Hilfen
- Übersetzung
- zusätzliche Vokabeln
- AB (leer und ausgefüllt)
- Comic von Spann 1982
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Lehrprobe zielt auf eine differenzierte Analyse der Figur Trimalchio in Petrons Satyrica ab, insbesondere seines ambivalenten Umgangs mit seinen Sklaven. Die Stunde soll die Schüler*innen auf das Abitur vorbereiten und ihre Fähigkeit, komplexe Charaktere zu analysieren, fördern. Der Fokus liegt auf der Verbindung antiker Satire mit modernen Formen der Satire und der Relevanz des Themas für heutige gesellschaftliche Fragestellungen.
- Ambivalenter Umgang Trimalchios mit seinen Sklaven
- Satire als literarische Gattung und ihre Relevanz in der Antike und Moderne
- Analyse komplexer Charaktere in literarischen Texten
- Verbindung von antiker Literatur und modernen Rezeptionsformen
- Lehrplanbezug und Abiturvorbereitung
Zusammenfassung der Kapitel
Sachanalyse: Satire im Lateinunterricht: Dieser Abschnitt analysiert die Bedeutung von Petrons Satyrica im Lateinunterricht. Es wird argumentiert, dass das Werk aufgrund seiner modernen Erzähltechnik und Figurengestaltung, insbesondere der satirischen Darstellung der neureichen römischen Oberschicht, für Schüler*innen attraktiv und lehrreich ist. Der Abschnitt verweist auf die große Beliebtheit satirischer Formate in der heutigen Medienlandschaft und betont die Nähe antiker Satire zu modernen Formen. Die Satyrica werden als (post-)modernistisch bezeichnet, da sie ähnlich wie moderne Satire-Sendungen Figuren und Ereignisse eklektisch zusammenstellen und mit einem augenzwinkernden Charakter ad absurdum führen.
Ein zweiter Seneca? Zu Trimalchios (pseudo-)humanem und ambivalentem Umgang mit seinen Sklaven als zeitloses Sujet: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Figur Trimalchio in der Cena Trimalchionis. Es wird hervorgehoben, dass Trimalchios Umgang mit seinen Sklaven ambivalent ist und sowohl inhumane als auch humane Züge aufweist. Diese Ambivalenz wird im Kontext der damaligen Sklavenhaltung und des beginnenden Umdenkens in der Kaiserzeit erläutert. Der Abschnitt argumentiert, dass die Analyse dieser Ambivalenz für die Abiturvorbereitung relevant ist, da Aufgaben zur ambivalenten Natur Trimalchios häufig gestellt werden. Die Bedeutung des Namens "Trimalchio" ("dreifacher König") im Kontext der Typenkomödie wird ebenfalls angesprochen.
Einbettung der Lehrprobenstunde in die aktuelle Unterrichtssequenz und Lehrplanbezug: Dieser Abschnitt beschreibt die Einbettung der Lehrprobe in den bisherigen Unterrichtsverlauf. Die Schüler*innen haben bereits acht Wochen lang die Satyrica gelesen und verschiedene Aspekte des Werkes, wie die Gattungsvielfalt und die literarischen Techniken, behandelt. Der Abschnitt hebt die Analyse der Neureichen, der Vergänglichkeitsmotivik, der Freigelassenen und Trimalchios Umgang mit seiner Familie hervor. Die Verwendung von Rezeptionsdokumenten wie Comics, Skizzen und Verfilmungen wird ebenfalls erwähnt, ebenso wie der Vergleich mit Werken der modernen Literatur wie Thomas Mann und Bertolt Brecht.
Schlüsselwörter
Petron, Satyrica, Cena Trimalchionis, Trimalchio, Sklaven, Satire, Ambivalenz, Antike, Moderne, Lehrplan, Abitur, Rezeption, Neureiche, Kaiserzeit, Humanität, Komplexer Charakter.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Lehrprobe: "Ein zweiter Seneca? Zu Trimalchios (pseudo-)humanem und ambivalentem Umgang mit seinen Sklaven als zeitloses Sujet"
Was ist der Inhalt dieser Lehrprobe?
Die Lehrprobe analysiert die Figur Trimalchio in Petrons Satyrica, insbesondere seinen ambivalenten Umgang mit seinen Sklaven. Sie zielt auf die Abiturvorbereitung und die Förderung der Fähigkeit, komplexe Charaktere zu analysieren. Ein Schwerpunkt liegt auf der Verbindung antiker und moderner Satire und der gesellschaftlichen Relevanz des Themas.
Welche Themen werden in der Lehrprobe behandelt?
Die Lehrprobe behandelt folgende Themen: Trimalchios ambivalenter Umgang mit seinen Sklaven, Satire als literarische Gattung (in Antike und Moderne), Analyse komplexer Charaktere, Verbindung antiker und moderner Rezeptionsformen, Lehrplanbezug und Abiturvorbereitung.
Wie ist die Lehrprobe strukturiert?
Die Lehrprobe beinhaltet eine Sachanalyse zur Satire im Lateinunterricht, eine detaillierte Analyse von Trimalchio, die Einbettung der Lehrprobe in die Unterrichtssequenz mit Lehrplanbezug, ein Literaturverzeichnis und Anlagen (Texte, Übersetzungen, Arbeitsblätter, Comic).
Welche Kapitel gibt es und worum geht es in diesen?
Die Sachanalyse beleuchtet die Bedeutung der Satyrica im Lateinunterricht, insbesondere ihre moderne Erzählweise und die satirische Darstellung der neureichen Oberschicht. Der Abschnitt über Trimalchio konzentriert sich auf seine ambivalente Persönlichkeit und deren Relevanz für das Abitur. Die Einbettung beschreibt den bisherigen Unterrichtsverlauf und den Bezug zum Lehrplan.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Petron, Satyrica, Cena Trimalchionis, Trimalchio, Sklaven, Satire, Ambivalenz, Antike, Moderne, Lehrplan, Abitur, Rezeption, Neureiche, Kaiserzeit, Humanität, Komplexer Charakter.
Welche Materialien sind in den Anlagen enthalten?
Die Anlagen beinhalten den Text mit Hilfen, eine Übersetzung, zusätzliche Vokabeln, leere und ausgefüllte Arbeitsblätter (AB) und einen Comic von Spann aus dem Jahr 1982.
Welchen Bezug hat die Lehrprobe zum Abitur?
Die Lehrprobe bereitet die Schüler*innen gezielt auf das Abitur vor, indem sie die Analyse komplexer Charaktere und die Interpretation literarischer Texte im Kontext der antiken und modernen Satire schult. Die Analyse von Trimalchio und seiner Ambivalenz ist besonders relevant für typische Abiturfragen.
Wie wird die moderne Rezeption von Petrons Werk berücksichtigt?
Die Lehrprobe betrachtet die Rezeption der Satyrica in modernen Medien, z.B. durch Comics und Verfilmungen, und vergleicht sie mit Werken der modernen Literatur (Thomas Mann, Bertolt Brecht), um die zeitlose Relevanz des Themas hervorzuheben.
- Quote paper
- Michael Stierstorfer (Author), 2018, Das ambivalente Verhalten von Trimalchio gegenüber seinen Sklaven in Petrons "Satyrica" (11. Klasse Latein), Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1132884